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Die Bibel und du

Die Bibel und du

Kapitel 14

Die Bibel und du

Moderne Kritiker sagen, die Bibel sei unwissenschaftlich, sie widerspreche sich und sei lediglich eine Sammlung von Mythen. Jesus erklärte aber: „Dein [Gottes] Wort ist Wahrheit“ (Johannes 17:17). Die Beweise sprechen für Jesus, nicht für die Kritiker. Wie die Tatsachen zeigen, ist die Bibel geschichtlich zuverlässig. Durch ihre bemerkenswerte innere Harmonie, ihre wahren Prophezeiungen, ihre große Weisheit und durch ihren machtvollen guten Einfluß auf das Leben von Menschen weist sie sich überdies als das geschriebene Wort Gottes aus. Es verhält sich so, wie der Apostel Paulus erklärte: „Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich“ (2. Timotheus 3:16).

1 (und Einleitung). (a) Was zeigen die Tatsachen hinsichtlich der Bibel? (b) Von welcher Bedeutung ist es, daß die Bibel das inspirierte Wort Gottes ist?

DIE Tatsache, daß es sich bei der Bibel nicht um Menschenwort, sondern um das Wort Gottes handelt, ist von großer Tragweite. Es bedeutet, daß Gott tatsächlich mit Menschen in Verbindung getreten ist. Er hat viele unserer Fragen beantwortet und die Lösung unserer zahlreichen Probleme aufgezeigt. Auch bedeutet es, daß die in der Bibel beschriebenen Zukunftsaussichten keine Phantasie sind. Gottes Königreich herrscht tatsächlich und wird zur bestimmten Zeit dafür sorgen, daß Ungerechtigkeit, Bedrückung und Leid von der Erde verschwinden.

2. Wozu sollte uns die Erkenntnis, daß die Bibel Gottes Wort ist, veranlassen?

2 Die Frage lautet jetzt: Was werden wir mit diesem Aufschluß anfangen? Die Erkenntnis, daß es sich bei der Bibel um Gottes Wort handelt, sollte zumindest eine Ermunterung sein hineinzusehen. Allen, die das tun, versicherte der Psalmist, daß sie glücklich werden, indem er schrieb: „Glücklich ist der Mann, der nicht im Rat der Bösen gewandelt ... ist ..., sondern seine Lust hat an dem Gesetz Jehovas und mit gedämpfter Stimme in seinem Gesetz liest Tag und Nacht“ (Psalm 1:1, 2).

Hilfe annehmen

3, 4. (a) Was sollten wir gemäß der Bibel tun, wenn wir darin auf etwas stoßen, was wir nicht verstehen? (b) Wer ist immer bereit, Menschen zu einem Verständnis der Bibel zu verhelfen?

3 Wahrscheinlich stößt der Leser der Bibel auf einiges, was er nicht versteht (2. Petrus 3:16). Ein in der Apostelgeschichte berichtetes Geschehen läßt erkennen, daß er damit rechnen sollte. Kurze Zeit nach dem Tod Jesu las ein Äthiopier in den Prophezeiungen des Bibelbuches Jesaja. Der christliche Evangelist Philippus traf den Mann und fragte ihn: „Verstehst du wirklich, was du liest?“ Das war nicht der Fall. Der Äthiopier bat daher Philippus, ihm zu einem Verständnis des Gelesenen zu verhelfen (Apostelgeschichte 8:30, 31).

4 Eine Dame aus den Vereinigten Staaten befand sich in einer ähnlichen Lage. Sie las regelmäßig in der Bibel, doch sie hatte viele wichtige Lehren der Bibel von sich aus nicht verstanden. Erst als sie mehrere Unterhaltungen mit Jehovas Zeugen hatte, lernte sie grundlegende biblische Wahrheiten kennen, so zum Beispiel die Bedeutung des Königreiches Gottes und die vielen Segnungen, die es für die Menschheit mit sich bringen wird. Jehovas Zeugen sind jedem, der sie hereinbittet, gern behilflich, den Inhalt der Bibel besser zu verstehen.

Den Rat der Bibel persönlich anwenden

5. Welche Handlungsweise trägt gemäß der Bibel dazu bei, daß man glücklich ist?

5 Wir werden ermuntert, nicht nur in der Bibel zu lesen, sondern auch nach dem Gelesenen zu handeln (Psalm 119:2). Zudem fordert uns die Bibel auf: „Schmeckt und seht, daß Jehova gut ist; glücklich ist der kräftige Mann, der zu ihm Zuflucht nimmt“ (Psalm 34:8). Sie lädt uns praktisch ein, Gott auf die Probe zu stellen. Man sollte versuchen, nach Gottes Grundsätzen zu leben, indem man darauf vertraut, daß er weiß, was für einen am besten ist. Erst dann wird man erkennen, daß es sich dabei tatsächlich um den richtigen Weg handelt. Wer so auf Gott vertraut, ist wirklich glücklich.

6. Ist es heute möglich, nach biblischen Maßstäben zu leben? Was wäre dazu zu sagen?

6 Einige behaupten zwar, man könne in der heutigen unehrlichen, unmoralischen und gewalttätigen Welt nicht nach biblischen Grundsätzen leben. Tatsache ist jedoch, daß es viele tun. Wer? Ein Mann in Afrika fand eine solche Gruppe. Er schrieb: „Ich habe im Verlauf der letzten Jahre beobachtet, daß die Zeugen Jehovas hier in Simbabwe wirklich bemüht sind, dem Beispiel Christi zu folgen. ... Ihr seid bis jetzt die einzige Gruppe, der es gelungen ist, mich von Gottes Liebe und der Macht seines Evangeliums zu überzeugen, und zwar durch Eure Lebensweise, nicht nur durch das, was Ihr redet und schreibt. Ihr predigt das Evangelium und lebt auch entsprechend, während sehr viele es nur predigen, aber nicht danach leben.“

Ihre Autorität anerkennen

7. Welche heute üblichen Handlungen widersprechen dem, was die Bibel sagt?

7 Wie der Apostel Paulus sagte, ist die Bibel „nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge“ (2. Timotheus 3:16). Mitunter ist jedoch das, was die Bibel sagt, nicht beliebt. Sie verurteilt beispielsweise homosexuelle Handlungen, aber die Homosexualität gilt in weiten Kreisen als anerkannte Lebensweise (Römer 1:24-27; 1. Korinther 6:9-11; 1. Timotheus 1:9-11). Auch sagt die Bibel, daß das Leben eines Ungeborenen von Bedeutung ist und nicht absichtlich ausgelöscht werden darf. Dennoch werden jedes Jahr weltweit etwa 50 Millionen Abtreibungen vorgenommen (2. Mose 21:22, 23; Psalm 36:9; 139:14-16; Jeremia 1:5). Was aber, wenn es einem persönlich schwerfällt, das zu akzeptieren, was die Bibel zu solchen Themen sagt?

8, 9. Woran sollten wir denken, wenn es uns zunächst schwerfällt, einen biblischen Rat anzunehmen, und wessen Maßstäbe sollten wir stets akzeptieren?

8 Nun, Christen haben gelernt, daß es stets weise ist, dem Wort Gottes zu folgen. Warum? Weil es, auf lange Sicht gesehen, für jeden das beste ist (Sprüche 2:1-11). Fest steht jedenfalls, daß Menschen, was Weisheit anbelangt, ihre Grenzen haben. Sie können selten die letzte Konsequenz ihrer Handlungen voraussehen. Der Prophet Jeremia erklärte: „Ich weiß wohl, o Jehova, daß nicht beim Erdenmenschen sein Weg steht. Es steht nicht bei dem Mann, der da wandelt, auch nur seinen Schritt zu richten“ (Jeremia 10:23).

9 Wir brauchen uns nur umzusehen und werden feststellen, daß dem so ist. Die meisten Probleme in der Welt sind darauf zurückzuführen, daß die Menschen nicht den Rat des Wortes Gottes befolgen. Die lange Leidensgeschichte der Menschheit beweist, daß es den Menschen nicht gelungen ist, in Fragen der Moral richtige Entscheidungen zu treffen. Gott ist unendlich weiser als wir. Warum sollten wir nicht das akzeptieren, was er zu sagen hat, statt uns auf unsere eigene Weisheit zu verlassen? (Sprüche 28:26; Jeremia 17:9).

Kein Mensch ist vollkommen

10, 11. (a) Wieso wirken unsere Beschaffenheit und die Welt, in der wir leben, erschwerend auf unser Bemühen, nach biblischen Grundsätzen zu leben? (b) Welchen Umgang zu suchen, ermuntert uns die Bibel, und wo können wir eine solche Gemeinschaft finden?

10 Die Bibel macht uns darauf aufmerksam, daß wir noch auf einem weiteren Gebiet Hilfe benötigen. Wir alle haben eine ererbte Neigung zum Sündigen. „Die Neigung des Menschenherzens [ist] böse ... von seiner Jugend an“ (1. Mose 8:21; Römer 7:21). Erschwerend wirkt dabei der Umstand, daß wir in einer Welt leben, die sich nicht an biblische Grundsätze hält. Folglich benötigen wir nicht nur Hilfe, um die Bibel zu verstehen, sondern auch Beistand, um das Gelernte in die Tat umsetzen zu können. Deshalb ermuntert uns die Bibel, mit Menschen Umgang zu haben, die nach göttlichen Normen leben möchten. Der Psalmist schrieb: „Ich habe die Versammlung der Übeltäter gehaßt, und bei den Bösen sitze ich nicht. ... Inmitten der versammelten Scharen werde ich Jehova segnen.“ Und in einem anderen Psalm heißt es: „Wie gut und wie lieblich es ist, wenn Brüder in Einheit beisammenwohnen!“ (Psalm 26:5, 12; 133:1).

11 Für Jehovas Zeugen ist das Zusammenkommen ein wesentlicher Bestandteil der Anbetung. Sie haben jede Woche verschiedene Zusammenkünfte und von Zeit zu Zeit Kongresse, wo sie gemeinsam die Bibel studieren und wo sie besprechen, wie biblische Grundsätze im Leben anzuwenden sind. Sie bilden eine weltweite „Bruderschaft“, in der jeder einzelne ermuntert wird, die hohen biblischen Maßstäbe zu wahren, und ihm auch diesbezüglich geholfen wird (1. Petrus 2:17). Warum nicht eine Zusammenkunft besuchen, um zu sehen, von welchem Nutzen einem persönlich diese Gemeinschaft sein kann? (Hebräer 10:24, 25).

Nach Gottes Wort leben

12. Welche Segnungen ergeben sich aus der Erkenntnis, daß die Bibel Gottes Wort ist?

12 Zu wissen, daß die Bibel Gottes Wort ist, bringt also Segnungen und Verpflichtungen mit sich. Gesegnet werden wir dadurch, daß wir Anleitung für unser tägliches Leben erhalten, die uns nirgendwo sonst geboten wird. Des weiteren lernen wir Gottes Liebe kennen, die sich darin zeigte, daß er seinen Sohn als Lösegeld für uns gab, damit wir die Hoffnung auf ewiges Leben haben können (Johannes 3:16). Wir erkennen, daß Jesus jetzt als König regiert und bald das Böse von der Erde hinwegfegen wird. Und wir erwarten zuversichtlich die ‘neuen Himmel und eine neue Erde’, die Gott selbst verheißen hat (2. Petrus 3:13).

13. Welche Verpflichtungen haben wir, wenn wir die Bibel als Gottes Wort akzeptieren?

13 Denken wir aber auch daran, daß wir die Verpflichtung haben, die Bibel zu studieren und ihre Worte zu beherzigen. Gott selbst fordert uns auf: „Mein Sohn, mein Gesetz vergiß nicht, und meine Gebote möge dein Herz beobachten“ (Sprüche 3:1). Selbst wenn die meisten die Bibel nur als Menschenwort betrachten, sollten wir mutig den Standpunkt vertreten: „Gott werde als wahrhaftig befunden, wenn auch jeder Mensch als Lügner erfunden werde“ (Römer 3:4). Jeder von uns sollte sich in seinem Leben von der Weisheit Gottes leiten lassen. „Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen ... Beachte ihn auf all deinen Wegen“ (Sprüche 3:5, 6). Wenn wir weise sind und Gottes Wort befolgen, wird unser Leben zum Guten beeinflußt — sowohl jetzt als auch bis in alle Ewigkeit.

[Studienfragen]

[Herausgestellter Text auf Seite 187]

Wir sollten nicht nur die Bibel lesen, sondern auch nach dem Gelesenen handeln

[Herausgestellter Text auf Seite 188]

Das zu befolgen, was die Bibel sagt, wirkt sich stets zum Besten aus