Nach Lukas 12:1-59
Fußnoten
Studienanmerkungen
Tausende: Wtl. „Myriaden“. Das griechische Wort steht wörtlich für eine Menge von 10 000. Es kann aber auch eine sehr große, nicht näher bestimmte Zahl bezeichnen.
Sauerteig: Oder „Hefe“. Sauerteig ist in der Bibel oft ein Symbol für Verdorbenheit und Sünde; hier steht er für falsche Lehren und verderbliche Einflüsse (Mat 16:6, 11, 12; 1Ko 5:6-8).
verkündet von den Dächern: Eine Redewendung, die „öffentlich verkünden“ bedeutet. In biblischer Zeit hatten Häuser Flachdächer. Man konnte von dort aus gut etwas bekannt machen, und es war weithin zu sehen, was sich dort abspielte (2Sa 16:22).
im Hellen: Gemeint ist in der Öffentlichkeit, nicht im Geheimen.
von den Dächern verkündet: Siehe Anm. zu Mat 10:27.
Gehenna: Der Ausdruck geht auf die hebräischen Wörter gē hinnóm zurück, was „Hinnomtal“ bedeutet. Dieses Tal erstreckte sich südlich und südwestlich des alten Jerusalem. (Siehe Anh. B12, Karte „Jerusalem und Umgebung“.) Zur Zeit Jesu wurde dort Müll verbrannt, weshalb das Wort „Gehenna“ passenderweise für völlige Vernichtung steht. (Siehe Worterklärungen.)
Gehenna: Siehe Anm. zu Mat 5:22.
Spatzen: Das griechische Wort strouthíon ist das Diminutiv von strouthόs. Es bezeichnet einen kleinen Vogel, bezieht sich jedoch oft auf den Spatzen – den billigsten von allen Vögeln, die zum Verzehr verkauft wurden.
Spatzen: Siehe Anm. zu Mat 10:29.
Zwei Münzen, die kaum etwas wert sind: Wtl. „2 Assarion“. Auf seiner dritten Predigttour durch Galiläa hatte Jesus gesagt, zwei Spatzen würden ein Assarion kosten (Mat 10:29). Das war der Arbeitslohn für 45 Minuten. (Siehe Anh. B14.) Jetzt, offenbar rund ein Jahr später in Judäa, erwähnte er gemäß Lukas, man würde für den doppelten Preis fünf Spatzen bekommen. Wie ein Vergleich dieser beiden Berichte zeigt, waren Spatzen so wenig wert, dass Händler den fünften gratis dazugaben.
sogar die Haare auf eurem Kopf sind alle gezählt: Der Mensch hat im Schnitt 100 000 Haare auf dem Kopf. Dass Jehova selbst solche winzigen Details genau kennt, zeigt, was für ein starkes Interesse er an jedem Nachfolger seines Sohnes hat.
sogar die Haare auf eurem Kopf sind alle gezählt: Siehe Anm. zu Mat 10:30.
Ortsgerichte: In den Christlichen Griechischen Schriften ist mit dem Wort synédrion meistens der Sanhedrin gemeint, der Hohe Rat der Juden in Jerusalem. (Siehe Worterklärungen zu „Sanhedrin“ und Anm. zu Mat 5:22; 26:59.) synédrion war jedoch auch ein allgemeiner Begriff für eine Versammlung oder eine Zusammenkunft. In diesem Vers steht das Wort im Plural und bezieht sich auf Ortsgerichte, die den Synagogen angeschlossen waren. Sie waren befugt, Personen mit Auspeitschung oder mit dem Ausschluss aus der Synagoge zu bestrafen (Mat 23:34; Mar 13:9; Luk 21:12; Joh 9:22; 12:42; 16:2).
öffentliche Versammlungen: Evtl. auch „Synagogen“. Das hier gebrauchte griechische Substantiv synagōgḗ bedeutet wtl. „Zusammenführen“, „Versammlung“. Es bezieht sich in den Christlichen Griechischen Schriften meistens auf das Gebäude oder den Ort, wo sich die Juden zum Lesen der Schriften, zur Predigt und zum Gebet versammelten. (Siehe Worterklärungen zu „Synagoge“.) In diesem Vers könnte sich der Ausdruck auf Synagogen beziehen, denen ein Ortsgericht angeschlossen war. (Siehe Anm. zu Mat 10:17.) Doch wahrscheinlicher ist, dass das Wort hier allgemeiner verwendet wird und eine öffentliche Versammlung meint, an der sowohl Juden als auch Nichtjuden teilnehmen konnten. Solche Versammlungen wurden einberufen, um Christen wegen ihres Glaubens anzuklagen und vielleicht sogar eine Art Gerichtsurteil zu fällen.
er soll das Erbe mit mir teilen: Im Gesetz von Moses war genau festgelegt, wie ein Erbe aufgeteilt werden sollte. Der älteste Sohn bekam einen doppelten Anteil, da auf ihn die Verantwortung des Familienoberhauptes überging (5Mo 21:17). Der Rest des Erbes wurde unter den anderen Erben aufgeteilt. Wahrscheinlich wollte der Mann aus Habgier mehr, als ihm gesetzlich zustand. Das könnte erklären, warum er sich so unpassend verhielt und Jesu wichtige Ausführungen wegen einer finanziellen Angelegenheit unterbrach. Jesus ließ sich klugerweise nicht in den Streit hineinziehen, doch gleich danach warnte er seine Zuhörer vor den Gefahren der Gier.
Schlichter: Oder „Verteiler“, „Erbteiler“. Jesus erkannte an, dass es für ihn keinen Grund gab, sich mit einer Thematik zu befassen, die im mosaischen Gesetz eindeutig geregelt war. Auch war es laut dem Gesetz die Aufgabe von Ältesten, finanzielle Streitigkeiten zu schlichten. Jesus war außerdem klar, dass er auf die Erde gekommen war, um die gute Botschaft von Gottes Königreich zu predigen, und nicht, um sich in weltliche Angelegenheiten verwickeln zu lassen.
Gier: Oder „Habsucht“. Das griechische Wort pleonexía bedeutet wtl. „Mehr-Haben“ und beschreibt ein unstillbares Verlangen nach mehr. pleonexía steht außerdem in Eph 4:19; 5:3. In Kol 3:5 spricht Paulus von „Gier, die Götzendienst ist“.
Vergleiche: Oder „Gleichnisse“. Das griechische Wort parabolḗ bedeutet wtl. „ein Nebeneinander- oder Zusammenstellen“. Damit kann ein Gleichnis, eine Veranschaulichung, ein Sprichwort oder ein Vergleich gemeint sein. Bei seinen Erklärungen stellte Jesus oft Dinge oder Sachverhalte nebeneinander, indem er sie miteinander verglich und Ähnlichkeiten hervorhob (Mar 4:30). Seine Gleichnisse waren kurze und meist erfundene Erzählungen, aus denen man eine moralische oder religiöse Lehre ziehen konnte.
Vergleich: Siehe Anm. zu Mat 13:3.
Leben: Oder „Seele“. Im Griechischen steht hier das Wort psychḗ, das traditionell mit „Seele“ wiedergegeben wird. Seine Bedeutung wird, wie es die Anm. zu Luk 12:19 erklärt, durch den Kontext bestimmt. Hier bezieht es sich auf das Leben eines Menschen. (Siehe Worterklärungen zu „Seele“.)
mir: Oder „meiner Seele“. Das griechische Wort psychḗ, traditionell mit „Seele“ wiedergegeben, erscheint in Vers 19 und 20 drei Mal. Seine Bedeutung erschließt sich aus dem Zusammenhang. (Siehe Worterklärungen zu „Seele“.) Hier bezieht es sich auf den Menschen selbst, die stoffliche, sichtbare Person, die man anfassen kann, und nicht auf etwas Unsichtbares, Unberührbares im menschlichen Körper. Demnach bedeutet „meine Seele“ so viel wie „ich“. (Siehe Anm. zu Du hast in diesem Vers und Anm. zu Luk 12:20.)
Du hast: Oder „Seele, du hast“. Der unvernünftige Mann spricht hier zu sich selbst. Wie in der Anm. zu mir in diesem Vers erklärt wird, bezieht sich das griechische Wort psychḗ (traditionell mit „Seele“ wiedergegeben) hier auf den Menschen selbst. (Siehe Worterklärungen zu „Seele“.)
mir: Oder „meiner Seele“. Das griechische Wort psychḗ, traditionell mit „Seele“ wiedergegeben, erscheint in Vers 19 und 20 drei Mal. Seine Bedeutung erschließt sich aus dem Zusammenhang. (Siehe Worterklärungen zu „Seele“.) Hier bezieht es sich auf den Menschen selbst, die stoffliche, sichtbare Person, die man anfassen kann, und nicht auf etwas Unsichtbares, Unberührbares im menschlichen Körper. Demnach bedeutet „meine Seele“ so viel wie „ich“. (Siehe Anm. zu Du hast in diesem Vers und Anm. zu Luk 12:20.)
Du hast: Oder „Seele, du hast“. Der unvernünftige Mann spricht hier zu sich selbst. Wie in der Anm. zu mir in diesem Vers erklärt wird, bezieht sich das griechische Wort psychḗ (traditionell mit „Seele“ wiedergegeben) hier auf den Menschen selbst. (Siehe Worterklärungen zu „Seele“.)
Unvernünftiger: Oder „Dummkopf“. Im Allgemeinen bezeichnen derartige Wörter in der Bibel nicht eine Person mit geringer Intelligenz, sondern jemand, der jegliche Vernunft ablehnt und nicht nach den moralischen Werten und gerechten Maßstäben Gottes lebt.
wird man dein Leben von dir fordern: Im Griechischen steht hier das Verb für „fordern“ in der dritten Person Plural (wtl. „werden sie dein Leben von dir fordern“). In dem Vergleich wird allerdings keine bestimmte Gruppe von Menschen oder Engeln erwähnt, auf die sich das „sie“ beziehen könnte. Die Verbform zeigt lediglich an, was dem Mann bevorstand. Jesus sagte nichts dazu, wie der Mann sterben oder wer ihm das Leben nehmen würde. Es ging einfach darum, dass der Mann in jener Nacht aus irgendeinem Grund sein Leben verlieren würde.
Leben: Oder „Seele“. Im Griechischen steht hier das Wort psychḗ, das traditionell mit „Seele“ wiedergegeben wird. Seine Bedeutung wird, wie es die Anm. zu Luk 12:19 erklärt, durch den Kontext bestimmt. Hier bezieht es sich auf das Leben eines Menschen. (Siehe Worterklärungen zu „Seele“.)
in Gottes Augen … reich: Oder „Gott gegenüber … reich“. Gemeint ist, in Bezug auf das reich zu sein, was für Gott wichtig ist.
Hört auf, euch … Sorgen zu machen: Oder „Seid nicht mehr beunruhigt“. Die griechische Zeitform dieser Aufforderung vermittelt den Gedanken, mit einer bereits begonnenen Handlung aufzuhören. Der griechische Ausdruck für „sich Sorgen machen“ kann sich auf Ängste und Sorgen beziehen, die dazu führen, dass jemand gedanklich zweigeteilt und abgelenkt ist und dadurch seine Freude verliert. Derselbe Ausdruck kommt in Mat 6:27, 28, 31, 34 vor.
Hört auf, euch … Sorgen zu machen: Oder „Seid nicht mehr beunruhigt“. Die Zeitform, in der das griechische Verb merimnáō („sich Sorgen machen“) hier steht, vermittelt den Gedanken, mit einer bereits begonnenen Handlung aufzuhören. merimnáō kann sich auf Ängste und Sorgen beziehen, die dazu führen, dass jemand gedanklich zweigeteilt und abgelenkt ist und dadurch seine Freude verliert. Lukas verwendet das gleiche griechische Verb in Luk 12:11, 25, 26. Auch Paulus gebraucht es in 1Ko 7:32-34 und Php 4:6. (Siehe Anm. zu Mat 6:25.)
Leben: Oder „Seele“. Das griechische Wort psychḗ, traditionell mit „Seele“ wiedergegeben, bezieht sich hier auf das Leben einer Person. (Siehe Worterklärungen zu „Seele“.)
Leben: Oder „Seele“. Das griechische Wort psychḗ bezieht sich hier wie im vorangehenden Vers auf das Leben. In diesem Zusammenhang steht die Kombination der Wörter Leben (Seele) und Körper für den gesamten Menschen.
Raben: Raben werden in den Christlichen Griechischen Schriften nur an dieser Stelle erwähnt. In der Bergpredigt äußerte Jesus einen ähnlichen Gedanken, nannte dabei aber keine spezielle Vogelart (Mat 6:26). Das Gespräch, von dem Lukas berichtet, fand in Judäa statt, und zwar eineinhalb Jahre nach der Bergpredigt in Galiläa. Jesus unterstrich seinen Gedanken hier, indem er auf Raben aufmerksam machte, Vögel, die nach dem Gesetz unrein waren (3Mo 11:13, 15). Die Lektion ist offensichtlich folgende: Wenn Gott schon für die unreinen Raben sorgt, dann wird er garantiert auch keinen Menschen im Stich lassen, der auf ihn vertraut.
seine Lebensdauer auch nur ein kleines bisschen verlängern: Das griechische Wort, das an dieser Stelle mit „ein kleines bisschen“ wiedergegeben wird, bedeutet wtl. „eine Elle“, „ein Unterarm“. Es bezieht sich auf ein kurzes Längenmaß von etwa 44,5 cm. (Siehe Worterklärungen zu „Elle“ und Anh. B14.) Jesus vergleicht hier das Leben offensichtlich mit einer Reise. Sein Punkt: Wer sich Sorgen macht, kann dadurch seine Lebenszeit auch nicht ein klein wenig verlängern.
seine Lebensdauer auch nur ein kleines bisschen verlängern: Das griechische Wort, das an dieser Stelle mit „ein kleines bisschen“ wiedergegeben wird, bedeutet wtl. „eine Elle“, „ein Unterarm“. Es bezieht sich auf ein kurzes Längenmaß von etwa 44,5 cm. (Siehe Worterklärungen zu „Elle“ und Anh. B14.) Jesus vergleicht hier das Leben offensichtlich mit einer Reise. Sein Punkt: Wer sich Sorgen macht, kann dadurch seine Lebenszeit auch nicht ein klein wenig verlängern.
Lebensdauer: Siehe Anm. zu Mat 6:27.
ein kleines bisschen: Wtl. „eine Elle“. (Siehe Anm. zu Mat 6:27.)
so eine Kleinigkeit: Oder „so eine winzige Sache“. Wtl. „das Geringste“. Das bezieht sich offensichtlich auf den vorhergehenden Vers, wo es darum geht, die Lebensdauer zu verlängern. Menschen können ihr Leben noch nicht einmal ein kleines bisschen verlängern. Warum sollte man dann alles daransetzen, immer mehr Besitz in Form von Geld, Nahrungsmitteln, Kleidung, Häusern oder Grundstücken anzusammeln?
Lilien: Nach Ansicht einiger ist hier die Anemone gemeint. Das Griechische könnte sich jedoch auch auf verschiedene lilienartige Blumen beziehen, z. B. auf Tulpen, Hyazinthen, Schwertlilien oder Gladiolen. Andere vermuten, dass Jesus einfach von den vielen Wildblumen sprach, die dort in der Gegend wachsen. Deswegen findet man in manchen Bibeln allgemeinere Begriffe wie „Blumen“ oder „Wiesenblumen“. Solche Formulierungen sind ebenfalls schlüssig, da sie zu der Formulierung „Pflanzen auf den Feldern“ im nächsten Vers passen (Luk 12:28; Mat 6:28-30).
Pflanzen … Ofen: In Israel können Blumen und Gräser in den heißen Sommermonaten innerhalb von zwei Tagen verdorren. Früher sammelte man die vertrockneten Pflanzen und verwendete sie als Brennmaterial für Backöfen.
Habt ihr so wenig Glauben?: Oder „Habt ihr so wenig Vertrauen?“. Wtl. „Ihr Kleingläubigen“. Jesus richtete diese Worte an seine Jünger. Er meinte damit nicht, dass sie überhaupt keinen Glauben hatten, sondern dass ihr Glaube und ihr Vertrauen nicht stark genug waren (Mat 8:26; 14:31; 16:8; Luk 12:28).
Pflanzen … Ofen: Siehe Anm. zu Mat 6:30.
Habt ihr so wenig Glauben?: Siehe Anm. zu Mat 6:30.
hört auf, vor Ungewissheit angespannt zu sein: Oder „seid nicht mehr beunruhigt“. Das griechische Wort meteōrízomai kommt in den Christlichen Griechischen Schriften nur an dieser Stelle vor. Im klassischen Griechisch bedeutet es „in die Höhe heben“, „in der Schwebe halten“. In diesem Sinn wurde es auch für Schiffe gebraucht, die auf dem unruhigen Meer hin- und hergeworfen werden. Hier wird es als Bild für einen Zustand der Angst und Unruhe verwendet – so als würden Ängste und Zweifel einen hin- und herwerfen.
Macht … immer sein Königreich zum Wichtigsten in eurem Leben: Im Griechischen zeigt die Verbform eine fortlaufende Handlung an. Ein echter Nachfolger von Jesus konzentriert sich nicht nur eine Zeit lang auf das Königreich und wendet sich dann etwas anderem zu. Nein, er muss dem Königreich immer den ersten Platz in seinem Leben einräumen. Jesus hatte diesen Rat bereits in der Bergpredigt in Galiläa gegeben (Mat 6:33). Das Gespräch, das Lukas hier festhielt, fand etwa eineinhalb Jahre später gegen Ende von Jesu Dienst statt, vermutlich in Judäa. Jesus hielt es offensichtlich für nötig, den Rat noch einmal zu wiederholen.
den Armen etwas gibst: Oder „Gaben der Barmherzigkeit gibst“. Das griechische Wort eleēmosýnē wird in vielen Bibeln mit „Almosen“ wiedergegeben. Es ist mit den griechischen Wörtern für „Barmherzigkeit“ und „Barmherzigkeit zeigen“ oder „Barmherzigkeit erweisen“ verwandt. eleēmosýnē bezieht sich auf Geld oder Nahrungsmittel, die man Armen schenkt, um ihre Not zu lindern.
gebt davon den Armen: Siehe Anm. zu Mat 6:2.
Seid fertig angezogen und bereit: Wtl. „Eure Hüfte soll gegürtet sein“. Diese Wendung geht auf die Gewohnheit zurück, die Enden eines langen Gewands zwischen den Beinen hochzuziehen und mit einem Gürtel festzubinden. So konnte man besser arbeiten, laufen usw. Mit der Zeit meinte man damit einfach, dass man sich für etwas bereit machte. In den Hebräischen Schriften sind häufig vergleichbare Formulierungen zu finden (Beispiele: 2Mo 12:11, Fn.; 1Kö 18:46; 2Kö 3:21, Fn.; 4:29; Spr 31:17, Fn.; Jer 1:17, Fn.). Hier drückt die griechische Verbform die ständige Bereitschaft von Dienern Gottes aus, sich für ihn einzusetzen. In Luk 12:37 wurde dasselbe griechische Verb mit „zum Bedienen fertig machen“ übersetzt. Die Aufforderung „stellt euch auf Tätigkeit ein“ in 1Pe 1:13 lautet wtl. „habt die Hüften eures Sinnes gegürtet“.
Seid fertig angezogen und bereit: Wtl. „Eure Hüfte soll gegürtet sein“. Diese Wendung geht auf die Gewohnheit zurück, die Enden eines langen Gewands zwischen den Beinen hochzuziehen und mit einem Gürtel festzubinden. So konnte man besser arbeiten, laufen usw. Mit der Zeit meinte man damit einfach, dass man sich für etwas bereit machte. In den Hebräischen Schriften sind häufig vergleichbare Formulierungen zu finden (Beispiele: 2Mo 12:11, Fn.; 1Kö 18:46; 2Kö 3:21, Fn.; 4:29; Spr 31:17, Fn.; Jer 1:17, Fn.). Hier drückt die griechische Verbform die ständige Bereitschaft von Dienern Gottes aus, sich für ihn einzusetzen. In Luk 12:37 wurde dasselbe griechische Verb mit „zum Bedienen fertig machen“ übersetzt. Die Aufforderung „stellt euch auf Tätigkeit ein“ in 1Pe 1:13 lautet wtl. „habt die Hüften eures Sinnes gegürtet“.
bind dir eine Schürze um: Das entsprechende griechische Wort perizṓnnymai bedeutet wtl. „sich gürten“. Gemeint war, dass man sich eine Schürze umband oder seine Kleidung – gewöhnlich mit einem Gürtel – so festband, dass sie beim Bedienen nicht störte. Eine andere Wiedergabe in diesem Kontext wäre: „Mach dich zum Bedienen fertig.“ Das griechische Wort kommt auch in Luk 12:35, 37 und Eph 6:14 vor. (Siehe Anm. zu Luk 12:35, 37.)
Er wird sich zum Bedienen fertig machen: Wtl. „Er wird sich gürten“. (Siehe Anm. zu Luk 12:35; 17:8.)
in den frühen Morgenstunden: Wtl. „in der vierten Nachtwache“, d. h. von ca. 3 Uhr bis 6 Uhr morgens (oder Sonnenaufgang). Ursprünglich unterteilten die Hebräer die Nacht in drei Nachtwachen von jeweils etwa vier Stunden (2Mo 14:24; Ri 7:19). Später übernahmen sie von den Griechen und Römern die Einteilung in vier Nachtwachen.
um Mitternacht: Dieser Ausdruck bezieht sich auf die zweite Nachtwache gemäß der griechischen und römischen Zeiteinteilung. Sie dauerte von etwa 21 Uhr bis Mitternacht. (Siehe Anm. zu spät am Tag in diesem Vers.)
vor dem Morgengrauen: Wtl. „beim Hahnenschrei“. „Hahnenschrei“ war die Bezeichnung für die dritte Nachtwache gemäß der griechischen und römischen Zeiteinteilung. Sie dauerte von Mitternacht bis etwa 3 Uhr morgens. (Siehe die vorangehenden Anm. zu diesem Vers.) In dieser Zeit krähte anscheinend der Hahn, von dem in Mar 14:72 die Rede ist. Man ist sich im Allgemeinen einig, dass der Hahnenschrei in den Ländern östlich des Mittelmeers schon seit Langem zur Zeitbestimmung dient. (Siehe Anm. zu Mat 26:34; Mar 14:30, 72.)
zweiten Wache: D. h. von ca. 21 Uhr bis Mitternacht. Die Einteilung in vier Nachtwachen stammt von den Griechen und Römern. Die Hebräer unterteilten die Nacht ursprünglich in drei Nachtwachen von jeweils etwa vier Stunden (2Mo 14:24; Ri 7:19), doch im 1. Jh. u. Z. hatten sie die römische Einteilung übernommen. (Siehe Anm. zu Mat 14:25; Mar 13:35.)
in der dritten: D. h. von Mitternacht bis ca. 3 Uhr. (Siehe Anm. zu Mar 13:35.)
Verwalter: Oder „Hausverwalter“. Der griechische Begriff oikonómos bezieht sich auf einen Diener, dem andere Diener unterstellt sind. In alter Zeit war es üblich, dass ein Herr einen treuen Sklaven als seinen Verwalter einsetzte, eine Stellung, die mit großem Vertrauen verbunden war. Abraham z. B. hatte so einen Diener, „der seinen ganzen Besitz verwaltete“ (1Mo 24:2). Wie 1Mo 39:4 zeigt, war Joseph ebenfalls ein Hausverwalter. In seiner Veranschaulichung sprach Jesus von nur einem Verwalter, was aber nicht heißen muss, dass dieser für eine Einzelperson steht. In der Bibel wird hin und wieder ein Begriff im Singular für eine ganze Personengruppe gebraucht, beispielsweise als Jehova zum Volk Israel sagte: „Ihr seid meine Zeugen [Plural], … ja mein Diener [Singular], den ich ausgewählt habe“ (Jes 43:10). Auch im vorliegenden Vers steht der Verwalter für eine Personengruppe. In einer ähnlichen Veranschaulichung bezeichnete Jesus diesen Verwalter als „treuen und verständigen Sklaven“ (Mat 24:45).
verständige: Oder „weise“, „kluge“. Das griechische Adjektiv phrónimos vermittelt den Gedanken von verstehen in Kombination mit Einsicht, Voraussicht, Urteilsvermögen, Klugheit und in die Praxis umgesetzter Weisheit. In Luk 16:8 steht eine andere Form desselben Wortes. Sie wird dort mit „klüger“ bzw. „in praktischer Hinsicht weiser“ (in früheren Ausgaben der Neuen-Welt-Übersetzung) wiedergegeben. phrónimos kommt außerdem in Mat 7:24; 25:2, 4, 8, 9 vor. Die Septuaginta verwendet es in 1Mo 41:33, 39 für Joseph.
seine Dienerschaft: Oder „seine Hausdiener“. Der griechische Begriff therapéia bezieht sich wie der Begriff oiketéia in Mat 24:45 auf alle Personen, die im Haushalt eines Herrn arbeiten. therapéia ist ein Begriff aus dem klassischen Griechisch und bedeutet in etwa dasselbe wie das Wort, das Matthäus gebrauchte. Die Wortwahl von Lukas ist möglicherweise auf seine Bildung und seinen Hintergrund als Arzt zurückzuführen.
Verwalter: Oder „Hausverwalter“. Der griechische Begriff oikonómos bezieht sich auf einen Diener, dem andere Diener unterstellt sind. In alter Zeit war es üblich, dass ein Herr einen treuen Sklaven als seinen Verwalter einsetzte, eine Stellung, die mit großem Vertrauen verbunden war. Abraham z. B. hatte so einen Diener, „der seinen ganzen Besitz verwaltete“ (1Mo 24:2). Wie 1Mo 39:4 zeigt, war Joseph ebenfalls ein Hausverwalter. In seiner Veranschaulichung sprach Jesus von nur einem Verwalter, was aber nicht heißen muss, dass dieser für eine Einzelperson steht. In der Bibel wird hin und wieder ein Begriff im Singular für eine ganze Personengruppe gebraucht, beispielsweise als Jehova zum Volk Israel sagte: „Ihr seid meine Zeugen [Plural], … ja mein Diener [Singular], den ich ausgewählt habe“ (Jes 43:10). Auch im vorliegenden Vers steht der Verwalter für eine Personengruppe. In einer ähnlichen Veranschaulichung bezeichnete Jesus diesen Verwalter als „treuen und verständigen Sklaven“ (Mat 24:45).
jener Sklave: Der hier erwähnte Sklave ist der Verwalter aus Luk 12:42. Bleibt er treu, wird er belohnt (Luk 12:43, 44). Erweist er sich als untreu, wird sein Herr ihn „äußerst hart bestrafen“ (Luk 12:46). Jesu Worte sind als Warnung an den treuen Verwalter zu verstehen. Ähnlich wie in der Veranschaulichung in Mat 24:45-51 sagte Jesus weder voraus, dass es einen „schlechten Sklaven“ geben würde, noch setzte er einen solchen Sklaven ein. Er warnte vielmehr den treuen Sklaven vor den Folgen, die es hätte, falls er sich wie ein schlechter Sklave verhalten würde.
jener Sklave: Der „Verwalter“ aus Vers 42 wird hier als „Sklave“ bezeichnet. (Siehe Anm. zu Luk 12:42.) Wenn „jener Sklave“ treu bleibt, wird er belohnt (Luk 12:44). In Mat 24:45-47 wird dieser Verwalter in einer ähnlichen Veranschaulichung als „der treue und verständige Sklave“ bezeichnet. (Siehe Anm. zu Luk 12:45.)
jener Sklave: Der hier erwähnte Sklave ist der Verwalter aus Luk 12:42. Bleibt er treu, wird er belohnt (Luk 12:43, 44). Erweist er sich als untreu, wird sein Herr ihn „äußerst hart bestrafen“ (Luk 12:46). Jesu Worte sind als Warnung an den treuen Verwalter zu verstehen. Ähnlich wie in der Veranschaulichung in Mat 24:45-51 sagte Jesus weder voraus, dass es einen „schlechten Sklaven“ geben würde, noch setzte er einen solchen Sklaven ein. Er warnte vielmehr den treuen Sklaven vor den Folgen, die es hätte, falls er sich wie ein schlechter Sklave verhalten würde.
ihn äußerst hart bestrafen: Wtl. „ihn entzweischneiden“. Dieser bildhafte Ausdruck ist offensichtlich nicht wörtlich zu verstehen. Vielmehr soll der Gedanke von harter Bestrafung vermittelt werden.
ihn äußerst hart bestrafen: Siehe Anm. zu Mat 24:51.
ein Feuer … entfachen: Als Jesus auf die Erde kam, wurde unter den Juden bildlich gesprochen ein Feuer angefacht. Jesus entzündete das Feuer, indem er Themen aufbrachte, die hitzige Debatten auslösten. Die Folge war, dass falsche Lehren und Traditionen wie von einem Feuer verzehrt wurden. Beispielsweise erfüllte Jesus nicht die Erwartungen nationalistisch eingestellter Juden, die sich von dem Messias erhofften, er würde Israel von der römischen Herrschaft befreien. Stattdessen starb er einen schändlichen Tod. Durch sein eifriges Predigen rückte Jesus Gottes Königreich in den Fokus aller und löste so heiße Diskussionen innerhalb der gesamten Nation aus (1Ko 1:23).
gerecht: Siehe Worterklärungen.
Medien

Das Hinnomtal (1) wird in den Christlichen Griechischen Schriften „Gehenna“ genannt. Auf dem Tempelberg (2) befand sich im 1. Jh. der jüdische Tempel. Heute ist das markanteste Bauwerk dort der Felsendom, ein islamisches Heiligtum. (Siehe Karte in Anh. B12.)

Der Rabe ist der erste Vogel, der in der Bibel spezifisch erwähnt wird (1Mo 8:7). Er ist ein ausgezeichneter Flieger und gilt als einer der anpassungsfähigsten und findigsten Vögel. Als Jehova Hiob vor Augen führte, welche Weisheit sich in der Schöpfung zeigt, wies er darauf hin, dass er den Raben mit Futter versorgt (Hi 38:41). Genauso deutete ein Psalmenschreiber an, dass Jehova liebevoll für das Futter sorgt, das Raben ihren hungrigen Jungen bringen (Ps 147:9). Und Jesus zog den Raben als Beispiel heran, um seinen Nachfolgern zu versichern, dass Gott sich um die Bedürfnisse seiner Diener auf der Erde kümmert. Interessanterweise waren Raben gemäß dem Gesetz unrein und durften nicht gegessen werden (3Mo 11:13, 15). Wenn Gott also schon für den unreinen Raben sorgt, dann wird er garantiert auch keinen Menschen im Stich lassen, der auf ihn vertraut.

Jesus forderte seine Jünger auf, darauf zu achten, „wie die Lilien wachsen“, und von ihnen zu lernen. Das Wort in der Ursprache, das in vielen Bibelübersetzungen mit „Lilien“ wiedergegeben wird, kann sich auf verschiedene Blumenarten beziehen, z. B. auf Tulpen, Anemonen, Hyazinthen, Schwertlilien und Gladiolen. Einige Bibelwissenschaftler vertreten die Ansicht, Jesus habe von der Anemone gesprochen. Vielleicht dachte Jesus aber auch allgemein an lilienartige Blumen. Auf dem Bild sind scharlachrote Kronen-Anemonen (Anemone coronaria) zu sehen. Diese Blumenart, die es auch in Blau, Rosa, Violett und Weiß gibt, ist in Israel verbreitet.