Zurück zum Inhalt

Zum Inhaltsverzeichnis springen

TITELTHEMA | GESTERN BIBEL, HEUTE WISSENSCHAFT?

Naturwissenschaft und ihre Grenzen

Naturwissenschaft und ihre Grenzen

In jüngster Zeit sind einige Bücher auf dem Markt erschienen, die Werbung für die Ansichten der sogenannten Neuen Atheisten machen. Diese Abhandlungen haben viele neugierig gemacht und für einigen Diskussionsstoff gesorgt. Der Neurowissenschaftler David Eagleman kommentierte das mit den Worten: „Bei so manchem Leser . . . entsteht der Eindruck, die Wissenschaft hätte jetzt Gewissheit über alle entscheidenden Fragen.“ Er gibt allerdings zu bedenken: „Aber nur aufgeschlossene Wissenschaft ist gute Wissenschaft. Die Geschichte der Forschung ist eine Geschichte der Überraschungen.“

In den vergangenen Jahrhunderten und Jahrtausenden haben helle Köpfe immer wieder überraschende Erkenntnisse über die Rätsel der Natur gewonnen. Aber einigen dieser Genies sind trotzdem auch gewaltige Fehler unterlaufen. Ein Beispiel: Isaac Newton war einer der herausragendsten Wissenschaftler der Geschichte. Er erklärte, wieso man sagen kann, dass alle Planeten, Sterne und Galaxien von ein und derselben universellen Kraft beherrscht werden: der Gravitation. Er erfand die Differenzialrechnung, die heute noch in der Computertechnologie, der Raumfahrt und der Atomphysik angewendet wird. Aber: Newton war auch aktiv in der Alchemie — einer Scheinwissenschaft, in der mit magischen Formeln und Sterndeutung versucht wurde, Blei und andere Metalle in Gold zu verwandeln.

Mehr als 1 500 Jahre vorher erkundete der griechische Astronom Ptolemäus den Sternenhimmel mit bloßem Auge. Er verfolgte die Bahnen der Planeten und war ein begnadeter Kartograf. Doch er hielt die Erde für den Mittelpunkt des Universums. Der Astrophysiker Carl Sagan schrieb über Ptolemäus, dass „dessen geozentrisches System 1 500 Jahre lang die Welt beherrschte, uns Heutigen gewissermaßen ein Mahnmal dafür, dass Geisteskraft mitnichten gegen Irrtum feit“.

Heute steht die Naturwissenschaft vor ähnlichen Problemen. Gibt es eine Komplettlösung für alle Rätsel des Universums? Wird der Mensch sie je finden? Bei aller Anerkennung für die Leistungen der Forschung, bei aller Dankbarkeit für ihren Beitrag zum Allgemeinwohl — man darf nicht vergessen, dass der Forschung Grenzen gesetzt sind. Der Physiker Paul Davies meint: „Die Suche nach einem widerspruchsfreien System, das alles schlüssig erklärt und für alles eine Antwort liefert, ist zum Scheitern verurteilt.“ Damit spricht Davies eine unleugbare Tatsache aus: Der Mensch kann die ganze, vollständige Wahrheit über das Universum nicht erfassen. Wenn also behauptet wird, die Wissenschaft könne alle Fragen beantworten, ist eine gewisse Skepsis nur logisch.

Die Bibel gibt uns etwas, was uns die Wissenschaft nicht geben kann

Die Bibel sagt über die Wunder und Rätsel der Natur: „Das sind nur kleine Fingerzeige von dem, was er [Gott] tut; wir vernehmen ja nur ein Wispern von ihm“ (Hiob 26:14, Neue evangelistische Übersetzung). Der Bereich, den der Mensch nicht sehen und nicht verstehen kann, ist atemberaubend groß. Das zeigt, wie wahr die Worte sind, die der Apostel Paulus vor fast 2 000 Jahren über den Schöpfer schrieb: „Wie unermesslich sind seine Reichtümer, wie tief seine Weisheit und seine Erkenntnis! Unmöglich ist es uns, seine Entscheidungen und Wege zu begreifen!“ (Römer 11:33, Begegnung fürs Leben [BfL]).