70 Jahre Missionarschule Gilead

70 Jahre Missionarschule Gilead

Am 1. Februar 1943 wurde im Staat New York eine ganz besondere Schule eröffnet. Seitdem haben in dieser Schule — der sogenannten Wachtturm-Bibelschule Gilead — über 8 000 Männer und Frauen aus aller Welt eine spezielle Ausbildung bekommen.

Oben: Haupteingang der Gileadschule in South Lansing. Unten: Unterricht der 31. Gileadklasse unter freiem Himmel, im sogenannten Amphitheater.

Ein Student aus einer der letzten Klassen dieser Missionarschule war Jonathan. Er sagt über den Kurs: „Was wir hier alles aus Gottes Wort gelernt haben, wird uns eine große Hilfe dabei sein, uns besser auf die Menschen im Land oder einer bestimmten Kultur einzustellen, egal wo wir eingesetzt werden.“ Seine Frau Marnie meint: „Mir liegt jetzt noch mehr am Herzen, anderen die Augen dafür zu öffnen, dass es nichts Besseres gibt, als so zu leben, wie es der Schöpfer für uns gedacht hat. Für mich steht fest: Wer Jehova kennenlernt, kann dadurch nur gewinnen.“

Für den fünfmonatigen Gileadkurs werden keine Studiengebühren verlangt. Der Unterrichtsstoff dreht sich hauptsächlich um die Bibel und um die Notwendigkeit, anderen das Evangelium näherzubringen. Ziel des Kurses: Die Studenten so auszubilden, dass sie auf die Gemeinden von Jehovas Zeugen einen positiven, stabilisierenden Einfluss haben und dass sie selbst gefestigte Christen werden, die die Herausforderungen des Lebens meistern. Außerdem wird viel Zeit darauf verwendet, mit der Klasse anhand der Bibel herauszuarbeiten, wie sie ihre Freundschaft zu Jehova Gott festigen können.

Oben: Anschauungsunterricht: Albert Schroeder erklärt den Studenten Einzelheiten zur Stiftshütte (1958). Unten: Ulysses Glass unterrichtet die 46. Klasse (1968).

Zu dem Kurs werden Ehepaare eingeladen, die bereits sehr viel ihrer Zeit im Dienst für Gott einsetzen. Nach der Schule werden sie entweder dorthin zurückgeschickt, wo sie vorher waren, oder woanders im Ausland eingesetzt. Manche helfen danach auch in einem der über 90 Zweigbüros von Jehovas Zeugen mit. Die meisten kommen als Missionare in dicht besiedelte Gebiete, wo sie sich am effektivsten beim Predigen einbringen können.

Die Gileadschule blieb in den 70 Jahren immer im Staat New York. Zuerst wurde sie in South Lansing abgehalten, auf der sogenannten Königreichsfarm. 1961 wurde sie dann nach Brooklyn verlegt, in die Weltzentrale von Jehovas Zeugen. Von 1988 bis 1995 fand der Unterricht in Wallkill statt. Und seit 1995 wird sie im Wachtturm-Schulungszentrum Patterson durchgeführt, wo im März 2013 die 134. Klasse ihren Abschluss feierte.

Oben: Studenten aus der 116. Klasse während des Unterrichts (2003). Unten: Studenten in der Schulbibliothek (2011).

Die Absolventen der Wachtturm-Bibelschule Gilead kommen jetzt also seit 70 Jahren auf eindrucksvolle Weise ihrem Auftrag nach, Zeugen für Jehova Gott zu sein.