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„Eine große Volksmenge“ begrüßt den König

„Eine große Volksmenge“ begrüßt den König

Kapitel 16

„Eine große Volksmenge“ begrüßt den König

1, 2. (a) Wie begann Jehova, seine Prophezeiung aus Jesaja 60:22 zu erfüllen? (b) Welche bemerkenswerte Offenbarung einer göttlichen Wahrheit erfolgte im Jahre 1935?

JEHOVA erklärte durch seinen Propheten Jesaja: „Der Kleine selbst wird zu einem Tausend werden und der Geringe zu einer mächtigen Nation. Ich selbst, Jehova, werde es beschleunigen zu seiner eigenen Zeit“ (Jesaja 60:22). Und tatsächlich hat Jehova es auf wunderbare Weise ‘beschleunigt’. Im Jahre 1935 kamen Jehovas Zeugen zu einem Kongreß in Washington (D. C., USA) zusammen. Dort wurde zum erstenmal erklärt, daß Jehova im Begriff war, eine aus „anderen Schafen“ bestehende „große Volksmenge“ einzusammeln — gottesfürchtige Personen, die durch das ‘Kommen’ des Königreiches Gottes ewiges Leben auf einer paradiesischen Erde erlangen würden (Johannes 10:16; Offenbarung 7:9).

2 In Offenbarung, Kapitel 7 wird dies wie folgt beschrieben: „Nach“ dem Versiegeln der „kleinen Herde“, der 144 000 Königreichserben, ist zu sehen, daß vor dem Thron Gottes „eine große Volksmenge“ steht, „die kein Mensch zu zählen vermochte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen“. Sie erkennt die Souveränität Jehovas an, die dieser durch seinen Christus ausübt. Freudig schreibt sie ihre Rettung Gott und dem Lamm zu. Sie wird als Gruppe nie zu sterben brauchen, denn sie kommt „aus der großen Drangsal“ und wird auf der gereinigten Erde ewiges Leben ererben (Offenbarung 7:4, 9, 10, 14; Lukas 12:32).

3. (a) Wie ist der „Kleine“ tatsächlich zu „einem Tausend“ geworden? (b) Wie kannst du die Erfüllung von Offenbarung 7:15-17 erleben?

3 Hast du unter dieser „großen Volksmenge“ von Anbetern deinen Platz eingenommen? Gehörst du zu den über 2 000 000, die auf der ganzen Erde ‘Gott heiligen Dienst darbringen’? Es stimmt, du bist immer noch von Satans böser, bedrückender Welt umgeben und hast im täglichen Leben wahrscheinlich viele Schwierigkeiten zu ertragen. Aber wenn du zu den „Schafen“ des Herrn gehörst, befindest du dich unter Gottes schützender Fürsorge. Du brauchst nicht mehr zu hungern und zu dürsten, weil du nicht genügend geistige Nahrung hättest. Du brauchst nicht mehr Gottes ‘sengendes’ Mißfallen zu befürchten, denn das Lamm hütet dich und leitet dich „zu Wasserquellen des Lebens“. In sinnbildlicher Weise erlebst du somit schon jetzt die Erfüllung der Verheißung: „Und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen“ (Offenbarung 7:15-17).

DER KÖNIG SEGNET SEINE „SCHAFE“

4. Welches Verhältnis hat Jesus zu seiner „kleinen Herde“?

4 In biblischen Zeiten hatte ein orientalischer Hirte — so wie das auch heute noch der Fall ist — ein sehr vertrautes Verhältnis zu seinen Schafen. Er rief jedes bei seinem Namen, und die Schafe kannten seine Stimme und hörten bereitwillig auf ihn, während er sie in die Hürde hinein- oder aus der Hürde herausführte. In Johannes, Kapitel 10 gebrauchte Jesus dieses Beispiel, um zunächst das liebevolle Verhältnis zu veranschaulichen, das zwischen ihm und seiner „kleinen Herde“, seinen 144 000 gesalbten Nachfolgern, besteht. Er sagte: „Ich bin der vortreffliche Hirte, und ich kenne meine Schafe, und meine Schafe kennen mich, so, wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe meine Seele zugunsten der Schafe hin.“ Sie werden ein Teil des „Samens Abrahams“, durch den sich „alle Familien“ der Erde segnen sollen (Johannes 10:14, 15; 1. Mose 12:3; Galater 3:28, 29).

5. (a) Auf welches weitere beglückende Verhältnis wird in Johannes 10:16 Bezug genommen? (b) Welcher Vorrechte erfreuen sich heute die „anderen Schafe“, und welche Zukunftsaussichten hat diese Gruppe?

5 Welches Verhältnis hat nun der „vortreffliche Hirte“ zu den Familien der Menschheit, die für immer auf der Erde leben sollen? Ein sehr gesegnetes Verhältnis! Denn er sagt von ihnen:

„Und ich habe andere Schafe, die nicht aus dieser Hürde sind [nicht zur „kleinen Herde“ gehören]; auch diese muß ich bringen, und sie werden auf meine Stimme hören, und sie werden e i n e Herde werden unter e i n e m Hirten.“

Heute können wir beobachten, wie eine „große Volksmenge“ dieser „anderen Schafe“ zusammen mit der „kleinen Herde“ „weidet“. Sie alle gehorchen vereint der „Stimme“ ihres Hirten, indem sie ‘diese gute Botschaft vom Königreich auf der ganzen bewohnten Erde predigen, allen Nationen zu einem Zeugnis’. Du kannst dich glücklich schätzen, wenn du zu ihnen gehörst! (Johannes 10:16; Matthäus 24:14). Unter der Herrschaft des Königreiches wird die Zahl der „anderen Schafe“ durch die Auferstehung der Toten auf Milliarden anwachsen, während Gottes Vorsatz, die Erde mit gerechten Menschen zu bevölkern, seiner Vollendung entgegengeht (1. Mose 1:28).

6. Wie geht aus der Prophezeiung Jesu hervor, wann die „anderen Schafe“ besonders in Erscheinung treten würden?

6 Daß die „anderen Schafe“ am „Abschluß des Systems der Dinge“ in Erscheinung treten würden, geht aus dem Gleichnis hervor, mit dem Jesus seine Prophezeiung über das „Zeichen“ seiner Gegenwart abschloß (Matthäus 24:3). Er sagte:

„Wenn der Sohn des Menschen in seiner Herrlichkeit gekommen sein wird und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf seinen Thron der Herrlichkeit setzen. Und alle Nationen werden vor ihm versammelt werden, und er wird die Menschen voneinander trennen, so, wie ein Hirt die Schafe von den Ziegenböcken trennt. Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zu seiner Linken“ (Matthäus 25:31-33).

Da der König in seiner Herrlichkeit und seine Engel für Menschenaugen unsichtbar sind, erhebt sich die Frage, wie er das Trennungswerk durchführt.

7. (a) Wie wird das Trennungswerk geleitet? (b) Was mußt du tun, um ein günstiges Urteil zu empfangen, und warum?

7 Die heiligen Engel überwachen dieses Werk (Offenbarung 14:6-12; vergleiche Apostelgeschichte 8:26-29; 10:1 bis 8). Und hier auf der Erde gehen die Übriggebliebenen der „kleinen Herde“, die in Matthäus 25:40 als die „Brüder“ des Königs bezeichnet werden, im Predigen der „guten Botschaft“ führend voran. Der König richtet die Menschen aufgrund ihres Verhaltens gegenüber seinen „Brüdern“ und der Königreichsbotschaft, die sie verkündigen. Was sie seinen „Brüdern“ tun, sieht er so an, als hätten sie es ihm getan. Menschen, die die „Brüder“ des Königs gastfreundlich aufnehmen, werden gesegnet werden. Gehörst du zu ihnen? Natürlich mußt du dann auch konsequent sein, indem du die Königreichsbotschaft ganzherzig annimmst und ein ergebener, getaufter Diener Jehovas wirst, und zwar auf der Grundlage des Namens Jesu — denn „es [gibt] in keinem anderen Rettung“ (Apostelgeschichte 4:12; Matthäus 25:35-40).

8. Welche Einladung und welche Verheißungen mögen auch auf dich zutreffen?

8 Was kannst du als eines der „anderen Schafe“ des Herrn erwarten? Wie wird es sich auswirken, daß du der „Stimme“ deines „vortrefflichen Hirten“ und „Königs“ gehorchst? Wenn der König seinen Urteilsspruch fällt, wird er zu den demütigen „Schafen“, die zu seiner Rechten, das heißt in seiner Gunst, stehen, sagen: „Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet worden seid, ererbt das Königreich, das von der Grundlegung der Welt an für euch bereitet ist.“ Du kannst erwarten, an diesen vom Vater ausgehenden Königreichssegnungen teilzuhaben, wenn die ‘Gerechten in das ewige Leben weggehen’ (Matthäus 25:34, 46). Ja, du kannst erwarten, an der Erfüllung vieler prophetischer Verheißungen teilzuhaben, auch an der aus dem Buch Jesaja, wo es von Jehova heißt: „Er wird tatsächlich den Tod für immer verschlingen, und der Herr Jehova wird gewißlich die Tränen von allen Angesichtern abwischen. Und die Schmach seines Volkes wird er von der ganzen Erde hinwegnehmen, denn Jehova selbst hat es geredet.“ Böse Menschen können dir nur noch kurze Zeit Schmach zufügen; denn Gott hat verheißen, daß alle, die auf ihn hoffen, bald auf einer „neuen Erde“ ein wahres „Festmahl“ guter Dinge erleben werden. Du möchtest doch sicher auch an diesem „Festmahl“ teilnehmen? (Jesaja 25:6-9; 66:22).

„BÖCKE“ UND VERFOLGUNG

9, 10. (a) Weshalb ist es heute nicht leicht, gerecht zu handeln? (b) Wie solltest du zu Gegnern eingestellt sein, und welche Hilfe kannst du von Gott erwarten?

9 Es mag dir nicht leichtfallen, in diesen „letzten Tagen“ gerecht zu handeln. Satan und seine Anhänger mögen dich verspotten, während sie ihren letzten verzweifelten Versuch unternehmen, die Erde und die Menschen darauf zu verderben (2. Petrus 3:3, 4; 2. Timotheus 3:1). Wenn du deine Mitmenschen aufsuchst, um ihnen die Königreichsbotschaft zu überbringen, wirst du vielleicht einige vorfinden, die wie Böcke reagieren. Entweder sind sie gleichgültig oder sehr unfreundlich, oder sie leisten direkten Widerstand (Matthäus 25:33, 42-45).

10 Als eines der „Schafe“ des Herrn solltest du jedoch nicht versuchen, selbst zu beurteilen, wer ein „Bock“ ist. Es ist die Aufgabe des Königs, die Menschen zu richten, nicht die seiner „Schafe“ hier auf der Erde. (Vergleiche Römer 14:10-12.) Und selbst wenn du auf Widerstand stößt, weil du ein Verkündiger der „guten Botschaft“ bist, wird Gott dir Kraft geben, damit du seinen Willen tun kannst. Das deutete der Apostel Petrus mit den Worten an: „Der Gott aller unverdienten Güte ... [wird] eure Schulung selbst beenden, er wird euch befestigen, er wird euch stärken“ (1. Petrus 5:10; vergleiche 2. Korinther 12:10). Auch der Apostel Paulus gab Christen einen ausgezeichneten Rat: „Seid nicht saumselig in euren Geschäften [im Königreichswerk]. Seid glühend im Geiste. Dient als Sklaven für Jehova. Freut euch in der Hoffnung. Harrt in Drangsal aus. Beharrt im Gebet“ (Römer 12:11, 12).

11. Welche erfreulichen Auswirkungen kann ein vorbildlicher christlicher Wandel haben?

11 Dein loyaler Dienst und deine inständigen Gebete zu Jehova sowie dein vorbildliches christliches Benehmen können dazu führen, daß sich einige, die zunächst „Böcke“ zu sein scheinen, als „Schafe“ erweisen. Das geduldige, respektvolle Verhalten christlicher Ehefrauen hat zum Beispiel schon oft dazu beigetragen, daß ungläubige Ehemänner „ohne ein Wort“ gewonnen wurden (1. Petrus 3:1, 2). Wir möchten bestimmt nicht, daß Menschen „in die ewige Abschneidung weggehen“, sondern wir sollten vielmehr darauf bedacht sein, ihnen zu helfen, bockähnliche Eigenschaften abzulegen, damit sie ewiges Leben erlangen können (Matthäus 25:41, 46).

LOYALE „SCHAFE“ BEWAHREN DIE LAUTERKEIT

12. Wie haben sich die „Brüder“ und die „Schafe“ des Königs in der Neuzeit gegenseitig unterstützt?

12 Man sollte beachten, daß die „Schafe“ aus dem Gleichnis Jesu besondere Anstrengungen unternahmen, um den „Brüdern“ des Königs zu dienen, während diese krank und im Gefängnis waren. Und in der heutigen Zeit haben in verschiedenen Ländern nicht nur Glieder der „kleinen Herde“, sondern auch der „anderen Schafe“, die so loyal und vereint mit der „kleinen Herde“ zusammenarbeiten, Entbehrungen und Verfolgung, Krankheiten und Gefängnishaft durchmachen müssen. Zum Beispiel wurden Jehovas Zeugen von 1933 bis 1945, während Hitler nach Weltherrschaft strebte, erbittert verfolgt — zuerst in den nationalsozialistisch-faschistischen Ländern und später in allen kriegführenden Nationen. Viele wurden getötet, sowohl Glieder der „kleinen Herde“ als auch der „anderen Schafe“ des Herrn. Doch sie haben einen wunderbaren Sieg errungen, indem sie an ihrer Lauterkeit gegenüber dem König und seinem Königreich festhielten!

13, 14. Welcher Gegensatz ist zwischen dem Verhalten der Religionsorganisationen der Christenheit und dem der Zeugen Jehovas beobachtet worden?

13 Der Gegensatz zwischen der Kompromißbereitschaft der Religionsorganisationen der Christenheit und der Lauterkeit der Zeugen Jehovas ist häufig von Historikern kommentiert worden. Zum Beispiel schreibt Paul Johnson in seinem Buch A History of Christianity (Geschichte des Christentums), das 1976 in London herausgegeben wurde, zunächst über die katholische und die evangelische Kirche in Hitlerdeutschland: „Im wesentlichen liehen beide Kirchen dem Regime ihre volle Unterstützung. Die katholischen Bischöfe begrüßten den ,neuen, starken Nachdruck auf Autorität im deutschen Staat‘; Bischof Bornewasser erklärte der katholischen Jugend im Trierer Dom: ,Erhobenen Hauptes und mit festem Schritt sind wir in das neue Reich eingetreten, und wir sind bereit, ihm mit der ganzen Kraft unseres Leibes und unserer Seele zu dienen.‘ Im Januar 1934 kam Hitler mit zwölf führenden evangelischen Geistlichen zusammen, und nach dieser Zusammenkunft gaben sie ... ein Kommuniqué heraus, in dem es hieß: ,Die Führer der Deutschen Evangelischen Kirche versichern dem Dritten Reich und seinem Führer einmütig ihre uneingeschränkte Treue.‘“

14 Über die wenigen bekennenden Christen, die, wie er sagte, „an ihren Grundsätzen festhielten“, schrieb der Autor dann: „Die tapfersten waren die Zeugen Jehovas, die von Anfang an ihren doktrinären Widerspruch offen zum Ausdruck brachten und dementsprechend zu leiden hatten. Sie lehnten jegliche Zusammenarbeit mit dem Nazistaat ab, den sie als völlig gottlos anprangerten. ... Viele wurden zum Tode verurteilt, weil sie den Militärdienst verweigerten ...; oder sie endeten in Dachau oder in Irrenanstalten. Ein Drittel von ihnen wurde umgebracht; 97 Prozent wurden in der einen oder anderen Form verfolgt. Sie waren die einzige christliche Gruppe, die Himmlers Bewunderung erregte.“

15. (a) Was empfindest du, wenn du den hier abgedruckten Abschiedsbrief liest? (b) Welche Bemühungen unternahm Satan während des Zweiten Weltkrieges, und was beweist, daß er versagt hat?

15 Nicht als Pazifisten, sondern als neutrale Christen, die das kommende Königreich Gottes unterstützten, ließen sich junge Zeugen Jehovas lieber einsperren und hinrichten, als daß sie die Lauterkeit aufgaben, wie dies durch einen typischen Abschiedsbrief bestätigt wird, der hier abgedruckt ist. Auf der ganzen Erde, sowohl in den Ländern der Achsenmächte als auch in den Ländern der Alliierten wurden die „Brüder“ des Königs und ihre mit „Schafen“ verglichenen Gefährten überfallen, geschlagen, eingesperrt und mißhandelt. Aber sie haben in ihrem geistigen Kriegszug gesiegt. Der Teufel konnte ihre Loyalität gegenüber dem Königreich nicht brechen. Wie Jesus vor ihnen, so bewiesen auch sie, daß sie „kein Teil“ der Welt Satans waren (Johannes 15:19).

DAS BILDUNGSPROGRAMM DES KÖNIGREICHES

16, 17. (a) Welches Bildungsprogramm und welches Ausdehnungswerk begannen nun? (b) Welche Früchte hat dieses Werk bis jetzt gezeitigt?

16 J. F. Rutherford, der zweite Präsident der Watch Tower Society, starb im Jahre 1942. Sein Nachfolger war Nathan H. Knorr. Bald wurde in allen Versammlungen der Zeugen Jehovas die Theokratische Predigtdienstschule eingerichtet, und diese Schule ist eine unschätzbare Hilfe gewesen, männliche und weibliche Zeugen auszubilden, die Königreichsbotschaft wirkungsvoller und überzeugender darzubieten. Im Laufe der Jahre sind für diese Schule verschiedene Lehrbücher herausgegeben worden. Auch die Missionartätigkeit wurde nicht übersehen. Am 1. Februar 1943 gründete man im amerikanischen Bundesstaat New York die Wachtturm-Bibelschule Gilead. Aus vielen Ländern der Erde kamen Tausende erfahrener Vollzeitprediger („Pioniere“) in die USA, wo sie geschult und in alle Welt ausgesandt wurden, um „diese gute Botschaft vom Königreich“ in neuen Gebieten zu predigen (Matthäus 24:14; Römer 10:18).

17 Welch wunderbare Früchte hat doch dieser weltweite Bildungsfeldzug gezeitigt! Jetzt, in den 1980er Jahren, beträgt die Gesamtzahl derer, die bei der jährlichen Feier zum Gedächtnis an den Tod Jesu vom Brot und vom Wein nehmen und damit ihre Hoffnung zum Ausdruck bringen, mit Jesus in seinem himmlischen Königreich vereint zu werden, keine 10 000 mehr, da immer mehr „Brüder“ des Königs ihren irdischen Lauf in Lauterkeit vollenden. Aber die Gesamtzahl der anderen Anwesenden, die daran interessiert sind, als Untertanen des Königreiches für immer auf der Erde zu leben, ist auf über 5 700 000 angestiegen. In den über 43 000 Versammlungen der Zeugen Jehovas verrichtet die aus „anderen Schafen“ bestehende „große Volksmenge“ bei weitem den größeren Teil des Zeugniswerkes. Welch eine großartige Gelegenheit ist es für dich, zu dieser großen Volksmenge zu gehören!

18. (a) Wie hat der „treue und verständige Sklave“ seinen Dienst fortgesetzt? (b) An welchem bedeutsamen Werk darfst du dich jetzt beteiligen?

18 Trotz des zahlenmäßigen Rückgangs führt der gesalbte Überrest der „kleinen Herde“ Jesu, die Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“, weiterhin die Aufsicht über das Königreichswerk (Matthäus 24:45-47). Sie tut dies mit Hilfe einer leitenden Körperschaft, einer Einrichtung, wie es sie auch in der Christenversammlung des ersten Jahrhunderts gab (Apostelgeschichte 15:6; Lukas 12:42-44). Als N. H. Knorr im Jahre 1977 starb, wurde Frederick W. Franz mit 83 Jahren der vierte Präsident der Watch Tower Society. Und am 1. Juli 1979 wurde die Zeitschrift Der Wachtturm 100 Jahre alt! Hinter uns liegt ein Jahrhundert des Königreichszeugniswerkes. Ja, „diese gute Botschaft“ vom aufgerichteten Königreich ist in gedruckter und in mündlicher Form auf der ganzen Erde zu einem Zeugnis gepredigt worden. Beteiligst du dich an diesem besonderen Werk gemäß dem Vorbild, das Jesus gab? Paulus ermahnt uns mit den Worten:

„Durch ihn laßt uns Gott allezeit ein Schlachtopfer der Lobpreisung darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die eine öffentliche Erklärung für seinen Namen abgeben“ (Hebräer 13:15).

19. (a) Was mit dem „Herzen“ und dem „Mund“ zu tun, forderte der Apostel Paulus Christen auf? (b) Welche zeitgemäßen Fragen werden hier aufgeworfen, und wie reagierst du darauf?

19 In einem anderen Brief erklärt der Apostel Paulus: „Mit dem Herzen übt man Glauben zur Gerechtigkeit, mit dem Munde aber legt man eine öffentliche Erklärung ab zur Rettung“ (Römer 10:10). Glaubst du an die „gute Botschaft“, die sich jetzt auf das Königreich Gottes konzentriert, das 1914 im Himmel aufgerichtet worden ist? Legst du „eine öffentliche Erklärung ab zur Rettung“, während du darum betest, daß Gottes Königreich mit all seiner Vernichtungsmacht ‘kommen’ möge, um Satans Organisation von der Erde zu entfernen? Predigst du eifrig „öffentlich und von Haus zu Haus“ und sprichst mit anderen über die Segnungen des Königreiches, die der ganzen Menschheit zukommen werden, wenn in kurzem Gottes Wille „wie im Himmel so auch auf der Erde“ geschehen wird? Unterstützt du loyal die aus wahren Christen bestehende Klasse des gesalbten „treuen und verständigen Sklaven“, während sie weiterhin führend darin vorangeht, den ‘Schall der Königreichsbotschaft zur ganzen Erde ausgehen zu lassen und bis zu den äußersten Enden der bewohnten Erde’ sowie ‘Jünger aus Menschen aller Nationen zu machen, sie zu taufen und sie zu lehren’? (Matthäus 6:10; 24:14, 45-47; 28:19, 20; Apostelgeschichte 5:42; 20:20; Römer 10:18).

20. Welches großartige Vorrecht kann dir jetzt zuteil werden?

20 Du kannst heute ein großartiges Vorrecht wahrnehmen, wenn du so ‘vor dem Thron Gottes Tag und Nacht heiligen Dienst darbringst’. Gleichzeitig hast du die Aussicht, zu der „großen Volksmenge“ zu gehören, die auf einer verherrlichten Erde ewiges Leben ererben wird (Offenbarung 7:9-17). Aber zuerst muß das Königreich ‘kommen’, um im Krieg von Harmagedon zu kämpfen! Was wird Harmagedon für die Menschheit und unsere Erde bedeuten?

[Studienfragen]

[Kasten auf Seite 159]

NEUTRAL BIS ZUM TOD

Während des Zweiten Weltkriegs bezahlten viele junge Zeugen Jehovas ihre Neutralität mit dem Leben. Der folgende Brief ist typisch für eine Anzahl Abschiedsbriefe, die solche mutigen Zeugen an ihre Angehörigen schrieben. Er wurde von dem 23jährigen Marcel Sutter aus Elsaß-Lothringen geschrieben, ein paar Stunden bevor er im August 1942 im Gefängnis von Torgau (Deutschland) enthauptet wurde.

„Meine lieben Eltern und Schwestern!

Wenn Ihr diesen Brief erhaltet, werde ich nicht mehr am Leben sein. Nur ein paar Stunden trennen mich noch vom Tod. Ich bitte Euch, stark und mutig zu sein; weint nicht, denn ich habe gesiegt. Ich habe den Lauf vollendet und den Glauben bewahrt. Möge mir Jehova Gott bis zum Ende helfen. Nur eine kurze Zeitspanne trennt uns noch von dem Königreich unseres Herrn Jesus Christus. Bald werden wir einander wiedersehen in einer besseren Welt des Friedens und der Gerechtigkeit. Ich frohlocke bei dem Gedanken an jenen Tag, denn dann wird es kein Seufzen mehr geben. Wie wunderbar wird das doch sein! Ich sehne mich nach Frieden. Während dieser letzten Stunden habe ich viel an Euch gedacht, und mein Herz ist ein wenig bitter bei dem Gedanken, Euch nicht zum Abschied küssen zu können. Aber wir müssen geduldig sein. Die Zeit ist nahe, in der Jehova seinen Namen rechtfertigen und der ganzen Schöpfung beweisen wird, daß er der einzig wahre Gott ist. Ich möchte ihm nun meine letzten Stunden weihen, und so will ich diesen Brief abschließen und Euch Lebewohl sagen, bis wir uns bald wiedersehen. Gepriesen sei unser Gott Jehova! Mit herzlichen Grüßen und Küssen

Euer Euch liebender Sohn und Bruder

Marcel“