Nach Lukas 9:1-62
Fußnoten
Studienanmerkungen
Nehmt für unterwegs nichts mit: Als Jesus seine Apostel auf eine Predigtreise schickte, damit sie „das Königreich Gottes“ bekannt machten (Luk 9:2), sagte er ihnen, wie sie dieses äußerst wichtige Werk durchführen sollten. Seine Anweisungen findet man in allen drei synoptischen Evangelien (Mat 10:8-10; Mar 6:8, 9; Luk 9:3). Die Wortwahl ist zwar unterschiedlich, doch die Botschaft ist überall gleich: Die Apostel sollten sich nicht durch irgendwelche zusätzlichen Besorgungen ablenken lassen, denn Jehova würde für sie sorgen. In den drei Berichten heißt es, die Apostel sollten kein zusätzliches Gewand (wtl. „keine zwei Gewänder“) „mitnehmen“ (bzw. „besorgen“ oder „tragen“). Und laut Mar 6:8 sollten sie außer „einem Stab“ nichts mitnehmen. Anscheinend war es bei den Hebräern üblich, auf einer Reise einen Stab bei sich zu haben (1Mo 32:10). Daher kann die Anweisung hier in Luk 9:3 („Nehmt für unterwegs nichts mit, … weder einen Stab“) so verstanden werden: Die Jünger sollten sich zusätzlich zu dem Stab, den sie sowieso dabeihatten, keinen weiteren anschaffen. Sie sollten so wenig wie möglich mitnehmen, sich also nicht durch zusätzliches Gepäck belasten, denn Jehova würde für sie sorgen. (Siehe Anm. zu Luk 10:4, wo Jesus den 70 Jüngern bei einer anderen Gelegenheit ähnliche Anweisungen gab.)
Geld: Wtl. „Silber“. Gemeint ist Silber, das als Geld verwendet wurde.
dort bleibt: Siehe Anm. zu Mar 6:10.
schüttelt … den Staub von euren Füßen: Bevor fromme Juden nach einem Auslandsaufenthalt wieder jüdischen Boden betraten, schüttelten sie den in ihren Augen unreinen Staub von den Sandalen. Doch Jesus dachte zweifellos an etwas anderes, als er seinen Jüngern diese Anweisung gab. Durch eine solche Geste würden sie zeigen, dass sie nicht dafür verantwortlich zu machen sind, wenn Gott die Bewohner der betreffenden Stadt zur Rechenschaft zieht. Eine ähnliche Formulierung ist in Mat 10:14 und Mar 6:11 zu finden. Bei Markus und Lukas stehen außerdem die Worte „als Warnung für die Bewohner“. Paulus und Barnabas setzten Jesu Anweisung in Antiochia (Pisidien) um (Apg 13:51). In Korinth tat Paulus etwas Ähnliches, als er seine Kleider ausschüttelte und dazu erklärte: „Ihr seid für euren Tod selbst verantwortlich. Ich bin rein“ (Apg 18:6).
Herodes: Siehe Anm. zu Mat 14:1.
Bezirksherrscher: Siehe Anm. zu Mat 14:1.
Gebt ihr ihnen etwas zu essen: Dieses Wunder Jesu ist das einzige, von dem alle vier Evangelien berichten (Mat 14:15-21; Mar 6:35-44; Luk 9:10-17; Joh 6:1-13).
brach er die Brote: Brot wurde oft aus dünnen Teigfladen gemacht, die durch das Backen hart wurden. Daher war es üblich, das Brot vor dem Essen zu brechen (Mat 14:19; 15:36; 26:26; Mar 6:41; 8:6).
Körbe: Siehe Anm. zu Mat 14:20.
als er allein betete: Jesus befand sich in der Nähe von Cäsarea Philippi (Mat 16:13; Mar 8:27). Nur Lukas schreibt, dass er beim Beten allein war. (Siehe Anm. zu Luk 3:21.)
Johannes den Täufer: Siehe Anm. zu Mat 3:1.
Elia: Siehe Anm. zu Mat 11:14.
den Christus Gottes: Petrus sagte, dass Jesus „der Christus Gottes“ (ho christós tou theoú) ist. Sowohl der Titel „Christus“ als auch der entsprechende Titel „Messias“ (von hebräisch maschíach) bedeuten „Gesalbter“. Im Griechischen steht in diesem Vers vor „Christus“ der bestimmte Artikel, offensichtlich um Jesu Amt oder Position als Messias herauszustellen. (Siehe Anm. zu Mat 1:1; 2:4.)
Ältesten: Wtl. „älteren Männern“. Der griechische Ausdruck presbýteros bezeichnet in der Bibel vor allem Personen, die in einer Gemeinschaft oder einem Volk eine mit Autorität und Verantwortung verbundene Position haben. presbýteros hat zwar manchmal mit dem buchstäblichen Alter zu tun (z. B. „älterer Sohn“ in Luk 15:25 und „alte Männer“ in Apg 2:17), ist aber nicht auf ältere Personen beschränkt. In diesem Vers bezieht sich das Wort auf die Führer des jüdischen Volkes, die häufig zusammen mit den Oberpriestern und Schriftgelehrten erwähnt werden. Aus diesen drei Gruppen setzte sich der Sanhedrin zusammen (Luk 20:1; 22:52, 66; siehe Worterklärungen zu „Ältester; älterer Mann“).
Oberpriestern: Siehe Anm. zu Mat 2:4 und Worterklärungen zu „Oberpriester“.
Schriftgelehrten: Siehe Anm. zu Mat 2:4 und Worterklärungen zu „Schreiber; Schriftgelehrter“.
muss sich selbst verleugnen: Oder „darf nicht mehr für sich selbst leben“, „muss alle Rechte an sich selbst aufgeben“. Sich selbst zu verleugnen bedeutet, dass man bereit ist, eigene Interessen völlig zurückzustellen und Gott über sein Leben bestimmen zu lassen. Die Stelle lässt sich auch mit „muss zu sich selbst Nein sagen“ übersetzen, da im Griechischen der Gedanke mitschwingen kann, zu persönlichen Wünschen, Zielen und Vorteilen Nein zu sagen (2Ko 5:14, 15). Lukas verwendete das gleiche sowie ein verwandtes griechisches Verb, als er beschrieb, wie Petrus Jesus verleugnete (Luk 22:34, 57, 61; siehe Anm. zu Mat 16:24).
Marterpfahl: Siehe Anm. zu Mat 16:24.
Leben: Oder „Seele“. (Siehe Worterklärungen zu „Seele“.)
die ganze Welt: Die Grundbedeutung des griechischen Wortes kósmos, das meistens mit „Welt“ übersetzt wird, ist „Ordnung“. Es vermittelt den Gedanken von etwas Organisiertem. In der griechischen Literatur kann es sich auf die Menschenwelt beziehen. So wird es auch häufig in den Christlichen Griechischen Schriften verwendet. (Siehe Anm. zu Joh 1:9, 10; 3:16.) kósmos wird aber nicht nur in diesem Sinn gebraucht. In der Bibel ist in dem Wort auch der ursprüngliche Gedanke von Ordnung und Organisation enthalten, da sich die menschliche Gesellschaft aus verschiedenen Kulturen, Volksstämmen, Nationen und Wirtschaftssystemen zusammensetzt und somit eine gewisse Struktur aufweist (1Jo 3:17, Fn.; Off 7:9; 14:6). Das ist hier und in einigen anderen Kontexten mit „Welt“ gemeint. Im Laufe der Jahrhunderte sind die Rahmenbedingungen für das menschliche Zusammenleben mit Zunahme der Weltbevölkerung immer komplexer und vielfältiger geworden. (Siehe Anm. zu Joh 16:21.)
etwa acht Tage nachdem er das gesagt hatte: Im Matthäus- und im Markusevangelium heißt es: „Sechs Tage später“ (Mat 17:1; Mar 9:2). Lukas berechnet die Tage anders als Matthäus und Markus. Anscheinend zählt er den Tag mit, an dem Jesus das sagte, was in Luk 9:27 steht, und den Tag, an dem die Verwandlung stattfand. Matthäus und Markus nennen dagegen nur die Anzahl der Tage, die zwischen diesen Ereignissen lagen. Es ist auch interessant, dass Lukas von „etwa acht Tagen“ spricht.
um zu beten: Nur Lukas hat diese Einzelheit im Zusammenhang mit der Verwandlung Jesu festgehalten. Im nächsten Vers heißt es dann, dass Jesus betete (Luk 9:29). Andere Textstellen, wo nur Lukas erwähnt, dass Jesus betete, sind Luk 3:21; 5:16; 6:12; 9:18; 11:1; 23:46.
seinen Weggang: Das griechische Wort éxodos kommt hier, in 2Pe 1:15 („nicht mehr da“) und in Heb 11:22 („Auszug“) vor. Jesu Weggang schloss offensichtlich sowohl seinen Tod als auch seine Auferstehung als Geistperson ein.
kam eine Stimme aus der Wolke: Die zweite von drei Begebenheiten in den Evangelien, bei denen Jehova direkt zu Menschen sprach. (Siehe Anm. zu Luk 3:22; Joh 12:28.)
ich habe nur den einen: Wtl. „er ist mein einziggezeugter“. Das griechische Wort monogenḗs wird definiert als „einzig“, „einzig in seiner Art“, „einzeln“, „allein geboren (erzeugt)“. Es wird gebraucht, um ein besonderes Verhältnis zwischen Eltern und ihrem Sohn oder auch ihrer Tochter zu beschreiben. An dieser Stelle ist damit das einzige Kind gemeint. monogenḗs wird auch für den einzigen Sohn einer Witwe aus Nain gebraucht und für die einzige Tochter von Jairus (Luk 7:12; 8:41, 42). In der Septuaginta wird monogenḗs für Jephthas Tochter verwendet, von der es heißt: „Sie war sein einziges Kind. Außer ihr hatte er weder Sohn noch Tochter“ (Ri 11:34). In den Schriften des Apostels Johannes kommt monogenḗs fünf Mal in Verbindung mit Jesus vor. (Zu der Bedeutung von monogenḗs in diesen Fällen siehe Anm. zu Joh 1:14; 3:16.)
die große Macht Gottes: Oder „die Größe (Majestät) Gottes“. Wenn Jesus Menschen heilte, lenkte er die Aufmerksamkeit nicht auf sich als Heiler, sondern schrieb die Heilung der Macht Gottes zu.
Himmelfahrt: Das griechische Wort análēmpsis erscheint in den Christlichen Griechischen Schriften nur hier. Es wird gewöhnlich auf die Himmelfahrt Jesu bezogen. Das dazugehörige Verb kommt in Apg 1:2, 11, 22 vor und wird mit „in den Himmel aufgenommen“ wiedergegeben.
er fest vorhatte: Wtl. „sein Gesicht darauf gerichtet war“. (Vgl. Luk 9:51, Fn.) Ähnliche Formulierungen finden sich in den Hebräischen Schriften in dem Sinn, ein Ziel, ein Vorhaben oder einen Wunsch im Auge zu haben (1Kö 2:15, Fn.; 2Kö 12:17, Fn.). Sie drücken eine feste Absicht und Entschlossenheit aus (2Ch 20:3, Fn.; Da 11:17, Fn.).
kein eigenes Zuhause: Siehe Anm. zu Mat 8:20.
Herr: Das Wort „Herr“ steht nicht in allen Handschriften, ist aber in zahlreichen alten und maßgeblichen Handschriften enthalten.
meinen Vater begrabe: Diese Aussage bedeutet allem Anschein nach nicht, dass der Mann seinen Vater gerade verloren hatte und lediglich darum bat, ihn noch beerdigen zu dürfen. Wäre das der Fall gewesen, hätte er sich zu diesem Zeitpunkt vermutlich nicht mit Jesus unterhalten, denn früher beerdigte man im Vorderen Orient Verstorbene sehr schnell, normalerweise noch am Todestag. Der Vater war also wahrscheinlich nicht tot, sondern gebrechlich oder alt. Da Jesus den Mann mit Sicherheit nicht dazu aufgefordert hätte, seinen hilfsbedürftigen Vater allein zu lassen, muss es noch andere Familienangehörige gegeben haben, die sich um ihn kümmern konnten (Mar 7:9-13). Im Grunde genommen sagte der Mann: „Ich werde dir folgen, aber nicht, solange mein Vater noch lebt. Warte, bis mein Vater gestorben ist und ich ihn begraben habe.“ Aus Jesu Sicht verschenkte er dadurch jedoch eine Gelegenheit, Gottes Königreich allem voranzustellen (Luk 9:60, 62).
Lass die Toten ihre Toten begraben: Wie die Anm. zu Luk 9:59 zeigt, war der Vater des Mannes wahrscheinlich nicht tot, sondern gebrechlich oder alt. Im Grunde sagte Jesus: „Lass die, die aus Gottes Sicht tot sind, ihre Toten begraben.“ Der Mann sollte also seine Entscheidung, Jesus nachzufolgen, nicht aufschieben, denn offensichtlich gab es noch andere Angehörige, die sich um den Vater kümmern konnten, bis er starb. Durch die Entscheidung, Jesus nachzufolgen, würde der Mann den Weg zum ewigen Leben einschlagen. Er würde dann nicht mehr zu denen gehören, die in Gottes Augen tot waren. Durch seine Antwort zeigte Jesus, was nötig ist, um aus Gottes Sicht am Leben zu bleiben: Man muss das Königreich Gottes an die erste Stelle in seinem Leben setzen und es weit und breit bekannt machen.
der seine Hand an den Pflug legt und nach hinten blickt: Der Mann, mit dem sich Jesus unterhielt, wollte nur unter der Bedingung sein Jünger werden, dass er sich erst zu Hause verabschieden durfte (Luk 9:61). Um deutlich zu machen, wie wichtig es ist, ihm mit ganzem Herzen nachzufolgen, griff Jesus das Beispiel des Pflügens auf. Wenn sich ein Feldarbeiter beim Pflügen ablenken ließ, zog er krumme Furchen. Und wenn er das Pflügen unterbrach, um nach hinten zu sehen, geriet er mit seiner Arbeit in Verzug. So ist es auch mit jemandem, der eingeladen wird, ein Jünger Christi zu sein: Lässt er sich von den damit verbundenen Verpflichtungen ablenken, eignet er sich nicht für das Königreich Gottes.
Medien
Ein Stab oder Stock war in biblischer Zeit ein alltäglicher Gegenstand. Man gebrauchte ihn, um sich aufzustützen (2Mo 12:11; Sach 8:4; Heb 11:21), zur Verteidigung (2Sa 23:21), zum Dreschen (Jes 28:27), zum Ernten von Oliven (5Mo 24:20; Jes 24:13) und für vieles mehr. Provianttaschen waren normalerweise aus Leder und wurden über der Schulter getragen. Unter anderem benutzten Reisende, Hirten und Landwirte solche Taschen für Verpflegung, Kleidung und andere Dinge. Als Jesus die Apostel auf eine Predigttour schickte und ihnen dafür Anweisungen gab, sagte er auch etwas über den Stab und die Provianttasche. Sie sollten nur das mitnehmen, was sie bereits hatten, und sich nicht durch zusätzliche Besorgungen aufhalten lassen; Jehova würde für sie sorgen. (Die Anm. zu Luk 9:3 und 10:4 enthalten weitere Details zu Jesu Anweisungen.)
Die Fotos zeigen die beiden Seiten einer Münze, die aus einer Kupferlegierung besteht. Sie wurde etwa zur Zeit von Jesu Dienst geprägt. In Auftrag gegeben hatte sie Herodes Antipas, der Tetrarch oder Bezirksherrscher von Galiläa und Peräa. Jesus durchquerte auf dem Weg nach Jerusalem möglicherweise gerade Peräa, als die Pharisäer ihm sagten, Herodes wolle ihn töten. Jesus bezeichnete Herodes daraufhin als „Fuchs“. (Siehe Anm. zu Luk 13:32.) Da die meisten Untertanen von Herodes Juden waren, ließ er auf seine Münzen Symbole prägen, durch die sich die Juden nicht gekränkt fühlten, wie z. B. Palmzweige (1) oder Kränze (2).
In der Bibel gibt es für unterschiedliche Korbarten auch verschiedene Wörter. Als Jesus durch ein Wunder 5000 Männer mit Essen versorgte, wurden die Reste in zwölf Körbe eingesammelt; das griechische Wort deutet an, dass es sich um relativ kleine Weidenkörbe handelte. Als Jesus 4000 Männern zu essen gab, wird ein anderes griechisches Wort für die sieben Körbe gebraucht, in die man die Reste einsammelte (Mar 8:8, 9). Es bezeichnet einen großen Korb und wurde auch für den Korb verwendet, in dem Paulus durch eine Öffnung in der Stadtmauer von Damaskus hinuntergelassen wurde (Apg 9:25).
Der höchste Gipfel des Hermongebirges, der sich nicht weit von dem früheren Cäsarea Philippi befindet, ragt 2814 m auf und ist damit die höchste Erhebung in der Nachbarschaft von Israel. Durch die Verdunstung des Schnees auf den Gipfeln des Hermon entsteht reichlich Tau, der während der langen Trockenzeit die Vegetation am Leben erhält (Ps 133:3). Die Quellflüsse des Jordan werden hauptsächlich vom Schmelzwasser des Hermon gespeist. Möglicherweise wurde Jesus irgendwo auf dem Hermon verwandelt (Mat 17:2).
Das Hermongebirge liegt an der Nordgrenze des Landes der Verheißung. Das Gebirge, dessen höchster Gipfel auf 2814 m liegt, bildet den südlichen Teil des Antilibanon. Jesu Verwandlung fand möglicherweise irgendwo auf dem Hermon statt.
Jesus sagte einmal, dass er kein festes Zuhause hat. Dabei verglich er seine Situation mit der von Füchsen und Vögeln, die im Gegensatz zu ihm ein Zuhause hatten. Die hier abgebildete Fuchsart (Vulpes vulpes) ist nicht nur im Nahen Osten heimisch, sondern auch in Afrika, Asien, Europa, Nordamerika und mittlerweile auch in Australien. Füchse wohnen manchmal in einer Felsspalte oder in einem verlassenen Bau. Mitunter vertreiben sie auch Tiere aus deren Bau oder graben sich selbst eine Erdhöhle. Außerdem können in Israel im Laufe des Jahres schätzungsweise 470 Vogelarten beobachtet werden. Dazu gehört der hier abgebildete Seidensänger (Cettia cetti). Vogelnester finden sich an den verschiedensten Orten, z. B. auf Bäumen, in hohlen Baumstämmen und an Klippen. Sie werden aus Zweigen, Blättern, Seegras, Wolle, Stroh, Moos, Federn und anderen Materialien gebaut. Israel bietet durch seine Vielfalt an Landschaften ideale Lebensräume für Standvögel und auch für Zugvögel. Auf diesem Fleckchen Erde am südöstlichen Mittelmeer gibt es fast alles: von kalten Berggipfeln bis zu tief gelegenen, glühend heißen Schluchten, von trockenen Wüsten bis zu fruchtbaren Küstenstreifen.
Normalerweise pflügte man im Herbst, wenn der Regen die Böden nach der heißen Sommerzeit aufgeweicht hatte. (Siehe Anh. B15.) Es gab Pflüge, die aus einem einfachen spitzen Stück Holz bestanden, das an einer Stange befestigt war. Möglicherweise war das Holzstück mit einer Metallspitze versehen. Solche Pflüge wurden von einem oder mehreren Tieren gezogen. Nach dem Pflügen säte man den Samen aus. In den Hebräischen Schriften diente diese allseits bekannte Arbeit häufig als Veranschaulichung (Ri 14:18; Jes 2:4; Jer 4:3; Mi 4:3). Auch Jesus nahm oft auf Tätigkeiten aus der Landwirtschaft Bezug, um wichtige Lehren zu illustrieren. Durch das Pflügen stellte er zum Beispiel heraus, dass sich seine Nachfolger mit ganzem Herzen für das Königreich einsetzen sollten (Luk 9:62). Wenn sich ein Feldarbeiter beim Pflügen ablenken ließ, zog er krumme Furchen. Bei Jesu Nachfolgern ist es ähnlich: Wer sich ablenken lässt oder sich etwas anderem zuwendet und seinen Aufgaben als Christ nicht mehr nachkommt, eignet sich nicht mehr für Gottes Königreich.