Apostelgeschichte 28:1-31

  • Am Strand von Malta (1-6)

  • Vater von Publius wird geheilt (7-10)

  • Weiterreise nach Rom (11-16)

  • Paulus spricht mit Juden in Rom (17-29)

  • Paulus predigt zwei Jahre mutig und offen (30, 31)

28  Nachdem wir uns in Sicherheit gebracht hatten, erfuhren wir, dass die Insel Malta hieß.+  Die Inselbewohner* waren außerordentlich freundlich zu uns*. Da es zu regnen begonnen hatte und kalt war, zündeten sie ein Feuer an und nahmen uns alle freundlich auf.  Als Paulus ein Bündel Reisig zusammenraffte und aufs Feuer legte, kam wegen der Hitze eine Otter heraus und biss sich an seiner Hand fest.  Beim Anblick des giftigen Tieres, das an seiner Hand hing, begannen die Inselbewohner zueinander zu sagen: „Dieser Mensch ist bestimmt ein Mörder. Er konnte sich zwar aus dem Meer in Sicherheit bringen, aber die Gerechtigkeit hat es nicht zugelassen, dass er am Leben bleibt.“  Doch er schüttelte das Tier ins Feuer ab und erlitt keinen Schaden.  Sie erwarteten nun, dass eine Schwellung bei ihm auftreten oder er plötzlich tot umfallen würde. Nachdem sie eine ganze Zeit lang gewartet hatten und sahen, dass ihm nichts Schlimmes passierte, änderten sie ihre Meinung und begannen zu sagen, er sei ein Gott.  In der Nähe dieses Ortes lagen Ländereien, die Pụblius gehörten, dem führenden Mann* der Insel. Er hieß uns willkommen und erwies uns drei Tage Gastfreundschaft.  Der Vater von Pụblius lag zu der Zeit mit Fieber und Ruhr im Bett. Paulus ging zu ihm hinein, betete, legte ihm die Hände auf und machte ihn gesund.+  Daraufhin begannen auch die anderen Kranken auf der Insel zu ihm zu kommen und wurden geheilt.+ 10  Sie ehrten uns auch mit vielen Geschenken, und bei der Abfahrt bepackten sie uns mit allem, was wir brauchten. 11  Drei Monate später segelten wir mit einem Schiff ab, das aus Alexạndria kam und auf der Insel überwintert hatte. Es hatte als Galionsfigur die „Söhne von Zeus“. 12  Wir liefen im Hafen von Syrakụs ein und blieben drei Tage dort. 13  Dann fuhren wir weiter bis Rhẹgion. Tags darauf kam ein Südwind auf und wir erreichten am zweiten Tag Putẹoli. 14  Hier trafen wir Brüder, die uns eindringlich baten, sieben Tage bei ihnen zu bleiben. Und so ging es weiter in Richtung Rom. 15  Die Brüder dort hörten von uns und kamen uns bis zum Marktplatz des Ạppius und zu den Drei Schenken entgegen. Als Paulus sie sah, dankte er Gott und bekam neuen Mut.+ 16  Nachdem wir in Rom angekommen waren, durfte Paulus mit dem Soldaten, der ihn bewachte, für sich bleiben. 17  Drei Tage später rief er dann die führenden Männer der Juden zusammen. Als sie sich versammelt hatten, sagte er zu ihnen: „Männer, Brüder! Obwohl ich nichts gegen das Volk oder die Bräuche unserer Vorfahren getan habe,+ bin ich als Gefangener von Jerusalem in die Hände der Römer ausgeliefert worden.+ 18  Nachdem diese mich verhört hatten,+ wollten sie mich freilassen, denn es lag nichts vor, weshalb sie mich hätten töten können.+ 19  Die Juden erhoben jedoch Einspruch dagegen, und so sah ich mich gezwungen, bei Cäsar Berufung einzulegen+ – aber nicht, um mein Volk wegen irgendetwas anzuklagen. 20  Deswegen habe ich darum gebeten, euch zu sehen und zu sprechen, denn wegen der Hoffnung Israels umgibt mich diese Kette.“+ 21  Sie sagten zu ihm: „Wir haben aus Judạ̈a keine Briefe über dich erhalten, und es hat auch keiner der Brüder, die von dort kamen, etwas Schlechtes über dich berichtet oder gesagt. 22  Wir halten es aber für angebracht, zu hören, was du denkst, denn tatsächlich ist uns von dieser Sekte+ bekannt, dass ihr überall widersprochen wird.“+ 23  Sie verabredeten dann einen Tag, an dem sie sich mit ihm treffen wollten, und kamen in noch größerer Zahl zu ihm in seine Unterkunft. Von morgens bis abends erklärte er ihnen die Sache, indem er das Königreich Gottes gründlich bezeugte. Er versuchte, sie sowohl anhand des Gesetzes von Moses+ als auch der Propheten+ in Bezug auf Jesus zu überzeugen.+ 24  Einige begannen zu glauben, was er sagte, andere glaubten nicht. 25  Da sie sich nicht einig waren, gingen sie weg, während Paulus noch Folgendes bemerkte: „Treffend hat der heilige Geist durch den Propheten Jesaja zu euren Vorfahren gesagt: 26  ‚Geh zu diesem Volk und sag: „Ihr werdet zwar hören, aber keinesfalls verstehen, ihr werdet zwar schauen, aber keinesfalls sehen.+ 27  Denn das Herz dieser Leute ist unempfänglich geworden. Sie haben zwar mit ihren Ohren gehört, aber nicht reagiert, und sie haben ihre Augen verschlossen – sodass sie nicht etwa mit ihren Augen sehen und mit ihren Ohren hören und mit ihrem Herzen verstehen und umkehren und ich sie heile.“‘+ 28  Deshalb sollt ihr wissen, dass diese Rettung, die von Gott kommt, den anderen Völkern verkündet wird.+ Sie werden bestimmt darauf hören.“+ 29  *–– 30  Er blieb zwei ganze Jahre dort in seinem eigenen gemieteten Haus+ und nahm alle freundlich auf, die zu ihm kamen. 31  Er predigte ihnen vom Königreich Gottes und lehrte sie ungehindert und mit aller Offenheit*+ die Dinge, die den Herrn Jesus Christus betrafen.

Fußnoten

Oder „Leute, die nicht Griechisch sprachen“.
Oder „erwiesen uns außergewöhnliche Menschen­freundlichkeit“.
Wtl. „dem Ersten“.
Siehe Anh. A3.
Oder „dem größten Freimut der Rede“.