An die Römer 8:1-39
Fußnoten
Studienanmerkungen
unter dem Gesetz … nach dem Gesetz: Hier erscheint im Römerbrief zum ersten Mal das griechische Wort nómos („Gesetz“). (Der Ausdruck ohne Gesetz ist eine Wiedergabe des griechischen Wortes anómōs.) Wie an den meisten Stellen im Römerbrief meint Paulus hier mit dem Wort „Gesetz“ das Gesetz von Moses. In den Christlichen Griechischen Schriften kann mit „Gesetz“ Verschiedenes gemeint sein: 1. ein bestimmtes Gebot, 2. das ganze Gesetz, das Gott Moses gab, 3. die Hebräischen Schriften oder Teile daraus oder 4. ein Einfluss, der das Verhalten in eine bestimmte Richtung drängt. (Siehe Anm. zu Mat 5:17; Joh 10:34; Rö 8:2.)
Gesetz des Geistes … Gesetz der Sünde und des Todes: Mit „Gesetz“ ist hier kein spezielles Gebot gemeint, wie sie im Gesetz von Moses stehen. In diesem Fall ist das Wort allgemeiner zu verstehen: Gemeint ist ein starker Einfluss, der wie ein Gesetz einen Menschen zu einem bestimmten Verhalten drängt. (Siehe Anm. zu Rö 2:12.) Paulus stellt den Einfluss von Gottes Geist, der zu Leben führt, dem Einfluss der sündigen Natur gegenüber, die zu Sünde und Tod führt. Alle Nachkommen Adams bekommen den starken Einfluss des „Gesetzes der Sünde“ zu spüren, weil sie von Natur aus den Hang haben, das Falsche zu tun (Rö 7:23). Doch sie können sich auch ganz bewusst dem Gesetz des Geistes Gottes unterwerfen und sich davon in die richtige Richtung lenken lassen (Rö 7:21-25).
wegen der Unvollkommenheit des Menschen schwach: Wtl. „durch das Fleisch schwach“. Gemeint sind die Menschen, die versuchten, das Gesetz von Moses zu halten. Selbst der Hohe Priester war unvollkommen und konnte daher kein Opfer darbringen, das die Sünden wirklich sühnte. Anstatt Sünder zu erlösen, betonte das Gesetz vielmehr ihre Unvollkommenheit und Schwäche (Rö 7:21-25; Heb 7:11, 28; 10:1-4). In diesem Sinn war das Gesetz „schwach“.
als Mensch: Wtl. „nach dem Fleisch“. Das griechische Wort sarx („Fleisch“) kann sich auf Blutsverwandtschaft beziehen. Hier ist Jesu irdische Abstammung gemeint. Maria kam aus dem Stamm Juda und stammte von David ab. Jesus kam also als Mensch aus der Nachkommenschaft Davids. Durch seine Mutter war er „die Wurzel und der Nachkomme Davids“ und hatte daher ein Erbrecht auf „den Thron Davids, seines Vaters“ (Off 22:16; Luk 1:32). Durch seinen Adoptivvater Joseph, der ebenfalls ein Nachkomme Davids war, hatte Jesus auch ein gesetzliches Anrecht auf den Thron Davids (Mat 1:1-16; Apg 13:22, 23; 2Ti 2:8; Off 5:5).
sündigen Natur: Wtl. „Fleisch“. Das entsprechende griechische Wort sarx hat in der Bibel verschiedene Bedeutungen. Es kann sich ganz einfach auf Menschen aus Fleisch und Blut beziehen (Joh 1:14; 3:6; 17:2). Wie in diesem Vers beschreibt es aber auch oft den unvollkommenen Zustand des Menschen, seine sündige Natur. In den Kapiteln davor hat Paulus bereits einen Zusammenhang hergestellt zwischen sarx und „sündigen Leidenschaften“, die im „Körper wirksam“ sind (Rö 6:19; 7:5, 18, 25). In den folgenden Versen stellt Paulus sarx dem Geist gegenüber, d. h. dem heiligen Geist Gottes (Rö 8:5-13). (Siehe auch Anm. zu Rö 1:3; Rö 2:28, Fn.)
sündigen Natur: Wtl. „Fleisch“. Das entsprechende griechische Wort sarx hat in der Bibel verschiedene Bedeutungen. Es kann sich ganz einfach auf Menschen aus Fleisch und Blut beziehen (Joh 1:14; 3:6; 17:2). Wie in diesem Vers beschreibt es aber auch oft den unvollkommenen Zustand des Menschen, seine sündige Natur. In den Kapiteln davor hat Paulus bereits einen Zusammenhang hergestellt zwischen sarx und „sündigen Leidenschaften“, die im „Körper wirksam“ sind (Rö 6:19; 7:5, 18, 25). In den folgenden Versen stellt Paulus sarx dem Geist gegenüber, d. h. dem heiligen Geist Gottes (Rö 8:5-13). (Siehe auch Anm. zu Rö 1:3; Rö 2:28, Fn.)
konzentrieren sich auf: Die Grundbedeutung des entsprechenden griechischen Verbs phronéō ist „denken“, „den Sinn auf etwas richten“, „eine bestimmte Einstellung haben“ (Mat 16:23; Rö 12:3; 15:5). Hier ist damit gemeint, die Gedanken auf etwas zu richten, vielleicht sogar Anstrengungen in diese Richtung zu unternehmen. Wie Paulus zeigt, hat das, worüber ein Mensch nachdenkt, maßgeblichen Einfluss auf sein Verhalten. Das Verb phronéō macht deutlich, dass man bewusst steuern kann, welche Richtung man seinem Leben gibt, indem man sich entweder auf seine sündigen Neigungen konzentriert oder auf den Geist Gottes. (Zu den Ausdrücken sündige Natur und Geist siehe Anm. zu Rö 8:4.) In einem Kommentar zu phronéō schrieb ein Bibelwissenschaftler über die, die ihr Leben von ihrer sündigen Natur bestimmen lassen: „Sie richten ihren Sinn auf die Dinge des Fleisches – sind daran am meisten interessiert, sprechen ständig darüber, beschäftigen sich eingehend damit und gehen darin auf.“ Genauso kann man das Verb verstehen, wenn Paulus es auf die bezieht, die ihr Leben vom Geist bestimmen lassen: Sie richten ihre Gedanken auf das, was der Geist will. Im nächsten Vers geht Paulus auf die Folgen ein, die es hat, wenn man sich auf die sündige Natur konzentriert („Tod“) oder aber auf den Geist („Leben und Frieden“).
sich … zu konzentrieren: Im Griechischen steht hier das Substantiv phrónēma; es kommt in diesem Vers zweimal vor und im nächsten Vers einmal. In Bibellexika wird es unter anderem als „Denken“, „Gesinnung“, „Bestrebung“ definiert. Es schließt sowohl den Verstand als auch die Absichten und Ziele einer Person ein. Das Substantiv phrónēma ist mit dem Verb phronéō verwandt, das „denken“, „den Sinn auf etwas richten“, „eine bestimmte Einstellung haben“ bedeutet und im Vers davor steht (Mat 16:23; Rö 12:3; 15:5). Wer sich auf seine sündige Natur konzentriert, lässt seine Gedanken von sinnlosen oder sündigen Wünschen beherrschen (1Jo 2:16; siehe Anm. zu Rö 8:4). Wer sich dagegen auf den Geist konzentriert, lässt seine Gedanken, Wünsche und Taten von Gottes Geist, seiner aktiven Kraft, leiten.
sündigen Natur: Wtl. „Fleisch“. Das entsprechende griechische Wort sarx hat in der Bibel verschiedene Bedeutungen. Es kann sich ganz einfach auf Menschen aus Fleisch und Blut beziehen (Joh 1:14; 3:6; 17:2). Wie in diesem Vers beschreibt es aber auch oft den unvollkommenen Zustand des Menschen, seine sündige Natur. In den Kapiteln davor hat Paulus bereits einen Zusammenhang hergestellt zwischen sarx und „sündigen Leidenschaften“, die im „Körper wirksam“ sind (Rö 6:19; 7:5, 18, 25). In den folgenden Versen stellt Paulus sarx dem Geist gegenüber, d. h. dem heiligen Geist Gottes (Rö 8:5-13). (Siehe auch Anm. zu Rö 1:3; Rö 2:28, Fn.)
Gerechtigkeit: Siehe Worterklärungen.
Abba: Ein hebräisches oder aramäisches Wort, das ins Griechische transkribiert wurde und in den Christlichen Griechischen Schriften drei Mal vorkommt (Rö 8:15; Gal 4:6). Wörtlich bedeutet es „Vater“ oder „o Vater“. Es drückt sowohl die Vertrautheit des deutschen Wortes „Papa“ als auch die Würde des Wortes „Vater“ aus. Abba war eine ungezwungene und gleichzeitig respektvolle Anrede. Es war eines der ersten Wörter, die ein Kind sagen konnte. Doch wie aus alten hebräischen und aramäischen Schriftstücken hervorgeht, redete auch ein erwachsener Sohn seinen Vater mit Abba an. Es war also mehr eine liebevolle Anrede, weniger ein Titel. Dass Jesus seinen Vater mit Abba ansprach, zeigt, wie eng und vertraut sein Verhältnis zu ihm war.
als seine Söhne anzunehmen: Oder „zu adoptieren“. Im Griechischen steht hier das Wort hyiothesía (wtl. „Sohn-Setzung“). Bei den Griechen und Römern waren Adoptionen nichts Ungewöhnliches. Der römische Kaiser Augustus war z. B. ein Adoptivsohn von Julius Cäsar. Meistens wurden Jugendliche oder junge Erwachsene adoptiert, nicht Kinder. Manchmal ließ ein Sklavenbesitzer einen Sklaven frei, um ihn dann zu adoptieren. Paulus gebrauchte die Adoption als Veranschaulichung dafür, dass die von Gott Berufenen und Auserwählten in ein neues Verhältnis zu Gott kommen. Als Nachkommen Adams sind alle Menschen Sklaven der Sünde und keine Kinder Gottes. Doch weil Jesus das Lösegeld erbracht hat, kann Jehova Menschen von der Sklaverei der Sünde freikaufen und adoptieren; dadurch werden sie Miterben mit Christus (Rö 8:14-17; Gal 4:1-7). Um dieses neue Verhältnis zu betonen, schreibt Paulus, dass diejenigen, die von Gott als Söhne angenommen wurden, ihn mit „Abba, Vater!“ anreden dürfen. Diese vertraute Anrede hätte ein Sklave gegenüber seinem Herrn nie verwenden dürfen. (Siehe Anm. zu Abba in diesem Vers.) Jehova entscheidet, wen er als Sohn annimmt (Eph 1:5). Sobald er die Betreffenden mit heiligem Geist gesalbt hat, sieht er sie als seine Kinder an (Joh 1:12, 13; 1Jo 3:1). Bevor sie diese Ehre endgültig erhalten und als Miterben mit Christus im Himmel auferweckt werden, müssen sie natürlich hier auf der Erde Gott treu bleiben (Off 20:6; 21:7). Deshalb sagt Paulus, dass sie „sehnsüchtig auf die Annahme als Söhne warten, auf die Befreiung von … [ihrem] Körper durch Lösegeld“ (Rö 8:23).
Abba: Ein hebräisches oder aramäisches Wort, das ins Griechische transkribiert wurde und in den Christlichen Griechischen Schriften drei Mal vorkommt. Wörtlich bedeutet es „Vater“ oder „o Vater“. Es ist eine liebevolle Anrede, in der die Vertrautheit eines Sohnes mit seinem Vater zum Ausdruck kommt. (Siehe Anm. zu Mar 14:36.) Paulus gebraucht das Wort hier und in Gal 4:6 im Zusammenhang mit den geistgesalbten Söhnen Gottes. Da sie von Gott adoptiert wurden, dürfen sie Jehova mit Abba ansprechen. Ein Sklave hätte diesen Ausdruck gegenüber seinem Herrn nie gebraucht. Gesalbte Christen sind einerseits „für einen Preis freigekauft“ und „Sklaven Gottes“. Andererseits sind sie aber auch Söhne im Haushalt eines lieben Vaters. Dass sie dieses Verhältnis zu Jehova haben, macht ihnen der heilige Geist klar und deutlich bewusst (Rö 6:22; 1Ko 7:23).
Der Geist selbst bezeugt mit unserem Geist: Das griechische Wort für „Geist“ (pneuma) kommt in diesem Satz zweimal vor, aber in unterschiedlicher Bedeutung. (Siehe Worterklärungen zu „Geist“.) Mit „der Geist selbst“ ist der heilige Geist gemeint, Gottes aktive Kraft. Mit „unser Geist“ ist die Einstellung oder das Bewusstsein der Gesalbten gemeint. Der heilige Geist und das Bewusstsein eines gesalbten Christen stimmen überein; beide bezeugen oder bestätigen ihm, dass das, was in Gottes inspiriertem Wort über die Berufung zu Leben im Himmel steht, auf ihn zutrifft.
Schöpfung: Natürlich leidet die gesamte irdische Schöpfung unter den Auswirkungen der Rebellion in Eden. Allerdings ist in diesem Zusammenhang mit der „Schöpfung“ wohl eher die Menschheit gemeint. Denn nur Menschen können sehnsüchtig warten und darauf hoffen, von Sünde und Tod befreit zu werden (Rö 5:12). Laut einigen Bibelkommentatoren vermittelt das griechische Wort für „sehnsüchtig warten“ das Bild von jemandem, der mit gerecktem Hals und vorgestrecktem Kopf erwartungsvoll nach etwas Ausschau hält.
die Offenbarung der Söhne Gottes: Paulus bezeichnet hier die „Miterben mit Christus“ als „Söhne Gottes“ (Rö 8:17). Sie werden offenbart, wenn deutlich wird, dass sie verherrlicht wurden und mit Christus im Himmel regieren. Als sekundärer Teil des versprochenen „Nachkommen“ werden sie gemeinsam mit Christus das böse Weltsystem des Teufels beseitigen (1Mo 3:15; Rö 16:20; Off 2:26, 27). Außerdem werden sie offenbart, wenn sie während der tausendjährigen Regierung Christi als Priester amtieren und den Menschen (hier als die Schöpfung bezeichnet) das Loskaufsopfer Jesu zugutekommen lassen. Die „Offenbarung der Söhne Gottes“ wird dazu führen, dass die Menschheit „aus der Sklaverei des Verderbens befreit wird und zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes gelangt“ (Rö 8:21; Off 7:9, 10, 14; 20:5; 22:1, 2).
Sinnlosigkeit: Oder „Vergänglichkeit“, „Wertlosigkeit“, „Leere“. Mit demselben griechischen Wort wird in der Septuaginta das hebräische Wort hével wiedergegeben, das wtl. „Hauch“, „Dunst“ bedeutet. Das hebräische Wort erscheint im Bibelbuch Prediger über 35 Mal in Wendungen wie „die größte Sinnlosigkeit“ und „alles ist sinnlos“ (Pr 1:2; 2:17; 3:19; 12:8). Manchmal stellte Salomo, der Schreiber dieses Buches, das Wort hével neben die Formulierung „als wollte man den Wind einfangen“, um den gleichen Gedanken mit anderen Worten auszudrücken (Pr 1:14; 2:11). Paulus meint hier den erfolglosen Versuch, etwas zu erreichen. Die Hoffnung dreht sich darum, dass Gott die Menschheit von der „Sinnlosigkeit“ befreit, der sie bisher unterworfen ist (Rö 8:21).
der sie unterworfen hat: Entgegen der Vermutung, damit sei der Teufel oder Adam gemeint, ist hier Jehova gemeint. In seiner Barmherzigkeit erlaubte Jehova es Adam und Eva, Kinder zu bekommen, obwohl sie ihnen nur Unvollkommenheit, Sünde und Tod vererben konnten. Dadurch unterwarf Gott die Schöpfung bewusst der Sinnlosigkeit. Gleichzeitig gab er jedoch eine sichere Hoffnung, indem er einen „Nachkommen“ versprach – Jesus Christus (1Mo 3:15; 22:18; Gal 3:16). Wer an ihn glaubt, darf auf die Befreiung „aus der Sklaverei des Verderbens“ hoffen (Rö 8:21).
Sklaverei des Verderbens: Das griechische Wort, das hier mit „Verderben“ wiedergegeben ist, bedeutet auch „Vernichtung“, „Vergänglichkeit“, „Verwesung“. Die „Sklaverei des Verderbens“ ist eine Folge der Sünde, denn die Sünde führt zu Krankheiten, körperlichem Verfall und Tod. Selbst ein vollkommener menschlicher Körper ist verweslich oder zerstörbar. Darauf machte Paulus aufmerksam, als er über Jesus sagte, dass Gott „ihn von den Toten auferweckte, damit er nie mehr zur Verwesung zurückkehrt“, also nie wieder einen zerstörbaren menschlichen Körper hat (Apg 13:34). Auch der vollkommene Körper Adams konnte sterben und verwesen. Dazu wäre es aber nicht gekommen, wenn Adam auf Gott gehört hätte. Nur weil er sündigte, wurde er ein Sklave des Verderbens und war dem Verfall ausgeliefert. Diesen Zustand vererbte er an die gesamte Menschheit (Rö 5:12). Mit der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes ist die Befreiung aus der „Sklaverei des Verderbens“ gemeint. Menschen können wieder in ein Vater-Kind-Verhältnis zu Gott kommen, wie Adam es ursprünglich hatte (Luk 3:38). Diese Freiheit und das ewige Leben hat Jehova jedem versprochen, der „im Hinblick auf den Geist sät“. Wer jedoch „im Hinblick auf seine sündige Natur sät, wird von seiner sündigen Natur Verderben ernten“; er bleibt dem Verderben versklavt und kann nicht ewig leben (Gal 6:8).
als seine Söhne anzunehmen: Oder „zu adoptieren“. Im Griechischen steht hier das Wort hyiothesía (wtl. „Sohn-Setzung“). Bei den Griechen und Römern waren Adoptionen nichts Ungewöhnliches. Der römische Kaiser Augustus war z. B. ein Adoptivsohn von Julius Cäsar. Meistens wurden Jugendliche oder junge Erwachsene adoptiert, nicht Kinder. Manchmal ließ ein Sklavenbesitzer einen Sklaven frei, um ihn dann zu adoptieren. Paulus gebrauchte die Adoption als Veranschaulichung dafür, dass die von Gott Berufenen und Auserwählten in ein neues Verhältnis zu Gott kommen. Als Nachkommen Adams sind alle Menschen Sklaven der Sünde und keine Kinder Gottes. Doch weil Jesus das Lösegeld erbracht hat, kann Jehova Menschen von der Sklaverei der Sünde freikaufen und adoptieren; dadurch werden sie Miterben mit Christus (Rö 8:14-17; Gal 4:1-7). Um dieses neue Verhältnis zu betonen, schreibt Paulus, dass diejenigen, die von Gott als Söhne angenommen wurden, ihn mit „Abba, Vater!“ anreden dürfen. Diese vertraute Anrede hätte ein Sklave gegenüber seinem Herrn nie verwenden dürfen. (Siehe Anm. zu Abba in diesem Vers.) Jehova entscheidet, wen er als Sohn annimmt (Eph 1:5). Sobald er die Betreffenden mit heiligem Geist gesalbt hat, sieht er sie als seine Kinder an (Joh 1:12, 13; 1Jo 3:1). Bevor sie diese Ehre endgültig erhalten und als Miterben mit Christus im Himmel auferweckt werden, müssen sie natürlich hier auf der Erde Gott treu bleiben (Off 20:6; 21:7). Deshalb sagt Paulus, dass sie „sehnsüchtig auf die Annahme als Söhne warten, auf die Befreiung von … [ihrem] Körper durch Lösegeld“ (Rö 8:23).
Annahme als Söhne: Siehe Anm. zu Rö 8:15.
was der Geist beabsichtigt: Oder „was der Gedanke des Geistes ist“. Mit dem Geist ist der heilige Geist gemeint, Gottes aktive Kraft. Da Gott die Bibelschreiber durch seinen Geist anleitete, weiß er genau, was mit den Gedanken gemeint ist, die sie aufschrieben. Wie Paulus hier zeigt, weiß Gott, der die Herzen erforscht, welche Gedanken in der Bibel am besten die Gefühle widerspiegeln, die einer seiner Diener vielleicht gerade nicht in Worte fassen kann. Die passende Bibelpassage tritt sozusagen stellvertretend für die Heiligen ein (Rö 8:26). Die Formulierung in diesem Vers (der Geist „beabsichtigt“ etwas oder „tritt für jemanden ein“) ist ein Beispiel dafür, dass in der Bibel manchmal von Gottes Geist so gesprochen wird, als sei er eine Person. (Siehe Anm. zu Joh 14:16.)
der Geist selbst tritt für uns ein: Manchmal weiß ein Diener Gottes nicht, worum er beten soll oder was er wirklich braucht. Er kann seine Gedanken und Gefühle nicht in Worte fassen, sondern trägt unausgesprochene Seufzer in sich. In so einem Fall lässt Jehova seinen heiligen Geist für denjenigen eintreten. Dabei spielt offenbar das vom Geist eingegebene Wort Gottes eine Rolle. Denn wie Paulus andeutet, sind alle Gefühle und Lebensumstände, mit denen ein Christ zu kämpfen haben könnte, schon in den Gebeten und Berichten der Bibel zum Ausdruck gebracht worden. Wenn ein Christ nicht weiß, worum er beten soll, sieht Jehova die inspirierten Gedanken in der Bibel so, als hätte derjenige sie selbst gesagt, und er reagiert entsprechend (Ps 65:2; siehe Anm. zu Rö 8:27).
Helfer: Oder „Tröster“, „Ermutiger“, „Anwalt“. Das mit „Helfer“ übersetzte griechische Wort paráklētos beschreibt in der Bibel sowohl die Aufgabe des heiligen Geistes (Joh 14:16, 26; 15:26; 16:7) als auch Jesu Aufgabe (1Jo 2:1). Wörtlich bedeutet paráklētos in etwa „jemand, der an jemandes Seite gerufen wird“, und zwar, um zu helfen. Jesus bezeichnete den heiligen Geist – eine unpersönliche Kraft – als Helfer und sagte von ihm, er würde lehren, erinnern, Zeuge sein, Beweise liefern, reden, hören und etwas weitergeben (Joh 14:26; 15:26; 16:7-15). Dabei bediente er sich der Personifikation, eines rhetorischen Stilmittels, bei dem etwas Unbelebtem oder Abstraktem die Merkmale einer Person zugeschrieben werden. In der Bibel wird dieses Stilmittel öfter verwendet, z. B. in Verbindung mit der Weisheit, dem Tod, der Sünde oder der unverdienten Güte (Mat 11:19; Luk 7:35; Rö 5:14, 17, 21; 6:12; 7:8-11). Natürlich handelt es sich dabei um keine Personen. Hinzu kommt, dass der heilige Geist oft in einem Zug mit unbelebten und abstrakten Dingen genannt wird, was ebenfalls dafür spricht, dass er keine Person ist (Mat 3:11; Apg 6:3, 5; 13:52; 2Ko 6:4-8; Eph 5:18). Im Griechischen werden mit Bezug auf den Helfer maskuline Pronomen verwendet (Joh 14:26). Das wird als Argument dafür angeführt, der heilige Geist sei eine Person. Dabei muss aber beachtet werden, dass das Wort „Helfer“ im Griechischen maskulin ist und folglich die entsprechenden Pronomen auch maskulin sein müssen (Joh 16:7, 8, 13, 14). Das Wort für „Geist“ (pneuma) dagegen ist sächlich; deswegen werden dafür sächliche Pronomen verwendet. (Siehe Anm. zu Joh 14:17.)
was der Geist beabsichtigt: Oder „was der Gedanke des Geistes ist“. Mit dem Geist ist der heilige Geist gemeint, Gottes aktive Kraft. Da Gott die Bibelschreiber durch seinen Geist anleitete, weiß er genau, was mit den Gedanken gemeint ist, die sie aufschrieben. Wie Paulus hier zeigt, weiß Gott, der die Herzen erforscht, welche Gedanken in der Bibel am besten die Gefühle widerspiegeln, die einer seiner Diener vielleicht gerade nicht in Worte fassen kann. Die passende Bibelpassage tritt sozusagen stellvertretend für die Heiligen ein (Rö 8:26). Die Formulierung in diesem Vers (der Geist „beabsichtigt“ etwas oder „tritt für jemanden ein“) ist ein Beispiel dafür, dass in der Bibel manchmal von Gottes Geist so gesprochen wird, als sei er eine Person. (Siehe Anm. zu Joh 14:16.)
gemäß seinem Vorhaben Berufene: Das griechische Wort próthesis, das mit „Vorhaben“ oder „Vorsatz“ übersetzt wird, bedeutet wtl. „das Vorgesetzte“. Es kommt auch in Rö 9:11, Eph 1:11 und 3:11 vor. Da Gott seine Vorhaben immer umsetzt, weiß er im Voraus, was geschehen wird, und kann es vorhersagen (Jes 46:10). Zum Beispiel wusste Gott schon im Voraus, dass es „Berufene“ geben würde, ohne jedoch vorherzubestimmen, wer genau zu dieser Gruppe gehören würde. Jehova kann die Dinge auch lenken, damit alles so kommt, wie er es sich vorgenommen hat (Jes 14:24-27).
Jesus, der an der rechten Seite Gottes stand: Stephanus war der Erste, der bezeugte, dass er Jesus im Himmel an der rechten Seite Gottes sah, wie es in Ps 110:1 vorausgesagt worden war. Die rechte Seite hatte eine große symbolische Bedeutung. An der rechten Seite eines Herrschers zu sein hieß, gleich nach ihm die wichtigste Person zu sein (Rö 8:34; 1Pe 3:22) oder in seiner Gunst zu stehen. (Siehe Anm. zu Mat 25:33; Mar 10:37; Luk 22:69.)
an der rechten Seite der Macht: An der rechten Seite eines Herrschers zu sein bedeutete, gleich nach ihm die wichtigste Person zu sein (Ps 110:1; Apg 7:55, 56). Das griechische Wort für „Macht“ kann in diesem Kontext so verstanden werden, dass es sich auf Gott bezieht, und könnte auch mit „Mächtiger“ übersetzt werden. Die griechische Wendung für „an der rechten Seite der Macht“ kommt auch in dem Paralleltext Luk 22:69 vor, allerdings mit dem Zusatz „Gott“; die Wiedergabe dort lautet: „an der mächtigen rechten Seite Gottes“. Außerdem könnte die Formulierung „an der rechten Seite der Macht“ andeuten, dass Jesus mit Macht oder Autorität ausgestattet sein würde, weil er sich dann an der rechten Seite des Mächtigen (also Gottes) befindet.
auferweckt: In einigen Manuskripten steht hier zusätzlich „von den Toten“. Die vorliegende Lesart ist jedoch besser belegt.
an der rechten Seite Gottes: An der rechten Seite eines Herrschers zu sein bedeutete, nach ihm die wichtigste Person zu sein oder in seiner Gunst zu stehen (Ps 110:1; 1Pe 3:22). (Siehe Anm. zu Mat 26:64; Apg 7:55.)