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Wir beobachten die Welt

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„Pausenlos laufende Fernseher, Verzicht auf gemeinsame Mahlzeiten und sogar die Bauweise von Kinderwagen (mit Blick nach vorn)“ behindern die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern. Eine Folge ist, dass Schulanfänger, die sich nicht ausdrücken können, „zu Wutanfällen Zuflucht nehmen“ (THE INDEPENDENT, GROSSBRITANNIEN).

In Spanien werden 23 Prozent aller Kinder unehelich geboren. In Frankreich sind es 43, in Dänemark 45 und in Schweden 55 Prozent (INSTITUTO DE POLÍTICA FAMILIAR, SPANIEN).

Ein Drittel aller Briten schläft nachts weniger als 5 Stunden. Die Betreffenden neigen verstärkt zu „Konzentrationsstörungen, Gedächtnisschwund und Stimmungsschwankungen“. Schlafmangel erhöht möglicherweise auch „das Risiko für Fettleibigkeit, Diabetes, Depressionen, eine Scheidung und schwere Verkehrsunfälle“ (THE INDEPENDENT, GROSSBRITANNIEN).

Gewalt „nur zum Zeitvertreib“

„Die Fälle häufen sich, in denen Jugendliche andere verprügeln und erniedrigen und das Ganze mit ihren Handys filmen“, berichtet die spanische Zeitung El País. Manche werden so brutal misshandelt, dass sie bleibende Schäden davontragen. Was treibt Jugendliche zu solchen Verbrechen? „Dahinter stecken weder Raub noch Rassismus noch Bandenkonflikte. Sie machen es — und das ist das erschreckend Neue daran — nur zum Zeitvertreib“, so die Zeitschrift XL. „Manchmal sind sie betrunken, aber nicht immer“, erläutert der Kriminalpsychologe Vicente Garrido. „Allen gemeinsam ist allerdings das fehlende Schuldgefühl.“

Wenig Interesse an Tropenkrankheiten

Die meisten Tropenkrankheiten werden von der medizinischen Forschung vernachlässigt. Warum? „Leider . . . ist die pharmazeutische Industrie nicht auf der Suche [nach neuen Medikamenten]“, erklärt der Molekularbiologe Michael Ferguson von der Universität Dundee (Schottland). Da die Arzneimittelhersteller nicht damit rechnen können, ihre Investitionen zurückzubekommen, fehlt ihnen der finanzielle Anreiz. Diese Unternehmen produzieren lieber profitable Medikamente, beispielsweise gegen die Alzheimerkrankheit, gegen Übergewicht oder gegen Impotenz. Währenddessen, so die Zeitschrift New Scientist, „sterben jedes Jahr weltweit schätzungsweise eine Million Menschen an Malaria, ohne dass man sicheren und wirksamen Behandlungsmethoden auch nur einen Schritt näher gekommen wäre“.

Junge „Konsumenten“

Nach Untersuchungen der Universität La Sapienza in Rom können schon Dreijährige im Supermarkt verschiedene Marken unterscheiden; mit acht Jahren werden sie dann „Konsumenten“. Wie die Zeitung La Repubblica schreibt, spielt Fernsehwerbung in ihrem Leben eine wichtige Rolle und macht sie zu kleinen „Diktatoren“, die ihre Eltern bedrängen, bestimmte Produkte zu kaufen. „Die Gefahr besteht darin“, so die Zeitung, dass die Kinder „schließlich in einer Traumwelt leben, in der nichts von dem, was angeboten (und gekauft) wird, verzichtbar ist“.

„Schwangere“ Roboterfrau

Bisher haben Gynäkologen und Hebammen an echten Patientinnen geübt. Mittlerweile gibt es jedoch einen Geburtssimulator, der sich laut Associated Press „wachsender Beliebtheit“ erfreut. Die „schwangere“ Roboterfrau namens Noelle kann den Puls und die Erweiterung des Gebärmutterhalskanals realistisch simulieren; es lassen sich verschiedene Geburtskomplikationen programmieren, relativ schnelle Entbindungen oder verlängerte Wehen. Noelle kann ein gesundes, rosiges „Baby“ zur Welt bringen, aber auch ein durch Sauerstoffmangel gefährlich blau angelaufenes Kind. Welche Vorteile hat solch ein Übungsroboter? „Besser man macht einen Fehler an einem 20 000-Dollar-Roboter als an einer lebenden Patientin“, heißt es in dem zitierten Bericht.