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18. JULI 2017
RUSSLAND

Russlands Oberstes Gericht bestätigt die Entscheidung gegen Jehovas Zeugen

Russlands Oberstes Gericht bestätigt die Entscheidung gegen Jehovas Zeugen

Am 17. Juli 2017 bestätigte das Oberste Gericht Russlands seine frühere Entscheidung, nach der die Aktivitäten von Jehovas Zeugen unter Strafe gestellt werden — und das, obwohl sich Russland international verpflichtet hat, für Religionsfreiheit einzustehen. Diese Entscheidung verbietet praktisch jegliche Glaubensausübung von Jehovas Zeugen im ganzen Land.

Der aus drei Richtern bestehende Appellationssenat des Obersten Gerichts wies die Beschwerde von Jehovas Zeugen zurück und bestätigte dadurch die von Richter Jurij Iwanenko gefällte Entscheidung, vom 20. April. Wie vom Justizministerium beantragt hatte er entschieden, „die Zentrale von Jehovas Zeugen in Russland sowie deren örtliche Rechtskörperschaften, die Teil der Organisationsstruktur sind, aufzulösen und sämtliches Eigentum an die Russische Föderation zu übertragen.“

Rechtsberater von Jehovas Zeugen

Diese Entscheidung gefährdet die Sicherheit und das Wohl der mehr als 175 000 Zeugen Jehovas in Russland. Philip Brumley, Justiziar von Jehovas Zeugen, erklärte: „Die weltweite Gemeinschaft von Jehovas Zeugen ist um das Wohl ihrer Glaubensbrüder und -schwestern in Russland zutiefst besorgt. Die Entscheidung des Appellationssenats verleiht den bisherigen Übergriffen auf Zeugen Jehovas in Russland einen legalen Anstrich und setzt sie weiteren Übergriffen sowie der strafrechtlichen Verfolgung aus. Sie sind zu Ausgestoßenen im eigenen Land geworden.“

Jehovas Zeugen in Russland wenden sich nun an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und den UN-Menschenrechtsausschuss. Währenddessen beten ihre Glaubensbrüder auf der ganzen Welt darum, dass die russische Regierung ihren Standpunkt überdenkt und die grundlegenden Menschenrechte respektiert, damit die Zeugen „weiterhin ein ruhiges und stilles Leben führen können in völliger Gottergebenheit“, wie es in 1. Timotheus 2:2 heißt.