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Murchison Falls: Ugandas unvergleichliches Naturjuwel am Nil

Murchison Falls: Ugandas unvergleichliches Naturjuwel am Nil

Murchison Falls: Ugandas unvergleichliches Naturjuwel am Nil

„Dies war der größte Wasserfall des Nil“ (Sir Samuel White Baker, britischer Afrikareisender)

SEIT jeher sind Wasserfälle eine besondere Attraktion. Immer wieder steht man staunend davor. Man hört, wie das Wasser in die Tiefe donnert, spürt, wie die erfrischende Gischt die Haut streichelt, und merkt förmlich, wie sich alle Anspannung in einem löst.

An den Murchison Falls * im Nordwesten Ugandas geht es einem nicht anders. Für manche sind sie das schönste Fleckchen am Nil überhaupt, der immerhin knapp 6 700 Kilometer lang ist. Zwar sind sie nicht so hoch wie der Salto Ángel in Südamerika und führen nicht so viel Wasser wie die Victoriafälle in Afrika oder die Niagarafälle in Nordamerika. Aber ihre imposante Schönheit bleibt unvergesslich.

Wie der Wasserfall entdeckt wurde

Die Murchison Falls gehören zu einem fast 3 900 Quadratkilometer großen Nationalpark (gegründet 1952), der auch sonst noch viel Sehenswertes zu bieten hat. Samuel Baker erkundete den Wasserfall Anfang der 1860er-Jahre. In seinem Buch Der Albert N’yanza beschreibt er, wie er ihn das erste Mal sah.

„Als wir um die Ecke herumfuhren, zeigte sich uns plötzlich ein prachtvoller Anblick. . . . Das fallende Wasser war schneeweiß, was eine herrliche Wirkung hatte, da es gegen die dunkeln Klippen abstach, welche den Fluß wie Mauern umgaben, während die graziösen Palmen der Tropen und wilde Pisange die Schönheit des Anblicks vollendeten. Dies war der größte Wasserfall des Nil . . .“ Zu Ehren des Präsidenten der Königlichen Geographischen Gesellschaft nannte er ihn Murchison Falls.

Wie man ihn erkunden kann

Wer möchte, kann den Wasserfall vom Boot aus bestaunen. Die Ablegestelle liegt bei der Siedlung Paraa. Allein schon die Bootsfahrt auf dem Nil ist ein spannendes Abenteuer. Nicht zuletzt auch wegen der vielen Wildtiere, denen man dabei begegnet — zum Glück aus sicherer Entfernung! Gemächlich zieht das Boot an Flusspferden, Elefanten, Krokodilen und Kaffernbüffeln vorbei. Die Tierwelt am Nil ist unglaublich faszinierend und vor lauter Aufregung kann man ganz vergessen, dass man ja gekommen ist, um den Wasserfall zu sehen. Doch dann tut er sich vor einem auf: Von hoch oben schießen die schneeweißen Wasser des Nil durch eine felsige Enge in die Tiefe. Kein Wunder, dass Samuel Baker so überwältigt war!

Dieses Naturschauspiel vom Boot aus auf sich wirken zu lassen ist für viele Touristen ein echtes Erlebnis. Es sich vom oberen Rand aus anzuschauen hat aber auch etwas! Für manche ist das sogar das Beste. Von hier aus kann man beobachten, wie sich der 50 Meter breite Nil durch die Engstelle von rund 6 Metern zwängt und dann gut 40 Meter in die Tiefe stürzt. Nach einem Reiseführer zählt der Wasserfall „zu den gewaltigsten Wasserstürzen der Erde“. Bei der Wucht, mit der die Wassermassen hier hindurchschießen, spürt mancher die Felsen unter sich leicht beben.

Baker erzählt von seinen Eindrücken kurz vor Erreichen des Wasserfalls: Schon während seines Morgenspaziergangs habe er ein tosendes Geräusch gehört und erst gedacht, es sei ferner Donner — bis er später dann erstaunt feststellte, dass es von dem Wasserfall kam.

Wie er, so können auch Tausende jährliche Besucher über die atemberaubende Schönheit und den spektakulären Anblick der tosenden Wasser, die sich in die Tiefe stürzen, nur staunen — es ist ein Erlebnis, das sie nicht mehr so schnell loslässt. Die Murchison Falls sind wirklich ein unvergleichliches Naturjuwel am Nil.

[Fußnote]

^ Abs. 4 Auch Kabalega/Kabarega Falls genannt.

[Kasten/Bild auf Seite 17]

Murchison-Falls-Nationalpark

Nach einer Zählung gab es im Jahr 1969 im Park rund 14 000 Flusspferde, 14 500 Elefanten und 26 500 Kaffernbüffel. In den Jahrzehnten danach nahm ihre Zahl drastisch ab. Doch dank eines Rehabilitationsprojekts steigt sie jetzt wieder. Heute leben in den Wäldern auch viele Affen wie Schimpansen und Paviane. Und durch die Grassavannen ziehen Giraffen und Kuhantilopen. Mittlerweile — wer hätte das gedacht?! — ist der Park das Zuhause von über 70 Säugetier- und mehr als 450 Vogelarten.

[Bildnachweis auf Seite 16]

All photos pages 16 and 17: Courtesy of the Uganda Wildlife Authority