Nach Lukas 6:1-49
Fußnoten
Studienanmerkungen
durch die Getreidefelder: Vielleicht benutzten sie Trampelpfade, die die Felder voneinander trennten.
Sabbat: Siehe Worterklärungen.
durch die Getreidefelder: Siehe Anm. zu Mat 12:1.
verboten: Jehova hatte den Israeliten untersagt, am Sabbat Arbeit zu verrichten (2Mo 20:8-10). Doch die religiösen Führer nahmen sich das Recht heraus, genau festzulegen, was alles unter Arbeit fällt. In ihren Augen ernteten und droschen Jesu Jünger Getreide – taten also etwas Verbotenes –, als sie Ähren abpflückten und in den Händen zerrieben (Luk 6:1, 2). Diese Auslegung ging aber weit über das hinaus, was Jehova angeordnet hatte.
verboten: Siehe Anm. zu Mat 12:2.
Haus Gottes: Gemeint ist die Stiftshütte. Die Begebenheit, von der Jesus hier sprach (1Sa 21:1-6), trug sich zu, als die Stiftshütte in Nob stand, einer Stadt, die sich offensichtlich im Stammesgebiet Benjamins in der Nähe von Jerusalem befand. (Siehe Anh. B7, kleine Karte.)
die dargebrachten Brote: Oder „das Schaubrot“. Im Hebräischen bedeutet der Ausdruck wtl. „Gesichtsbrot“. Das Wort für „Gesicht“ wurde manchmal im Sinne von „Gegenwart“ gebraucht. Somit lagen die Brote als dauerhaftes Opfer symbolisch vor Jehova (2Mo 25:30; siehe Worterklärungen und Anh. B5).
Haus Gottes: Siehe Anm. zu Mar 2:26.
die dargebrachten Brote: Siehe Anm. zu Mat 12:4.
Herr über den Sabbat: Jesus gebrauchte diese Bezeichnung für sich selbst (Mar 2:28; Luk 6:5) und machte so deutlich, dass ihm der Sabbat zur Verfügung stand, um den Auftrag seines himmlischen Vaters auszuführen. (Vgl. Joh 5:19; 10:37, 38.) Am Sabbat wirkte er einige seiner beeindruckendsten Wunder, darunter viele Heilungen (Luk 13:10-13; Joh 5:5-9; 9:1-14). Offensichtlich war das eine Vorschau auf seine Regierungszeit als König, die wie eine Sabbatruhe sein und der Menschheit Erleichterung bringen wird.
Herr über den Sabbat: Siehe Anm. zu Mat 12:8.
dessen rechte Hand verkümmert war: Von dieser Heilung an einem Sabbat berichten drei Evangelisten, doch nur Lukas erwähnt, dass die rechte Hand des Mannes verkümmert oder gelähmt war (Mat 12:10; Mar 3:1). Lukas nennt in seinem Bericht oft medizinische Details, die Matthäus und Markus weglassen. (Vgl. Mat 26:51 und Mar 14:47 mit Luk 22:50, 51.) (Siehe „Einführung in Lukas“.)
erkannte ihre Überlegungen: Lukas schreibt, dass Jesus wusste, was die Schriftgelehrten und die Pharisäer dachten. Matthäus und Markus erwähnen dieses Detail nicht. (Vgl. die Parallelberichte in Mat 12:10-13; Mar 3:1-3.)
Leben: Oder „Seele“. (Siehe Worterklärungen zu „Seele“.)
Apostel: Oder „Abgesandten“. Das griechische Substantiv apóstolos ist von dem Verb apostéllō abgeleitet, das „wegsenden“ oder „aussenden“ bedeutet (Mat 10:5; Luk 11:49; 14:32). Die Grundbedeutung von apóstolos geht klar aus Jesu Aussage in Joh 13:16 hervor, wo es mit „Abgesandter“ wiedergegeben wird.
Apostel: Siehe Anm. zu Mat 10:2.
Der Eiferer: Ein Beiname, durch den der Apostel Simon von dem Apostel Simon Petrus unterschieden wurde (Luk 6:14). Das griechische Wort zēlōtḗs, das hier und in Apg 1:13 vorkommt, bedeutet „Zelot“, „Eiferer“ oder „Begeisterter“. In den Parallelversen Mat 10:4 und Mar 3:18 wird das Wort „Kananäer“ gebraucht, das vermutlich aus dem Hebräischen oder Aramäischen kommt und dasselbe wie zēlōtḗs bedeutet. Es ist nicht auszuschließen, dass Simon einmal der jüdischen Partei der Zeloten angehört hatte, die sich gegen Rom stellte. Vielleicht bekam er den Beinamen aber auch wegen seines Eifers und seiner Begeisterung.
der zum Verräter wurde: Diese Formulierung ist interessant, weil sie zeigt, dass in Judas eine Veränderung vorging. Als er ein Jünger wurde, war er kein Verräter und auch nicht, als Jesus ihn zum Apostel ernannte. Dass aus ihm ein Verräter wurde, war nicht vorherbestimmt. Irgendwann nach seiner Ernennung entschied er sich selbst dafür, diesen Weg einzuschlagen, und missbrauchte damit seinen freien Willen. Wie aus Joh 6:64 hervorgeht, wusste Jesus genau, wann diese Wandlung bei Judas angefangen hatte.
kam zu einer ebenen Stelle: Wie aus dem Kontext hervorgeht, kam Jesus von einem Berg herunter. Er hatte dort die ganze Nacht über gebetet und anschließend seine zwölf Apostel ausgewählt (Luk 6:12, 13). Beim Abstieg erreichte er eine ebene, am Berghang gelegene Stelle, vielleicht nicht weit von Kapernaum, seinem Stützpunkt, entfernt. Viele Menschen hatten sich versammelt und er heilte sie alle. Gemäß dem Parallelbericht in Mat 5:1, 2 „ging er auf einen Berg … und fing an zu lehren“. Das könnte bedeuten, dass er sich zu einem etwas höher gelegenen Platz am Hang begab. Nimmt man die Berichte von Matthäus und Lukas zusammen, verhielt es sich offensichtlich so: Jesus ging den Berg hinunter, bis er zu einer ebenen Stelle kam; dort suchte er sich eine Erhöhung und fing an, zu den Versammelten zu sprechen. Mat 5:1 könnte aber auch einfach eine Zusammenfassung sein, in der nicht alle Details vorkommen, von denen Lukas schreibt.
Glücklich: Das griechische Wort makários bezeichnet mehr als lediglich das Gefühl von Fröhlichkeit oder Unbeschwertheit, das man hat, wenn man etwas Schönes erlebt. Bei Menschen beschreibt es das Gefühl, von Gott gesegnet zu sein und seine Anerkennung zu haben. Derselbe Ausdruck wird auch für Gott sowie für Jesus in seiner himmlischen Herrlichkeit gebraucht (1Ti 1:11; 6:15).
Glücklich: Das entsprechende griechische Wort makários kommt in den Christlichen Griechischen Schriften 50 Mal vor. Paulus beschreibt hier „das Glück des Menschen, dem Gott Gerechtigkeit ohne Taten anrechnet“ (Rö 4:6). Dasselbe Wort wird für Gott gebraucht sowie für Jesus in seiner himmlischen Herrlichkeit (1Ti 1:11; 6:15). Jesus verwendete es auch in der Bergpredigt bei den Glücklichpreisungen (Mat 5:3-11; Luk 6:20-22). In diesem und im nächsten Vers zitiert Paulus aus Ps 32:1, 2. Die Wendung „glücklich ist“ (oder ähnlich wiedergegeben) kommt in den Hebräischen Schriften oft vor (5Mo 33:29; 1Kö 10:8; Hi 5:17; Ps 1:1; 2:12; 33:12; 94:12; 128:1; 144:15; Da 12:12). Mit dem hebräischen und dem griechischen Wort für „glücklich“ ist mehr gemeint als Unbeschwertheit oder die Fröhlichkeit, die man verspürt, wenn man etwas Schönes erlebt. Nach der Bibel ist man nur dann wirklich glücklich, wenn man Gott lieben lernt, ihm treu dient, seine Anerkennung genießt und von ihm gesegnet wird.
denen bewusst ist, dass sie Gott brauchen: Oder „die Bettler um den Geist sind“, „die sich ihrer geistigen Bedürfnisse bewusst sind“. Der griechische Ausdruck für „denen bewusst ist“ (wtl. „die Armen“, „die Bedürftigen“, „die Notleidenden“, „die Bettler“) beschreibt in diesem Kontext Menschen, die sich völlig im Klaren darüber sind, dass sie etwas Bestimmtes brauchen. Dasselbe Wort wird in Luk 16:20, 22 für den „Bettler“ Lazarus verwendet. In manchen Bibelübersetzungen wird die gesamte griechische Wendung mit „die Armen im Geist“ wiedergegeben; sie vermittelt den Gedanken von Menschen, denen schmerzlich bewusst ist, dass ihr Leben ohne Gott arm ist und sie ihn unbedingt brauchen. (Siehe Anm. zu Luk 6:20.)
Bettler: Oder „armen Mann“. Das griechische Wort kann eine Person bezeichnen, die sehr arm ist oder Not leidet. Es zeigt einen starken Kontrast zu dem reichen Mann in Jesu Geschichte auf. In Mat 5:3 wird es im übertragenen Sinn gebraucht. Wörtlich steht dort: „die Armen (die Bedürftigen, die Notleidenden, die Bettler) im Geist“. Diese Wendung vermittelt das Bild von Menschen, denen schmerzlich bewusst ist, dass ihr Leben ohne Gott arm ist und dass sie ihn unbedingt brauchen. (Siehe Anm. zu Mat 5:3.)
seine Jünger: Das griechische Wort für „Jünger“ (mathētḗs) bezeichnet einen Lernenden oder Schüler und beinhaltet den Gedanken einer persönlichen Bindung zum Lehrer, durch die das gesamte Leben des Schülers geprägt wird. Auch wenn bei der Bergpredigt viele Menschen anwesend waren, richtete Jesus seine Worte anscheinend in erster Linie an seine Jünger, die direkt bei ihm saßen (Mat 5:1, 2; 7:28, 29).
und sagte: Die Bergpredigt wurde sowohl von Matthäus (Kap. 5 bis 7) als auch von Lukas (6:20-49) aufgezeichnet. In Lukas findet sich eine Kurzversion. Der Bericht von Matthäus ist vier Mal so lang und enthält – bis auf wenige Ausnahmen – alle Aussagen, die auch bei Lukas zu finden sind. Beide Berichte haben einen ähnlichen Anfang und Schluss, weisen ähnliche Formulierungen auf und stimmen in Inhalt und Anordnung der Gedanken weitgehend überein, auch wenn sich manche Passagen erheblich in der Wortwahl unterscheiden. Auf jeden Fall harmonieren die beiden Berichte inhaltlich. Interessanterweise wiederholte Jesus einige längere Passagen der Bergpredigt, die im Lukasevangelium nicht zu finden sind, bei anderen Gelegenheiten. Beispielsweise sprach Jesus in der Bergpredigt über das Gebet (Mat 6:9-13) und über die richtige Ansicht zu materiellen Dingen (Mat 6:25-34). Etwa eineinhalb Jahre später scheint Jesus diese Gedanken wiederholt zu haben, wovon Lukas berichtet (Luk 11:2-4; 12:22-31). Außerdem könnte Lukas einige Teile der Bergpredigt, die besonders für Juden interessant waren, weggelassen haben, weil er allgemein für alle Christen schrieb, unabhängig von ihrer Herkunft (Mat 5:17-27; 6:1-18).
Glücklich: Siehe Anm. zu Mat 5:3; Rö 4:7.
die ihr arm seid: Das mit „arm“ wiedergegebene griechische Wort bezeichnet jemanden, der bedürftig oder mittellos ist, einen Bettler. Die erste Glücklichpreisung bei Lukas unterscheidet sich etwas von der bei Matthäus (Mat 5:3). Matthäus fügt zu dem Wort für „arm“ noch das Wort für „Geist“ hinzu, was sich wörtlich wie folgt übersetzen lässt: „die Armen im Geist“ oder „die Bettler um den Geist“. (Siehe Anm. zu Mat 5:3; Luk 16:20.) Es geht um Menschen, denen schmerzlich bewusst ist, dass ihr Leben ohne Gott arm ist und sie ihn unbedingt brauchen. Lukas spricht nur von denen, die „arm“ sind. Das deckt sich mit dem Bericht von Matthäus, denn Arme und Unterdrückte sind sich oft eher bewusst, dass sie Anleitung von Gott benötigen und von ihm abhängig sind. Wie Jesus selbst sagte, kam er als Messias unter anderem, „um den Armen eine gute Botschaft zu bringen“ (Luk 4:18). Die meisten von denen, die Jesus nachfolgten und die Aussicht hatten, die Segnungen des Königreiches Gottes zu erleben, gehörten zu den armen oder einfachen Menschen (1Ko 1:26-29; Jak 2:5). Die Formulierung in Matthäus macht jedoch deutlich, dass jemand nicht automatisch Gottes Gunst hat, nur weil er arm ist. Die einleitenden Worte der Bergpredigt im Matthäus- und im Lukasevangelium ergänzen sich also.
Sie haben ihre volle Belohnung schon bekommen: Der griechische Ausdruck apéchō bedeutet „empfangen haben“. Im Geschäftsleben erschien er oft auf Quittungen im Sinn von „vollständig bezahlt“. Die Heuchler hatten ihre volle Belohnung schon empfangen, weil sie für ihre Wohltätigkeit gegenüber den Armen das bekamen, was sie sich dafür erhofft hatten: die Anerkennung von Menschen. Von Gott konnten sie keine Belohnung mehr erwarten.
ihr habt bereits euren vollen Trost: Der griechische Ausdruck apéchō bedeutet „empfangen haben“. Im Geschäftsleben erschien er oft auf Quittungen im Sinn von „vollständig bezahlt“. Mit „wehe euch“ verurteilte Jesus Reiche nicht einfach wegen ihres bequemen, schönen Lebensstils. Vielmehr bezog er sich auf die Konsequenzen – den Schmerz und den Kummer –, die Wohlstand mit sich bringen kann. Er wies auf die Gefahr hin, dass jemand, dem materielle Werte sehr wichtig sind, den Dienst für Gott vernachlässigen und sich so um das wahre Glück bringen könnte. Solche Menschen hätten ihre „vollständige Bezahlung“ schon bekommen, weil sie ihren Trost – die Annehmlichkeiten des Lebens – schon empfangen haben. Von Gott können sie nichts mehr erwarten. (Siehe Anm. zu Mat 6:2.)
Hört nicht auf, eure Feinde zu lieben: Jesu Rat stimmt mit dem Geist der Hebräischen Schriften überein (2Mo 23:4, 5; Hi 31:29; Spr 24:17, 18; 25:21).
Hört nicht auf, eure Feinde zu lieben: Siehe Anm. zu Mat 5:44.
etwas leiht: Gemeint war, etwas zinslos zu verleihen. Das mosaische Gesetz untersagte es den Israeliten, von einem mittellosen Israeliten für ein Darlehen Zinsen zu verlangen (2Mo 22:25), und es spornte sie zur Großzügigkeit an, wenn sie Armen etwas liehen (5Mo 15:7, 8; Mat 25:27).
Vergebt weiterhin und euch wird vergeben werden: Oder „Lasst weiterhin frei und ihr werdet freigelassen“. Der griechische Ausdruck, der mit „vergeben“ übersetzt wird, bedeutet wtl. „fortgehen lassen“, „wegsenden“ oder auch „freilassen“ (z. B. einen Gefangenen). Wenn der Ausdruck wie hier dem Urteilen und Verurteilen gegenübergestellt wird, vermittelt er den Gedanken von „freisprechen“ und „vergeben“, selbst wenn eine Strafe oder Vergeltung gerechtfertigt scheint.
Macht euch das Geben zur Gewohnheit: Oder „Gebt weiterhin“. Die Form des griechischen Verbs für „geben“ zeigt eine fortlaufende Handlung an.
Schoß: Das griechische Wort bedeutet wtl. „Busen“ oder „Brust“. Doch in diesem Kontext bezieht es sich wahrscheinlich auf die Falte im locker sitzenden Obergewand, die sich über dem Gürtel bildete. „In den Schoß schütten“ könnte auf die Gewohnheit von Verkäufern angespielt haben, die Ware in die Falte des Gewandes ihrer Kunden zu legen oder zu schütten.
Vergleiche: Oder „Gleichnisse“. Das griechische Wort parabolḗ bedeutet wtl. „ein Nebeneinander- oder Zusammenstellen“. Damit kann ein Gleichnis, eine Veranschaulichung, ein Sprichwort oder ein Vergleich gemeint sein. Bei seinen Erklärungen stellte Jesus oft Dinge oder Sachverhalte nebeneinander, indem er sie miteinander verglich und Ähnlichkeiten hervorhob (Mar 4:30). Seine Gleichnisse waren kurze und meist erfundene Erzählungen, aus denen man eine moralische oder religiöse Lehre ziehen konnte.
in Bildern: Oder „in Gleichnissen“. (Siehe Anm. zu Mat 13:3.)
Splitter … Balken: Jesus bedient sich hier einer eindrucksvollen Hyperbel, um jemand zu beschreiben, der an seinem Bruder etwas auszusetzen hat. Dabei vergleicht Jesus einen kleinen Fehler mit etwas so Winzigem wie einem Splitter (griechisch kárphos; dieses Wort kann sich auch auf einen Holzspan oder einen Strohhalm beziehen). Der Kritisierende deutet durch seine Aussage an, das Wahrnehmungs- und Urteilsvermögen seines Bruders sei gestört. Durch sein Angebot, den „Splitter“ zu entfernen, stellt er indirekt die anmaßende Behauptung auf, er selbst sei geeignet, seinem Bruder zu helfen, die Dinge wieder klar zu sehen und richtig zu beurteilen. Dabei kann der Kritisierende selbst nicht richtig sehen. Seine eigene Sichtweise und Urteilsfähigkeit sind stark beeinträchtigt, und zwar durch etwas so Großes wie einen Balken oder Holzsparren, wie man ihn für Hausdächer verwendete (Mat 7:4, 5). Diese einprägsame, geradezu humorvolle Gegenüberstellung könnte nach Ansicht mancher darauf hindeuten, dass Jesus mit den Arbeiten in einer Zimmermannswerkstatt vertraut war.
Splitter … Balken: Siehe Anm. zu Mat 7:3.
Heuchler!: Das griechische Wort hypokritḗs bezeichnete ursprünglich griechische und später römische Schauspieler, die auf der Bühne große Masken trugen. Durch die Maske wurde ihre Stimme verstärkt und es war nicht zu erkennen, wer sich dahinter verbarg. Mit der Zeit wurde dieser Ausdruck für jemand gebraucht, der seine wirklichen Absichten verschleiert oder seine wahre Persönlichkeit durch Verstellung verbirgt. Gemäß Mat 6:5, 16 bezeichnete Jesus die jüdischen Geistlichen als Heuchler. Hier in Luk 6:42 bezog er den Begriff jedoch allgemein auf einen Jünger, der sich auf die Fehler von anderen konzentriert, seine eigenen Fehler aber ignoriert.
Hochwasser: In Israel sind im Winter plötzliche Unwetter mit heftigen Stürmen, Starkregen und flutartigen Überschwemmungen nichts Ungewöhnliches, besonders im Monat Tebeth (Dezember/Januar). (Siehe Anh. B15.)
Medien

1. Ebene Genezareth. Das fruchtbare Stück Land in Form eines Dreiecks ist am Seeufer etwa 5 km lang, die breiteste Stelle misst rund 2,5 km. In dieser Gegend irgendwo am Strand lud Jesus die Fischer Petrus, Andreas, Jakobus und Johannes ein, ihn bei seinem Dienst zu begleiten (Mat 4:18-22).
2. Laut Überlieferung hielt Jesus an dieser Stelle die Bergpredigt (Mat 5:1; Luk 6:17, 20).
3. Kapernaum. In dieser Stadt hatte Jesus seinen Wohnsitz. Dort oder in der näheren Umgebung lernte er auch Matthäus kennen (Mat 4:13; 9:1, 9).

Die Gewänder, die die Israeliten in biblischer Zeit trugen, waren über Brust und Bauch weit geschnitten. Man konnte sie so tragen, dass sich über dem Gürtel eine Stofffalte bildete, die sich wie eine große Tasche verwenden ließ. Darin konnte man z. B. Getreide oder Geld verstauen und sogar ein Baby oder ein kleines Lamm tragen (2Mo 4:6, 7; 4Mo 11:12; 2Kö 4:39; Hi 31:33; Jes 40:11). Das in Luk 6:38 mit „Schoß“ übersetzte griechische Wort bedeutet wtl. „Busen“ oder „Brust“, bezieht sich dort allerdings auf die Falten im Gewand. Die Wendung „in den Schoß schütten“ könnte auf die Gewohnheit von Verkäufern angespielt haben, die Ware in die Gewandfalte ihrer Kunden zu legen oder zu schütten.

Jesus überlegte sich zweifellos sehr gut, welche Pflanzen er als Veranschaulichung heranzog. Der Feigenbaum (1) und der Weinstock (2) beispielsweise werden in der Bibel oft zusammen erwähnt. In Weingärten pflanzte man, wie Jesu Worte in Luk 13:6 zeigen, häufig auch Feigenbäume (2Kö 18:31; Joel 2:22). Die Formulierung „unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum sitzen“ steht für friedliche, sichere Verhältnisse, unter denen es einem an nichts fehlt (Mi 4:4; 1Kö 4:25; Sach 3:10). Dornen und Disteln dagegen haben eine negative Bedeutung. Sie werden z. B. in Verbindung mit der Sünde Adams erwähnt, als Jehova den Erdboden verfluchte (1Mo 3:17, 18). Welche Art Dornenstrauch Jesus in Mat 7:16 meinte, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Auf dem Bild (3) ist die Distelart Centaurea iberica zu sehen, die in Israel wild wächst.