Nach Markus 8:1-38

8  Zu dieser Zeit war wieder eine große Menschenmenge da und die Leute hatten nichts zu essen. Er rief also die Jünger zu sich und sagte:  „Die Leute tun mir leid.+ Sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts zu essen.+  Wenn ich sie hungrig* nach Hause schicke, verlassen sie unterwegs die Kräfte. Einige von ihnen sind von weit her.“  Seine Jünger erwiderten: „Wie soll man denn an diesem abgelegenen Ort genug Brot besorgen, um die Leute satt zu bekommen?“  Da fragte er: „Wie viele Brote habt ihr?“ „Sieben“, antworteten sie.+  Er forderte die Menschenmenge auf, sich auf den Boden zu setzen. Dann nahm er die sieben Brote, sprach ein Dankgebet, brach die Brote, fing an, sie an die Jünger auszuteilen, und sie gaben sie an die Leute weiter.+  Sie hatten auch ein paar kleine Fische, die er nach einem Gebet* ebenfalls verteilen ließ.  Die Leute aßen und wurden satt. Die übrig gebliebenen Stücke sammelte man ein und füllte damit sieben große Körbe.+  Es waren etwa 4000 Mann anwesend, die er anschließend wegschickte. 10  Er stieg dann sofort mit seinen Jüngern ins Boot und sie erreichten die Gegend von Dalmanụtha.+ 11  Dort kamen die Pharisäer und fingen einen Streit mit ihm an. Sie wollten ihn nämlich auf die Probe stellen und verlangten deshalb von ihm ein Zeichen* vom Himmel.+ 12  Da seufzte er tief und sagte: „Warum verlangt diese Generation ein Zeichen?+ Ich versichere euch: Sie wird kein Zeichen bekommen.“+ 13  Damit verließ er sie, stieg wieder ins Boot und fuhr ans andere Ufer. 14  Die Jünger hatten allerdings vergessen, Brot mitzunehmen. Außer einem einzigen Brot hatten sie nichts bei sich im Boot.+ 15  Er sprach nun eine deutliche Warnung aus: „Haltet die Augen offen und nehmt euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteig von Herodes in Acht.“+ 16  Das löste bei ihnen eine Diskussion darüber aus, dass sie kein Brot dabeihatten. 17  Er merkte das und fragte sie: „Warum diskutiert ihr darüber, dass ihr kein Brot habt? Erkennt und versteht ihr immer noch nichts? Ist euer Herz immer noch nicht aufnahmebereit*? 18  ‚Seht ihr nicht, obwohl ihr Augen habt, und hört ihr nicht, obwohl ihr Ohren habt?‘ Wisst ihr nicht mehr, 19  wie viele Körbe voll Stücke ihr eingesammelt habt, als ich die fünf Brote+ für die 5000 Mann brach?“ „Zwölf“,+ antworteten sie. 20  „Und als ich die sieben Brote für die 4000 Mann brach, wie viele große Körbe voll Stücke habt ihr da aufgesammelt?“ Sie sagten: „Sieben.“+ 21  Da fragte er sie: „Versteht ihr es immer noch nicht?“ 22  Sie legten nun in Bethsaida an. Hier brachte man einen Blinden zu ihm und flehte ihn an, ihn zu berühren.+ 23  Er nahm den Blinden an die Hand und führte ihn aus dem Dorf hinaus. Dann spuckte er ihm auf die Augen,+ legte ihm die Hände auf und fragte: „Siehst du etwas?“ 24  Der Mann schaute auf* und sagte: „Ich sehe Menschen, aber sie sehen aus wie umherlaufende Bäume.“ 25  Nachdem er ihm noch einmal die Hände auf die Augen gelegt hatte, konnte der Mann klar sehen. Er hatte sein Augenlicht wieder und erkannte alles ganz deutlich. 26  Jesus schickte ihn nach Hause, wies ihn jedoch an: „Geh nicht ins Dorf.“ 27  Auf dem Weg in die Dörfer bei Cäsarẹa Philịppi wollte Jesus von seinen Jüngern wissen: „Für wen halten die Leute mich?“+ 28  Sie antworteten: „Für Johạnnes den Täufer.+ Aber andere sagen: Elịa,+ und noch andere: Einer der Propheten.“ 29  Da fragte er sie: „Und ihr, für wen haltet ihr mich?“ Petrus gab zur Antwort: „Du bist der Christus.“+ 30  Darauf schärfte er ihnen ein, niemandem von ihm zu erzählen.+ 31  Er fing auch an, sie zu lehren, der Menschensohn müsse viel durchmachen, von den Ältesten, Oberpriestern und Schriftgelehrten abgelehnt werden, getötet werden+ und drei Tage später auferstehen.+ 32  Er sprach ganz offen darüber. Doch Petrus nahm ihn zur Seite und fing an, ihm Vorhaltungen zu machen.+ 33  Da drehte er sich um, schaute seine Jünger an und sagte mit deutlichen Worten zu Petrus: „Geh hinter mich, Satan, denn du denkst nicht wie Gott, sondern wie Menschen.“+ 34  Er rief nun die Menge samt seinen Jüngern zu sich und sagte zu ihnen: „Wer ein Nachfolger von mir sein will, muss sich selbst verleugnen, seinen Marterpfahl nehmen und mir ständig folgen.+ 35  Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren, aber wer sein Leben meinetwegen und wegen der guten Botschaft verliert, wird es retten.+ 36  Was bringt es einem Menschen schon, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sein Leben verliert?+ 37  Wogegen würde ein Mensch sein Leben schon eintauschen?+ 38  Wer sich in dieser untreuen und sündigen Generation für mich und meine Worte schämt, für den wird sich auch der Menschensohn schämen,+ wenn er mit den heiligen Engeln in der Herrlichkeit seines Vaters kommt.“+

Fußnoten

Oder „ohne Essen“, „fastend“.
Oder „Segen“.
Oder „übernatürlichen Beweis“.
Oder „immer noch im Verständnis abgestumpft“.
Oder „bekam sein Augenlicht zurück“, „konnte wieder sehen“.

Studienanmerkungen

empfand er tiefes Mitgefühl: Das zugrunde liegende griechische Verb splagchnízomai (sprich: splanchnízomai) ist mit dem Wort für „Eingeweide“ (splágchna; sprich: splánchna) verwandt. Es beschreibt ein Gefühl, das man tief im Innern verspürt, eine intensive Emotion. Im Griechischen ist es eines der ausdrucksstärksten Wörter für Mitgefühl.

Die Leute tun mir leid: Siehe Anm. zu Mat 9:36.

große Körbe: Oder „Proviantkörbe“. Das griechische Wort sphyrís bezeichnet anscheinend größere Körbe als die, die verwendet wurden, als Jesus 5000 Männer mit Essen versorgte. (Siehe Anm. zu Mar 6:43.) Dasselbe griechische Wort wird auch für den Korb gebraucht, in dem Paulus durch eine Öffnung in der Stadtmauer von Damaskus hinuntergelassen wurde. (Siehe Anm. zu Apg 9:25.)

Körbe: Es könnte sich um kleine Weidenkörbe gehandelt haben, an denen eine Schnur als Tragegriff befestigt war. Vermutlich hatten solche Körbe ein Volumen von ca. 7,5 l. (Siehe Anm. zu Mar 8:19, 20.)

Korb: Lukas verwendet hier das griechische Wort sphyrís. Man findet es auch bei Matthäus und Markus in dem Bericht über die Begebenheit, als Jesus 4000 Männern zu essen gab und man die Reste in sieben Körbe einsammelte. (Siehe Anm. zu Mat 15:37.) sphyrís bezeichnet einen großen Korb. Als Paulus den Christen in Korinth seine Flucht schilderte, verwendete er das Wort sargánē, das einen aus Seilen geflochtenen Korb oder auch einen Weidenkorb beschreibt. Mit beiden griechischen Wörtern kann dieselbe Korbart gemeint sein (2Ko 11:32, 33, Anm.).

etwa 4000 Mann: In dem Parallelbericht von Matthäus werden auch Frauen und Kinder erwähnt (Mat 15:38). Es könnte gut sein, dass Jesus insgesamt mehr als 12 000 Personen durch ein Wunder zu essen gab.

Magadan: Heute gibt es am See von Galiläa keinen Ort mit diesem Namen. Einige gehen jedoch davon aus, dass Magadan mit Magdala identisch ist. Und Magdala hält man für das heutige El-Medjdel oder Migdal (etwa 6 km im NNW von Tiberias). Im Parallelbericht wird die Gegend Dalmanutha genannt (Mar 8:10). (Siehe Anh. B10.)

Dalmanutha: Dieser Name kommt in keiner anderen biblischen und außerbiblischen Quelle vor, sondern nur hier im Markusevangelium. Die genaue Lage der Gegend ist nicht bekannt. Sie könnte jedoch am W-Ufer des Sees von Galiläa gelegen haben, denn im Parallelbericht von Matthäus wird sie Magadan genannt. (Siehe Anm. zu Mat 15:39.) Vielleicht war Dalmanutha ein anderer Name für Magadan.

seufzte er tief: Wtl. „seufzte er tief in seinem Geist“. Markus berichtet immer wieder, wie Jesus in verschiedenen Situationen fühlte und reagierte (Mar 3:5; 7:34; 9:36; 10:13-16, 21). Hier gebraucht er ein Verb, das sonst nirgendwo in den Christlichen Griechischen Schriften vorkommt. Es handelt sich dabei um die intensivierte Form eines verwandten Verbs, das in Mar 7:34 zu finden ist (siehe Anm.), und beschreibt eine starke emotionale Reaktion. Der tiefe Seufzer zeigt möglicherweise, wie verärgert Jesus war. Die Pharisäer hatten schon so viele eindeutige Beweise für seine Macht gesehen. Doch aus Sturheit ignorierten sie diese und verlangten jetzt auch noch ein weiteres Zeichen von ihm.

seufzte tief: Markus berichtet oft, wie Jesus in einer Situation fühlte. Vielleicht hatte ihm Petrus, ein sehr emotionaler Mensch, davon erzählt. (Siehe „Einführung in Markus“.) Das zugrunde liegende Verb kann hier ein Seufzen oder Stöhnen in Verbindung mit einem Gebet beschreiben. Es bringt zum Ausdruck, wie sehr Jesus mit dem Mann mitfühlte oder sogar welchen Schmerz er empfand, weil alle Menschen zu leiden haben. In Rö 8:22, wo es um das Seufzen der gesamten Schöpfung geht, steht ein verwandtes Verb.

Sauerteig: Oder „Hefe“. Sauerteig wird in der Bibel oft als Bild für Verdorbenheit und Sünde gebraucht; hier steht er für Lehren, die einen verderblichen Einfluss ausüben (Mat 16:6, 11, 12; 1Ko 5:6-8). Die Wiederholung des Wortes in diesem Vers deutet darauf hin, dass sich der „Sauerteig“ der Pharisäer von dem „Sauerteig“ der Herodianer (der Parteianhänger von Herodes) unterschied. Die Herodianer hatten mehr eine politische als eine religiöse Ausrichtung. Wie sehr ihr „Sauerteig“ von Nationalismus durchdrungen war, zeigte sich z. B. an ihrer Frage zum Thema Steuern, mit der sie zusammen mit den Pharisäern Jesus eine Falle stellen wollten (Mar 12:13-15).

von Herodes: In einigen alten Handschriften steht hier „von den Herodianern“. (Siehe Worterklärungen zu „Parteianhänger von Herodes“.)

Körbe: In allen Berichten über die zwei Begebenheiten, bei denen Jesus große Menschenmengen durch ein Wunder mit Essen versorgte, wird zwischen den Korbarten unterschieden, in die man die Reste einsammelte. (Siehe Anm. zu Mar 6:43; 8:8, 20 und Paralleltexte in Mat 14:20; 15:37; 16:9, 10.) Als Jesus den 5000 Männern zu essen gab, wird das griechische Wort kóphinos („Korb“) verwendet, als er den 4000 Männern zu essen gab, das Wort sphyrís („großer Korb“). Das zeigt, dass die Evangelienschreiber persönlich dabei gewesen waren bzw. ihre Informationen von zuverlässigen Augenzeugen hatten.

Körbe: Es könnte sich um kleine Weidenkörbe gehandelt haben, an denen eine Schnur als Tragegriff befestigt war. Vermutlich hatten solche Körbe ein Volumen von ca. 7,5 l. (Siehe Anm. zu Mar 8:19, 20.)

große Körbe: Oder „Proviantkörbe“. Das griechische Wort sphyrís bezeichnet anscheinend größere Körbe als die, die verwendet wurden, als Jesus 5000 Männer mit Essen versorgte. (Siehe Anm. zu Mar 6:43.) Dasselbe griechische Wort wird auch für den Korb gebraucht, in dem Paulus durch eine Öffnung in der Stadtmauer von Damaskus hinuntergelassen wurde. (Siehe Anm. zu Apg 9:25.)

große Körbe: Oder „Proviantkörbe“. (Siehe Anm. zu Mar 8:8, 19.)

große Körbe: Oder „Proviantkörbe“. Das griechische Wort sphyrís bezeichnet anscheinend größere Körbe als die, die verwendet wurden, als Jesus 5000 Männer mit Essen versorgte. (Siehe Anm. zu Mar 6:43.) Dasselbe griechische Wort wird auch für den Korb gebraucht, in dem Paulus durch eine Öffnung in der Stadtmauer von Damaskus hinuntergelassen wurde. (Siehe Anm. zu Apg 9:25.)

Körbe: In allen Berichten über die zwei Begebenheiten, bei denen Jesus große Menschenmengen durch ein Wunder mit Essen versorgte, wird zwischen den Korbarten unterschieden, in die man die Reste einsammelte. (Siehe Anm. zu Mar 6:43; 8:8, 20 und Paralleltexte in Mat 14:20; 15:37; 16:9, 10.) Als Jesus den 5000 Männern zu essen gab, wird das griechische Wort kóphinos („Korb“) verwendet, als er den 4000 Männern zu essen gab, das Wort sphyrís („großer Korb“). Das zeigt, dass die Evangelienschreiber persönlich dabei gewesen waren bzw. ihre Informationen von zuverlässigen Augenzeugen hatten.

große Körbe: Oder „Proviantkörbe“. (Siehe Anm. zu Mar 8:8, 19.)

Blinden: Von der Heilung dieses blinden Mannes berichtet nur Markus (Mar 8:22-26).

Cäsarea Philippi: Siehe Anm. zu Mat 16:13.

Cäsarea Philippi: Eine Stadt im Quellgebiet des Jordan. Sie lag 350 m über dem Meeresspiegel am Fuß des Hermon, an seiner SW-Seite, und befand sich etwa 40 km nördlich des Sees von Galiläa. Zu Ehren des römischen Kaisers gab der Tetrarch Philippus, Sohn von Herodes dem Großen, der Stadt den Namen Cäsarea. Doch um sie von der gleichnamigen Hafenstadt am Mittelmeer zu unterscheiden, nannte man sie Cäsarea Philippi (Cäsarea des Philippus). (Siehe Anh. B10.)

Johannes den Täufer: Siehe Anm. zu Mat 3:1; Mar 1:4.

Elia: Siehe Anm. zu Mat 11:14.

Elia: Dieser hebräische Name bedeutet „Mein Gott ist Jehova“.

der Täufer: Oder „der Untertaucher“, „der Eintaucher“. Das hier und in Mar 6:14, 24 gebrauchte griechische Partizip ho baptízōn bedeutet wtl. „der Taufende“. Es unterscheidet sich in der Form geringfügig von dem griechischen Substantiv baptistḗs, das in Mar 6:25; 8:28 sowie im Matthäus- und im Lukasevangelium verwendet wird. In Mar 6:24, 25 werden die beiden Ausdrücke im Griechischen synonym gebraucht. (Siehe Anm. zu Mat 3:1.)

der Täufer: Oder „der Untertaucher“, „der Eintaucher“. Wurde offensichtlich als Beiname von Johannes gebraucht, weil er dafür bekannt war, Menschen durch Untertauchen im Wasser zu taufen. Auch der jüdische Historiker Flavius Josephus schrieb in seinen Schriften von „Johannes mit dem Beinamen Täufer“.

Johannes: Die lateinisch-deutsche Entsprechung des hebräischen Namens Jehohanan, kurz Johanan; bedeutet „Jehova hat Gunst erwiesen“, „Jehova ist gnädig (gütig) gewesen“.

der Christus: Siehe Anm. zu Mat 16:16.

der Christus: Petrus sagt über Jesus, dass er „der Christus“ (griechisch ho Christós) ist. Sowohl der Titel „Christus“ als auch der entsprechende Titel „Messias“ (von hebräisch maschíach) bedeuten „Gesalbter“. Im Griechischen steht in diesem Vers vor „Christus“ der bestimmte Artikel ho, offensichtlich um Jesu Amt als Messias herauszustellen. (Siehe Anm. zu Mat 1:1; 2:4.)

Ältesten: Wtl. „älteren Männer“. Der griechische Ausdruck presbýteros bezeichnet in der Bibel in erster Linie Personen, die in einer Gemeinschaft oder einem Volk eine mit Autorität und Verantwortung verbundene Stellung innehaben. presbýteros hat zwar manchmal mit dem buchstäblichen Alter zu tun (z. B. „älterer Sohn“ in Luk 15:25 und „alte Männer“ in Apg 2:17), ist aber nicht auf ältere Personen beschränkt. In diesem Vers bezieht sich das Wort auf die Führer des jüdischen Volkes, die häufig zusammen mit den Oberpriestern und Schriftgelehrten erwähnt werden. Der Sanhedrin war aus diesen drei Gruppen zusammengesetzt (Mat 21:23; 26:3, 47, 57; 27:1, 41; 28:12; siehe Worterklärungen zu „Ältester; älterer Mann“).

Menschensohn: Oder „Sohn eines Menschen“. Dieser Ausdruck kommt in den Evangelien rund 80-mal vor. Jesus bezeichnete sich selbst als Menschensohn, wodurch er offensichtlich Folgendes herausstellen wollte: Er war wirklich ein von einer Frau geborener Mensch und er war die passende menschliche Entsprechung zu Adam. In dieser Funktion hatte er die Macht, die Menschheit von Sünde und Tod zu erlösen (Rö 5:12, 14, 15). Die Bezeichnung „Menschensohn“ machte Jesus außerdem als den Messias oder Christus kenntlich (Da 7:13, 14; siehe Worterklärungen).

Oberpriester: Wenn das griechische Wort im Singular steht, wird es mit „Hoher Priester“ übersetzt und meint den höchsten Vertreter des Volkes vor Gott. Hier steht es im Plural und bezieht sich auf die führenden Männer der Priesterschaft. Zu ihnen gehörten ehemalige Hohe Priester und möglicherweise auch die Oberhäupter der 24 Priestergruppen.

Schriftgelehrten: Dieser Ausdruck bezog sich ursprünglich auf Abschreiber der heiligen Schriften. Zur Zeit Jesu waren damit Experten und Lehrer des Gesetzes gemeint.

Menschensohn: Siehe Anm. zu Mat 8:20.

Ältesten: Wtl. „älteren Männern“. Der griechische Ausdruck presbýteros bezeichnet in der Bibel vor allem Personen, die in einer Gemeinschaft oder einem Volk eine mit Autorität und Verantwortung verbundene Position haben. presbýteros hat zwar manchmal mit dem buchstäblichen Alter zu tun (z. B. „älterer Sohn“ in Luk 15:25 und „alte Männer“ in Apg 2:17), ist aber nicht auf ältere Personen beschränkt. In diesem Vers bezieht sich das Wort auf die Führer des jüdischen Volkes, die häufig zusammen mit den Oberpriestern und Schriftgelehrten erwähnt werden. Aus diesen drei Gruppen war der Sanhedrin zusammengesetzt (Mar 11:27; 14:43, 53; 15:1; siehe Anm. zu Mat 16:21 und Worterklärungen zu „Ältester; älterer Mann“).

Oberpriestern: Siehe Anm. zu Mat 2:4 und Worterklärungen zu „Oberpriester“.

Schriftgelehrten: Siehe Anm. zu Mat 2:4 und Worterklärungen zu „Schreiber; Schriftgelehrter“.

Stolpersteine: Die ursprüngliche Bedeutung des griechischen Wortes skándalon, hier mit „Stolperstein“ wiedergegeben, soll mit einer Falle zu tun haben. Einige vermuten, dass es sich auf das Stück Holz in einer Falle bezog, an dem der Köder befestigt war. Mit der Zeit erweiterte sich die Bedeutung auf irgendein Hindernis, das einen zum Stolpern oder Fallen bringen kann. Im übertragenen Sinn beschreibt es eine Handlung oder einen Umstand, der jemanden dazu bringt, einen verkehrten Weg einzuschlagen, in moralischer Hinsicht zu stolpern bzw. zu fallen oder zu sündigen. Das entsprechende Verb skandalízō wird in Mat 18:8, 9 mit „zum Schlechten verführen“ wiedergegeben; es ließe sich auch mit „zum Stolpern bringen“, „zu einer Falle werden“ oder „zur Sünde verführen“ übersetzen.

Satan: Jesus setzte hier Petrus nicht mit dem Teufel gleich, sondern er bezeichnete ihn als Widersacher oder Widerstandleistenden (das ist die Bedeutung des hebräischen Ausdrucks ßatán). Evtl. wollte er andeuten, Petrus hätte sich in dieser Situation von Satan beeinflussen lassen.

Geh hinter mich: Gemäß dem Paralleltext Mat 16:23 fügte Jesus noch hinzu: „Du bist für mich ein Stolperstein.“ (Siehe Anm. zu Mat 18:7.) Jesus wies Petrus mit deutlichen Worten zurecht. Er wollte sich durch nichts und niemand davon abbringen lassen, den Willen seines Vaters auszuführen. Vielleicht erinnerten seine Worte Petrus auch daran, wo sein Platz war: Als Jesu Nachfolger hatte er eigentlich die Aufgabe, seinem Herrn den Rücken zu stärken.

Satan: Siehe Anm. zu Mat 16:23.

muss sich selbst verleugnen: Oder „darf nicht mehr für sich selbst leben“, „muss alle Rechte an sich selbst aufgeben“. Sich selbst zu verleugnen bedeutet, dass man bereit ist, eigene Interessen völlig zurückzustellen und Gott über sein Leben bestimmen zu lassen. Die Stelle lässt sich auch mit „muss zu sich selbst Nein sagen“ übersetzen, da im Griechischen der Gedanke mitschwingen kann, zu persönlichen Wünschen, Zielen und Vorteilen Nein zu sagen (2Ko 5:14, 15). Das griechische Verb verwendete Markus außerdem, als er beschrieb, wie Petrus Jesus verleugnete (Mar 14:30, 31, 72).

Marterpfahl: Siehe Anm. zu Mat 16:24.

Marterpfahl: Oder „Hinrichtungspfahl“. Im klassischen Griechisch bezeichnete das Wort staurós in erster Linie einen aufrecht stehenden Stamm oder Pfahl. Im übertragenen Sinn wird es in der Bibel manchmal für das Leid, die Schande, die Qual oder sogar für den Tod gebraucht, den jemand erduldet, weil er Jesus nachfolgt. (Siehe Worterklärungen.)

Leben: Oder „Seele“. (Siehe Worterklärungen zu „Seele“.)

Leben: Oder „Seele“. (Siehe Worterklärungen zu „Seele“.)

Leben: Oder „Seele“. (Siehe Worterklärungen zu „Seele“.)

untreuen: Wtl. „ehebrecherischen“. Hier ist von Untreue gegenüber Gott die Rede. Wer mit Gott in einem Bundesverhältnis steht und den Bund bricht, begeht sozusagen Ehebruch. Die Israeliten beispielsweise ließen sich auf religiöse Praktiken ein, die gegen den Gesetzesbund verstießen, und begingen so Ehebruch gegenüber Jehova (Jer 3:8, 9; 5:7, 8; 9:2; 13:27; 23:10; Hos 7:4). Jesus klagte die Generation der Juden seiner Zeit aus ähnlichen Gründen an, Gott gegenüber untreu zu sein (Mat 12:39; 16:4). Wenn Christen, die in den neuen Bund aufgenommen worden sind, sich durch das gegenwärtige Weltsystem beschmutzen, begehen sie ebenfalls im übertragenen Sinn Ehebruch. Vom Grundsatz her trifft das auf alle zu, die sich Jehova hingegeben haben (Jak 4:4).

Medien

Von Herodes Antipas herausgegebene Münze
Von Herodes Antipas herausgegebene Münze

Die Fotos zeigen die beiden Seiten einer Münze, die aus einer Kupferlegierung besteht. Sie wurde etwa zur Zeit von Jesu Dienst geprägt. In Auftrag gegeben hatte sie Herodes Antipas, der Tetrarch oder Bezirksherrscher von Galiläa und Peräa. Jesus durchquerte auf dem Weg nach Jerusalem möglicherweise gerade Peräa, als die Pharisäer ihm sagten, Herodes wolle ihn töten. Jesus bezeichnete Herodes daraufhin als „Fuchs“. (Siehe Anm. zu Luk 13:32.) Da die meisten Untertanen von Herodes Juden waren, ließ er auf seine Münzen Symbole prägen, durch die sich die Juden nicht gekränkt fühlten, wie z. B. Palmzweige (1) oder Kränze (2).