Nach Matthäus 28:1-20
Studienanmerkungen
die andere Maria: Gemeint ist „Maria, die Mutter von Jakobus und Joses“, von der in Mat 27:56 die Rede ist. Sie wird außerdem in Mat 28:1, Mar 15:40, 47; 16:1, Luk 24:10 und Joh 19:25 erwähnt. (Siehe Anm. zu Mar 3:18; Joh 19:25.)
Sabbat: Wtl. „Sabbate“. In diesem Vers kommt das griechische Wort sábbaton zweimal im Plural vor. Im ersten Fall bezieht sich das Wort auf den einzelnen Sabbattag oder den siebten Tag der Woche und ist mit „Sabbat“ übersetzt worden. Im zweiten Fall bezieht es sich auf eine Spanne von sieben Tagen und wird mit Woche wiedergegeben. Der Sabbattag (in diesem Fall der 15. Nisan) endete bei Sonnenuntergang. Manche meinen, mit der Zeit der Dämmerung „nach dem Sabbat“ sei der Anbruch des neuen Tages und damit die Abenddämmerung gemeint. Aber aus den anderen Evangelien geht klar hervor, dass die Frauen „in aller Frühe, als die Sonne aufgegangen war“, kamen, um nach dem Grab zu sehen (Mar 16:1, 2; Luk 24:1; Joh 20:1; siehe auch Worterklärungen und Anh. B12).
ersten Tag der Woche: Gemeint ist der 16. Nisan. Für die Juden begann die Woche mit dem Tag nach dem Sabbat.
die andere Maria: Siehe Anm. zu Mat 27:61.
Jehovas Engel: Siehe Anm. zu Mat 1:20 und Anh. C1 und C3, Einleitung, Mat 28:2.
Jehovas Engel: In den Hebräischen Schriften erscheint diese Wendung häufig, das erste Mal in 1Mo 16:7. In frühen Abschriften der Septuaginta folgt an diesen Stellen nach dem griechischen Wort ággelos (sprich: ángelos; „Engel“, „Bote“) der Name Gottes in hebräischen Buchstaben. So z. B. in einer Abschrift, die im Nachal Chever (Israel) gefunden wurde und zwischen 50 v. u. Z. und 50 u. Z. datiert wird; dort erscheint die Wendung in Sach 3:5, 6. (Siehe Anh. C.) Eine Reihe von Bibelübersetzungen hat den Gottesnamen in Mat 1:20 in der Formulierung „Jehovas Engel“ beibehalten. (Siehe Anh. A5 und Anh. C3, Einleitung, Mat 1:20.)
sagt ihnen: ‚Er ist von den Toten auferweckt worden …‘: Diese Frauen erfuhren nicht nur als erste Jünger von Jesu Auferweckung, sondern bekamen auch den Auftrag, den anderen Jüngern davon zu erzählen (Mat 28:2, 5, 7). Gemäß jüdischer Tradition durften Frauen nicht als Zeugen vor Gericht aussagen (obwohl es dafür im Gesetz keine Grundlage gab). Im Gegensatz dazu ehrte Jehovas Engel die Frauen, indem er ihnen diesen schönen Auftrag gab.
Grab: Oder „Gedenkgrab“. (Siehe Worterklärungen.)
verbeugte sich vor ihm: Oder „huldigte ihm“, „erwies ihm ihre Ehrerbietung“. Dadurch, dass die Frau – eine Nichtjüdin – Jesus als „Sohn Davids“ bezeichnete (Mat 15:22), erkannte sie ihn offensichtlich als den vorausgesagten Messias an. Ihre Respektsbekundung galt nicht einem Gott oder einer Gottheit, sondern einem Repräsentanten Gottes. (Siehe Anm. zu Mat 2:2; 8:2; 14:33; 18:26.)
plötzlich: Das griechische Wort idoú, hier mit „plötzlich“ wiedergegeben, bedeutet wtl. „siehe“ oder „seht“. Es wird oft verwendet, um auf etwas aufmerksam zu machen, was gleich folgt: Der Leser soll sich etwas vorstellen oder auf ein Detail in einer Erzählung hingewiesen werden. idoú wird auch gebraucht, um etwas Wichtiges hervorzuheben oder um etwas Neues bzw. Überraschendes anzukündigen. In den Christlichen Griechischen Schriften erscheint das Wort am häufigsten im Matthäus- und im Lukasevangelium sowie in der Offenbarung. In den Hebräischen Schriften kommt an vielen Stellen ein vergleichbarer Begriff vor.
verbeugte sich vor ihm: Oder „huldigte ihm“, „ehrte ihn“. Auch in den Hebräischen Schriften werden Personen erwähnt, die sich vor Propheten, Königen oder anderen Repräsentanten Gottes verbeugten (1Sa 25:23, 24; 2Sa 14:4-7; 1Kö 1:16; 2Kö 4:36, 37). Der Aussätzige erkannte offensichtlich, dass er es mit einem Repräsentanten Gottes zu tun hatte, der über die Macht verfügte, Menschen zu heilen. Deshalb war es angebracht, dass er sich verbeugte, um dem von Jehova designierten König Respekt zu erweisen (Mat 9:18; Informationen zu dem griechischen Wort enthält die Anm. zu Mat 2:2).
verbeugten sich vor ihm: Oder „huldigten ihm“, „erwiesen ihm ihre Ehrerbietung“. Durch diese Geste zeigten die Apostel, dass sie Jesus als den Repräsentanten Gottes anerkannten. Diese Respektsbekundung galt nicht einem Gott oder einer Gottheit, sondern „Gottes Sohn“. (Siehe Anm. zu Mat 2:2; 8:2; 18:26.)
Plötzlich: Siehe Anm. zu Mat 1:20.
erwiesen ihm ihre Ehrerbietung: Oder „huldigten ihm“, „verbeugten sich vor ihm“, „warfen sich vor ihm nieder“. (Siehe Anm. zu Mat 8:2; 14:33; 15:25.)
meinen Brüdern: Jesus nannte hier seine Jünger „Brüder“, weil er mit ihnen im Glauben verwandt war. (Siehe Mat 28:16; vgl. Mat 25:40; Joh 20:17; Heb 2:10-12.)
Ältesten: Siehe Anm. zu Mat 16:21.
Ältesten: Wtl. „älteren Männer“. Der griechische Ausdruck presbýteros bezeichnet in der Bibel in erster Linie Personen, die in einer Gemeinschaft oder einem Volk eine mit Autorität und Verantwortung verbundene Stellung innehaben. presbýteros hat zwar manchmal mit dem buchstäblichen Alter zu tun (z. B. „älterer Sohn“ in Luk 15:25 und „alte Männer“ in Apg 2:17), ist aber nicht auf ältere Personen beschränkt. In diesem Vers bezieht sich das Wort auf die Führer des jüdischen Volkes, die häufig zusammen mit den Oberpriestern und Schriftgelehrten erwähnt werden. Der Sanhedrin war aus diesen drei Gruppen zusammengesetzt (Mat 21:23; 26:3, 47, 57; 27:1, 41; 28:12; siehe Worterklärungen zu „Ältester; älterer Mann“).
das: Gemeint ist die Lüge, sie hätten geschlafen. Römische Soldaten konnten mit dem Tod bestraft werden, wenn sie auf ihrem Posten einschliefen.
Statthalter: Dabei handelt es sich um Pontius Pilatus.
Treffen: Zu diesem Treffen in Galiläa kamen anscheinend mehr als 500 Personen (1Ko 15:6).
einige aber hatten Zweifel: Vor dem Hintergrund von 1Ko 15:6 hatten wahrscheinlich nicht die Apostel Zweifel, sondern Jünger in Galiläa, denen Jesus bis dahin noch nicht erschienen war.
ganzen bewohnten Erde … alle Völker: Oder „ganzen bewohnten Erde … alle Nationen“. Beide Ausdrücke beschreiben den Umfang des Predigtwerks. Das griechische Wort für „bewohnte Erde“ (oikouménē) bezieht sich im erweiterten Sinn auf die Erde als Wohnort der Menschen (Luk 4:5; Apg 17:31; Rö 10:18; Off 12:9; 16:14). Im 1. Jh. verstand man darunter auch das riesige Römische Reich, in dem die Juden verstreut lebten (Luk 2:1; Apg 24:5). Das griechische Wort für „Volk“ (éthnos) beschreibt allgemein eine Gruppe von Menschen, die eine gemeinsame Sprache und im Wesentlichen dieselbe Abstammung haben. Solche Völker sind oft in einem bestimmten Gebiet ansässig, weshalb man auch von „Nationen“ sprechen kann.
seine Jünger: Hier ist die erste Stelle, an der das griechische Substantiv mathētḗs erscheint, das oft mit „Jünger“ wiedergegeben wird. Es bezieht sich auf einen Lernenden oder Schüler und vermittelt den Gedanken einer persönlichen Bindung zum Lehrer, durch die das gesamte Leben des Schülers geprägt wird. Bei der Bergpredigt waren zwar viele Menschen anwesend, doch anscheinend richtete Jesus seine Worte in erster Linie an seine Jünger, die direkt bei ihm saßen (Mat 7:28, 29; Luk 6:20).
weil er ein Prophet ist: Wtl. „im Namen von einem Propheten“. In diesem Kontext zeigt die griechische Wendung „im Namen von“ an, dass jemand das Amt und die Arbeit eines Propheten anerkennt. (Vgl. Anm. zu Mat 28:19.)
macht … zu meinen Jüngern: Oder „macht … zu meinen Schülern“. Das griechische Verb mathēteuō hat die Grundbedeutung von „lehren“, und zwar mit dem Ziel, jemanden zu einem Schüler oder Jünger zu machen. In Mat 13:52 wurde das Verb mit „belehrt werden“ übersetzt und in Mat 27:57 mit „ein Jünger werden“. Es kommt außerdem in Apg 14:21 vor, wo es darum geht, dass Paulus und Barnabas in Derbe etlichen geholfen hatten, „Jünger zu werden“. Was das Gebot, Menschen zu Jüngern Jesu zu machen, alles einschließt, wird durch die Verben „taufen“ und „lehren“ deutlich. (Informationen zu dem verwandten griechischen Substantiv mathētḗs enthält die Anm. zu Mat 5:1.)
Menschen aus allen Völkern: Im Urtext steht hier nur „alle Völker“, doch durch den Kontext wird deutlich, dass sich der Ausdruck auf Einzelpersonen aus allen Völkern beziehen muss. Das Pronomen „sie“ in tauft sie ist im Griechischen maskulin und kann daher nicht für „Völker“ stehen, denn dieses Wort ist im Griechischen ein Neutrum. Das Gebot, zu „Menschen aus allen Völkern“ zu gehen, war etwas völlig Neues. Vor Jesu Dienst durften Nichtjuden, wie die Schriften andeuteten, nach Israel kommen und sich den Israeliten im Dienst für Jehova anschließen (1Kö 8:41-43). Doch durch dieses neue Gebot bekamen Jesu Jünger den Auftrag, zu Nichtjuden hinzugehen und so das von ihm begonnene Predigtwerk auszuweiten. Dadurch betonte er den globalen Umfang des Jüngermachens (Mat 10:1, 5-7; Off 7:9; siehe Anm. zu Mat 24:14).
im Namen des: Mit dem griechischen Ausdruck ónoma („Name“) kann mehr gemeint sein als der Eigenname. In diesem Kontext bedeutet die Wendung „im Namen des“, dass jemand die Autorität und Stellung des Vaters und des Sohnes anerkennt sowie die Rolle des heiligen Geistes. Wer das tut, gelangt in ein neues Verhältnis zu Gott. (Vgl. Anm. zu Mat 10:41.)
des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes: Den Vater, Jehova Gott, anzuerkennen, ist völlig natürlich, denn er ist unser Schöpfer und Lebengeber (Ps 36:7, 9; Off 4:11). Wie die Bibel jedoch zeigt, kann man nur gerettet werden, wenn man auch die Rolle anerkennt, die der Sohn in Gottes Vorhaben spielt (Joh 14:6; Apg 4:12). Außerdem muss man die Rolle von Gottes heiligem Geist, seiner aktiven Kraft, anerkennen. Gott nutzt ihn unter anderem, um Leben zu geben (Hi 33:4), um Menschen seine Botschaft mitzuteilen (2Pe 1:21) und um jemand zu befähigen, seinen Willen auszuführen (Rö 15:19). Manche glauben, die Aufzählung hier in Matthäus stütze die Lehre von der Dreieinigkeit. Doch in der Bibel wird durch nichts angedeutet, dass der Vater, der Sohn und der heilige Geist gleich ewig und gleich mächtig sind und die gleiche Stellung einnehmen. Auch wenn alle drei zusammen in demselben Vers erwähnt werden, ist das kein Beweis dafür, dass alle drei göttlich, ewig und einander gleich sind (Mar 13:32; Kol 1:15; 1Ti 5:21).
des heiligen Geistes: Oder „der heiligen aktiven Kraft“. Der Begriff „Geist“ (im Griechischen ein Neutrum) bezeichnet keine Person, sondern eine Kraft, die in Aktion ist und von Gott ausgeht. (Siehe Worterklärungen zu „Geist“; „Heiliger Geist“.)
lehrte … predigte: Beim Predigen geht es darum, etwas zu verkünden oder bekannt zu machen. Beim Lehren dagegen gibt man Wissen weiter, erklärt, bringt überzeugende Argumente und liefert Beweise. (Siehe Anm. zu Mat 3:1; 28:20.)
predigte: Das griechische Wort hat die Grundbedeutung „als Herold (Amtsbote) verkünden“. Es betont die Art und Weise des Verkündens: In der Regel ist ein Ausrufen in der Öffentlichkeit gemeint, nicht eine Predigt vor einer bestimmten Gruppe.
lehrt sie: Das griechische Wort für „lehren“ vermittelt den Gedanken von unterrichten, erklären, argumentieren und beweisen. (Siehe Anm. zu Mat 3:1; 4:23.) Jemanden zu lehren, sich an alles zu halten, was Jesus aufgetragen hatte, würde ein fortlaufender Prozess sein. Es würde einschließen, Jesu Lehren weiterzugeben, sie umzusetzen und seinem Beispiel zu folgen (Joh 13:17; Eph 4:21; 1Pe 2:21).
denkt daran: Siehe Anm. zu Mat 1:20.
Abschluss: Siehe Anm. zu Mat 24:3 und Worterklärungen zu „Abschluss des Weltsystems“.
Weltsystems: Oder „Ära“. (Siehe Worterklärungen zu „Weltsystem; Systeme“.)
Abschluss: Das griechische Wort syntéleia bedeutet „gemeinschaftliches Ende“, „gleichzeitiges Zuendegehen“ oder „gemeinsames Enden“ (Mat 13:39, 40, 49; 28:20; Heb 9:26). Damit ist eine Zeitspanne gemeint, während der verschiedene Ereignisse zusammentreffen, die zu dem vollständigen „Ende“ (griechisch télos) führen, das in Mat 24:6, 14 erwähnt wird. (Siehe Anm. zu Mat 24:6, 14 und Worterklärungen zu „Abschluss des Weltsystems“.)
plötzlich: Das griechische Wort idoú, hier mit „plötzlich“ wiedergegeben, bedeutet wtl. „siehe“ oder „seht“. Es wird oft verwendet, um auf etwas aufmerksam zu machen, was gleich folgt: Der Leser soll sich etwas vorstellen oder auf ein Detail in einer Erzählung hingewiesen werden. idoú wird auch gebraucht, um etwas Wichtiges hervorzuheben oder um etwas Neues bzw. Überraschendes anzukündigen. In den Christlichen Griechischen Schriften erscheint das Wort am häufigsten im Matthäus- und im Lukasevangelium sowie in der Offenbarung. In den Hebräischen Schriften kommt an vielen Stellen ein vergleichbarer Begriff vor.
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Die Juden beerdigten ihre Toten normalerweise in natürlichen Höhlen oder in Grabkammern, die in Fels gehauen wurden. Mit Ausnahme der Königsgräber befanden sich die Grabstätten gewöhnlich außerhalb der Städte. Auffallend ist die Schlichtheit der jüdischen Gräber, die man entdeckt hat. Das hängt offensichtlich mit der jüdischen Religion zusammen: Sie verbot die Verehrung der Toten und förderte nicht die Vorstellung, dass es nach dem Tod ein Weiterleben in einer Geisterwelt gibt.