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Geräuschvoller Schnee

Geräuschvoller Schnee

Geräuschvoller Schnee

WIE Wissenschaftler entdeckt haben, macht jede Schneeflocke, die ins Wasser fällt, ein für das menschliche Gehör nicht wahrnehmbares Geräusch. Der Ton erreicht wie bei der heulenden Sirene eines Feuerwehrwagens einen Höhepunkt und verklingt dann — das alles geschieht in ungefähr einer Zehntausendstelsekunde.

Ein Regentropfen oder Hagelstein durchdringt die Wasseroberfläche, während die leichtere Schneeflocke auf der Oberfläche liegenbleibt. Bald beginnt sie jedoch zu schmelzen, und das bereits erwähnte „Heulen“ ertönt. Festgestellt wurde das bereits vor ungefähr 15 Jahren, aber damals ging man der Sache nicht weiter nach. In den letzten Jahren ist das Geräusch allerdings für Biologen in Alaska, die mit Hilfe von Sonargeräten die Wanderung von Lachsen verfolgen, zu einem echten Ärgernis geworden. Wenn die Geräuschkulisse des fallenden Schnees die Signale von den Fischen übertönt, müssen die Aufzeichnungen abgebrochen werden. Wie kommt es zu diesem Phänomen?

Wie die Zeitschrift New Scientist ausführte, ist das Geräusch, solange die Flocke auf dem Wasser schwimmt, zunächst leise. Doch sobald die Flocke anfängt zu schmelzen, steigt das Wasser wegen der Kapillarwirkung nach oben. Dabei kann es dazu kommen, daß Luftblasen von der Flocke freigesetzt oder von dem eindringenden Wasser eingeschlossen werden. Jede Luftblase vibriert, während sie in ihrem Umfeld einen Gleichgewichtszustand anstrebt; dabei gehen von ihr Schallwellen aus, die sich wie eine Klingel anhören, nur in einer viel höheren Tonlage.

[Bildnachweis auf Seite 31]

Snow Crystals/Dover