An die Galater 3:1-29
Fußnoten
Studienanmerkungen
ist Christus ja umsonst gestorben: Wie Paulus erklärt, wäre Jesu Tod nicht nötig gewesen, wenn man durch das Gesetz – d. h., indem man das mosaische Gesetz befolgt – für gerecht erklärt werden könnte. Er macht auch deutlich: Würde jemand versuchen, sich das ewige Leben zu erarbeiten, statt es als Geschenk anzunehmen, würde er damit im Grunde genommen die unverdiente Güte Gottes zurückweisen (Rö 11:5, 6; Gal 5:4).
an die Versammlungen von Galatien: Seine erste Missionsreise um 47–48 u. Z. führte Paulus durch Galatien. (Siehe Anm. zu Galatien in diesem Vers.) Zusammen mit Barnabas besuchte er Städte im S der Region, wie das pisidische Antiochia, Ikonion, Lystra und Derbe (Apg 13:14, 51; 14:1, 5, 6). Da dort viele positiv auf die gute Botschaft reagierten, gründeten die beiden in diesen Städten Versammlungen (Apg 14:19-23). Der Samen des Christentums fiel in Galatien offenbar auf fruchtbaren Boden. Timotheus z. B. stammte aus dieser Gegend (Apg 16:1). Die „Versammlungen von Galatien“, an die Paulus schrieb, bestanden aus Juden, beschnittenen Proselyten und unbeschnittenen Nichtjuden, von denen bestimmt einige keltischer Abstammung waren (Apg 13:14, 43; 16:1; Gal 5:2). Auch in anderen Briefen in den Christlichen Griechischen Schriften werden die Versammlungen in dieser Gegend erwähnt. In seinem ersten Brief an die Korinther (um 55 u. Z.) sprach Paulus von Anweisungen, die er den „Versammlungen von Galatien“ zum Thema Geldsammlungen gegeben hatte (1Ko 16:1, 2; Gal 2:10). Und einige Jahre später (ca. 62–64 u. Z.) richtete Petrus seinen ersten Brief unter anderem „an die vorübergehend Ansässigen … [in] Galatien“ (1Pe 1:1; siehe Anm. zu Gal 3:1).
Ach, ihr unverständigen Galater!: Mit dem griechischen Wort anóētos („unverständig“) ist nicht unbedingt gemeint, dass es jemandem an Intelligenz fehlt. Wie es in einem Fachwörterbuch heißt, bezieht es sich hier auf die „mangelnde Bereitschaft, etwas mit seinem Verstand zu begreifen“. Paulus hatte die Galater gerade an Folgendes erinnert: Sie waren nicht für gerecht erklärt worden, weil sie sich an das mosaische Gesetz gehalten hatten, sondern weil sie an Jesus Christus glaubten (Gal 2:15-21). Er hatte sie vom Fluch des Gesetzes befreit. (Siehe Anm. zu Gal 2:21.) Dass einige Galater diese kostbare Freiheit gegen die Unterwerfung unter ein Gesetz eintauschen wollten, das abgeschafft war und sie nur verurteilen konnte, war dumm von ihnen (Gal 1:6). Für diesen Rückschritt wies Paulus sie mit dem oben genannten Ausruf deutlich zurecht.
Galater: Offensichtlich meint Paulus hier die Christen in den Versammlungen im südlichen Galatien, wo er gepredigt hatte. (Siehe Anm. zu Gal 1:2.)
unter diesen üblen Einfluss gebracht: Das entsprechende griechische Verb baskáinō kommt in den Christlichen Griechischen Schriften nur hier vor. Es kann auch mit „behexen“ oder „bezaubern“ wiedergegeben werden, wie es etliche deutsche Bibelübersetzungen machen. Allerdings hatte das Wort im Altgriechischen auch eine übertragene Bedeutung. Es musste also nicht zwangsläufig Zauberei im Spiel sein. Paulus gebraucht das Wort hier in einer breiteren Bedeutung im Sinn von „verführen“ oder „manipulieren“ – ein kraftvolles Sprachbild für den schlechten Einfluss, dem die Galater ausgesetzt waren.
Nachdem ihr euch am Anfang durch den Geist habt leiten lassen: Wtl. „Nachdem ihr im Geist angefangen habt“. Zunächst machten die Christen in Galatien im Glauben Fortschritte und handelten gemäß der Leitung durch den heiligen Geist.
wollt ihr jetzt durch menschliche Überlegungen zum Ziel kommen?: Wtl. „werdet ihr jetzt im Fleisch vollendet?“. Nachdem sich die Christen in Galatien anfangs noch „durch den Geist“ leiten ließen, standen sie jetzt unter dem Einfluss von Männern, die das nicht taten und sich für die Beschneidung und das strikte Einhalten des mosaischen Gesetzes stark machten (Gal 3:1; 5:2-6). Solche „menschlichen Überlegungen“ hinderten die Galater daran, im Glauben Fortschritte zu machen, und gefährdeten ihre Aussicht auf ewiges Leben (Gal 6:8).
Jehova: Das Zitat in diesem Vers stammt aus 1Mo 15:6. Dort erscheint der Gottesname im hebräischen Urtext in Form der vier hebräischen Konsonanten יהוה (JHWH). (Siehe Anh. C1 und C2.) In erhalten gebliebenen griechischen Manuskripten steht hier das Wort theós („Gott“), vielleicht weil es auch in Abschriften der Septuaginta in 1Mo 15:6 zu finden ist. Deshalb steht in den meisten Bibelübersetzungen im vorliegenden Vers „Gott“. Da jedoch im ursprünglichen hebräischen Text in 1Mo 15:6 das Tetragramm erscheint, wird hier im Haupttext der Gottesname verwendet. Das gleiche Zitat findet man auch in Rö 4:3 und Jak 2:23.
Gerechtigkeit: Siehe Worterklärungen.
seid ihr wirklich Abrahams Nachkommen: Der primäre Teil von Abrahams Nachkommen ist Jesus Christus (1Mo 22:17; siehe Anm. zu Gal 3:16). Paulus weist hier darauf hin, dass auch andere als „Abrahams Nachkommen“ (wtl. „Abrahams Samen“) gerechnet werden, nämlich „die, die zum Christus gehören“ (1Ko 15:23; Mar 9:41). Dieser sekundäre Teil setzt sich aus 144 000 geistgesalbten Christen zusammen (Off 5:9, 10; 14:1, 4). Einige von ihnen sind gebürtige Juden, aber die meisten kommen aus anderen Völkern (Apg 3:25, 26; Gal 3:8, 9, 28).
Söhne Abrahams: Der Bund der Beschneidung wurde ursprünglich mit Abraham geschlossen. Die „falschen Brüder“ behaupteten offensichtlich, um „Söhne Abrahams“ zu sein, müssten sich Christen an das Gesetz halten (Gal 2:4; 3:1, 2; 1Mo 17:10; siehe Worterklärungen zu „Beschneidung“). Doch Paulus erklärt, dass in Wirklichkeit die, die am Glauben festhalten, „Söhne Abrahams“ sind – also diejenigen, die Glauben haben wie Abraham (Gal 3:9; siehe Anm. zu Gal 3:29).
ein Gläubiger: Oder „ein Glaubender“, „ein Treuer“. Das entsprechende griechische Wort (pistós) kann eine Person meinen, die an etwas glaubt oder jemandem vertraut. Es kann aber auch jemanden beschreiben, der von anderen als zuverlässig, vertrauenswürdig und treu angesehen wird. In einigen Fällen, wie im vorliegenden Vers, sind beide Bedeutungen denkbar.
der Glauben hatte: Das entsprechende griechische Wort (pistós) kann eine Person meinen, die an etwas glaubt oder jemandem vertraut. Es kann aber auch „zuverlässig“ oder „treu“ bedeuten. (Siehe Anm. zu 2Ko 6:15.)
für uns zum Fluch geworden: Laut dem mosaischen Gesetz war jemand, der in den Gesetzesbund aufgenommen worden war, verflucht, wenn er sich nicht an die Vorschriften hielt. (Siehe Anm. zu Gal 3:10.) Im vorliegenden Vers zitiert Paulus aus 5Mo 21:22, 23. Dort heißt es, dass der Körper von jemandem, der „von Gott verflucht“ war, an einen Stamm gehängt wurde. Um den Fluch, der auf den Juden lastete, voll und ganz auf sich zu nehmen, musste Jesus somit als Verfluchter an einen Stamm gehängt werden. Dadurch ermöglichte sein Tod jedem Juden, der ihn als Messias annahm, vom Fluch des Gesetzes befreit zu werden. Die Erklärung von Paulus erinnert an das, was Jesus dem Pharisäer Nikodemus sagte. (Siehe Anm. zu Joh 3:14.)
in den Schriften steht: „Verflucht ist jeder, der …“: Paulus zitiert hier aus 5Mo 27:26. Der Text zeigt, dass die Juden verflucht waren, wenn sie sich nicht wie versprochen an das Gesetz hielten (2Mo 24:3). Das griechische Wort für „verflucht“ (epikatáratos) bezeichnet jemanden, der von Gott verurteilt ist. (Siehe Worterklärungen zu „Fluch“.) Wie Paulus deutlich macht, mussten die Juden, und zwar alle, nicht nur von der Erbsünde befreit werden, sondern auch vom Fluch des Gesetzes (Rö 5:12; Gal 3:10-13; siehe Anm. zu Gal 3:13).
Der Gerechte aber wird wegen seines Glaubens leben: In Rö 1:16, 17 findet man die Kernaussage des Römerbriefes: Gott ist unparteiisch und ermöglicht jedem Rettung, der Glauben hat (Rö 1:16). Paulus betont im Römerbrief, wie wichtig Glaube ist, und verwendet darin rund 60 Mal griechische Ausdrücke, die mit dem Glauben zu tun haben (Beispiele: Rö 3:30; 4:5, 11, 16; 5:1; 9:30; 10:17; 11:20; 12:3; 16:26). Im vorliegenden Vers zitiert er aus Hab 2:4. Auch in zwei weiteren Briefen zitiert Paulus diese Stelle, wenn er Christen ans Herz legt, Glauben zu haben (Gal 3:11; Heb 10:38; siehe Anm. zu wegen seines Glaubens in diesem Vers).
wegen seines Glaubens: Paulus zitiert hier aus Hab 2:4, wo es heißt: „wegen seiner Treue“. Die Konzepte von Treue, Vertrauen und Glauben sind in vielen Sprachen eng miteinander verknüpft. Das hebräische Wort für „Treue“ (ʼemunáh) ist mit dem Verb ʼamán verwandt, das „treu sein“ oder „vertrauenswürdig sein“ bedeutet, aber auch den Gedanken von „Glauben haben“ einschließen kann (1Mo 15:6; 2Mo 14:31, Fn.; Jes 28:16). Demnach kann die Wendung in Habakuk auch mit „wegen seines Vertrauens“ oder „wegen seines Glaubens“ übersetzt werden (Hab 2:4, Fn.). Paulus könnte aus der Septuaginta zitiert haben, wo das griechische Wort pístis verwendet wird. Es hat die Grundbedeutung von Vertrauen und starker Überzeugung und wird meistens mit „Glaube“ wiedergegeben (Mat 8:10; 17:20; Rö 1:8; 4:5). Je nach Kontext kann es aber auch mit „Treue“ übersetzt werden (Mat 23:23, Fn.; Rö 3:3). In Heb 11:1 ist eine inspirierte Definition von pístis zu finden. (Siehe Anm. zu Der Gerechte aber wird wegen seines Glaubens leben in diesem Vers.)
der Gerechte wird wegen seines Glaubens leben: Paulus belegt mit diesem Zitat aus Hab 2:4, dass der Glaube an Christus – nicht das Halten des mosaischen Gesetzes – die Voraussetzung dafür ist, dass Christen für gerecht erklärt werden (Rö 10:3, 4; siehe Anm. zu Rö 1:17).
in den Schriften steht: „Verflucht ist jeder, der …“: Paulus zitiert hier aus 5Mo 27:26. Der Text zeigt, dass die Juden verflucht waren, wenn sie sich nicht wie versprochen an das Gesetz hielten (2Mo 24:3). Das griechische Wort für „verflucht“ (epikatáratos) bezeichnet jemanden, der von Gott verurteilt ist. (Siehe Worterklärungen zu „Fluch“.) Wie Paulus deutlich macht, mussten die Juden, und zwar alle, nicht nur von der Erbsünde befreit werden, sondern auch vom Fluch des Gesetzes (Rö 5:12; Gal 3:10-13; siehe Anm. zu Gal 3:13).
so muss auch der Menschensohn aufgerichtet werden: Jesus verglich hier seine Hinrichtung am Pfahl damit, wie in der Wildnis die Schlange aus Kupfer an einer Stange aufgerichtet wurde. Damit die Israeliten, die von Giftschlangen gebissen wurden, am Leben blieben, mussten sie ihren Blick auf die Kupferschlange heften. Ebenso müssen sündige Menschen, die ewig leben möchten, ihren Blick fest auf Jesus gerichtet halten, indem sie an ihn glauben (4Mo 21:4-9; Heb 12:2). Da Jesus an einem Stamm hingerichtet wurde, sah es für viele so aus, als wäre er ein Verbrecher oder Sünder; unter dem mosaischen Gesetz galt nämlich jemand, der an einen Stamm gehängt wurde, als verflucht (5Mo 21:22, 23). Paulus zitierte diese Stelle aus dem Gesetz, als er erklärte, dass Jesus an einen Stamm gehängt werden musste und dadurch „zum Fluch“ wurde, um die Juden „vom Fluch des Gesetzes“ zu befreien (Gal 3:13; 1Pe 2:24).
Stamm: Oder „Baum“. Hier wird das griechische Wort xýlon (wtl. „Holz“) als Synonym für staurós (mit „Marterpfahl“ übersetzt) verwendet. Es beschreibt das Hinrichtungsinstrument, an dem Jesus starb. Lukas, Paulus und Petrus gebrauchen xýlon insgesamt fünf Mal in diesem Sinn (Apg 5:30; 10:39; 13:29; Gal 3:13; 1Pe 2:24). In der Septuaginta erscheint xýlon in 5Mo 21:22, 23 als Entsprechung für das hebräische Wort ʽez („Baum“, „Holz“, „Holzstück“) in dem Satzteil „du hast ihn an einen Stamm gehängt“. Paulus zitiert diese Schriftstelle in Gal 3:13 und verwendet dort ebenfalls das Wort xýlon, wenn er schreibt: „Verflucht ist jeder, der an einem Stamm hängt.“ xýlon ist in der Septuaginta außerdem in Esr 6:11 zu finden, wo es das aramäische Wort ʼaʽ wiedergibt, das wiederum dem hebräischen ʽez entspricht. Dort geht es darum, wie jemand bestraft werden soll, der gegen eine bestimmte Anordnung des persischen Königs verstößt: „Er wird hochgehoben und an einem Balken, der aus seinem Haus gerissen wurde, befestigt werden.“ Die Tatsache, dass Bibelschreiber xýlon als Synonym für staurós verwenden, ist ein Indiz dafür, dass Jesus an einem aufrecht stehenden Stamm ohne Querbalken hingerichtet wurde – denn das ist hier die Bedeutung von xýlon.
für uns zum Fluch geworden: Laut dem mosaischen Gesetz war jemand, der in den Gesetzesbund aufgenommen worden war, verflucht, wenn er sich nicht an die Vorschriften hielt. (Siehe Anm. zu Gal 3:10.) Im vorliegenden Vers zitiert Paulus aus 5Mo 21:22, 23. Dort heißt es, dass der Körper von jemandem, der „von Gott verflucht“ war, an einen Stamm gehängt wurde. Um den Fluch, der auf den Juden lastete, voll und ganz auf sich zu nehmen, musste Jesus somit als Verfluchter an einen Stamm gehängt werden. Dadurch ermöglichte sein Tod jedem Juden, der ihn als Messias annahm, vom Fluch des Gesetzes befreit zu werden. Die Erklärung von Paulus erinnert an das, was Jesus dem Pharisäer Nikodemus sagte. (Siehe Anm. zu Joh 3:14.)
Stamm: Siehe Anm. zu Apg 5:30.
Bund: Oder „Vertrag“. (Siehe Anm. zu Gal 3:15 und Worterklärungen zu „Bund“.) Die Christen im 1. Jh. kannten das griechische Wort für „Bund“ als Septuaginta-Wiedergabe des hebräischen Wortes beríth. Es kommt in den Hebräischen Schriften im Sinn von „Bund“ oder „Vertrag“ über 250 Mal vor (2Mo 24:7, 8; Ps 25:10; 83:5, Fn.; siehe Anm. zu 2Ko 3:14).
Bund: Das entsprechende griechische Wort diathḗkē kommt in den Christlichen Griechischen Schriften 33 Mal vor, und zwar immer im Sinn einer Vereinbarung. Es wird mit „Bund“ oder „Bündnis“ übersetzt (Mat 26:28; Luk 22:20; 1Ko 11:25; Gal 3:17; 4:24; Heb 8:6, 8; 10:16, 29; 12:24). Im vorliegenden Vers geben etliche Bibelübersetzungen das Wort diathḗkē mit „Testament“ wieder. Da es im direkten Zusammenhang jedoch um den Bund geht, den Gott mit Abraham schloss (Gal 3:16-18), ist es sinnvoll, das Wort hier ebenfalls mit „Bund“ zu übersetzen. (Siehe Anm. zu Gal 3:17.)
seid ihr wirklich Abrahams Nachkommen: Der primäre Teil von Abrahams Nachkommen ist Jesus Christus (1Mo 22:17; siehe Anm. zu Gal 3:16). Paulus weist hier darauf hin, dass auch andere als „Abrahams Nachkommen“ (wtl. „Abrahams Samen“) gerechnet werden, nämlich „die, die zum Christus gehören“ (1Ko 15:23; Mar 9:41). Dieser sekundäre Teil setzt sich aus 144 000 geistgesalbten Christen zusammen (Off 5:9, 10; 14:1, 4). Einige von ihnen sind gebürtige Juden, aber die meisten kommen aus anderen Völkern (Apg 3:25, 26; Gal 3:8, 9, 28).
wurden die Versprechen Abraham und seinem Nachkommen gegeben: Geleitet vom heiligen Geist identifiziert Paulus hier Jesus Christus als primären Teil des Nachkommens von Abraham. (Das griechische Wort spérma, wtl. „Samen“, wird oft mit „Nachkomme“ wiedergegeben, wenn es sich auf den versprochenen Messias bezieht. Siehe Anh. A2.) Nach der Rebellion in Eden kündigte Jehova an, dass eine „Frau“ einen „Nachkommen“ hervorbringen würde, der der Schlange, d. h. dem Teufel, den Kopf zermalmen würde (1Mo 3:15). In dem Bund mit Abraham versprach Gott, dass die ganze Menschheit durch Abrahams Nachkommen gesegnet werden würde (1Mo 12:1-3, 7; 13:14, 15; 17:7; 22:15-18; 24:7; Gal 3:8). Wie er außerdem offenbarte, würde der Nachkomme aus dem Stamm Juda kommen und von König David abstammen; das traf auf Jesus zu (1Mo 49:10; Ps 89:3, 4; Luk 1:30-33; siehe Anm. zu deinen Nachkommen … deinem Nachkommen in diesem Vers). In Gal 3:26-29 macht Paulus deutlich, dass der versprochene „Nachkomme“ Abrahams auch einen sekundären Teil hat. (Siehe Anm. zu Gal 3:29.)
Es heißt nicht: Evtl. auch „Er sagt nicht“. Das Griechische lässt offen, was das Subjekt des Satzes ist. Offenbar bezog sich Paulus hier auf den Bibeltext, den er zitierte. Er könnte sich aber auch auf Gott bezogen haben.
deinen Nachkommen … deinem Nachkommen: Wtl. „den Samen … deinem Samen“. Paulus schreibt hier über die Versprechen, die Gott Abraham und dessen Nachkommen gab (1Mo 12:7; 13:14, 15; 17:7; 22:17, 18; 24:7). Im Hebräischen steht das Wort für „Nachkomme(n)“ (wtl. „Samen“), das in diesen Versprechen gegenüber Abraham gebraucht wurde, im Singular; das Gleiche gilt für das entsprechende griechische Wort. Beide Wörter sind allerdings oft im Sinn von „Nachkommenschaft“ zu verstehen. Paulus verwendet hier das griechische Wort spérma („Nachkomme“, „Samen“) einmal im Plural und einmal im Singular. Mit dieser Gegenüberstellung will er Folgendes zeigen: Als Gott Abraham versprach, dass die Menschheit durch dessen Nachkommen gesegnet werden würde, meinte er hauptsächlich eine Person, nämlich Christus. Es konnte nicht gemeint sein, dass die Menschheit durch alle Nachkommen Abrahams gesegnet werden würde, denn weder die Nachkommen von seinem Sohn Ismael noch die von seinen Söhnen mit Ketura spielten bei dem Segen eine Rolle. Der versprochene Nachkomme sollte von Isaak abstammen (1Mo 21:12; Heb 11:18). Die Linie sollte weiter verlaufen über Jakob (1Mo 28:13, 14), dann über dessen Sohn Juda (1Mo 49:10) und schließlich über David (2Sa 7:12-16). Jesus war ein Nachkomme Abrahams aus genau dieser Linie (Mat 1:1-16; Luk 3:23-34). Die Juden im 1. Jh. erwarteten als Retter tatsächlich eine Person – den Messias oder Christus (Luk 3:15; Joh 1:25; 7:41, 42). Sie dachten auch, als Nachkommen Abrahams seien sie das auserwählte Volk und damit Gottes Kinder (Joh 8:39-41).
unser Betreuer …, der zu Christus führt: Das griechische Wort für „Betreuer“ (paidagōgós) bedeutet wtl. „Kindesbegleiter“. Es kann auch mit „Erzieher“ übersetzt werden. Außer in Gal 3:24, 25 kommt es nur noch in 1Ko 4:15 vor, wo es für ernannte Diener in der Christenversammlung gebraucht wird. (Siehe Anm. zu 1Ko 4:15.) Paulus malt hier ein schönes Bild: Er vergleicht das mosaische Gesetz mit einem Betreuer oder Erzieher, der einen kleinen Jungen Tag für Tag zur Schule begleitet. Dieser Betreuer war kein Lehrer. Seine Aufgabe war es, den Jungen zu beschützen, ihm die Werte seiner Eltern beizubringen und ihn wenn nötig zurechtzuweisen. In ähnlicher Weise lernten die Israeliten durch das mosaische Gesetz Gottes Wertmaßstäbe kennen. Außerdem zeigte es ihnen ihre Sündhaftigkeit auf, da sie es nicht vollkommen einhalten konnten. Demütige Israeliten, die sich von diesem „Betreuer“ leiten ließen, erkannten, dass sie auf den Messias oder Christus angewiesen waren – Gottes einziges Mittel zur Rettung (Apg 4:12).
Bund: Das entsprechende griechische Wort diathḗkē kommt in den Christlichen Griechischen Schriften 33 Mal vor, und zwar immer im Sinn einer Vereinbarung. Es wird mit „Bund“ oder „Bündnis“ übersetzt (Mat 26:28; Luk 22:20; 1Ko 11:25; Gal 3:17; 4:24; Heb 8:6, 8; 10:16, 29; 12:24). Im vorliegenden Vers geben etliche Bibelübersetzungen das Wort diathḗkē mit „Testament“ wieder. Da es im direkten Zusammenhang jedoch um den Bund geht, den Gott mit Abraham schloss (Gal 3:16-18), ist es sinnvoll, das Wort hier ebenfalls mit „Bund“ zu übersetzen. (Siehe Anm. zu Gal 3:17.)
beim Lesen des alten Bundes: Paulus spricht hier vom Gesetzesbund, der in 2. bis 5. Mose schriftlich festgehalten wurde und nur einen Teil der Hebräischen Schriften ausmacht. Er nennt ihn den „alten Bund“, weil er durch den „neuen Bund“ ersetzt und durch Jesu Tod am Marterpfahl ungültig wurde (Jer 31:31-34; Kol 2:14; Heb 8:13; siehe Anm. zu Apg 13:15; 15:21).
430 Jahre: Damit meint Paulus die Zeit, die zwischen dem Inkrafttreten des abrahamischen Bundes und dem Beginn des Gesetzesbundes lag. Offenbar trat der Bund zwischen Jehova und Abraham in Kraft, als Abraham 1943 v. u. Z. mit seiner Familie auf dem Weg nach Kanaan den Euphrat überquerte; damals gelangte er in das Land, das Gott seinen Nachkommen versprochen hatte (1Mo 12:4, 5, 7). Dieses Ereignis fand offensichtlich am 14. Tag des Monats statt, der später Nisan genannt wurde. Das kann man aus 2Mo 12:41 ableiten. Wie es dort heißt, befreite Jehova sein Volk „auf den Tag genau nach 430 Jahren“ aus der Sklaverei in Ägypten (1513 v. u. Z).
den zuvor durch Gott geschlossenen Bund: Gemeint ist der Bund, den Gott mit Abraham schloss. Er trat offensichtlich 1943 v. u. Z. in Kraft, als Abraham den Euphrat überschritt (1Mo 12:1-7). Der 430 Jahre später (1513 v. u. Z.) geschlossene Gesetzesbund machte den Bund mit Abraham nicht ungültig, sondern ergänzte ihn. Der Gesetzesbund führte das Volk zu Jesus Christus, dem Nachkommen Abrahams (Gal 3:15, 16; siehe Anm. zu Gal 3:24).
Bund: Oder „Vertrag“. (Siehe Anm. zu Gal 3:15 und Worterklärungen zu „Bund“.) Die Christen im 1. Jh. kannten das griechische Wort für „Bund“ als Septuaginta-Wiedergabe des hebräischen Wortes beríth. Es kommt in den Hebräischen Schriften im Sinn von „Bund“ oder „Vertrag“ über 250 Mal vor (2Mo 24:7, 8; Ps 25:10; 83:5, Fn.; siehe Anm. zu 2Ko 3:14).
Übertretung: Das griechische Wort parábasis kommt von einem Wort, das „danebentreten“ bedeutet. Es wird gebraucht, wenn jemand eine klare Linie oder Grenze übertritt, z. B. ein Gesetz.
die Kraft der Sünde ist das Gesetz: Oder „das Gesetz gibt der Sünde ihre Kraft“. Gemeint ist das mosaische Gesetz. Es stellte klar, was Sünde ist, und kennzeichnete viele Verhaltensweisen und sogar Denkweisen als sündig (Rö 3:19, 20; Gal 3:19). Insofern gab das Gesetz der Sünde Kraft. Es machte den Israeliten ihre Sündhaftigkeit bewusst. Es zeigte ihnen, dass sie Gott Rechenschaft schuldig waren und den Messias brauchten (Rö 6:23).
wurden die Versprechen Abraham und seinem Nachkommen gegeben: Geleitet vom heiligen Geist identifiziert Paulus hier Jesus Christus als primären Teil des Nachkommens von Abraham. (Das griechische Wort spérma, wtl. „Samen“, wird oft mit „Nachkomme“ wiedergegeben, wenn es sich auf den versprochenen Messias bezieht. Siehe Anh. A2.) Nach der Rebellion in Eden kündigte Jehova an, dass eine „Frau“ einen „Nachkommen“ hervorbringen würde, der der Schlange, d. h. dem Teufel, den Kopf zermalmen würde (1Mo 3:15). In dem Bund mit Abraham versprach Gott, dass die ganze Menschheit durch Abrahams Nachkommen gesegnet werden würde (1Mo 12:1-3, 7; 13:14, 15; 17:7; 22:15-18; 24:7; Gal 3:8). Wie er außerdem offenbarte, würde der Nachkomme aus dem Stamm Juda kommen und von König David abstammen; das traf auf Jesus zu (1Mo 49:10; Ps 89:3, 4; Luk 1:30-33; siehe Anm. zu deinen Nachkommen … deinem Nachkommen in diesem Vers). In Gal 3:26-29 macht Paulus deutlich, dass der versprochene „Nachkomme“ Abrahams auch einen sekundären Teil hat. (Siehe Anm. zu Gal 3:29.)
deinen Nachkommen … deinem Nachkommen: Wtl. „den Samen … deinem Samen“. Paulus schreibt hier über die Versprechen, die Gott Abraham und dessen Nachkommen gab (1Mo 12:7; 13:14, 15; 17:7; 22:17, 18; 24:7). Im Hebräischen steht das Wort für „Nachkomme(n)“ (wtl. „Samen“), das in diesen Versprechen gegenüber Abraham gebraucht wurde, im Singular; das Gleiche gilt für das entsprechende griechische Wort. Beide Wörter sind allerdings oft im Sinn von „Nachkommenschaft“ zu verstehen. Paulus verwendet hier das griechische Wort spérma („Nachkomme“, „Samen“) einmal im Plural und einmal im Singular. Mit dieser Gegenüberstellung will er Folgendes zeigen: Als Gott Abraham versprach, dass die Menschheit durch dessen Nachkommen gesegnet werden würde, meinte er hauptsächlich eine Person, nämlich Christus. Es konnte nicht gemeint sein, dass die Menschheit durch alle Nachkommen Abrahams gesegnet werden würde, denn weder die Nachkommen von seinem Sohn Ismael noch die von seinen Söhnen mit Ketura spielten bei dem Segen eine Rolle. Der versprochene Nachkomme sollte von Isaak abstammen (1Mo 21:12; Heb 11:18). Die Linie sollte weiter verlaufen über Jakob (1Mo 28:13, 14), dann über dessen Sohn Juda (1Mo 49:10) und schließlich über David (2Sa 7:12-16). Jesus war ein Nachkomme Abrahams aus genau dieser Linie (Mat 1:1-16; Luk 3:23-34). Die Juden im 1. Jh. erwarteten als Retter tatsächlich eine Person – den Messias oder Christus (Luk 3:15; Joh 1:25; 7:41, 42). Sie dachten auch, als Nachkommen Abrahams seien sie das auserwählte Volk und damit Gottes Kinder (Joh 8:39-41).
von Engeln übermittelt: Die Rede von Stephanus vor dem Sanhedrin enthält eine Reihe von Einzelheiten der jüdischen Geschichte, die in den Hebräischen Schriften nicht erwähnt werden. Dazu gehört die Rolle der Engel bei der Übermittlung des mosaischen Gesetzes (Gal 3:19; Heb 2:1, 2). Weitere Beispiele enthalten die Anm. zu Apg 7:22, 23, 30.
wurde hinzugefügt: Mit seiner Wortwahl wollte Paulus offenbar ausdrücken, dass das mosaische Gesetz nur vorübergehend galt. Im Gegensatz dazu sollte der abrahamische Bund mit seinen Segnungen durch den versprochenen „Nachkommen“ länger gültig sein (1Mo 3:15; 22:18; Gal 3:29).
um Übertretungen sichtbar zu machen: Wie Paulus zeigt, war ein Hauptzweck des mosaischen Gesetzes, „Übertretungen sichtbar zu machen“; es verdeutlichte, wie sündig und unvollkommen die Israeliten und auch alle anderen Menschen aus Gottes Sicht sind. (Zu dem griechischen Wort für „Übertretung“ siehe Anm. zu Rö 4:15.) Das Gesetz deckte das ganze Ausmaß der Sünde auf. Viele Verhaltens- und sogar Denkweisen wurden dort erstmals als sündig gekennzeichnet. Deshalb konnte Paulus sagen, dass durch das Gesetz „die Verfehlung zunahm“ (Rö 5:20; 7:7-11; siehe Anm. zu 1Ko 15:56; vgl. Ps 40:12). Jeder, der versuchte das Gesetz zu befolgen, wurde durch das Gesetz als Sünder überführt. Die geforderten Opfergaben führten den Israeliten immer wieder ihre Sündhaftigkeit vor Augen (Heb 10:1-4, 11). Nur ein vollkommenes Opfer konnte die Sünden aller Menschen sühnen (Rö 10:4; siehe Anm. zu der Nachkomme in diesem Vers).
bis: Mit diesem Wort zeigt Paulus, dass das Gesetz nicht für immer gelten sollte. Der Gesetzesbund endete, als er seinen Zweck erfüllt hatte (Rö 7:6; Gal 3:24, 25).
der Nachkomme: Wtl. „der Samen“. (Siehe Anh. A2.) Hier ist Jesus Christus gemeint. (Siehe Anm. zu Gal 3:16.)
durch Engel übermittelt: In den Hebräischen Schriften steht nicht direkt, dass Engel das Gesetz übermittelten. Das geht jedoch aus den inspirierten Aussagen im vorliegenden Vers, in Apg 7:53 (siehe Anm.) und in Heb 2:2, 3 hervor. Offensichtlich bevollmächtigte Jehova Engel, ihn vor Moses zu vertreten und Moses die beiden Gesetzestafeln zu geben (2Mo 19:9, 11, 18-20; 24:12; 31:18). Der eigentliche Gesetzgeber war jedoch Jehova. Als er seinen Bund mit Israel schloss, war Moses der von ihm ernannte Vermittler.
Vermittler: Bei dem „Vermittler“ handelte es sich um Moses. Als Jehova mit dem Volk Israel einen Bund (eine rechtsgültige Vereinbarung) schloss, vermittelte Moses zwischen den beiden Bundespartnern. (Siehe Worterklärungen zu „Vermittler“.) Das entsprechende griechische Wort mesítēs kommt in den Christlichen Griechischen Schriften sechs Mal vor (Gal 3:19, 20; 1Ti 2:5; Heb 8:6; 9:15; 12:24). Es stammt aus der Rechtssprache und bezeichnet nach einem Fachwörterbuch eine Person, „die zwischen zwei Parteien vermittelt, um Frieden oder freundschaftliche Beziehungen (wieder-)herzustellen, ein Abkommen zu schließen oder einen Bund rechtskräftig zu machen“. Als Vermittler half Moses dem Volk Israel dabei, die Vereinbarungen des Gesetzesbundes zu halten und dessen Vorteile zu genießen. Bei der Inkraftsetzung des Bundes nahm Moses die zeremoniellen Handlungen vor (2Mo 24:3-8; Heb 9:18-22). Er setzte die Priester ein und übertrug ihnen ihre priesterlichen Aufgaben (3Mo 8:1-36; Heb 7:11). Außerdem legte er den Israeliten über 600 Gesetze vor und setzte sich bei Jehova für sie ein, wenn sie Strafe verdienten (4Mo 16:20-22; 21:7; 5Mo 9:18-20, 25-29).
Vermittler: Bei dem „Vermittler“ handelte es sich um Moses. Als Jehova mit dem Volk Israel einen Bund (eine rechtsgültige Vereinbarung) schloss, vermittelte Moses zwischen den beiden Bundespartnern. (Siehe Worterklärungen zu „Vermittler“.) Das entsprechende griechische Wort mesítēs kommt in den Christlichen Griechischen Schriften sechs Mal vor (Gal 3:19, 20; 1Ti 2:5; Heb 8:6; 9:15; 12:24). Es stammt aus der Rechtssprache und bezeichnet nach einem Fachwörterbuch eine Person, „die zwischen zwei Parteien vermittelt, um Frieden oder freundschaftliche Beziehungen (wieder-)herzustellen, ein Abkommen zu schließen oder einen Bund rechtskräftig zu machen“. Als Vermittler half Moses dem Volk Israel dabei, die Vereinbarungen des Gesetzesbundes zu halten und dessen Vorteile zu genießen. Bei der Inkraftsetzung des Bundes nahm Moses die zeremoniellen Handlungen vor (2Mo 24:3-8; Heb 9:18-22). Er setzte die Priester ein und übertrug ihnen ihre priesterlichen Aufgaben (3Mo 8:1-36; Heb 7:11). Außerdem legte er den Israeliten über 600 Gesetze vor und setzte sich bei Jehova für sie ein, wenn sie Strafe verdienten (4Mo 16:20-22; 21:7; 5Mo 9:18-20, 25-29).
Höre, Israel: Dieses Zitat aus 5Mo 6:4, 5 ist länger als in den Parallelberichten von Matthäus und Lukas. Es enthält zusätzlich die Einleitung des sogenannten Schma oder Schema, das als jüdisches Glaubensbekenntnis gilt und 5Mo 6:4-9; 11:13-21 entnommen ist. Die Bezeichnung Schma kommt von schemá‛ („Höre!“), dem ersten Wort dieser Passage in Hebräisch.
Jehova ist unser Gott, es gibt nur einen Jehova: Oder „Jehova, unser Gott, ist ein Jehova“, „Jehova ist unser Gott; Jehova ist einer“. In dem hier zitierten hebräischen Text aus 5Mo 6:4 steht ein Zahlwort, das „eins“, „einer“ oder „eine“ bedeutet. Es kann den Gedanken von „einzig“, „einzigartig“ oder „allein“ beinhalten. Jehova ist der einzig wahre Gott; kein falscher Gott ist mit ihm vergleichbar (2Sa 7:22; Ps 96:5; Jes 2:18-20). In 5. Mose erinnerte Moses die Israeliten daran, dass sie einzig und allein Jehova anbeten durften. Sie sollten nicht wie die umliegenden Völker verschiedene Götter und Göttinnen anbeten. Von einigen dieser falschen Götter dachte man, sie würden einzelne Bereiche der Natur beherrschen. Andere galten als Unterformen einer bestimmten Gottheit. Das hebräische Wort für „eins“, „einer“ oder „eine“ schließt außerdem den Gedanken von Einigkeit im Vorhaben und im Handeln ein. Jehova Gott ist nicht in sich uneins oder unberechenbar. Vielmehr ist er immer zuverlässig, beständig, loyal und wahrhaftig. Der Bericht in Mar 12:28-34 ist auch in Mat 22:34-40 zu finden, doch nur das Markusevangelium enthält die Worte: „Höre, Israel: Jehova ist unser Gott, es gibt nur einen Jehova.“ Auf die Aussage, dass Jehova einer ist, folgt das Gebot, Gott zu lieben. Das legt den Gedanken nahe, dass die Liebe seiner Anbeter zu ihm ebenfalls ungeteilt sein muss.
gibt es keinen Vermittler, wenn nur eine Person beteiligt ist: Paulus spricht hier von Jehovas Bund mit Abraham. Dabei handelte es sich um ein Versprechen Jehovas. Er verpflichtete sich es einzuhalten, ohne dass Abraham irgendwelche Bedingungen erfüllen musste (Gal 3:18). Der Gesetzesbund dagegen wurde zwischen zwei Parteien geschlossen, zwischen Jehova und dem Volk Israel; Moses diente in diesem Bund als Vermittler. (Siehe Anm. zu Gal 3:19.) Die Israeliten stimmten den Bündnisbedingungen zu und versprachen feierlich, das Gesetz zu halten (2Mo 24:3-8; Gal 3:17, 19; siehe Worterklärungen zu „Bund“).
Gott ist nur einer: In den vorliegenden griechischen Handschriften steht hier „Gott“. Einige Übersetzungen der Christlichen Griechischen Schriften ins Hebräische und in andere Sprachen verwenden an dieser Stelle den Gottesnamen. Die Aussage von Paulus erinnert an 5Mo 6:4, wo es heißt: „Jehova ist unser Gott, es gibt nur einen Jehova.“ Auf diesen Text spielte Paulus auch in Rö 3:30 und 1Ko 8:4 an. Gemäß Mar 12:29 zitierte Jesus den Vers direkt. (Siehe Anm.)
um Übertretungen sichtbar zu machen: Wie Paulus zeigt, war ein Hauptzweck des mosaischen Gesetzes, „Übertretungen sichtbar zu machen“; es verdeutlichte, wie sündig und unvollkommen die Israeliten und auch alle anderen Menschen aus Gottes Sicht sind. (Zu dem griechischen Wort für „Übertretung“ siehe Anm. zu Rö 4:15.) Das Gesetz deckte das ganze Ausmaß der Sünde auf. Viele Verhaltens- und sogar Denkweisen wurden dort erstmals als sündig gekennzeichnet. Deshalb konnte Paulus sagen, dass durch das Gesetz „die Verfehlung zunahm“ (Rö 5:20; 7:7-11; siehe Anm. zu 1Ko 15:56; vgl. Ps 40:12). Jeder, der versuchte das Gesetz zu befolgen, wurde durch das Gesetz als Sünder überführt. Die geforderten Opfergaben führten den Israeliten immer wieder ihre Sündhaftigkeit vor Augen (Heb 10:1-4, 11). Nur ein vollkommenes Opfer konnte die Sünden aller Menschen sühnen (Rö 10:4; siehe Anm. zu der Nachkomme in diesem Vers).
Gewahrsam der Sünde: Das griechische Verb für „dem Gewahrsam übergeben“ bedeutet wtl. „zusammen einschließen“ oder „umschließen“ und vermittelt den Gedanken, dass es aus einer Situation so gut wie kein Entkommen gibt. Im buchstäblichen Sinn beschrieb man damit z. B. den Fischfang mit Netzen (Luk 5:6). Das Wort vermittelt ein plastisches Bild davon, dass unvollkommene Menschen in ihrem sündigen Zustand gefangen sind. Wie Paulus sagt, haben „die Schriften … alles zusammen [alle Nachkommen von Adam und Eva] dem Gewahrsam der Sünde übergeben“. Die Schriften, zu denen das Gesetz gehörte, machten deutlich, wie sündig jeder einzelne Mensch vor Gott ist. (Siehe Anm. zu Gal 3:19.) Nur Christus konnte der Menschheit die Möglichkeit bieten, dieser hoffnungslosen Situation zu entkommen.
Gewahrsam der Sünde: Das griechische Verb für „dem Gewahrsam übergeben“ bedeutet wtl. „zusammen einschließen“ oder „umschließen“ und vermittelt den Gedanken, dass es aus einer Situation so gut wie kein Entkommen gibt. Im buchstäblichen Sinn beschrieb man damit z. B. den Fischfang mit Netzen (Luk 5:6). Das Wort vermittelt ein plastisches Bild davon, dass unvollkommene Menschen in ihrem sündigen Zustand gefangen sind. Wie Paulus sagt, haben „die Schriften … alles zusammen [alle Nachkommen von Adam und Eva] dem Gewahrsam der Sünde übergeben“. Die Schriften, zu denen das Gesetz gehörte, machten deutlich, wie sündig jeder einzelne Mensch vor Gott ist. (Siehe Anm. zu Gal 3:19.) Nur Christus konnte der Menschheit die Möglichkeit bieten, dieser hoffnungslosen Situation zu entkommen.
Bevor … der Glaube kam: D. h. der Glaube an Jesus Christus.
in Gewahrsam gegeben: Das entsprechende griechische Verb steht auch im vorangehenden Vers. Wie Paulus dort ausführt, befinden sich die Menschen im „Gewahrsam der Sünde“. (Siehe Anm. zu Gal 3:22.) Hier geht es ihm um einen anderen Gedanken: Die Israeliten wurden vom Gesetz „bewacht“ (oder „beschützt“). Es führte sie zu dem Glauben, „der offenbart werden sollte“, dem Glauben an Christus.
Betreuer: Oder „Erzieher“. In biblischer Zeit gab es in vielen wohlhabenden griechischen und römischen Familien einen Betreuer oder Erzieher. Es handelte sich entweder um einen vertrauenswürdigen Sklaven oder um einen Bediensteten, der gegen Bezahlung arbeitete. Er begleitete das Kind auf dem Schulweg, schützte es vor unmoralischen Einflüssen und sorgte dafür, dass ihm nichts passierte. Mitunter war der Betreuer auch bis zu einem gewissen Grad für die moralische Erziehung und sogar die Disziplinierung seines Schützlings verantwortlich (Gal 3:24, 25). Paulus gebraucht den Begriff hier im übertragenen Sinn für Männer, die die Aufgabe hatten, die Christen in Korinth im Glauben zu betreuen (1Ko 3:6, 10).
unser Betreuer …, der zu Christus führt: Das griechische Wort für „Betreuer“ (paidagōgós) bedeutet wtl. „Kindesbegleiter“. Es kann auch mit „Erzieher“ übersetzt werden. Außer in Gal 3:24, 25 kommt es nur noch in 1Ko 4:15 vor, wo es für ernannte Diener in der Christenversammlung gebraucht wird. (Siehe Anm. zu 1Ko 4:15.) Paulus malt hier ein schönes Bild: Er vergleicht das mosaische Gesetz mit einem Betreuer oder Erzieher, der einen kleinen Jungen Tag für Tag zur Schule begleitet. Dieser Betreuer war kein Lehrer. Seine Aufgabe war es, den Jungen zu beschützen, ihm die Werte seiner Eltern beizubringen und ihn wenn nötig zurechtzuweisen. In ähnlicher Weise lernten die Israeliten durch das mosaische Gesetz Gottes Wertmaßstäbe kennen. Außerdem zeigte es ihnen ihre Sündhaftigkeit auf, da sie es nicht vollkommen einhalten konnten. Demütige Israeliten, die sich von diesem „Betreuer“ leiten ließen, erkannten, dass sie auf den Messias oder Christus angewiesen waren – Gottes einziges Mittel zur Rettung (Apg 4:12).
unser Betreuer …, der zu Christus führt: Das griechische Wort für „Betreuer“ (paidagōgós) bedeutet wtl. „Kindesbegleiter“. Es kann auch mit „Erzieher“ übersetzt werden. Außer in Gal 3:24, 25 kommt es nur noch in 1Ko 4:15 vor, wo es für ernannte Diener in der Christenversammlung gebraucht wird. (Siehe Anm. zu 1Ko 4:15.) Paulus malt hier ein schönes Bild: Er vergleicht das mosaische Gesetz mit einem Betreuer oder Erzieher, der einen kleinen Jungen Tag für Tag zur Schule begleitet. Dieser Betreuer war kein Lehrer. Seine Aufgabe war es, den Jungen zu beschützen, ihm die Werte seiner Eltern beizubringen und ihn wenn nötig zurechtzuweisen. In ähnlicher Weise lernten die Israeliten durch das mosaische Gesetz Gottes Wertmaßstäbe kennen. Außerdem zeigte es ihnen ihre Sündhaftigkeit auf, da sie es nicht vollkommen einhalten konnten. Demütige Israeliten, die sich von diesem „Betreuer“ leiten ließen, erkannten, dass sie auf den Messias oder Christus angewiesen waren – Gottes einziges Mittel zur Rettung (Apg 4:12).
Jetzt aber ist der Glaube gekommen: Da Jesus das Gesetz voll und ganz erfüllte, konnte Paulus sagen, dass der Glaube – d. h. vollständiger Glaube – gekommen war. Durch die Erfüllung des Gesetzes ermöglichte Jesus seinen Nachfolgern, von Gott anerkannt zu werden. Deshalb wird er als „Vervollkommner unseres Glaubens“ bezeichnet (Heb 12:2). Christus würde „die ganze Zeit über … bis zum Abschluss des Weltsystems“ bei seinen Jüngern bleiben (Mat 28:20). Es gab somit keinen Grund, sich wieder dem „Betreuer“ zu unterstellen. (Siehe Anm. zu Gal 3:24.) Mit seiner Argumentation zeigt Paulus, dass das mosaische Gesetz überflüssig wurde, als der vervollkommnete Glaube kam, der sich auf Jesus Christus stützt.
in Christus Jesus getauft: Als sich Jesus taufen ließ, salbte Gott ihn mit heiligem Geist; dadurch wurde er der Gesalbte, der Christus (Apg 10:38). Bei seiner Salbung wurde er außerdem als Sohn Gottes gezeugt. (Siehe Anm. zu Mat 3:17.) Nach Jesu Taufe mit heiligem Geist wurde es auch für seine Jünger möglich, mit heiligem Geist getauft zu werden (Mat 3:11; Apg 1:5). Wer wie Jesus ein geistgezeugter Sohn Gottes wird, muss „in Christus Jesus getauft“ werden, also in den gesalbten Jesus. Wenn Jehova Christen mit heiligem Geist salbt, werden sie mit Jesus vereint – sie werden Teil des Körpers Christi, d. h. Mitglieder der Versammlung, deren Haupt Jesus ist (1Ko 12:12, 13, 27; Kol 1:18). Sie werden außerdem „in seinen Tod getauft“. (Siehe Anm. zu in seinen Tod getauft in diesem Vers.)
in Moses getauft: Oder „in Moses eingetaucht“. Paulus spricht von einer Taufe oder einem Eintauchen der Versammlung Israels im übertragenen Sinn. Das mit „taufen“ übersetzte griechische Verb baptízō bedeutet in diesem Fall, dass Jehova die Israeliten der Führung von Moses anvertraute. Jehova vollzog diese Taufe durch seinen Engel. Als die Israeliten über den Boden des Roten Meeres in Richtung O zogen, waren sie von Wasser umgeben und durch die Wolke vor ihren ägyptischen Verfolgern verborgen. Gott hob sie dann sozusagen aus dem Wasser heraus, indem er sie als freies Volk ans O-Ufer brachte (2Mo 14:19, 22, 24, 25). Um diese symbolische Taufe zu erleben, mussten sich die Israeliten Moses anschließen und ihm durch das Meer folgen. „In Moses“ getauft zu werden bedeutete also, seiner Führung zu folgen.
Kleidet euch … mit den Eigenschaften des Herrn: Oder „Ahmt … das Verhalten des Herrn … nach“. Wtl. „zieht den Herrn … an“. Das griechische Wort für „anziehen“ (Apg 12:21; Luk 15:22) wird hier bildlich dafür verwendet, dass man sich die Eigenschaften von jemand anders aneignet. In Kol 3:10, 12 gebraucht Paulus dieses Wort im gleichen Sinn. Im vorliegenden Vers legt er Christen ans Herz, sich eng an das Beispiel Jesu zu halten – seine Wesensart sozusagen anzuziehen – und so zu werden wie er.
in Christus getauft: Wenn ein Christ mit heiligem Geist getauft oder gesalbt wird, gelangt er in ein besonderes Verhältnis zu seinem Herrn. Er wird Teil „eines einzigen Körpers“ – der Versammlung der Gesalbten, deren Haupt Jesus Christus ist (1Ko 12:13; Mar 1:8; Apg 1:5; Off 20:6; siehe Anm. zu Rö 6:3). Eine ähnliche Formulierung gebraucht Paulus in 1Ko 10:2, wo es darum geht, dass ein ganzes Volk in einen Befreier oder Anführer „getauft“ wurde. (Siehe Anm.)
habt Christus angezogen: Oder „habt euch mit Christus gekleidet“. Das in diesem Ausdruck verwendete griechische Verb kommt auch in Kol 3:10, 12 vor. Einem Fachwörterbuch zufolge vermittelt es den Gedanken, „so sehr von der Denkweise Christi durchdrungen zu sein, dass man im Denken, Empfinden und Handeln ein Abbild von ihm wird und gewissermaßen dasselbe Leben führt wie er“. Im Römerbrief verwendet Paulus das Verb im gleichen Sinn. (Siehe Anm. zu Rö 13:14.)
Griechen: Mit dem entsprechenden Wort Héllēnes (Plural von Héllēn) waren im 1. Jh. nicht ausschließlich Personen griechischer Herkunft gemeint. Paulus spricht hier über jeden, der Glauben hat, und erwähnt dabei die Griechen zusammen mit den Juden. Offensichtlich fasst er alle Nichtjuden unter dem Begriff „Griechen“ zusammen (Rö 2:9, 10; 3:9; 10:12; 1Ko 10:32; 12:13). Er konnte den Begriff so verwenden, weil das Römische Reich damals maßgeblich von der griechischen Sprache und Kultur beeinflusst war.
dem Israel Gottes: Diese Bezeichnung kommt nur ein Mal in der Bibel vor. Damit sind nicht die buchstäblichen Nachkommen von Jakob (auch Israel genannt) gemeint, sondern ein geistiges Volk Israel (1Mo 32:22-28). Wie Paulus im vorigen Vers zeigt, ist die Beschneidung keine Voraussetzung, um zum „Israel Gottes“ zu gehören. Schon Hosea sagte voraus, dass Gott einem Volk Gunst zeigen würde, zu dem auch Nichtjuden gehören sollten. Jehova hatte erklärt: „Zu denen, die nicht mein Volk sind, werde ich sagen: ‚Ihr seid mein Volk‘“ (Hos 2:23; Rö 9:22-25). Zum geistigen Israel gehören zwar auch gebürtige Juden und Proselyten (Apg 1:13-15; 2:41; 4:4), sie machen aber „nur einen Überrest“ aus, denn insgesamt hat Gott das Volk Israel verworfen (Jes 10:21, 22; Rö 9:27). Entsprechend schrieb Paulus später an die Römer: „Nicht alle, die von Israel abstammen, sind wirklich ‚Israel‘“ (Rö 9:6; siehe auch Anm. zu Apg 15:14; Rö 2:29; 9:27; 11:26).
Freigelassener des Herrn … freier Mensch: Ein Freigelassener war ein Sklave, dem die Freiheit gegeben worden war. Das entsprechende griechische Wort apeleutheros kommt nur an dieser Stelle vor. Die Korinther konnten mit dem Begriff jedoch etwas anfangen, weil sich nach dem Wiederaufbau der Stadt durch die Römer viele Freigelassene dort angesiedelt hatten. Einige von ihnen wurden Christen. Paulus spricht aber auch noch von einer anderen Gruppe von Personen, die nie Sklaven gewesen waren. Er verwendet für sie den Ausdruck eleutheros, „freier Mensch“. Gemeint ist jemand, der von Geburt an frei war. Sowohl freigelassene als auch freie Christen waren für einen hohen Preis – das Blut Jesu – erworben worden. Deshalb waren beide Gruppen Sklaven von Gott und Jesus Christus und mussten sich an ihre Gebote halten. In der Christenversammlung wurde zwischen Sklave, Freigelassenem und freiem Menschen kein Unterschied gemacht (1Ko 7:23; Gal 3:28; Heb 2:14, 15; 1Pe 1:18, 19; 2:16; siehe Worterklärungen zu „Freier Mensch; Freigelassener“).
Jude oder Grieche: Mit „Jude“ sind Personen jüdischer Abstammung gemeint, also Israeliten. (Siehe Worterklärungen zu „Jude“.) Der Begriff „Grieche“ wird hier offenbar in erweitertem Sinn verwendet und meint alle Nichtjuden. (Siehe Anm. zu Rö 1:16.) Aus Gottes Sicht bestimmt nicht mehr die buchstäbliche Abstammung von Abraham, ob jemand wirklich zu „Abrahams Nachkommen“ gehört. Es ist unwichtig, von wem jemand abstammt oder woher er kommt, denn in Gottes Volk sind „alle eins“ (Gal 3:26-29; Kol 3:11). Gottes Unparteilichkeit wird daran deutlich, dass sich sein neues Volk, das „Israel Gottes“, aus Juden und Nichtjuden zusammensetzt (Eph 2:11-18; siehe Anm. zu Gal 6:16). Es war passend, diese Tatsache gerade den Christen aus Galatien vor Augen zu führen, da dort Menschen unterschiedlichster Herkunft lebten: Juden, Griechen, Römer und Einheimische.
Sklave oder freier Mensch: Ein „Sklave“ war der Besitz eines anderen Menschen. Ein „freier Mensch“ war von Geburt an frei und besaß die vollen Bürgerrechte. (Siehe Worterklärungen zu „Freier Mensch; Freigelassener“.) Aus Gottes Sicht gibt es keinen Unterschied zwischen Christen, die buchstäblich Sklaven oder freie Menschen sind. Da Christen mit Jesu kostbarem Blut gekauft wurden, sind sie alle Sklaven von Gott und von Christus (1Ko 7:22, Anm., 23; 1Pe 1:18, 19; 2:16).
wurden die Versprechen Abraham und seinem Nachkommen gegeben: Geleitet vom heiligen Geist identifiziert Paulus hier Jesus Christus als primären Teil des Nachkommens von Abraham. (Das griechische Wort spérma, wtl. „Samen“, wird oft mit „Nachkomme“ wiedergegeben, wenn es sich auf den versprochenen Messias bezieht. Siehe Anh. A2.) Nach der Rebellion in Eden kündigte Jehova an, dass eine „Frau“ einen „Nachkommen“ hervorbringen würde, der der Schlange, d. h. dem Teufel, den Kopf zermalmen würde (1Mo 3:15). In dem Bund mit Abraham versprach Gott, dass die ganze Menschheit durch Abrahams Nachkommen gesegnet werden würde (1Mo 12:1-3, 7; 13:14, 15; 17:7; 22:15-18; 24:7; Gal 3:8). Wie er außerdem offenbarte, würde der Nachkomme aus dem Stamm Juda kommen und von König David abstammen; das traf auf Jesus zu (1Mo 49:10; Ps 89:3, 4; Luk 1:30-33; siehe Anm. zu deinen Nachkommen … deinem Nachkommen in diesem Vers). In Gal 3:26-29 macht Paulus deutlich, dass der versprochene „Nachkomme“ Abrahams auch einen sekundären Teil hat. (Siehe Anm. zu Gal 3:29.)
seid ihr wirklich Abrahams Nachkommen: Der primäre Teil von Abrahams Nachkommen ist Jesus Christus (1Mo 22:17; siehe Anm. zu Gal 3:16). Paulus weist hier darauf hin, dass auch andere als „Abrahams Nachkommen“ (wtl. „Abrahams Samen“) gerechnet werden, nämlich „die, die zum Christus gehören“ (1Ko 15:23; Mar 9:41). Dieser sekundäre Teil setzt sich aus 144 000 geistgesalbten Christen zusammen (Off 5:9, 10; 14:1, 4). Einige von ihnen sind gebürtige Juden, aber die meisten kommen aus anderen Völkern (Apg 3:25, 26; Gal 3:8, 9, 28).
Medien

Das griechische Wort paidagōgós, das in 1Ko 4:15 und Gal 3:24, 25 vorkommt und mit „Betreuer“, „Erzieher“ oder „Bewacher“ übersetzt wurde, vermittelte ein konkretes Bild. In der griechisch-römischen Welt war es üblich, dass Familien mit entsprechenden finanziellen Mitteln ihre Söhne einem Betreuer anvertrauten. Meistens handelte es sich um einen Sklaven, manchmal aber auch um einen Bediensteten, der gegen Bezahlung arbeitete. Manche Familien gaben hohe Summen aus, um einen Betreuer zu erwerben oder anzustellen. Der Betreuer kümmerte sich um seinen Schützling normalerweise von dessen sechsten oder siebten Lebensjahr an bis zum Erwachsenenalter. Er begleitete das Kind überallhin und sorgte dafür, dass ihm nichts passierte. Außerdem war er dafür verantwortlich, seine Entwicklung zu begleiten, ihm moralische Anleitung zu geben und es zu korrigieren und zu disziplinieren.