Zurück zum Inhalt

Zum Inhaltsverzeichnis springen

Der „Schildkrötenkompass“

Der „Schildkrötenkompass“

Wer hat es erfunden?

Der „Schildkrötenkompass“

● Die Wanderung der Meeresschildkröten (Unechte Karettschildkröte), die regelmäßig an ihren Geburtsstrand zurückkehren, wird bereits seit Jahrzehnten erforscht und gilt immer noch als eines der rätselhaftesten und außergewöhnlichsten Phänomene im Tierreich.

Erstaunlich: Alle zwei bis vier Jahre gehen die Weibchen an Land, legen ihre Eier ab und verbergen sie im Sand. Ein einziges Gelege kann rund 100 Eier enthalten. Nach dem Schlüpfen steuern die Babyschildkröten zielstrebig das Meer an und machen sich auf eine unglaubliche, fast 13 000 Kilometer weite Reise. Erst viele Jahre später kehren die mittlerweile geschlechtsreifen Weibchen zur Eiablage zurück — an genau den Strandabschnitt, wo sie selbst geschlüpft sind.

Wie orientieren sich Meeresschildkröten? „Offenbar verfügen sie über eine Art innere magnetische Karte“, erklärt der Biologe Kenneth Lohmann von der University of North Carolina (USA) gemäß National Geographic News. Nach aktuellen Forschungen nehmen die Schildkröten anscheinend den Winkel und die Intensität des Erdmagnetfelds wahr und orientieren sich daran. Diese erstaunliche Fähigkeit ermöglicht es den wehrlosen Winzlingen, ihre weite Reise rund um den Atlantik anzutreten, „und das ganz auf sich gestellt, ohne anderen Schildkröten zu folgen“, so Lohmann.

Was soll man glauben? Verdanken die Meeresschildkröten ihr Navigationstalent dem Zufall oder steckt Planung dahinter?

[Kasten auf Seite 25]

EINIGE DETAILS

● Nachdem das Weibchen seine Eier abgelegt und versteckt hat, überlässt es das Gelege sich selbst.

● Das Junge befreit sich aus der Schale mithilfe des Eizahns, der bald darauf abfällt.

● Meeresschildkröten verbringen 90 Prozent ihres Lebens im Wasser.

[Bildnachweis auf Seite 25]

© Masa Ushioda/WaterF/age fotostock