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STUDIENARTIKEL 8

LIED 123 Uns loyal der theokratischen Ordnung unterstellen

Folge weiter der Führung Jehovas

Folge weiter der Führung Jehovas

„Ich, Jehova, bin dein Gott, … der dich auf den Weg führt, den du gehen sollst“ (JES. 48:17)

FOKUS

Wie Jehova uns heute führt und was es uns bringt, seiner Anleitung zu folgen.

1. Warum ist es gut, sich von Jehova führen zu lassen?

 STELL dir vor, du hast dich im Urwald verirrt. Überall lauern Gefahren: wilde Tiere, gefährliche Insekten, giftige Pflanzen und Stolperfallen. Bestimmt wärst du froh einen Tourguide dabeizuhaben, der die Gefahren kennt und dich davon fernhält. Unsere Welt lässt sich mit so einem Urwald vergleichen. Überall lauern Gefahren für unseren Glauben. Aber wir haben Jehova an unserer Seite. Er hilft uns jeder Gefahr auszuweichen und sicher am Ziel anzukommen – in der neuen Welt.

2. Wie führt uns Jehova?

2 Wie führt uns Jehova? In erster Linie durch die Bibel, aber auch durch Menschen, denen er Verantwortung übertragen hat. Durch den „treuen und verständigen Sklaven“ sorgt er für geistige Nahrung, die uns hilft gute Entscheidungen zu treffen (Mat. 24:45). Außerdem gebraucht er noch andere treue Männer, zum Beispiel Kreisaufseher und Versammlungs­älteste. Sie machen uns Mut und stehen uns in schwierigen Zeiten mit Rat und Tat zur Seite. In diesen kritischen letzten Tagen können wir wirklich dankbar für solche zuverlässige Anleitung sein. Sie schützt unsere Freundschaft zu Jehova und hilft uns, auf dem Weg des Lebens zu bleiben.

3. Worum geht es in diesem Artikel?

3 Da Jehova unvollkommene Menschen gebraucht, mag es uns nicht immer so leichtfallen, dieser Anleitung zu folgen. Uns gefällt vielleicht nicht, was sie uns sagen. Oder wir halten bestimmte Anweisungen für unvernünftig und können uns nur schwer vorstellen, dass sie von Jehova kommen. Wenn es uns manchmal so geht, was ist dann besonders wichtig? Stärken wir unser Vertrauen darauf, dass es Jehova ist, der sein Volk führt, und dass es immer gut ist, sich nach seiner Anleitung auszurichten. Dieser Artikel geht darauf ein, wie Jehova sein Volk in biblischer Zeit führte, wie er das heute tut und was es uns bringt, seiner Anleitung zu folgen.

Damals wie heute gebraucht Jehova Menschen, um sein Volk zu führen (Siehe Absatz 3)


WIE JEHOVA DAS VOLK ISRAEL FÜHRTE

4, 5. Welche Beweise hatten die Israeliten, dass Jehova sie durch Moses führte? (Siehe Bild.)

4 Jehova beauftragte Moses die Israeliten aus Ägypten herauszuführen. Er lieferte ihnen auch einen sichtbaren Beweis dafür, dass er diesen Mann gebrauchte – zum Beispiel eine Wolkensäule bei Tag und eine Feuersäule bei Nacht (2. Mo. 13:21). Moses folgte dieser Säule, die ihn und die Israeliten zum Roten Meer führte. Doch als sie dort ankamen und sahen, wie das ägyptische Heer anrückte, fühlten sie sich in einer Falle und gerieten in Panik. Sie hielten es für einen Fehler, dass sie zum Roten Meer geführt worden waren. Aber es war kein Fehler. Jehova hatte sie durch Moses bewusst dorthin gebracht (2. Mo. 14:2). Und er hat sein Volk auf erstaunliche Weise gerettet (2. Mo. 14:26-28).

Moses ließ sich von der Wolkensäule leiten, um Gottes Volk durch die Wildnis zu führen (Siehe Absatz 4, 5)


5 In den 40 Jahren danach folgte Moses weiter der Wolkensäule, um das Volk durch die Wildnis zu führen. a Eine Zeit lang war sie über dem Zelt von Moses sichtbar (2. Mo. 33:7, 9, 10). Jehova sprach aus dieser Säule zu Moses, der die Anweisungen dann an das Volk weitergab (Ps. 99:7). Die Israeliten hatten also klare Beweise dafür, dass Jehova sie durch Moses führte.

Moses und sein Nachfolger Josua (Siehe Absatz 5, 7)


6. Wie reagierten die Israeliten auf die Führung Jehovas? (4. Mo. 14:2, 10, 11).

6 Leider ließen sich die meisten Israeliten von den deutlichen Beweisen nicht beeindrucken und lehnten Moses als Repräsentanten Jehovas ab. (Lies 4. Mose 14:2, 10, 11.) Wiederholt weigerten sie sich die Rolle von Moses anzuerkennen, was dazu führte, dass eine ganze Generation von Israeliten das versprochene Land nicht betreten durfte (4. Mo. 14:30).

7. Welche guten Beispiele für Vertrauen auf Jehova gab es? (4. Mo. 14:24). (Siehe auch das Bild.)

7 Es gab aber auch Israeliten, die dieser Führung vertrauten. Jehova sagte zum Beispiel: „Kaleb … ist mir ständig von ganzem Herzen gefolgt.“ (Lies 4. Mose 14:24.) Jehova belohnte ihn und erlaubte ihm sogar, sich in Kanaan ein Stück Land auszusuchen (Jos. 14:12-14). Auch die nächste Generation von Israeliten gab ein gutes Beispiel. Als Josua der neue Anführer wurde, hatten sie „vor ihm sein Leben lang den gleichen großen Respekt wie früher vor Moses“ (Jos. 4:14). Jehova segnete sie und brachte sie in das Land, das er ihnen versprochen hatte (Jos. 21:43, 44).

8. Wie führte Jehova sein Volk in der Zeit der Könige? (Siehe auch das Bild.)

8 Später setzte Jehova Richter ein, um sein Volk zu führen. Und zur Zeit der Könige übernahmen Propheten diese Aufgabe. Treue Könige hörten auf sie. David zum Beispiel ließ sich von dem Propheten Nathan korrigieren (2. Sam. 12:7, 13; 1. Chr. 17:3, 4). König Josaphat verließ sich auf Jahasiel und forderte das Volk auf, den Propheten Gottes zu vertrauen (2. Chr. 20:14, 15, 20). König Hiskia wandte sich in seiner Not an Jesaja (Jes. 37:1-6). Jedes Mal, wenn ein König der Anleitung Jehovas folgte, wirkte sich das gut auf ihn aus und das Volk wurde beschützt (2. Chr. 20:29, 30; 32:22). Es war ganz offensichtlich, dass Jehova die Propheten gebrauchte. Trotzdem schlugen die meisten Könige und die Mehrheit des Volkes ihren wertvollen Rat in den Wind (Jer. 35:12-15).

König Hiskia und der Prophet Jesaja (Siehe Absatz 8)


WIE JEHOVA DIE ERSTEN CHRISTEN FÜHRTE

9. Wen gebrauchte Jehova im 1. Jahrhundert, um die Christen anzuleiten? (Siehe auch das Bild.)

9 Im 1. Jahrhundert gründete Jehova die Christen­versammlung und setzte Jesus als Haupt ein (Eph. 5:23). Aber Jesus leitete nicht jeden einzelnen Jünger persönlich an. Er betraute die Apostel und die älteren Männer in Jerusalem damit, die Führung zu übernehmen (Apg. 15:1, 2). Darüber hinaus wurden in den Versammlungen Älteste eingesetzt (1. Thes. 5:12; Tit. 1:5).

Die Apostel und die älteren Männer in Jerusalem (Siehe Absatz 9)


10. (a) Wie reagierten die meisten Christen im 1. Jahrhundert auf Anweisungen? (Apostel­geschichte 15:30, 31). (b) Warum wurden Repräsentanten Jehovas in biblischer Zeit von manchen abgelehnt? (Siehe den Kasten „ Warum sich manche von klaren Beweisen nicht beeindrucken ließen“.)

10 Wie reagierten die ersten Christen darauf? Die meisten von ihnen waren dankbar für die Anweisungen, die sie erhielten. Wie die Bibel sagt, „freuten sie sich über die Ermutigung“. (Lies Apostel­geschichte 15:30, 31.) Und wie leitet Jehova sein Volk in unserer Zeit?

WIE UNS JEHOVA HEUTE FÜHRT

11. Wie hat Jehova sein Volk in unserer Zeit angeleitet?

11 Jehova leitet sein Volk auch heute an, und zwar durch die Bibel und durch Jesus, das Haupt der Christen­versammlung. Gebraucht er auch Menschen, um uns zu führen? Ja, was folgende Entwicklungen belegen. Ende des 19. Jahrhunderts erkannten Charles Taze Russell und seine Wegbegleiter, dass das Jahr 1914 einen Wendepunkt kennzeichnen würde, der mit Gottes Königreich zu tun hat (Dan. 4:25, 26). Die Grundlage für ihre Überlegungen waren biblische Prophezeiungen. Ganz offensichtlich unterstützte Jehova diese Männer bei ihren Nachforschungen. Was sich 1914 auf der Weltbühne abspielte, bestätigt, dass Gottes Königreich zu regieren begonnen hatte. Der Erste Weltkrieg brach aus, gefolgt von Seuchen, Erdbeben und Lebensmittel­knappheit (Luk. 21:10, 11). Man kann deutlich erkennen, dass diese aufrichtigen Männer Werkzeuge in der Hand Jehovas waren.

12, 13. Wie wurde das Predigtwerk noch während des Zweiten Weltkriegs angekurbelt?

12 Interessant ist auch, was man während des Zweiten Weltkriegs beobachten konnte. Nachdem sich die verantwortlichen Brüder in der Weltzentrale mit Offenbarung 17:8 beschäftigt hatten, kamen sie zu dem Schluss, dass der Krieg nicht in Armageddon enden würde. Stattdessen würde eine Zeit relativen Friedens folgen, in der das Predigtwerk angekurbelt werden könnte. Manchen schien es vielleicht nicht nachvollziehbar, aber man gründete damals die Wachtturm-Bibelschule Gilead und schickte noch während des Krieges Missionare in ferne Länder. Zusätzlich rief der treue Sklave den Kurs im theokratischen Dienstamt b ins Leben, um alle in der Versammlung im Predigen und Lehren zu schulen. So wurde Gottes Volk auf die Arbeit vorbereitet, die vor ihm lag.

13 Im Rückblick erkennt man ganz klar die Leitung Jehovas während dieser schwierigen Zeit. Seit dem Zweiten Weltkrieg konnten Jehovas Zeugen in vielen Ländern relativ ungehindert predigen. Das Werk erlebte einen großen Aufschwung.

14. Warum können wir der Anleitung vertrauen, die von der Organisation Jehovas und den Ältesten kommt? (Offenbarung 2:1). (Siehe auch das Bild.)

14 Auch heute vertrauen die Brüder der Leitenden Körperschaft auf die Führung Christi. Ihnen ist wichtig, dass die Anweisungen, die sie geben, die Sichtweise des Himmels widerspiegeln. Kreisaufseher und Älteste geben diese Anleitung an die Versammlungen weiter. c Gesalbte Älteste und im erweiterten Sinn auch alle anderen Ältesten befinden sich in der „rechten Hand“ Jesu. (Lies Offenbarung 2:1.) Natürlich sind sie unvollkommen und machen Fehler. Aber das traf auch auf Moses, Josua und die Apostel zu (4. Mo. 20:12; Jos. 9:14, 15; Röm. 3:23). Dennoch leitet der Christus den treuen Sklaven und die Ältesten liebevoll an – und das wird er „bis zum Abschluss des Weltsystems“ tun (Mat. 28:20). Wir haben wirklich allen Grund, der Leitung durch diese ernannten Männer zu vertrauen.

Die Leitende Körperschaft heute (Siehe Absatz 14)


WAS ES UNS BRINGT, DER ANLEITUNG JEHOVAS ZU FOLGEN

15, 16. Was können wir aus den Erlebnissen von Andy, Robyn und Marcia lernen?

15 Der Anleitung Jehovas zu folgen bringt uns heute schon viel. Andy und seine Frau Robyn zum Beispiel nahmen sich den Rat zu Herzen, ihr Leben einfach zu halten. (Siehe Studienanmerkung „fokussiert“ zu Matthäus 6:22.) Dadurch konnten sie sich bei verschiedenen Bauprojekten einsetzen. Robyn erzählt: „Wir haben manchmal auf sehr engem Raum gelebt, oft auch ohne Küche. Außerdem bin ich begeisterte Fotografin und da ist es mir sehr schwergefallen, einiges von meiner Fotoausrüstung zu verkaufen. Ich hab deshalb so manche Träne vergossen. Aber wie Abrahams Frau Sara war ich entschlossen nicht zurückzuschauen“ (Heb. 11:15). Haben die beiden ihre Entscheidung bereut? Robyn sagt: „Es ist so ein schönes Gefühl zu wissen, dass wir Jehova alles geben, was wir haben. Bei unseren Einsätzen bekommen wir einen Vorgeschmack auf das Leben in der neuen Welt.“ Andy empfindet ähnlich: „Dass wir uns für Jehovas Königreich verausgaben, macht uns wirklich glücklich.“

16 Welche Vorteile hat es noch, auf Jehovas Leitung zu vertrauen? Marcia nahm sich vor, nach der Schule auf den Vollzeitdienst hinzuarbeiten, statt Karriere zu machen (Mat. 6:33; Röm. 12:11). Sie erzählt: „Mir wurde ein vierjähriges Stipendium an einer Uni angeboten. Aber ich hatte ja andere Ziele. Also hab ich mich dafür entschieden, einen technischen Beruf zu lernen, der mir den Vollzeitdienst ermöglicht. Das war eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Heute bin ich Pionier. Durch meine flexiblen Arbeitszeiten kann ich als Pendlerin im Bethel mithelfen und ich habe noch andere spannende Aufgaben.“

17. Wozu führt es noch, wenn wir der Anleitung Jehovas folgen? (Jesaja 48:17, 18).

17 Manchmal erhalten wir Hinweise, die uns vor Materialismus oder anderen gefährlichen Tendenzen schützen sollen. Warum ist diese Anleitung Jehovas so wertvoll für uns? Wenn wir sie befolgen, behalten wir ein gutes Gewissen und ersparen uns unnötigen Kummer (1. Tim. 6:9, 10). Uns hindert dann nichts daran, Jehova mit ganzem Herzen zu dienen, und wir verspüren tiefen inneren Frieden und Freude. (Lies Jesaja 48:17, 18.)

18. Warum bist du entschlossen, der Anleitung Jehovas zu folgen?

18 In der großen Drangsal und während der Tausendjahr­herrschaft wird Jehova mit Sicherheit weiter für Menschen sorgen, die uns anleiten (Ps. 45:16). Werden wir uns nach dieser Anleitung ausrichten, selbst wenn wir persönlich anders entscheiden würden? Viel mag davon abhängen, wie wir heute auf Jehovas Führung reagieren. Lassen wir uns also immer von Jehova und den Männern, die er eingesetzt hat, leiten (Jes. 32:1, 2; Heb. 13:17). Wir haben allen Grund, dem besten Tourguide zu vertrauen, den es gibt. Jehova hilft uns jeder Gefahr auszuweichen und sicher an unserem Ziel anzukommen – in der neuen Welt.

WIE WÜRDEST DU ANTWORTEN?

  • Wie führte Jehova das Volk Israel?

  • Wie führte Jehova die ersten Christen?

  • Was bringt es uns, der Anleitung Jehovas zu folgen?

LIED 48 Täglich unseren Weg mit Jehova gehen

a Jehova setzte auch einen Engel ein, „der vor dem Lager der Israeliten herzog“ und sie in das versprochene Land führte. Dieser Engel war offensichtlich Michael – Jesus in seiner vormenschlichen Existenz (2. Mo. 14:19; 32:34).

b Später Theokratische Predigtdienst­schule. Diese Schulung ist heute Teil der Zusammenkunft unter der Woche.

c Siehe den Kasten „Die Rolle der Leitenden Körperschaft“ im Wachtturm von Februar 2021, S. 18.