Der erste Brief an die Korinther 7:1-40
Fußnoten
Studienanmerkungen
Versammlung Gottes in Korinth: Paulus gründete die Versammlung in Korinth um das Jahr 50 u. Z. (Apg 18:1-11). Als er sich um 55 in Ephesus aufhielt, schrieb er den ersten inspirierten Brief an die Korinther. (Vgl. 1Ko 5:9.) Kurz zuvor hatten sie ihm in einem Brief Fragen zum Thema Ehe gestellt und zu Nahrungsmitteln, die Götzen geopfert wurden (1Ko 7:1; 8:1). Paulus wusste aber von Problemen, die noch viel dringender geklärt werden mussten. Die Versammlung tolerierte einen schockierenden Fall von Unmoral (1Ko 5:1-8). Außerdem hatte sie mit Spaltungen zu kämpfen (1Ko 1:11-13; 11:18; 15:12-14, 33, 34). Und anscheinend gab es auch Unklarheiten, was die Durchführung des Abendmahls des Herrn betraf (1Ko 11:20-29). Paulus gab der Versammlung unter Inspiration Hinweise dazu an die Hand und stellte dabei besonders die christliche Liebe in den Mittelpunkt (1Ko 13:1-13).
Nun zu dem, worüber ihr geschrieben habt: Wie aus dem vorliegenden Vers und aus 1Ko 8:1 hervorgeht, hatten die Brüder in Korinth Paulus in einem Brief Fragen zum Thema Ehe gestellt und zu Nahrungsmitteln, die Götzen geopfert wurden. (Siehe Anm. zu 1Ko 1:2; 8:1.)
keine Frau berührt: D. h. keinen sexuellen Kontakt mit einer Frau hat. Dieses Verständnis stimmt mit anderen Bibelversen überein, wo der Ausdruck „berühren“ für sexuelle Kontakte und Beziehungen steht (1Mo 20:6, 7; Spr 6:29). Paulus spricht sich hier nicht gegen intime Beziehungen innerhalb der Ehe aus; immerhin legt er Ehepartnern ans Herz, einander das zu geben, was ihnen zusteht (1Ko 7:3-5; siehe Anm. zu 1Ko 7:3). Seine Aussage „Es ist für einen Mann besser, wenn er keine Frau berührt“ ist vor dem Hintergrund seiner Empfehlung zu sehen, dass unverheiratete Christen ledig bleiben sollten (1Ko 7:6-9; vgl. Mat 19:10-12).
Nun zu Nahrungsmitteln, die Götzen geopfert wurden: Im 1. Jh. u. Z. brachten die Griechen und Römer ihren Göttern Tieropfer dar. Verschiedene Teile des Tieres wurden auf den Altar gelegt. Einen Anteil erhielten die Priester, einen anderen bekamen die Opfernden, die ihn für eine Mahlzeit oder ein Festessen verwendeten. Übrig gebliebenes Fleisch wurde oft auf dem Fleischmarkt verkauft (1Ko 10:25). Die Christen in Korinth hatten Paulus in einem Brief gefragt, ob etwas dagegen spricht, solches Fleisch zu essen (1Ko 7:1a). Unter Einwirkung des heiligen Geistes half Paulus ihnen zu verstehen, dass für reife Christen „ein Götze … nichts ist“ (1Ko 8:4). Trotzdem riet er Christen davon ab, zu einem Götzentempel zu gehen, um Fleisch zu essen. Das hätte bei denen, die keinen starken Glauben hatten, den Eindruck erwecken können, man würde Götzen anbeten. Vielleicht hätte das manche zum Stolpern gebracht oder sie sogar dazu verleitet, bei religiösen Zeremonien zu Ehren falscher Götter Fleisch zu essen (1Ko 5:9, 10; 8:9, 10). Und das wäre ein Verstoß gegen die in Apg 15:28, 29 festgehaltene Anordnung der leitenden Körperschaft gewesen. (Siehe Anm. zu 1Ko 8:4; 10:25.)
geben, was ihr zusteht: Wtl. „die schuldige Pflicht leisten“. Gemeint sind hier Intimbeziehungen, die zu Gottes Geschenk der Ehe von Natur aus dazugehören. Ehepartner sollten sie einander nicht vorenthalten, „außer mit gegenseitiger Einwilligung“ (1Ko 7:5). Jesus führte eine weitere Ausnahme an: wenn einer der beiden Partner untreu wird. Der andere hat dann die Möglichkeit, sich scheiden zu lassen (Mat 5:32; 19:9).
Menschen, die sexuell unmoralisch handeln: Im Griechischen steht hierfür das Substantiv pórnos, das mit dem Substantiv pornéia („sexuelle Unmoral“, 1Ko 5:1) und dem Verb porneuō („sexuelle Unmoral treiben“, 1Ko 6:18) verwandt ist. (Siehe Worterklärungen zu „Sexuelle Unmoral“.) Korinth war schon seit langer Zeit für seine moralische Verdorbenheit und für den Kult der Aphrodite bekannt – ein Kult, der zügellose Sinnlichkeit und Unmoral förderte. (Vgl. Anm. zu 1Ko 7:2.) Wie Paulus erwähnt, hatten einige Christen in Korinth früher ein unmoralisches Leben geführt. Doch sie hatten sich geändert und waren nun guter Umgang (1Ko 6:11).
wegen der weitverbreiteten sexuellen Unmoral: Im Griechischen steht hier die Pluralform des Wortes pornéia. Andere Übersetzungen verwenden Wiedergaben wie: „weil es so viel Unzucht gibt“ oder „wegen der Gefahr der Unzucht“. Das beschreibt sehr treffend das moralische Klima im alten Korinth. (Siehe Anm. zu 1Ko 5:9.)
geben, was ihr zusteht: Wtl. „die schuldige Pflicht leisten“. Gemeint sind hier Intimbeziehungen, die zu Gottes Geschenk der Ehe von Natur aus dazugehören. Ehepartner sollten sie einander nicht vorenthalten, „außer mit gegenseitiger Einwilligung“ (1Ko 7:5). Jesus führte eine weitere Ausnahme an: wenn einer der beiden Partner untreu wird. Der andere hat dann die Möglichkeit, sich scheiden zu lassen (Mat 5:32; 19:9).
Ich sage euch das … als Zugeständnis: Oder „Fasst … das, was ich sage, als Erlaubnis auf“. Paulus bezieht sich hier offensichtlich auf seine Aussage in 1Ko 7:2.
wie ich: Zur Zeit seiner Missionsreisen war Paulus nicht verheiratet. Die Bibel sagt nicht direkt etwas dazu, ob er jemals eine Ehefrau hatte. Doch einige seiner Aussagen könnten den Schluss zulassen, dass er verwitwet war (1Ko 7:8; 9:5).
sich … versöhnen: Paulus gebraucht hier das zusammengesetzte Verb katallássō, das die Grundbedeutung „(aus)tauschen“ hat. In den Christlichen Griechischen Schriften wird es in der Bedeutung gebraucht: „Feindschaft gegen ein freundschaftliches Verhältnis austauschen“ oder „etwas wieder in Harmonie bringen“. Paulus könnte dieses Verb hier in Verbindung mit der Ehe verwendet haben, um zu zeigen, dass eine belastete Beziehung gegen eine harmonische ausgetauscht werden kann, so wie es auch möglich ist, ein feindschaftliches Verhältnis zu Gott gegen ein friedliches auszutauschen. (Siehe Anm. zu Rö 5:10.)
mit Gott … versöhnt wurden: Das griechische Verb katallássō („versöhnen“), das in diesem Vers und in 2Ko 5:18, 19 je zweimal erscheint, bedeutet eigentlich „(aus)tauschen“. Es wurde auch im Sinn von „Feindschaft gegen ein freundschaftliches Verhältnis austauschen“ gebraucht. Wenn es um Gott und Menschen geht, ist damit gemeint, dass zwischen ihnen wieder ein harmonisches oder freundschaftliches Verhältnis besteht. Paulus verwendet das Wort für „versöhnen“ auch in einem Rat für Frauen, die sich von ihrem Mann getrennt haben (1Ko 7:11). In Mat 5:24 erscheint ein verwandtes Verb (diallássomai), das ebenfalls mit „versöhnen“ übersetzt ist. Dort geht es darum, Frieden mit einem Bruder zu schließen, bevor man ein Opfer darbringt. (Siehe Anm. zu Mat 5:24.) Da Adam durch seinen Ungehorsam Sünde und Unvollkommenheit an seine Nachkommen vererbt hat, sind alle Menschen von Gott entfremdet und seine Feinde. Aufgrund seiner Maßstäbe kann er nicht einfach über ihre Fehler hinwegsehen. Die Menschen müssen mit Gott versöhnt werden (Rö 5:12; 8:7, 8).
sage ich, ja ich, nicht der Herr: Paulus unterscheidet in diesem Kapitel mehrmals zwischen seiner eigenen Meinung und Aussagen von Jesus Christus. (Siehe auch V. 25, 40.) Offenbar gestand er seinen Lesern gegenüber demütig ein, dass er bei gewissen Fragen nicht direkt eine Lehre von Jesus zitieren konnte. Als Apostel Christi, der unter heiligem Geist stand, konnte er ihnen jedoch sagen, was er selbst dachte. Wie Christus versprochen hatte, würde dieser Geist seine Nachfolger „in die ganze Wahrheit hineinführen“ (Joh 16:13). Der Rat von Paulus war daher wie alles andere in den Schriften von Gott eingegeben und bot allen Christen maßgebende, hilfreiche Anleitung (2Ti 3:16).
ungläubige Frau: „Ungläubig“ bedeutet in diesem Kontext nicht, keine religiöse Überzeugung zu haben. Es geht vielmehr um Frauen, die nicht an Jesus glaubten und sich Jehova nicht hingegeben hatten, also möglicherweise um Jüdinnen oder Anbeterinnen heidnischer Gottheiten.
ungläubige: Hier beschreibt Paulus mit dem Wort „ungläubig“ Menschen, die nicht an das Lösegeld von Jesus Christus glauben. Sie haben sich nicht von der unreinen Welt getrennt und sind nicht aus der Sklaverei der Sünde befreit worden. Sie mögen ein ehrliches, moralisch einwandfreies Leben führen, aber das allein macht sie in den Augen Gottes nicht heilig oder rein (Joh 8:34-36; 2Ko 6:17; Jak 4:4; siehe Anm. zu ist in Verbindung mit … geheiligt in diesem Vers).
ist in Verbindung mit … geheiligt: Das hier mit „geheiligt sein“ übersetzte griechische Verb hagiázō und das entsprechende Adjektiv hágios („heilig“) bedeuten, für Gott abgesondert zu sein. Demnach ist alles, was „geheiligt“ ist, rein, für den Dienst für Gott reserviert (Mar 6:20; 2Ko 7:1; 1Pe 1:15, 16; siehe Worterklärungen zu „Heilig; Heiligkeit“). In diesen reinen Stand vor Gott kommen diejenigen, die an das Lösegeld glauben, das Gott durch seinen Sohn bereitgestellt hat. (Siehe Anm. zu ungläubige in diesem Vers.)
heilig: Paulus sagt nicht, dass der ungläubige Ehepartner durch den Ehebund an sich geheiligt ist. Vielleicht hat er unreine Gewohnheiten oder tut verkehrte Dinge. Stattdessen ist er „in Verbindung mit“ seinem gläubigen Ehepartner geheiligt. Gott betrachtet so eine Ehe demnach als rein und ehrbar. Auch die jüngeren Kinder einer solchen Familie gelten wegen des gläubigen Partners als heilig und stehen unter Gottes Fürsorge und Schutz. Damit sind sie in einer besseren Lage als Kinder, die überhaupt keinen gläubigen Elternteil haben.
weggehen: Oder „sich trennen“. Das hier verwendete griechische Wort chōrízō wird in 1Ko 7:10, 11 mit „sich trennen“ wiedergegeben.
wie … es ihm zugeteilt hat: Wtl. „wie … es jedem als Teil gegeben hat“. Damit sind die Lebensumstände gemeint, in denen sich ein Christ befindet, weil Jehova es so gewollt oder zugelassen hat. Paulus ermuntert Christen, ihr Leben zu leben, ohne sich ständig damit zu beschäftigen, wie sie ihre Lebensumstände ändern könnten. Er gebraucht in diesem Vers zweimal das griechische Wort für „jeder“, vielleicht um zu betonen, dass Gott jeder einzelne Christ am Herzen liegt.
Jehova: In den meisten griechischen Handschriften steht hier „der Herr“ (ho kýrios). Es gibt jedoch gute Gründe, im vorliegenden Vers den Namen Gottes zu verwenden. (Siehe Anh. C3, Einleitung, 1Ko 7:17.)
Gott: In frühen griechischen Manuskripten steht an dieser Stelle „Gott“, während man in einigen späteren die Lesart „Herr“ findet. Interessanterweise gibt es Übersetzungen der Christlichen Griechischen Schriften ins Hebräische (in Anh. C4 unter J7, 8, 10 aufgeführt), die hier die Lesart „Jehova“ enthalten.
Er soll seine Beschneidung nicht rückgängig machen: Paulus spielt hier vielleicht auf einen operativen Eingriff an, den manche jüdische Athleten vornehmen ließen. Damals war es bei griechischen Sportwettkämpfen üblich, dass Läufer nackt antraten. Um Spott und Verachtung zu entgehen, versuchten diese jüdischen Athleten im Vorfeld, ihre Beschneidung „rückgängig“ zu machen, indem sie ihre Vorhaut künstlich wiederherstellen ließen. Die Versammlung in Korinth war offensichtlich wegen Streitigkeiten rund um das Thema Beschneidung gespalten. Deshalb appellierte Paulus an die Christen dort, nicht zu versuchen, etwas an dem Zustand zu verändern, in dem Gott sie berufen hatte, also an ihrer Beschnittenheit oder Unbeschnittenheit (1Ko 7:17-20; Heb 13:17).
Freigelassener des Herrn … freier Mensch: Ein Freigelassener war ein Sklave, dem die Freiheit gegeben worden war. Das entsprechende griechische Wort apeleutheros kommt nur an dieser Stelle vor. Die Korinther konnten mit dem Begriff jedoch etwas anfangen, weil sich nach dem Wiederaufbau der Stadt durch die Römer viele Freigelassene dort angesiedelt hatten. Einige von ihnen wurden Christen. Paulus spricht aber auch noch von einer anderen Gruppe von Personen, die nie Sklaven gewesen waren. Er verwendet für sie den Ausdruck eleutheros, „freier Mensch“. Gemeint ist jemand, der von Geburt an frei war. Sowohl freigelassene als auch freie Christen waren für einen hohen Preis – das Blut Jesu – erworben worden. Deshalb waren beide Gruppen Sklaven von Gott und Jesus Christus und mussten sich an ihre Gebote halten. In der Christenversammlung wurde zwischen Sklave, Freigelassenem und freiem Menschen kein Unterschied gemacht (1Ko 7:23; Gal 3:28; Heb 2:14, 15; 1Pe 1:18, 19; 2:16; siehe Worterklärungen zu „Freier Mensch; Freigelassener“).
vier unverheiratete Töchter: Wtl. „vier Töchter, Jungfrauen“. In der Bibel wird das griechische Wort parthénos oft mit „Jungfrau“ übersetzt. Es bezeichnet „eine junge, noch nicht verheiratete und damit zugleich noch jungfräuliche Frau“, kann sich aber auch auf unverheiratete Männer beziehen (Mat 25:1-12; Luk 1:27; 1Ko 7:25, 36-38). Hier weist das Wort darauf hin, dass die vier Töchter von Philippus bis zu diesem Zeitpunkt unverheiratet waren.
sage ich, ja ich, nicht der Herr: Paulus unterscheidet in diesem Kapitel mehrmals zwischen seiner eigenen Meinung und Aussagen von Jesus Christus. (Siehe auch V. 25, 40.) Offenbar gestand er seinen Lesern gegenüber demütig ein, dass er bei gewissen Fragen nicht direkt eine Lehre von Jesus zitieren konnte. Als Apostel Christi, der unter heiligem Geist stand, konnte er ihnen jedoch sagen, was er selbst dachte. Wie Christus versprochen hatte, würde dieser Geist seine Nachfolger „in die ganze Wahrheit hineinführen“ (Joh 16:13). Der Rat von Paulus war daher wie alles andere in den Schriften von Gott eingegeben und bot allen Christen maßgebende, hilfreiche Anleitung (2Ti 3:16).
Jungfrauen: Oder „diejenigen, die nie geheiratet haben“. Das griechische Wort parthénos, das oft mit „Jungfrau“ übersetzt wird, bezeichnet jemand, der noch nie sexuelle Beziehungen hatte, und kann sich im wörtlichen und im übertragenen Sinn sowohl auf Frauen als auch auf Männer beziehen (Mat 25:1-12; Luk 1:27; Off 14:4; siehe Anm. zu Apg 21:9). Die Verse danach (1Ko 7:32-35) richten sich jedoch nicht nur an „Jungfrauen“, sondern auch an diejenigen, die schon einmal verheiratet waren.
ich äußere meine Meinung: Hier bringt Paulus seine persönliche Meinung zum Thema Ehe und Ehelosigkeit zum Ausdruck. Er verurteilt oder verbietet das Heiraten nicht, sondern betont unter Inspiration, welche Vorteile es hat, im Dienst für den Herrn ledig zu sein. (Siehe Anm. zu 1Ko 7:12.)
Jungfrauen: Oder „diejenigen, die nie geheiratet haben“. Das griechische Wort parthénos, das oft mit „Jungfrau“ übersetzt wird, bezeichnet jemand, der noch nie sexuelle Beziehungen hatte, und kann sich im wörtlichen und im übertragenen Sinn sowohl auf Frauen als auch auf Männer beziehen (Mat 25:1-12; Luk 1:27; Off 14:4; siehe Anm. zu Apg 21:9). Die Verse danach (1Ko 7:32-35) richten sich jedoch nicht nur an „Jungfrauen“, sondern auch an diejenigen, die schon einmal verheiratet waren.
niemand: Wtl. „kein Fleisch“. Mit dem griechischen Wort sarx („Fleisch“) sind hier Menschen gemeint, Geschöpfe aus Fleisch und Blut. (Siehe Anm. zu Joh 3:6; 17:2.)
Prüfungen: Oder „Schwierigkeiten“, „Drangsal“. Das entsprechende griechische Wort beschreibt den Kummer oder das Leid, das unter dem Druck der Umstände entsteht. Oft sind damit die Schwierigkeiten gemeint, die man in Verbindung mit Verfolgung durchmacht (Mat 24:9; Apg 11:19; 20:23; 2Ko 1:8; Heb 10:33; Off 1:9). Dazu kann eine Haftstrafe oder auch der Tod gehören, weil man treu zu Jehova hält (Off 2:10). Auch eine Hungersnot (Apg 7:11), Armut, der Tod des Ehepartners oder der Eltern (Jak 1:27) und sogar das Ehe- und Familienleben können gewisse Schwierigkeiten mit sich bringen (1Ko 7:28).
Jungfrau: Siehe Anm. zu 1Ko 7:25.
Schwierigkeiten: Wtl. „Drangsal im Fleisch“. Das griechische Wort für „Drangsal“ beschreibt den Kummer oder das Leid, das unter dem Druck bestimmter Umstände entsteht. Es kann auch mit „Schwierigkeiten“ oder „Probleme“ wiedergegeben werden. Das griechische Wort für „Fleisch“ bezeichnet oft Menschen. (Siehe Anm. zu Rö 3:20.) Für Gott werden Ehepaare durch die Heirat „ein Fleisch“ (Mat 19:6, Fn.). Im vorliegenden Kontext bezieht sich der Ausdruck „Drangsal im Fleisch“ auf Probleme und Belastungen, mit denen Ehepaare rechnen müssen. Man findet dafür auch Wiedergaben wie „Schwierigkeiten des Lebens“ oder „alltägliche Schwierigkeiten“. Solche Schwierigkeiten können in der Ehe und Familie z. B. durch Krankheit, finanzielle Probleme und im Fall von Christen auch durch Verfolgung entstehen. (Siehe Anm. zu 2Ko 1:4.)
Welt: Das griechische Wort kósmos bezeichnet hier die Menschenwelt. In diesem Kontext scheint sich der Ausdruck „in die Welt kommen“ nicht auf Jesu Geburt als Mensch zu beziehen, sondern primär auf die Zeit seiner Taufe, als er seinen Dienst aufnahm. Von da an brachte er Licht in die Menschenwelt. (Vgl. Joh 3:17, 19; 6:14; 9:39; 10:36; 11:27; 12:46; 1Jo 4:9.)
die Welt kam durch ihn ins Dasein: Das griechische Wort kósmos („Welt“) bezieht sich hier auf die Menschenwelt. Das wird durch den zweiten Versteil deutlich, wo es heißt, dass die Welt ihn nicht erkannte. In der griechischen Literatur wurde der Begriff auch für das Universum und die Schöpfung allgemein verwendet. In diesem Sinn könnte Paulus ihn in einem Vortrag vor einer griechischen Zuhörerschaft gebraucht haben (Apg 17:24). Doch meistens bezeichnet kósmos in den Christlichen Griechischen Schriften die Menschenwelt oder einen Teil davon. Es stimmt zwar, dass Jesus an der Erschaffung aller Dinge beteiligt war – Himmel und Erde eingeschlossen. Doch in diesem Vers liegt der Fokus vor allem auf der Rolle, die Jesus bei der Erschaffung der Menschheit spielte (1Mo 1:26; Joh 1:3; Kol 1:15-17).
Welt: Das Wort kósmos wird in der griechischen Literatur und vor allem in der Bibel eng mit der Menschheit in Verbindung gebracht. (Siehe Anm. zu Joh 1:10.) Hier bezieht sich kósmos auf die gesamte erlösbare Menschenwelt, von der es in Joh 1:29 heißt, dass sie der Sünde schuldig ist, d. h. der von Adam geerbten Sünde.
die ganze Welt: Die Grundbedeutung des griechischen Wortes kósmos, das meistens mit „Welt“ übersetzt wird, ist „Ordnung“. Es vermittelt den Gedanken von etwas Organisiertem. In der griechischen Literatur kann es sich auf die Menschenwelt beziehen. So wird es auch häufig in den Christlichen Griechischen Schriften verwendet. (Siehe Anm. zu Joh 1:9, 10; 3:16.) kósmos wird aber nicht nur in diesem Sinn gebraucht. In der Bibel ist in dem Wort auch der ursprüngliche Gedanke von Ordnung und Organisation enthalten, da sich die menschliche Gesellschaft aus verschiedenen Kulturen, Volksstämmen, Nationen und Wirtschaftssystemen zusammensetzt und somit eine gewisse Struktur aufweist (1Jo 3:17, Fn.; Off 7:9; 14:6). Das ist hier und in einigen anderen Kontexten mit „Welt“ gemeint. Im Laufe der Jahrhunderte sind die Rahmenbedingungen für das menschliche Zusammenleben mit Zunahme der Weltbevölkerung immer komplexer und vielfältiger geworden. (Siehe Anm. zu Joh 16:21.)
von der Welt Gebrauch machen: An vielen Stellen in der Bibel bezieht sich das mit „Welt“ wiedergegebene Wort kósmos in erster Linie auf die Menschenwelt. (Siehe Anm. zu Joh 1:9, 10; 3:16.) Hier ist kósmos jedoch weiter gefasst und bezeichnet die Rahmenbedingungen des menschlichen Lebens – das Weltsystem, in dem Menschen leben und die menschliche Gesellschaft funktioniert. Es berührt auch wirtschaftliche Aspekte, wie z. B. die Versorgung mit Lebensmitteln, Kleidung und Wohnraum. (Siehe Anm. zu Luk 9:25.) Christen machen in dem Sinn von der Welt Gebrauch, dass sie materiell für sich und ihre Familie sorgen. Sie vermeiden es jedoch, vollen Gebrauch von der Welt zu machen, d. h., sie lassen sich nicht völlig von ihr vereinnahmen.
die Szene dieser Welt wechselt: Das mit „Szene“ übersetzte griechische Wort bezieht sich auf die Beschaffenheit oder Gestalt von etwas, auf die momentanen Gegebenheiten. Möglicherweise spielt Paulus hier auf die Theatervorstellungen seiner Zeit an. Er vergleicht die Welt mit einer Bühne, auf der sich die Kulissen ständig ändern und die Schauspieler schnell hintereinander kommen und gehen. In der Formulierung könnte auch der Gedanke mitschwingen, dass die Welt in ihrer gegenwärtigen Gestalt – mit ihren aktuellen Verhältnissen – „vergeht“ (1Jo 2:17).
Hört auf, euch … Sorgen zu machen: Oder „Seid nicht mehr beunruhigt“. Die griechische Zeitform dieser Aufforderung vermittelt den Gedanken, mit einer bereits begonnenen Handlung aufzuhören. Der griechische Ausdruck für „sich Sorgen machen“ kann sich auf Ängste und Sorgen beziehen, die dazu führen, dass jemand gedanklich zweigeteilt und abgelenkt ist und dadurch seine Freude verliert. Derselbe Ausdruck kommt in Mat 6:27, 28, 31, 34 vor.
Hört auf, euch … Sorgen zu machen: Oder „Seid nicht mehr beunruhigt“. Die Zeitform, in der das griechische Verb merimnáō („sich Sorgen machen“) hier steht, vermittelt den Gedanken, mit einer bereits begonnenen Handlung aufzuhören. merimnáō kann sich auf Ängste und Sorgen beziehen, die dazu führen, dass jemand gedanklich zweigeteilt und abgelenkt ist und dadurch seine Freude verliert. Lukas verwendet das gleiche griechische Verb in Luk 12:11, 25, 26. Auch Paulus gebraucht es in 1Ko 7:32-34 und Php 4:6. (Siehe Anm. zu Mat 6:25.)
Angelegenheiten der Welt: Hier bezeichnet das mit „Welt“ übersetzte Wort kósmos die Lebenswelt des Menschen und ihre Strukturen. Zu den „Angelegenheiten der Welt“ zählen alltägliche, nicht religiöse Aktivitäten, die mit grundlegenden Dingen wie Ernährung, Kleidung und Wohnen zu tun haben. Paulus bezieht sich hier jedoch nicht auf die ungerechte Welt, die in 1Jo 2:15-17 erwähnt wird; alles, was zu dieser Welt gehört, versuchen Christen zu meiden. (Siehe Anm. zu 1Ko 7:32.)
ist … besorgt: Die Bedeutung des hier gebrauchten griechischen Verbs merimnáō hängt vom jeweiligen Kontext ab. Im vorliegenden Vers wird es in einem positiven Sinn verwendet. Es vermittelt den Gedanken, sich mit Eifer um Glaubensangelegenheiten zu kümmern, um dem Herrn zu gefallen. In den anschließenden Versen wird es in Verbindung mit Ehemännern und -frauen gebraucht, die auf die emotionellen, physischen und materiellen Bedürfnisse ihres Ehepartners bedacht sind (1Ko 7:33, 34). Diese Art der Sorge ist laut 1Ko 12:25 auch innerhalb der Versammlung spürbar. In anderen Kontexten kann sich merimnáō auf Ängste und Sorgen beziehen, die dazu führen, dass jemand gedanklich zweigeteilt und abgelenkt ist und dadurch seine Freude verliert (Mat 6:25, 27, 28, 31, 34; Luk 12:11, 22, 25, 26; siehe Anm. zu Mat 6:25; Luk 12:22).
Angelegenheiten des Herrn: Gemeint ist alles, was die Interessen von Gottes Sohn und von Jehova Gott selbst fördert. Darum drehen sich Leben, Anbetung und Dienst eines Christen (Mat 4:10; Rö 14:8; 2Ko 2:17; 3:5, 6; 4:1; siehe Anm. zu 1Ko 7:33).
Angelegenheiten der Welt: Hier bezeichnet das mit „Welt“ übersetzte Wort kósmos die Lebenswelt des Menschen und ihre Strukturen. Zu den „Angelegenheiten der Welt“ zählen alltägliche, nicht religiöse Aktivitäten, die mit grundlegenden Dingen wie Ernährung, Kleidung und Wohnen zu tun haben. Paulus bezieht sich hier jedoch nicht auf die ungerechte Welt, die in 1Jo 2:15-17 erwähnt wird; alles, was zu dieser Welt gehört, versuchen Christen zu meiden. (Siehe Anm. zu 1Ko 7:32.)
Angelegenheiten des Herrn: Gemeint ist alles, was die Interessen von Gottes Sohn und von Jehova Gott selbst fördert. Darum drehen sich Leben, Anbetung und Dienst eines Christen (Mat 4:10; Rö 14:8; 2Ko 2:17; 3:5, 6; 4:1; siehe Anm. zu 1Ko 7:33).
einschränken: Im Griechischen steht hier wtl. „eine Schlinge überwerfen“, was sich buchstäblich darauf beziehen kann, einem Tier eine Schlinge oder ein Seil überzuwerfen, um es zu fangen oder in seiner Bewegungsfreiheit einzuschränken. Der Ausdruck kann sich aber auch darauf beziehen, Menschen gefangen zu halten. Im vorliegenden Kontext ist er übertragen zu verstehen. Er beschreibt, dass man einer Person Einschränkungen auferlegt oder ihr Verhalten kontrolliert. Paulus wollte die Korinther durch seinen Rat zum Thema Ehe und Ehelosigkeit (1Ko 7:25-34) jedoch nicht in ihrer Freiheit einschränken, sondern sie darin unterstützen, „dem Herrn ohne Ablenkung“ zu dienen.
wenn er unverheiratet bleibt: Oder „im Hinblick auf seine Jungfräulichkeit“. Im Griechischen steht hier das Wort parthénos, das oft mit „Jungfrau“ wiedergegeben wird. In diesem Kontext bezieht es sich jedoch offensichtlich nicht auf eine jungfräuliche oder unverheiratete Person, sondern auf den Zustand der Jungfräulichkeit oder des Unverheiratetseins. In den Versen davor hat Paulus über die Vorteile der Ehelosigkeit gesprochen; der vorliegende Vers ist eine Fortsetzung seiner Ausführungen.
über die Blüte der Jugend hinaus: Im Griechischen steht hier hypérakmos, eine Zusammensetzung aus hypér („über“, „über … hinaus“) und akmḗ („Blüte“, „höchster Punkt“). akmḗ wurde oft auch für die Blütezeit von Blumen gebraucht. Mit „Blüte der Jugend“ ist offenbar die Entwicklungsphase gemeint, in der ein junger Mensch die Fortpflanzungsfähigkeit erreicht. Mit solchen körperlichen Veränderungen sind häufig starke Gefühle verbunden, die sich negativ auf die Urteilsfähigkeit auswirken. Im vorliegenden Kontext spricht Paulus über die Vorteile, unverheiratet zu sein. Aus seinem Rat geht hervor, dass es für einen jungen Menschen, der zwar körperlich reif ist, dessen Glaube und Gefühlswelt sich aber noch entwickeln, besser wäre, an Selbstbeherrschung zu arbeiten, als sich in eine Ehe zu stürzen.
unverheiratet zu bleiben: Oder „seine Jungfräulichkeit zu bewahren“. Wie in der Anm. zu 1Ko 7:36 erklärt wird, bezieht sich das griechische Wort parthénos in diesem Kontext nicht auf eine jungfräuliche oder unverheiratete Person, sondern auf den Zustand der Jungfräulichkeit oder des Unverheiratetseins. Dieses Verständnis stimmt mit dem Kontext überein, wo Paulus über die Vorteile der Ehelosigkeit spricht (1Ko 7:32-35).
wenn er unverheiratet bleibt: Oder „im Hinblick auf seine Jungfräulichkeit“. Im Griechischen steht hier das Wort parthénos, das oft mit „Jungfrau“ wiedergegeben wird. In diesem Kontext bezieht es sich jedoch offensichtlich nicht auf eine jungfräuliche oder unverheiratete Person, sondern auf den Zustand der Jungfräulichkeit oder des Unverheiratetseins. In den Versen davor hat Paulus über die Vorteile der Ehelosigkeit gesprochen; der vorliegende Vers ist eine Fortsetzung seiner Ausführungen.
wenn er unverheiratet bleibt: Oder „im Hinblick auf seine Jungfräulichkeit“. Im Griechischen steht hier das Wort parthénos, das oft mit „Jungfrau“ wiedergegeben wird. In diesem Kontext bezieht es sich jedoch offensichtlich nicht auf eine jungfräuliche oder unverheiratete Person, sondern auf den Zustand der Jungfräulichkeit oder des Unverheiratetseins. In den Versen davor hat Paulus über die Vorteile der Ehelosigkeit gesprochen; der vorliegende Vers ist eine Fortsetzung seiner Ausführungen.
heiratet: Oder „seine Jungfräulichkeit in den Ehestand gibt“. (Siehe Anm. zu 1Ko 7:36, 37.)
unverheiratet zu bleiben: Oder „seine Jungfräulichkeit zu bewahren“. Wie in der Anm. zu 1Ko 7:36 erklärt wird, bezieht sich das griechische Wort parthénos in diesem Kontext nicht auf eine jungfräuliche oder unverheiratete Person, sondern auf den Zustand der Jungfräulichkeit oder des Unverheiratetseins. Dieses Verständnis stimmt mit dem Kontext überein, wo Paulus über die Vorteile der Ehelosigkeit spricht (1Ko 7:32-35).
nur im Herrn: Oder „nur jemand, der an den Herrn glaubt“, „nur jemand, der mit dem Herrn verbunden ist“, also jemand, der auch ein Christ ist. Diese inspirierte Anweisung gilt für alle Christen. Es liegt auf der Hand, dass Paulus hier einen Mitgläubigen meint, denn in Rö 16:8-11 gebraucht er die Wendung „im Herrn“ in Verbindung mit Glaubensbrüdern. Und in Kol 4:7 verwendet er sie in Kombination mit Ausdrücken wie „lieber Bruder“, „treuer Diener“ und „Mitsklave“. Christen mit einem jüdischen Hintergrund dürften gewusst haben, dass Gottes Gesetz dem Volk Israel Ehebündnisse mit Menschen aus den heidnischen Nachbarvölkern untersagte. Jehova hatte die Israeliten gewarnt: „Sie werden eure Söhne dazu bringen, sich von mir abzuwenden und anderen Göttern zu dienen“ (5Mo 7:3, 4). Die Anweisung, „nur im Herrn“ zu heiraten, bedeutet für Christen somit, nur jemanden zu heiraten, der Jehova dient und Christus nachfolgt.
Herrn: Das Wort „Herr“ kann sich in diesem Kontext entweder auf Jesus Christus oder auf Jehova Gott beziehen.
meiner Meinung nach: Siehe Anm. zu 1Ko 7:25.
ich äußere meine Meinung: Hier bringt Paulus seine persönliche Meinung zum Thema Ehe und Ehelosigkeit zum Ausdruck. Er verurteilt oder verbietet das Heiraten nicht, sondern betont unter Inspiration, welche Vorteile es hat, im Dienst für den Herrn ledig zu sein. (Siehe Anm. zu 1Ko 7:12.)