Ausgezeichnete Alternativen zur Transfusion
Ausgezeichnete Alternativen zur Transfusion
Vielleicht kommt der Gedanke auf: „Transfusionen sind zwar gefährlich. Aber gibt es denn irgendwelche ausgezeichneten Alternativen?“ Eine gute Frage. Und beachte auch den Ausdruck „ausgezeichnet“.
Jeder, auch Jehovas Zeugen, wünscht sich eine wirksame, kunstgerechte medizinische Betreuung. Dr. Grant E. Steffen führte zwei Hauptelemente an: „Eine ausgezeichnete medizinische Betreuung ergibt sich daraus, daß durch die einzelnen Elemente jener Betreuung legitime medizinische und nichtmedizinische Ziele erreicht werden können“ (The Journal of the American Medical Association, 1. Juli 1988). Zu den „nichtmedizinischen Zielen“ gehört es, der Moral oder dem biblischen Gewissen des Patienten nicht zuwiderzuhandeln (Apostelgeschichte 15:28, 29).
Können schwierige medizinische Probleme ohne die Verwendung von Blut legitim und wirksam bewältigt werden? Erfreulicherweise lautet die Antwort: Ja.
Obwohl die meisten Chirurgen beteuert haben, sie hätten nur dann Blut verabreicht, wenn es unumgänglich gewesen sei, hat die Verwendung von Blut seit der epidemischen Ausbreitung von Aids rapide abgenommen. In einem Leitartikel in Mayo Clinic Proceedings (September 1988) hieß es, es sei „einer der wenigen Vorteile der Seuche“ gewesen, daß sie „auf seiten der Ärzte und Patienten zu verschiedenen Strategien geführt hat, Bluttransfusionen zu vermeiden“. Ein Vertreter einer Blutbank erklärt: „Verändert hat sich die Intensität der Botschaft, die Empfänglichkeit der Kliniker für die Botschaft (aufgrund eines gestiegenen Risikobewußtseins) und die Forderung, Alternativen in Betracht zu ziehen“ (Transfusion Medicine Reviews, Oktober 1989).
Man beachte: Es gibt Alternativen. Dies wird verständlich, wenn wir betrachten, warum Blut transfundiert wird.
Das Hämoglobin der roten Blutkörperchen transportiert den Sauerstoff, der für eine gute Gesundheit und zum Leben nötig ist. Wenn jemand eine größere Menge Blut verloren hat, liegt es nahe, dieses einfach zu ersetzen. Normalerweise enthalten 100 Milliliter Blut 14 bis 15 Gramm Hämoglobin. (Ein anderes Konzentrationsmaß ist der Hämatokrit, der allgemein bei ungefähr 45 Prozent liegt.) Als anerkannte „Regel“ galt, daß einem Patienten vor der Operation Blut transfundiert wird, wenn sein Hämoglobinwert unter 10 (Hämatokrit unter 30 Prozent) lag. Die schweizerische Zeitschrift Vox Sanguinis (März 1987) berichtete, daß „65 % der ... [Anästhesisten] zur Bedingung machten, daß Patienten vor einer geplanten Operation einen Hämoglobinwert von 10 g/dl haben“.
Im Jahre 1988 stellte Professor Howard L. Zauder auf einer Konferenz zum Thema Bluttransfusion die Frage: „Wie sind wir auf diese ‚magische Zahl‘ gekommen?“ Er sagte deutlich: „Die Ätiologie [der ursächliche Zusammenhang] der Forderung, daß ein Patient vor der Narkose 10 Gramm Hämoglobin (Hgb) haben müsse, ist überdeckt von Tradition, eingehüllt in Dunkel und weder durch klinische noch durch experimentelle Beweise erhärtet.“ Man stelle sich vor, daß bei Tausenden von Patienten aufgrund einer unklaren, nicht erhärteten Forderung Blut übertragen wurde.
Man mag sich fragen: „Warum ist ein Hämoglobinwert von 14 normal, wenn man mit viel weniger auskommen kann?“ Nun, man hat eine beträchtliche Reserve, was die Sauerstofftransportkapazität betrifft, so daß man zum Beispiel stets Sport treiben oder schwere Arbeit verrichten kann. Studien bei anämischen Patienten ergeben sogar, daß „es schwierig ist, selbst bei einem niedrigen Hämoglobinwert von nur 7 g/dl eine verminderte Belastbarkeit festzustellen. Andere haben Beweise für eine nur mäßig beeinträchtigte Funktion gefunden“ (Contemporary Transfusion Practice, 1987).
Erwachsene vermögen sich einem niedrigen Hämoglobinwert anzupassen. Aber wie verhält es sich bei Kindern? Dr. James A. Stockman III sagt: „Mit wenigen Ausnahmen kommt es bei zu früh geborenen Kindern im ersten bis zum dritten Monat zu einem Abfall des Hämoglobins. ... Die Indikationen für eine Transfusion auf der Säuglingsstation sind nicht gut definiert. In der Tat scheinen viele Kleinkinder bemerkenswert niedrige Hämoglobinkonzentrationen ohne offensichtliche klinische Schwierigkeiten zu tolerieren“ (Pediatric Clinics of North America, Februar 1986).
Solche Aussagen bedeuten nicht, daß nichts unternommen werden müßte, wenn jemand bei einem Unfall oder einer Operation eine größere Menge Blut verliert. Bei einem großen und schnellen Blutverlust sinkt der Blutdruck, und es kann zum Schock kommen. Zunächst muß die Blutung gestillt und das Volumen aufgefüllt werden. Dadurch wird ein Schock verhindert, und die noch vorhandenen roten Blutkörperchen und die übrigen Blutbestandteile bleiben in Fluß.
Der Volumenersatz kann ohne Blut oder Blutplasma erfolgen. * Verschiedene blutlose Flüssigkeiten sind wirkungsvolle Volumenexpander. Die einfachste ist Kochsalzlösung; sie ist sowohl billig als auch mit dem Blut verträglich. Es gibt ferner Flüssigkeiten mit besonderen Eigenschaften, zum Beispiel Dextran, Haemaccel und Ringer-Laktat-Lösung. Hydroxyäthylstärke (HÄS) ist ein neuerer Volumenexpander, und „er kann ohne Bedenken empfohlen werden für Patienten [mit Brandverletzungen], die Einwände gegen Blutprodukte haben“ (Journal of Burn Care & Rehabilitation, Januar/Februar 1989). Solche Flüssigkeiten haben bestimmte Vorteile. „Kristalloide Lösungen [wie Kochsalz und Ringer-Laktat], Dextran und HÄS sind relativ atoxisch und billig, schnell verfügbar, können bei Zimmertemperatur gelagert werden, erfordern keine Verträglichkeitstests und bergen nicht das Risiko von transfusionsbedingten Infektionskrankheiten“ (Blood Transfusion Therapy—A Physician’s Handbook, 1989).
Man mag sich jedoch fragen: „Warum sind blutfreie Ersatzflüssigkeiten so wirksam, da doch rote Blutkörperchen erforderlich sind, um den Sauerstoff in alle Teile des Körpers zu transportieren?“ Wie bereits erwähnt, hat der Körper Sauerstofftransportreserven. Bei einem Blutverlust setzt ein wunderbarer Ausgleichsmechanismus ein. Das Herz pumpt mit jedem Schlag mehr Blut. Da das verlorengegangene Blut durch eine geeignete Flüssigkeit ersetzt worden ist, fließt das jetzt verdünnte Blut leichter, sogar in den kleinen Blutgefäßen. Zufolge von chemischen Veränderungen wird mehr Sauerstoff an die verschiedenen Gewebe abgegeben. Diese Anpassungen sind so wirksam, daß die Sauerstoffversorgung nur auf 75 Prozent des Normalwertes absinkt, wenn nur noch die Hälfte der roten Blutkörperchen vorhanden ist. Ein Patient verbraucht in Ruhe nur 25 Prozent des in seinem Blut verfügbaren Sauerstoffs. Zudem setzen die meisten Narkosemittel den Sauerstoffbedarf des Körpers herab.
WIE KÖNNEN ÄRZTE HELFEN?
Ärzte können jemandem helfen, der Blut verloren und somit weniger rote Blutkörperchen hat. Wenn das Volumen wieder aufgefüllt worden ist, kann Sauerstoff in hohen Konzentrationen
verabreicht werden. Dadurch steht dem Körper mehr zur Verfügung, und das hat oft beachtliche Folgen. Britische Ärzte gingen so bei einer Frau vor, die so viel Blut verloren hatte, daß „ihr Hämoglobin auf 1,8 g/Deziliter absank. Sie wurde erfolgreich behandelt ... durch Beatmung mit hohen Sauerstoffkonzentrationen und mit Transfusionen großer Mengen Gelatinelösung [Haemaccel]“ (Anaesthesia, Januar 1987). Der Bericht sagt ferner, daß auch andere bei akutem Blutverlust erfolgreich mit Hilfe der Sauerstoffüberdruckkammer behandelt worden sind.Ärzten ist es auch möglich, die Bildung von roten Blutkörperchen bei ihren Patienten zu fördern. Wie? Durch Eisenpräparate (intramuskulär oder intravenös), die den Körper dazu anregen können, die Bildung roter Blutkörperchen auf das Drei- bis Vierfache der normalen Bildungsrate zu beschleunigen. In jüngerer Zeit ist noch eine andere Art Hilfe möglich geworden. In den Nieren wird ein Hormon, das Erythropoetin (ESF), gebildet, welches das Knochenmark stimuliert, rote Blutkörperchen zu erzeugen. Heute ist künstlich (gentechnisch) hergestelltes ESF verfügbar. Ärzte können so bei bestimmten anämischen Patienten die Bildung neuer roter Blutkörperchen stark beschleunigen.
Selbst bei Operationen können erfahrene und gewissenhafte Chirurgen und Anästhesisten Hilfe leisten, indem sie fortschrittliche Blutsparmethoden einsetzen. Peinlich genaue Operationstechniken, wie Elektrokauter zur Verminderung von Blutungen, können nicht genug betont werden. Manchmal kann das Blut, das in eine Wunde fließt, aufgesaugt, gefiltert und in den Kreislauf zurückgeführt werden. *
Wenn eine Herz-Lungen-Maschine anfangs mit einer blutlosen Flüssigkeit gefüllt wird, kann dem Patienten die sich daraus ergebende Blutverdünnung zugute kommen, da weniger rote Blutkörperchen verlorengehen.
Es gibt noch weitere Möglichkeiten zu helfen: die Unterkühlung des Patienten, um während der Operation seinen Sauerstoffbedarf zu verringern; hypotensive Anästhesie; Verbesserung der Gerinnbarkeit des Blutes; Desmopressin (DDAVP) zur Verkürzung der Blutungszeit; „Laserskalpelle“. Je mehr Ärzte und besorgte Patienten darauf bedacht sind, Bluttransfusionen zu vermeiden, um so länger wird diese Liste werden. Wir hoffen zwar, daß niemand eine große Menge Blut verliert. Aber wenn es dazu kommen sollte, können erfahrene Ärzte die
Behandlung sehr wahrscheinlich ohne Bluttransfusion und ohne deren zahlreiche Risiken durchführen.OPERATION JA — ABER OHNE TRANSFUSIONEN
Heute wollen viele Personen kein Blut mehr annehmen. Aus gesundheitlichen Gründen bitten sie um das, was Jehovas Zeugen aus vorwiegend religiösen Gründen möchten: eine gute ärztliche Behandlung, bei der alternative, blutlose Verfahren eingesetzt werden. Wie bereits erwähnt, sind so selbst größere Operationen möglich. Wer noch darüber im Zweifel ist, kann seine Zweifel durch einige weitere Beweise aus der medizinischen Literatur zerstreuen.
Der Artikel „Austausch von vier großen Gelenken bei einem Angehörigen der Zeugen Jehovas“ (Orthopaedic Review, August 1986) handelt von einem anämischen Patienten mit „fortgeschrittener Gelenkzerstörung in den Knien und Hüften“. Vor und nach der stufenweisen Operation wurde mit gutem Erfolg Eisendextran gegeben. Die Zeitschrift British Journal of Anaesthesia (1982) berichtet über eine 52jährige Zeugin Jehovas, deren Hämoglobinwert unter 10 lag. Unter dem Einsatz hypotensiver Narkose, die der Verminderung des Blutverlustes dient, wurde ihr ein künstliches Hüftgelenk und ein Schultergelenk eingesetzt. Auch ein Operationsteam an der Universität von Arkansas (USA) verwandte diese Methode bei hundert Hüftoperationen an Zeugen Jehovas, und alle Patienten erholten sich. Der Professor, der die Abteilung leitet, sagt: „Was wir bei jenen Patienten [den Zeugen Jehovas] gelernt haben, wenden wir jetzt bei allen Patienten an, denen wir eine künstliche Hüfte einsetzen.“
Einige Zeugen haben keine gewissensmäßigen Bedenken gegen eine Organtransplantation, wenn das Organ ohne Blut transplantiert wird. Ein Bericht über 13 Nierentransplantationen schloß wie folgt ab: „Die Ergebnisse legen insgesamt nahe, daß eine Nierentransplantation sicher und wirkungsvoll bei den meisten Zeugen Jehovas vorgenommen werden kann“ (Transplantation, Juni 1988). Auch bei Herztransplantationen hat die Verweigerung von Blut dem Erfolg nicht im Wege gestanden.
„Wie verhält es sich mit andersartigen blutlosen Operationen?“ fragt man sich vielleicht. Medical Hotline (April/Mai 1983) berichtet über operative Eingriffe an „Zeugen Jehovas, die sich [an der Staatsuniversität von Wayne, USA] größeren gynäkologischen und geburtshilflichen Operationen unterzogen, bei denen keine Bluttransfusion verabreicht wurde“. Das Mitteilungsblatt meldete: „Es gab nicht mehr Todesfälle und Komplikationen als bei Frauen, bei denen ähnliche Operationen unter Verwendung von Bluttransfusionen durchgeführt wurden.“ Das Mitteilungsblatt kommentierte dann: „Die Ergebnisse dieser Studie mögen es rechtfertigen, die Verwendung von Blut für alle Frauen, die sich geburtshilflichen und gynäkologischen Operationen unterziehen, unter einem neuen Gesichtswinkel zu betrachten.“
In der Chirurgischen Universitätsklinik Göttingen (Bundesrepublik Deutschland) wurden an 30 Patienten nach generellem Transfusionsverzicht allgemeinchirurgische Operationen vorgenommen. „Insgesamt erlebten wir bei unseren Patienten keine Komplikationen, die nicht auch bei Patienten, die einer Bluttransfusion zustimmen, auftreten könnten. ... Keinesfalls sollte eine Überbewertung der fehlenden Transfusionsmöglichkeit dazu führen, daß ein notwendiger und chirurgisch vertretbarer Eingriff unterlassen wird“ (Risiko in der Chirurgie, 1987).
Sogar Eingriffe am Gehirn sind ohne Blut bei zahlreichen Erwachsenen und Kindern vorgenommen worden, zum Beispiel am New York University Medical Center. Im Jahre 1989 schrieb Dr. Joseph Ransohoff, Leiter der Neurochirurgie: „Es ist eindeutig klar, daß bei Patienten, deren religiöse Auffassung gegen die Verwendung dieser Produkte spricht, in den meisten Fällen
auf die Verwendung von Blutprodukten fast gefahrlos verzichtet werden kann, vor allem wenn der chirurgische Eingriff zügig vorgenommen werden kann und die Operationsdauer relativ gering ist. Von großem Interesse ist die Tatsache, daß ich häufig vergesse, daß der Patient ein Zeuge Jehovas ist, bis er entlassen wird und sich bei mir dafür bedankt, daß seine religiöse Überzeugung respektiert worden ist.“Zuletzt bleibt noch die Frage: Können komplizierte Herz- und Gefäßoperationen blutlos bei Erwachsenen und Kindern vorgenommen werden? Dr. Denton A. Cooley war ein Pionier auf genau diesem Gebiet. Wie aus dem medizinischen Artikel hervorgeht, der im Anhang auf den Seiten 27—29 erneut abgedruckt ist, folgerte Dr. Cooley, gestützt auf eine frühere Untersuchung, daß „das Operationsrisiko bei Patienten aus den Reihen der Zeugen Jehovas nicht wesentlich höher gewesen ist als bei anderen“. Heute, nachdem er 1 106 dieser Operationen durchgeführt hat, schreibt er: „In jedem Fall wird meine Übereinkunft oder mein Vertrag mit dem Patienten eingehalten“, das heißt, es wird kein Blut verwendet.
Chirurgen haben beobachtet, daß eine gute Einstellung ein weiterer Faktor bei Zeugen Jehovas ist. „Die Einstellung dieser Patienten ist vorbildlich“, schrieb Dr. Cooley im Oktober 1989. „Sie fürchten sich nicht vor Komplikationen oder vor dem Tod wie die meisten anderen Patienten. Sie sind von ihrer Religion fest überzeugt und haben einen tiefen, unerschütterlichen Glauben an ihren Gott.“
Das bedeutet nicht, daß sie ein „Recht auf den Tod“ beanspruchen. Sie bemühen sich um eine kunstgerechte Behandlung, weil sie gesund werden wollen. Sie sind überzeugt, daß es weise ist, Gottes Gesetz über das Blut zu halten, was sich auf die blutlose Chirurgie positiv auswirkt.
Professor Dr. V. Schlosser von der Chirurgischen Universitätsklinik Freiburg (Bundesrepublik Deutschland) bemerkte: „Die Blutungshäufigkeit ist in diesem Krankengut in der perioperativen Phase nicht höher, die Komplikationsdichte eher gering, wobei eine besondere, der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas eigene Einstellung zur Krankheit im perioperativen Verlauf einen eher günstigen Einfluß hat“ (Herz/Kreislauf, August 1987).
[Fußnoten]
^ Abs. 12 Jehovas Zeugen verweigern Transfusionen von Vollblut, roten Blutzellen, weißen Blutzellen, Blutplättchen und Blutplasma. Was kleine Fraktionen betrifft wie Immunglobuline, siehe Wachtturm vom 1. Juni 1990, Seite 30, 31.
^ Abs. 17 Der Wachtturm vom 1. März 1989, Seite 30, 31, behandelt biblische Grundsätze, die die Methoden der Blutrückgewinnung betreffen und Geräte für den (extrakorporalen) Kreislauf.
[Kasten auf Seite 13]
„Wir müssen zu dem Schluß kommen, daß es gegenwärtig viele Patienten gibt, die Blutbestandteile erhalten und nicht den geringsten Nutzen aus der Transfusion ziehen (das Blut wird nicht benötigt), aber einer deutlichen Gefahr unerwünschter Nebenwirkungen ausgesetzt sind. Kein Arzt würde wissentlich einen Patienten einer Therapie aussetzen, die nicht helfen kann, jedoch schaden könnte, aber genau das geschieht, wenn unnötigerweise Blut transfundiert wird“ („Transfusion-Transmitted Viral Diseases“, 1987).
[Kasten auf Seite 14]
„Einige Autoren haben gesagt, daß niedrige Hämoglobinwerte von 2 bis 2,5 g/100 ml vertretbar sein mögen. ... Eine gesunde Person verträgt vielleicht einen 50%igen Verlust an roten Blutkörperchen und ist fast völlig symptomlos, wenn der Blutverlust über einen längeren Zeitraum eintritt“ („Techniques of Blood Transfusion“, 1982).
[Kasten auf Seite 15]
„Ältere Auffassungen über den Sauerstofftransport in das Gewebe, über die Wundheilung und den ‚Ernährungswert‘ des Blutes werden derzeit verworfen. Erfahrungen mit Patienten, die Zeugen Jehovas sind, zeigen, daß sogar ernste Anämien gut toleriert werden“ („The Annals of Thoracic Surgery“, März 1989).
[Kasten auf Seite 16]
Auch bei kleinen Kindern? „Bei Kindern wurden unabhängig vom chirurgischen Schwierigkeitsgrad achtundvierzig chirurgische Eingriffe am offenen Herzen mit blutlosen Techniken vorgenommen.“ Die Kinder wogen nur etwa 4,7 kg. „Wegen des anhaltenden Erfolgs bei Zeugen Jehovas und weil Bluttransfusionen die Gefahr schwerer Komplikationen bergen, führen wir gegenwärtig die meisten unserer Herzoperationen bei Kindern ohne Transfusion durch“ („Circulation“, September 1984).
[Bild auf Seite 15]
Die Herz-Lungen-Maschine ist eine große Hilfe in der Herzchirurgie bei Patienten, die kein Blut wünschen