Nach Markus 14:1-72
Fußnoten
Studienanmerkungen
Es waren noch zwei Tage: Die in Mar 14:1, 2 beschriebenen Ereignisse fanden am 12. Nisan statt, denn wie aus Vers 1 hervorgeht, wurden das Passah (14. Nisan; siehe Anm. zu Mat 26:2) und das Fest der ungesäuerten Brote (15. bis 21. Nisan; siehe Worterklärungen) zwei Tage später gefeiert. (Siehe Anh. A7, B12, B15 und Anm. zu Mar 14:3, 10.)
Als Jesus in Bethanien war: Die in Mar 14:3-9 beschriebenen Ereignisse fanden wahrscheinlich zu Beginn des 9. Nisan, also nach Sonnenuntergang, statt. Das lässt sich aus dem Parallelbericht in Johannes schließen, wo es heißt, dass Jesus „sechs Tage vor dem Passah“ in Bethanien ankam (Joh 12:1). Demnach muss er um die Zeit angekommen sein, als der 8. Nisan und damit der Sabbat begann (um die Zeit des Sonnenuntergangs). Einen Tag später war er bei Simon eingeladen (Joh 12:2-11; siehe Anh. A7 und B12).
Simon, dem Aussätzigen: Dieser Simon wird nur hier und in dem Paralleltext Mat 26:6 erwähnt. Möglicherweise hatte er früher einmal Aussatz gehabt und war von Jesus geheilt worden. (Siehe Anm. zu Mat 8:2 und Worterklärungen zu „Aussatz; Aussätziger“.)
eine Frau: Siehe Anm. zu Mat 26:7.
Alabastergefäß: Siehe Worterklärungen zu „Alabaster“.
duftenden Nardenöl: Nach dem Johannesevangelium wog das Öl ein Pfund. Markus und Johannes erwähnen außerdem, dass es „mehr als 300 Denare“ wert war (Mar 14:5; Joh 12:3-5). Für so eine Summe musste ein einfacher Arbeiter ein ganzes Jahr lang arbeiten. Wie man allgemein annimmt, wurde dieses Öl aus einer aromatischen Pflanze (Nardostachys jatamansi) gewonnen, die im Himalaja heimisch ist. Nardenöl wurde oft gestreckt oder sogar gefälscht, aber sowohl Markus als auch Johannes sprechen von echtem Nardenöl. (Siehe Worterklärungen zu „Nardenöl“.)
über den Kopf zu gießen: Matthäus und Markus zufolge goss die Frau das Öl über Jesu Kopf (Mat 26:7). Johannes, der seinen Bericht Jahre später verfasste, lieferte das zusätzliche Detail, dass sie das Öl auch über Jesu Füße goss (Joh 12:3). Jesus erklärte, durch diese liebevolle Geste würde sein Körper symbolisch auf das Begräbnis vorbereitet. (Siehe Anm. zu Mar 14:8.)
300 Denare: In Matthäus heißt es lediglich, dass man das Öl teuer hätte verkaufen können (Mat 26:9), Markus und Johannes dagegen nennen seinen Wert. (Siehe Anm. zu Mar 14:3; Worterklärungen zu „Denar“ und Anh. B14.)
Sie hat … duftendes Öl über meinen Körper gegossen: Die Frau (siehe Anm. zu Mat 26:7) goss das Öl aus Liebe und Wertschätzung über Jesus. Er erklärte, dass sie dadurch unwissentlich seinen Körper auf das Begräbnis vorbereitete. Damals war es üblich, einen Leichnam mit duftenden Ölen und anderen aromatischen Substanzen zu behandeln (2Ch 16:14).
Ich versichere euch: Siehe Anm. zu Mat 5:18.
auf der ganzen Welt … bekannt gemacht wird: Ähnlich wie in der Prophezeiung in Mar 13:10 sagte Jesus hier voraus, dass die gute Botschaft auf der ganzen Welt bekannt gemacht werden würde. Sie würde auch das einschließen, was diese Frau aus Liebe und Wertschätzung getan hatte. Gott ließ ihre Tat von drei Evangelisten aufschreiben (Mat 26:12, 13; Joh 12:7; siehe Anm. zu Mar 13:10).
Iskariot: Siehe Anm. zu Mat 10:4.
nun: Was in Vers 10 und 11 beschrieben wird, geschah am 12. Nisan, also am gleichen Tag wie die Begebenheit in Mar 14:1, 2. (Siehe Anh. A7, B12 und Anm. zu Mar 14:1, 3.)
Silbergeld: Wtl. „Silber“. Gemeint ist Silber, das als Geld verwendet wurde. Gemäß Mat 26:15 handelte es sich um „30 Silberstücke“. Matthäus erwähnt als einziger Evangelist die Summe, für die Jesus verraten wurde. Vermutlich waren es Silberschekel, die in Tyrus geprägt worden waren. Diese Summe ist ein Indiz dafür, wie sehr die Oberpriester Jesus verachteten, denn unter dem Gesetz waren 30 Schekel der Preis für einen Sklaven (2Mo 21:32). Sacharja hatte Ähnliches erlebt, als er die untreuen Israeliten um Lohn für seine Arbeit als Prophet in Gottes Volk bat. Sie wogen ihm „30 Silberstücke“ ab und gaben ihm so zu verstehen, dass er ihnen nicht mehr wert war als ein Sklave (Sach 11:12, 13).
Am ersten Tag der ungesäuerten Brote: Das Fest der ungesäuerten Brote begann am 15. Nisan, dem Tag nach dem Passah (14. Nisan), und dauerte sieben Tage. (Siehe Anh. B15.) Zur Zeit Jesu wurde dieses Fest jedoch so eng mit dem Passah in Verbindung gebracht, dass manchmal alle acht Tage, einschließlich des 14. Nisan, als „Fest der ungesäuerten Brote“ bezeichnet wurden (Luk 22:1). Der hier erwähnte Tag muss der 14. Nisan gewesen sein, weil es in dem Vers heißt, dass man an diesem Tag dem Brauch nach das Passahtier opferte (2Mo 12:6, 15, 17, 18; 3Mo 23:5; 5Mo 16:1-8). Die Vorbereitungen für das Passah, um die es in Vers 12 bis 16 geht, fanden wahrscheinlich am Nachmittag des 13. Nisan statt. Das Passah wurde gefeiert, „nachdem es Abend geworden war“, also zu Beginn des 14. Nisan (Mar 14:17, 18; siehe Anh. B12 und Anm. zu Mat 26:17).
Nachdem es Abend geworden war: Gemeint ist der Abend, mit dem der 14. Nisan begann. (Siehe Anh. A7 und B12.)
seine Hand mit mir in die Schüssel taucht: Damals war es üblich, mit den Fingern zu essen oder ein Stück Brot wie einen Löffel zu benutzen. Bei Jesu Worten könnte es sich um eine idiomatische Wendung gehandelt haben, die „zusammen essen“ bedeutet. Mit jemandem zu essen war ein Zeichen von Freundschaft. Sich gegen jemand so Vertrautes zu wenden galt als die schlimmste Form von Verrat (Ps 41:9; Joh 13:18).
Schüssel: Das griechische Wort bezeichnet eine tiefe Schüssel, aus der gegessen wurde. Der Text in einigen alten Handschriften kann mit „gemeinsame Schüssel“ wiedergegeben werden, doch die vorliegende Lesart ist besser belegt.
nahm er ein Brot … brach das Brot: Siehe Anm. zu Mat 26:26.
sprach ein Gebet: Oder „sprach einen Segen“. Allem Anschein nach pries Jesus Gott und dankte ihm.
steht für: Siehe Anm. zu Mat 26:26.
Blut des Bundes: Siehe Anm. zu Mat 26:28.
neuen Wein trinke: Wtl. „es … neu trinke“. (Siehe Anm. zu Mat 26:29.)
Lobgesängen: Siehe Anm. zu Mat 26:30.
bevor ein Hahn … kräht: Dieses Detail ist in allen vier Evangelien enthalten, aber nur in dem Bericht von Markus heißt es, dass der Hahn zwei Mal krähen würde (Mat 26:34, 74, 75; Mar 14:72; Luk 22:34, 60, 61; Joh 13:38; 18:27). In der Mischna wird angedeutet, dass zur Zeit Jesu in Jerusalem Hähne gezüchtet wurden, was den Bibelbericht stützt. Wahrscheinlich krähte der Hahn sehr früh am Morgen. (Siehe Anm. zu Mar 13:35.)
Gethsemane: Siehe Anm. zu Mat 26:36.
Ich: Siehe Anm. zu Mat 26:38.
bleibt wachsam: Wtl. „bleibt wach“. Jesus hatte seine Jünger schon vorher aufgefordert, im übertragenen Sinn wach zu bleiben, weil sie nicht wüssten, an welchem Tag und zu welcher Stunde er kommen würde. (Siehe Anm. zu Mat 24:42; 25:13; Mar 13:35.) Er wiederholt seine Aufforderung hier und in Mar 14:38, wo er die Wachsamkeit damit in Verbindung bringt, unaufhörlich zu beten. Ähnliche Aufforderungen gibt es in den gesamten Christlichen Griechischen Schriften, was deutlich macht, dass wahre Christen unbedingt wachsam bleiben müssen (1Ko 16:13; Kol 4:2; 1Th 5:6; 1Pe 5:8; Off 16:15).
warf sich auf den Boden: Oder „fiel auf den Boden“. In dem Paralleltext Mat 26:39 heißt es wörtlich, dass Jesus auf sein Gesicht fiel. In der Bibel werden in Verbindung mit dem Gebet verschiedene Körperhaltungen erwähnt, unter anderem auch Stehen und Knien. Wenn jemand sehr innig betete, legte er sich mitunter auch mit dem Gesicht nach unten ausgestreckt auf den Boden. Das war möglicherweise die demütigste Körperhaltung beim Beten.
Abba: Ein hebräisches oder aramäisches Wort, das ins Griechische transkribiert wurde und in den Christlichen Griechischen Schriften drei Mal vorkommt (Rö 8:15; Gal 4:6). Wörtlich bedeutet es „Vater“ oder „o Vater“. Es drückt sowohl die Vertrautheit des deutschen Wortes „Papa“ als auch die Würde des Wortes „Vater“ aus. Abba war eine ungezwungene und gleichzeitig respektvolle Anrede. Es war eines der ersten Wörter, die ein Kind sagen konnte. Doch wie aus alten hebräischen und aramäischen Schriftstücken hervorgeht, redete auch ein erwachsener Sohn seinen Vater mit Abba an. Es war also mehr eine liebevolle Anrede, weniger ein Titel. Dass Jesus seinen Vater mit Abba ansprach, zeigt, wie eng und vertraut sein Verhältnis zu ihm war.
Vater: An allen drei Stellen in der Bibel, wo das Wort Abba erscheint, steht direkt danach ho patḗr („der Vater“, „o Vater“) als Übersetzung ins Griechische.
Nimm diesen Becher von mir weg: In der Bibel wird „Becher“ oft im übertragenen Sinn gebraucht; er bezeichnet den Anteil, der für jemand bestimmt ist, bzw. den Willen Gottes für eine Person. (Siehe Anm. zu Mat 20:22.) Jesus war ohne Zweifel sehr besorgt, dass es ein schlechtes Licht auf Gott werfen könnte, wenn er als Gotteslästerer und Aufrührer hingerichtet würde. Darum bat er Gott, „diesen Becher“ von ihm wegzunehmen.
Geist: Oder „Herz“. (Siehe Anm. zu Mat 26:41.)
Körper: Siehe Anm. zu Mat 26:41.
Die Augen waren ihnen zugefallen: Wtl. „Die Augen waren ihnen schwer geworden“. Eine griechische Wendung, die so viel bedeutet wie „sehr müde sein“.
küsste ihn sanft: Das mit „sanft küssen“ wiedergegebene griechische Verb ist eine intensivierte Form des Verbs „küssen“, das in Mar 14:44 gebraucht wird. Durch diese vertraute, herzliche Begrüßung wird deutlich, wie hinterhältig und verlogen Judas war.
einer, der dabeistand: Wie aus dem Parallelvers Joh 18:10 hervorgeht, war es Simon Petrus, der sein Schwert zog. Außerdem findet man dort den Namen von dem Sklaven des Hohen Priesters, nämlich Malchus. Luk 22:50 und Joh 18:10 enthalten zusätzlich das Detail, dass dem Sklaven das rechte Ohr abgeschlagen wurde.
schlug dem Sklaven des Hohen Priesters das Ohr ab: Siehe Anm. zu Joh 18:10.
Markus: Markus (von lateinisch Marcus) war der römische Beiname von dem Johannes, der in Apg 12:12 erwähnt wird. Seine Mutter Maria gehörte zu den ersten Jüngern und wohnte in Jerusalem. Johannes Markus war der Cousin von Barnabas (Kol 4:10), den er auf verschiedenen Reisen begleitete. Und er war auch ein Reisegefährte von Paulus und anderen Missionaren (Apg 12:25; 13:5, 13; 2Ti 4:11). Aus dem Markusevangelium geht zwar nicht hervor, dass Markus es verfasst hat, doch Schriftsteller aus dem 2. und 3. Jh. schreiben es ihm zu.
ein junger Mann: Markus ist der Einzige, der von dieser Begebenheit berichtet (V. 51, 52). Möglicherweise war er selbst der junge Mann. Wenn das stimmt, kannte er Jesus vielleicht sogar persönlich. (Siehe Anm. zu Mar „Titel“.)
ohne sein Gewand: Wtl. „nackt“. (Siehe Anm. zu Mat 25:36.)
Hohen Priester: Als Israel eine eigenständige Nation war, hatte der Hohe Priester sein Amt lebenslang inne (4Mo 35:25). Zur Zeit der römischen Besetzung hatten die von Rom ernannten Regenten jedoch die Befugnis, den Hohen Priester ein- und abzusetzen. Der Hohe Priester, der Jesu Gerichtsverhandlung leitete, war Kaiphas (Mat 26:3, 57). Er war ein geschickter Diplomat und blieb länger im Amt als seine unmittelbaren Vorgänger, und zwar von etwa 18 bis 36 u. Z. (Siehe Worterklärungen zu „Hoher Priester“ und Anh. B12 zur möglichen Lage des Hauses von Kaiphas.)
Sanhedrin: Siehe Anm. zu Mat 26:59.
widersprachen sich ihre Aussagen: Markus erwähnt als einziger Evangelist, dass sich die falschen Zeugenaussagen widersprachen.
der Christus: Siehe Anm. zu Mat 11:2.
an der rechten Seite der Macht: Siehe Anm. zu Mat 26:64.
zerriss … seine Gewänder: Hier eine dramatisch wirkende Geste der Empörung. Wahrscheinlich riss Kaiphas sein Gewand über der Brust ein, um seiner geheuchelten Entrüstung über Jesu Worte Nachdruck zu verleihen.
Prophezeie!: Mit „prophezeien“ ist hier nicht gemeint, etwas vorauszusagen, sondern mithilfe einer göttlichen Eingebung etwas herauszufinden. Wie aus dem Zusammenhang hervorgeht, verhüllten Jesu Feinde sein Gesicht und forderten ihn dann gemäß dem Paralleltext Mat 26:68 auf: „Prophezeie, Christus! Wer hat dich geschlagen?“ Jesus sollte also mit verbundenen Augen herausfinden, wer ihn geschlagen hatte. (Siehe Anm. zu Mat 26:68; Luk 22:64.)
Eingang: Oder „Vorhalle“. (Siehe Anm. zu Mat 26:71.)
Fluch: Siehe Anm. zu Mat 26:74.
schwor: Siehe Anm. zu Mat 26:74.
krähte ein Hahn: Dieses Detail ist in allen vier Evangelien enthalten, aber nur in dem Bericht von Markus heißt es, dass der Hahn ein zweites Mal krähte (Mat 26:34, 74, 75; Mar 14:30; Luk 22:34, 60, 61; Joh 13:38; 18:27). In der Mischna wird angedeutet, dass zur Zeit Jesu in Jerusalem Hähne gezüchtet wurden, was den Bibelbericht stützt. Wahrscheinlich krähte der Hahn irgendwann vor Tagesanbruch. (Siehe Anm. zu Mar 13:35.)
Medien
Solche vasenförmigen Parfümfläschchen wurden ursprünglich aus einem Stein gefertigt, der in der Nähe von Alabastron (Ägypten) vorkam. Der Stein besteht aus einer Art Kalziumkarbonat und wurde als Alabaster bekannt. Das hier abgebildete Alabastron wurde in Ägypten gefunden und datiert aus der Zeit zwischen 150 v. u. Z. und 100 u. Z. Es gab auch ähnliche Gefäße aus minderwertigeren Materialien wie Gips, die ebenfalls als Alabastron bezeichnet wurden, weil sie dem gleichen Zweck dienten. Doch für kostbarere Salböle und Parfüme benutzte man Gefäße aus echtem Alabaster. Das war auch bei den zwei Gelegenheiten der Fall, als Jesus mit Öl eingerieben wurde: das eine Mal bei einem Pharisäer in Galiläa und das andere Mal bei Simon, dem Aussätzigen, in Bethanien.
Das Passahmahl bestand hauptsächlich aus dem Passahlamm, dem keine Knochen gebrochen werden durften (1), ungesäuertem Brot (2) und bitteren Kräutern (3) (2Mo 12:5, 8; 4Mo 9:11). Zu den bitteren Kräutern gehörten laut der Mischna wahrscheinlich Lattich, Wegwarte, Kresse, Endivie und Löwenzahn. Sie sollten die Israeliten offensichtlich an die bittere Zeit der Sklaverei in Ägypten erinnern. Das ungesäuerte Brot wurde von Jesus als Symbol für seinen vollkommenen menschlichen Körper gebraucht (Mat 26:26). Der Apostel Paulus bezeichnete Jesus als „unser Passahlamm“ (1Ko 5:7). Im 1. Jh. servierte man beim Passahmahl außerdem Wein (4). Jesus verwendete den Wein als Symbol für sein Blut, das als Opfer vergossen werden würde (Mat 26:27, 28).
Einige Häuser in Israel hatten ein Obergeschoss. Es war entweder über eine Leiter oder Holztreppe im Inneren des Hauses oder über eine Steintreppe oder Leiter außen am Haus zu erreichen. In einem Obergeschoss befand sich auch der große Raum, in dem Jesus mit seinen Jüngern sein letztes Passah feierte und wo er die Abendmahlsfeier einführte (Luk 22:12, 19, 20). Der Raum könnte ähnlich ausgesehen haben wie hier abgebildet. Pfingsten 33 waren etwa 120 Jünger offensichtlich ebenfalls im Obergeschoss eines Hauses in Jerusalem versammelt, als auf sie Gottes Geist ausgegossen wurde (Apg 1:13, 15; 2:1-4).
Die Weinrebe (Vitis vinifera) wurde schon seit mehreren Tausend Jahren kultiviert und war in der Gegend, in der Jesus lebte, ein vertrauter Anblick. Wenn Holz zur Verfügung stand, fertigte man daraus Gerüste oder Spaliere, um die Reben zu stützen. Im Winter wurden die Reben zurückgeschnitten. Im Frühjahr entfernte man dann neue Triebe, die keinen Fruchtansatz hatten (Joh 15:2). Das steigerte sowohl die Qualität der Traube als auch den Ertrag. Jesus verglich seinen Vater mit einem Weinbauern, sich selbst mit einem Weinstock und seine Nachfolger mit Zweigen. Genauso wie buchstäbliche Zweige vom Stamm des Weinstocks gestützt und mit Nährstoffen versorgt werden, bekommen Jesu Nachfolger geistige Nahrung und Unterstützung für ihren Glauben, wenn sie mit ihm, dem „wahren Weinstock“, verbunden bleiben (Joh 15:1, 5).