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Wir beobachten die Welt

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„Bonbons“ für Vögel

„Mit einer bislang unbekannten Strategie pusht eine brasilianische Pflanze ihre Bestäubungsrate“, berichtet die Zeitschrift GEO. Statt flüssigen Nektars bietet Combretum lanceolatum seinen Besuchern „Bonbons“ an. Nachts arbeiten die Blütenkelche des Strauchs an der Produktion von Kügelchen aus süßem Gel, das sich zu sechs Millimeter breiten Klumpen verhärtet. Gesüßt wird das Gel mit Glukose und Fruktose; die Forscher meinen, es schmecke „ein bisschen so wie Gummibärchen“. Der Bericht sagt: „Kaum sind die Blütenblätter zum Sonnenaufgang vollständig aufgefaltet, liegen die glitzernden, transparenten Bonbons schon wie auf einem Tablett bereit.“ Diese Blütendelikatesse zieht mindestens „28 Vogelarten aus acht Familien“ an. Bei der Nahrungssuche von Strauch zu Strauch pudern sich die Vögel mit Pollen ein und sorgen so für eine rasche Verbreitung der Pflanze.

Italiens glückliche Kinder

„Italienische Kinder sind die glücklichsten in Europa“, schreibt die römische Tageszeitung La Repubblica in einem Bericht über eine Studie des italienischen nationalen Zentrums zur Dokumentation und Analyse der Kindheit und Jugend. Forscher fanden heraus, dass 96 Prozent aller Kinder in Italien von beiden Eltern gemeinsam aufgezogen werden — ein höherer Prozentsatz als in anderen europäischen Ländern, wo mehr Eltern getrennt leben oder geschieden sind. Außerdem leben die Großeltern von gut jedem zweiten Kind entweder im gleichen Haus oder ganz in der Nähe. Daher sehen acht von zehn Großeltern ihre Enkel „mehrmals in der Woche“. Das, so der Bericht, verstärke das „Zugehörigkeitsgefühl“ der Kinder und beuge Einsamkeit vor. Die Psychologin Alessandra Graziottin bemerkte: „Ob man — als Kind oder als Erwachsener — glücklich ist, hängt nicht von Reichtum oder Markenkleidung ab, sondern davon, ob man sich geliebt fühlt.“

Flugreisen und die Gesundheit

Die in Mexiko-Stadt erscheinende Zeitung El Universal veröffentlichte folgende Empfehlungen für einen angenehmeren Flug: 1. Die Luft in Flugzeugen kann sehr trocken sein, weshalb es ratsam ist, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen. 2. Da trockene Luft die Augen reizen kann, sollte man statt Kontaktlinsen lieber eine Brille tragen. 3. Um die Muskeln zu entspannen und die Blutzirkulation in den Beinen zu fördern, empfiehlt sich leichte Gymnastik auf dem Sitz. 4. Von Zeit zu Zeit sollte man im Gang auf und ab gehen. 5. Vorteilhaft sind Schuhe, die man problemlos ausziehen kann, und ein „Fußschemel“ — etwa der Kulturbeutel. 6. Man trage vorzugsweise bequeme, knitterfreie Kleidung aus Naturfasern, damit die Haut atmen kann. 7. Auf alkoholische Getränke sollte man weitgehend oder ganz verzichten, da die Wirkung von Alkohol durch die große Höhe verstärkt wird. 8. Es empfiehlt sich, die Frischluftdüse so einzustellen, dass sie nicht direkt in den Nacken oder Rücken bläst. 9. Man sollte versuchen zu schlafen, möglichst unter Verwendung einer Augenbinde. 10. Bei Start und Landung empfiehlt es sich, etwas zu kauen, um den Druck in den Ohren auszugleichen. Babys kann man einen Schnuller geben.

Verwöhnte Kinder in Deutschland

Eine neue „Kultur des Nachgebens“ ist nach Ansicht von Udo Beckmann, Landesvorsitzender einer Lehrergewerkschaft, in zunehmend mehr Elternhäusern zu beobachten. Die Südwest Presse zitiert Beckmann mit der Aussage, immer mehr Kinder würden viel zu sehr verwöhnt und seien deshalb nicht bereit, sich in der Schule anzustrengen. „Nach seinen Angaben sei es keine Ausnahme mehr, dass Eltern Hausaufgaben als ‚Überlastung‘ und das Lernen für Klassenarbeiten als ‚Zumutung‘ für ihre Kinder empfänden.“ Mit ständigem Nachgeben, um Konflikten mit den Kindern aus dem Weg zu gehen, nähmen Eltern ihrem Nachwuchs „die Chance, ihr Leben eigenverantwortlich zu gestalten“. Verwöhnte Kinder, so Beckmann weiter, würden zu „egoistischen Erwachsenen“ heranwachsen, die alles haben wollten, aber nicht bereit seien, dafür etwas zu tun.

Warum Vögel in Keilformation fliegen

Forscher haben jetzt nachweisen können, dass Vögel wie Gänse oder Pelikane „in V-förmiger Formation fliegen, um auf Langstreckenflügen den Luftwiderstand zu verringern und Kraft zu sparen“, wie die Londoner Zeitung The Daily Telegraph aus einem Bericht der Zeitschrift Nature zitierte. Wissenschaftler des staatlichen französischen Forschungszentrums von Villiers en Bois maßen den Herzschlag von acht in Keilformation fliegenden Pelikanen und verglichen die Werte mit der Flügelschlagfrequenz und dem Flugmuster. Wie die Forscher herausfanden, lag die Puls- und Flügelschlagfrequenz der Vögel, die in Formation flogen, trotz gleicher Geschwindigkeit unter den Werten einzeln fliegender Tiere. „Fliegen die Vögel im Formationsflug, bewegen sich ihre Flügel in einem aufwärts gerichteten Luftwirbel, erzeugt durch den Flügelschlag des Vordermanns“, so Nature. Auf diese Weise können Rosapelikane bis zu 20 Prozent Energie einsparen.

Bibellesen in Frankreich

Wie eine Umfrage ergab, über die die katholische Zeitung La Croix berichtete, haben zwar 42 Prozent der Franzosen eine Bibel, aber nur 2 Prozent gaben an, fast täglich darin zu lesen. Hingegen sagten 72 Prozent, sie würden nie in der Bibel lesen. 54 Prozent der Befragten hielten die Bibel für „ein veraltetes Buch, das den Anschluss an die moderne Welt verpasst“ habe. Gemäß dem Bericht ist die Bibel für Franzosen vor allem aus kultureller Sicht von Interesse; sie suchen darin Erklärungen für „die Ursprünge des Judentums und des Christentums“. Wie La Croix angibt, werden in Frankreich jährlich etwa 250 000 Bibeln und 30 000 Exemplare des Neuen Testaments verkauft.

Anerkannte Astrologieschule

Eine Schule in den Vereinigten Staaten, an der die Schüler „lernen, Horoskope zu verfassen und Ratschläge für die Zukunft zu geben, ... hat als offenbar erste Schule für Astrologie die Anerkennung einer in staatlichem Auftrag handelnden Instanz erlangt“, berichtet die New York Times. Wie die Gründerin der Schule meinte, „standen die Sterne gut“ im Monat der Registrierung. An der als Astrologisches Institut bezeichneten Schule halte unter anderem ein Meisterlehrer einen Lehrgang über Sterngöttinnen ab, und es werde unterrichtet, wie man eine astrologische Zeitungskolumne verfasst. Die meisten Schüler würden sich nach Abschluss der Ausbildung selbstständig machen, manche würden aber auch von Zentren für ganzheitliche Medizin, von Kurbetrieben oder für Kreuzfahrtschiffe engagiert. Wie die Zeitung schreibt, sei das Institut anerkannt worden, nachdem es nachgewiesen habe, dass die Lehrer qualifiziert und die Absolventen der Schule am Arbeitsmarkt vermittelbar seien. Allerdings stellte die Leiterin der Zulassungsbehörde für weiterführende Schulen fest, mit der Registrierung sei nicht die Astrologie als solche anerkannt worden, sondern lediglich der Umstand, dass die Schule ihre Zusagen an die Schüler einhalte.

Müllsammeln am Mount Everest

Der Mount Everest, der mit rund 8 850 Metern höchste Berg der Welt, wird allgemein als prachtvolles Bild ursprünglicher Schönheit wahrgenommen. Wie jedoch aus einem Bericht der in Neu-Delhi erscheinenden Zeitschrift Down to Earth hervorgeht, ist der Everest mittlerweile zu einem riesigen Müllplatz verkommen. Hunderte von Bergsteigern, die im Lauf der Jahrzehnte den Everest erklommen, haben buchstäblich tonnenweise Müll an seinen Hängen zurückgelassen, darunter „leere Sauerstoffflaschen, alte Leitern, Stangen und Plastikstöcke“. Am stärksten betroffen sei „das Lager Süd-Col, von dem aus die meisten Bergsteiger den Gipfelsturm beginnen“, berichtet das Blatt. Bhumi Lal Lama von der nepalesischen Bergsteigervereinigung sagte, man erwäge, den gewöhnlich als Bergführer und Träger eingesetzten Sherpas umgerechnet etwa 15 Euro für jedes Kilo eingesammelten Müll zu zahlen.

„Zauberbann“ taugte nichts

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet: „Ein Ghanaer wurde von einem Nachbarn erschossen, als er einen Zauberbann prüfte, der ihn hätte unverwundbar machen sollen.“ Einige Bewohner eines Dorfes in Nordostghana hatten einen Medizinmann beauftragt, dafür zu sorgen, dass Gewehrkugeln ihnen nichts anhaben könnten. Laut dem Bericht hatte sich das Opfer „zwei Wochen lang täglich mit einer Kräuterpaste eingerieben und sich dann freiwillig als Ziel für einen Probeschuss zur Verfügung gestellt, um zu prüfen, ob der Zauber wirke“. Von der ersten Gewehrkugel getroffen, starb der Mann auf der Stelle. Darauf packten wütende Nachbarn den Medizinmann und verprügelten ihn, weil sein Zauberbann nicht gewirkt hatte. Die Menschen im äußersten Norden Ghanas suchen häufig Hilfe bei Medizinmännern, um sich vor Angehörigen feindlicher Stämme zu schützen.