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Der Haubenrinnenreflex

Der Haubenrinnenreflex

Wer hat es erfunden?

Der Haubenrinnenreflex

▪ Wer schon einmal bei der Geburt eines Lammes oder eines Kälbchens zugesehen hat, war bestimmt erstaunt, wie schnell das Neugeborene auf die Beine kommt und zum Euter der Mutter findet. Die Jungen aller Säugetiere erhalten zunächst ausschließlich Milch. Aber nur der Nachwuchs von Wiederkäuern verfügt über einen wirklich erstaunlichen Mechanismus, der dem Beobachter allerdings verborgen bleibt.

Interessante Details: Ein Kuhmagen besteht aus vier Kammern, in denen Gras und anderes Futter nach und nach verdaut wird. Kälbchen erhalten jedoch nur Milch zu trinken, und diese benötigt die verschiedenen Verdauungsschritte gar nicht. Wenn ein Junges saugt, bildet sich daher eine spezielle Rinne (Haubenrinne), durch die die Milch direkt in die letzte Magenkammer gelangt.

Da die erste Magenkammer (Pansen) darauf spezialisiert ist, schwer verdauliche Nahrung bakteriell zu vergären, wäre es für das Kalb sehr nachteilig, wenn Milch in den Pansen gelangen würde. Vergorene Milch würde Gase produzieren, die ein Jungtier nicht ausscheiden kann. Trinkt daher ein junger Wiederkäuer Milch, sei es bei der Mutter oder aus einem Tränkeeimer, verschließt sich reflexartig der Eingang zum Pansen.

Ganz anders jedoch, wenn das Jungtier Wasser säuft. Es benötigt im Pansen reichlich Wasser, damit sich die dort vorhandenen Bakterien und Mikroorganismen vermehren und den Magen darauf vorbereiten können, bald festes Futter zu verarbeiten. Im Gegensatz zu Milch, die direkt in die letzte Magenkammer geleitet wird, gelangt das Wasser in den Pansen. Die erstaunliche Umleitungsrinne ist nur für Milch vorgesehen.

Was soll man glauben? Ist der Haubenrinnenreflex durch Zufall entstanden? Oder wurde er von einem intelligenten Schöpfer erdacht?

[Diagramm/Bild auf Seite 13]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

Milch wird an den ersten drei Magenkammern des Kälbchens vorbeigeleitet

[Diagramm]

Haubenrinne

1 Pansen

2 Netzmagen

3 Blättermagen

4 Labmagen (letzte Magenkammer)