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Wirst du dein Herz auf das richten, was geschrieben steht?

Wirst du dein Herz auf das richten, was geschrieben steht?

„Diese Dinge . . . sind zur Warnung für uns geschrieben worden, auf welche die Enden der Systeme der Dinge gekommen sind“ (1. KOR. 10:11)

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1, 2. Warum wollen wir uns vier Könige Judas genauer ansehen?

STELL dir vor, du siehst, wie jemand auf dem Weg ausrutscht und hinfällt. Wärst du dann nicht besonders vorsichtig, wenn du weitergehst? Uns mit den Fehlern anderer zu befassen kann uns helfen, nicht dieselben Fehler zu begehen. Das trifft auch auf unseren christlichen Lebensweg zu. Wir können viel aus den Fehlern anderer lernen, auch aus den Fehlern biblischer Personen.

2 Die vier Könige Judas, die im vorigen Artikel erwähnt wurden, dienten Jehova mit ungeteiltem Herzen. Und doch begingen sie schwerwiegende Fehler. Wie können wir es vermeiden, die gleichen Fehler zu machen? Wenn wir über ihre Beispiele nachdenken, können wir von dem profitieren, „was vorzeiten . . . zu unserer Unterweisung geschrieben“ wurde. (Lies Römer 15:4.)

AUF MENSCHLICHE WEISHEIT ZU VERTRAUEN ENDET VERHEEREND

35. (a) Welcher Fehler unterlief Asa, obwohl sein Herz Jehova gegenüber ungeteilt war? (b) Wieso könnte Asa auf Menschen vertraut haben, als Bascha gegen Juda auszog?

3 Beschäftigen wir uns zuerst mit Asa und der Frage, wie Gottes Wort unser Leben beeinflussen kann. Als einmal eine Million Äthiopier gegen Juda auszogen, vertraute Asa auf Jehova. Das versäumte er jedoch, als Israels König Bascha begann, die Stadt Rama auszubauen, die an Asas Herrschaftsgebiet grenzte (2. Chr. 16:1-3). Stattdessen vertraute er auf seine eigene Weisheit und bestach Ben-Hadad, den syrischen König, damit dieser Bascha angreife. Hatte Asa Erfolg? In der Bibel lesen wir: „Sobald Bascha davon hörte“, ließ er davon ab, „Rama zu bauen, und [stellte] seine Arbeit ein“ (2. Chr. 16:5). Asas Plan ging also auf — zumindest erst einmal.

4 Wie dachte Jehova aber über das, was Asa getan hatte? Gott sandte seinen Sprecher Hanani aus, der Asa für sein mangelndes Vertrauen in Jehova rügte. (Lies 2. Chronika 16:7-9.) Hanani sagte: „Von nun an wird es Kriege gegen dich geben.“ Die Gefahr durch Bascha war zwar abgewendet, doch Asa und sein Volk litten bis zum Ende seiner Regierung unter Kriegen.

5 Im letzten Artikel haben wir besprochen, dass Gott Asas Herz untersuchte und es ihm gegenüber als ungeteilt beurteilte (1. Kö. 15:14). Jehova sah in Asa einen grundsätzlich ergebenen Mann, der den göttlichen Erfordernissen entsprach. Trotzdem musste Asa die Folgen seines unweisen Handelns tragen. Wieso hatte Asa in der Sache mit Bascha nicht auf Jehova vertraut, sondern auf Menschen — auf Ben-Hadad und sich selbst? Hatte er gedacht, diplomatische oder militärische Schachzüge würden mehr bewirken, als sich an Jehova zu wenden? Oder hatte er vielleicht einen schlechten Rat bekommen und deshalb nachgegeben?

6. Was können wir aus Asas Fehler lernen? Erkläre es.

6 Veranlasst uns der Bericht über Asa, über uns selbst nachzudenken? Bei scheinbar übermächtigen Problemen mag es uns nicht schwerfallen, auf Jehova zu vertrauen. Aber wie ist es im Alltag? Nehmen wir Probleme selbst in die Hand und verlassen uns dabei auf menschliches Denken? Oder überlegen wir, welche biblischen Grundsätze zutreffen, und versuchen wir, sie anzuwenden? Letzteres würde bedeuten, Probleme auf Jehovas Weise zu lösen. Angenommen, jemand aus deiner Familie ist dagegen, dass du Zusammenkünfte oder einen Kongress besuchst. Bittest du dann Jehova, dir erkennen zu helfen, wie du dich am besten verhalten sollst? Oder vielleicht verlierst du deine Arbeit und findest keine neue. Würdest du in einem Vorstellungsgespräch trotzdem erwähnen, dass du unter der Woche regelmäßig die Zusammenkunft besuchst? Wie auch immer das Problem aussieht, halten wir uns doch an die Worte des Psalmisten: „Wälze deinen Weg auf Jehova, und verlass dich auf ihn, und er selbst wird handeln“ (Ps. 37:5).

WIE SICH SCHLECHTER UMGANG AUSWIRKEN KANN

7, 8. Welche Fehler beging Josaphat, und welche Folgen hatte das? (Siehe Anfangsbild.)

7 Nun zu Josaphat, Asas Sohn. Er hatte viele wünschenswerte Eigenschaften. Im Vertrauen auf Gott tat Josaphat viel Gutes. Doch er traf auch Entscheidungen, die unklug waren. Zum Beispiel verschwägerte er sich mit dem bösen König Ahab aus dem Nordreich. Und obwohl der Prophet Michaja Josaphat davor gewarnt hatte, zog er mit Ahab in den Krieg gegen die Syrer und entging dabei nur knapp dem Tod. Dann kehrte er nach Jerusalem zurück (2. Chr. 18:1-32). Der Prophet Jehu fragte ihn daraufhin: „Muss dem Bösen Hilfe geleistet werden, und solltest du denen Liebe erweisen, die Jehova hassen?“ (Lies 2. Chronika 19:1-3.)

8 Nahm sich Josaphat das zu Herzen? Er strengte sich zwar weiter an, Gott zu gefallen, aber wie es scheint, lernte er nichts aus seiner Erfahrung mit Ahab und nahm auch Jehus Warnung nicht ernst. Er schmiedete eine weitere unkluge Allianz — diesmal mit dem Sohn Ahabs, dem bösen König Ahasja, einem Feind Gottes. Josaphat und Ahasja bauten gemeinsam Schiffe, die aber zerschellten, ohne jemals ein Ziel erreicht zu haben (2. Chr. 20:35-37).

9. Wie kann sich schlechter Umgang auf unser Leben auswirken?

9 Der Bericht über Josaphat sollte uns dazu bewegen, über unser eigenes Leben nachzudenken. Wieso? Im Großen und Ganzen war Josaphat ein guter König. Er tat Gutes und suchte „Jehova mit seinem ganzen Herzen“ (2. Chr. 22:9). Und doch war er gegen schlechten Umgang nicht immun. Denken wir an die inspirierte Aussage: „Wer mit Weisen wandelt, wird weise werden, wer sich aber mit den Unvernünftigen einlässt, dem wird es schlecht ergehen“ (Spr. 13:20). Josaphat verbrachte unnötig Zeit mit Ahab. Das kostete ihn fast das Leben. Wir versuchen vielleicht, Interessierten zu helfen, sich für Jehova zu entscheiden. Doch wie das Beispiel Josaphats zeigt, birgt es Risiken, unnötig Umgang mit Personen zu haben, die Jehova nicht dienen.

10. (a) Was können wir von Josaphat lernen, wenn wir heiraten möchten? (b) Woran sollten wir denken?

10 Was können wir aus dem lernen, was Josaphat erlebte? Man könnte denken, unter Gottes Volk gäbe es keinen passenden Partner, und für jemand Gefühle entwickeln, der Jehova nicht dient. Oder man wird von Verwandten, die keine Zeugen sind, unter Druck gesetzt zu heiraten, „bevor es zu spät ist“. Und vielleicht denkt der eine oder andere wie eine Schwester, die sagte: „Wir sind so veranlagt, dass wir Liebe und Partnerschaft brauchen.“ Wie sollte sich ein Christ verhalten? Hier kann uns das Beispiel Josaphats weiterbringen. In der Regel suchte er Anleitung bei Gott (2. Chr. 18:4-6). Doch wie war es, als er mit Ahab Kontakt pflegte, der Jehova nicht liebte? Josaphat hätte klar sein müssen, dass Jehova nach denen Ausschau hält, deren Herz ihm gegenüber ungeteilt ist. Auch heute ist es so. Gottes „Augen durchschweifen die ganze Erde“, und er ist bereit, seine Stärke für uns einzusetzen (2. Chr. 16:9). Er versteht unsere Situation und er liebt uns. Glaubst du, dass Jehova dein Bedürfnis nach Liebe und Partnerschaft einmal vollständig stillen wird? Dessen kannst du dir sicher sein!

Sei dir bewusst, wie gefährlich es ist, dich in ein ungleiches Joch mit einem Ungläubigen spannen zu lassen (Siehe Absatz 10)

SICH VOR EINEM STOLZEN HERZEN HÜTEN

11, 12. (a) Wodurch wurde deutlich, wie es im Herzen von Hiskia aussah? (b) Warum blieb Hiskia von Gottes Zorn verschont?

11 Von Hiskia können wir etwas über das Herz lernen. Bei einer Gelegenheit ließ der Prüfer der Herzen offenbar werden, was in Hiskia vor sich ging. (Lies 2. Chronika 32:31.) Als Hiskia sehr krank wurde, zeigte Gott ihm durch ein Zeichen, dass er wieder gesund werden würde: Ein Schatten, der sich zurückbewegte. Um mehr über dieses Zeichen zu erfahren, sandten die Fürsten von Babylon offensichtlich Gesandte aus (2. Kö. 20:8-13; 2. Chr. 32:24). Wie die Bibel sagt, verließ der wahre Gott König Hiskia, um zu sehen, „was in seinem Herzen war“. Daraufhin zeigte Hiskia den Babyloniern „sein ganzes Schatzhaus“. Diese unkluge Tat brachte seinen Herzenszustand zum Vorschein.

12 Die Bibel lässt offen, warum Hiskia stolz wurde. Vielleicht hatte es mit seinem Sieg gegen die Assyrer zu tun oder damit, dass Gott ihn durch ein Wunder geheilt hatte. Oder es lag daran, dass er „Reichtum und Herrlichkeit in sehr großem Maße“ besaß. Jedenfalls war Hiskia für das Gute, das er erlebt hatte, nicht dankbar — er war hochmütig geworden. Wie traurig! Obwohl er von sich sagen konnte, Gott mit ungeteiltem Herzen gedient zu haben, missfiel Hiskia Jehova doch eine Zeit lang. Später „demütigte sich Hiskia“ allerdings, was ihn und sein Volk von Gottes Zorn verschonte (2. Chr. 32:25-27; Ps. 138:6).

13, 14. (a) Wann könnte uns Jehova verlassen, um uns auf die Probe zu stellen? (b) Wie können wir mit Lob umgehen?

13 Was kann es uns bringen, über Hiskia nachzudenken? Kurz nachdem Jehova Sanherib geschlagen und Hiskia von seiner tödlichen Krankheit geheilt hatte, wurde er offensichtlich stolz. Angenommen, uns gelingt etwas gut. Könnte es sein, dass uns Jehova dann wie Hiskia verlässt, um uns auf die Probe zu stellen, damit zum Vorschein kommt, was in unserem Herzen ist? Vielleicht hat ein Bruder nach intensiver Vorbereitung vor einem großen Publikum einen Vortrag gehalten und viele loben ihn dafür. Wie reagiert er darauf?

14 Wenn wir gelobt werden, ist es gut, Jesu Worte zu beherzigen: „Wenn ihr alles, was euch aufgetragen worden ist, getan habt, sagt: ‚Wir sind unnütze Sklaven. Was wir getan haben, ist das, was wir zu tun schuldig gewesen sind‘ “ (Luk. 17:10). Denken wir noch einmal an Hiskia. Sein Stolz zeigte sich darin, dass er für das Gute, das er erlebt hatte, nicht dankbar war. Wie vermeiden wir eine solche Einstellung, die Jehova hasst? Denken wir doch über all das Gute nach, das er schon für uns getan hat. Reden wir voller Wertschätzung über Jehova. Schließlich hat er uns die Bibel zur Verfügung gestellt und den heiligen Geist, der uns bei allem unterstützt, was wir für ihn tun.

ENTSCHEIDUNGEN WOHLÜBERLEGT TREFFEN

15, 16. Warum verlor Josia Gottes Schutz und sein Leben?

15 Welche Warnung können wir abschließend von dem ableiten, was dem guten König Josia passierte? Sehen wir uns an, warum Josia besiegt wurde und starb. (Lies 2. Chronika 35:20-22.) Josia zog gegen König Necho von Ägypten aus, obwohl dieser ihm sagte, es gäbe keinen Grund dafür. Nechos Worte waren „aus dem Mund Gottes“, wie die Bibel sagt. Warum Josia trotzdem zum Kampf auszog, bleibt offen.

16 Wie hätte Josia denn herausfinden können, ob Nechos Worte wirklich von Jehova stammten? Er hätte Jeremia, einen der treuen Propheten, fragen können (2. Chr. 35:23, 25). Aber davon lesen wir nichts. Dazu kommt, dass Necho nach Karkemisch unterwegs war. Er beabsichtigte also nicht, gegen Jerusalem Krieg zu führen, sondern „gegen ein anderes Haus“. Außerdem musste Gottes Name nicht verteidigt werden, denn Necho machte weder Jehova noch dessen Volk schlecht. Gegen Necho in den Krieg zu ziehen war also eine Fehlentscheidung. Können wir daraus etwas lernen? Wenn wir vor einem Problem stehen, ist es gut, den Willen Jehovas zu berücksichtigen.

17. Wie können wir es vermeiden, einen ähnlichen Fehler zu begehen wie Josia?

17 Bei Problemen sollten wir also überlegen, welche biblischen Grundsätze zutreffen und sie ausgeglichen anwenden. Wir denken über die Sache nach und ziehen unsere Publikationen zurate. In bestimmten Fällen wollen wir uns vielleicht auch mit den Ältesten beraten, denn es mag weitere biblische Grundsätze geben, auf die sie uns aufmerksam machen können. Zum Beispiel ist sich eine Schwester ihrer Verantwortung zu predigen bewusst (Apg. 4:20). Nehmen wir einmal an, sie möchte an einem bestimmten Tag in den Dienst gehen, aber ihr Mann, der kein Zeuge ist, möchte das nicht. Er sagt, sie hätten lange keine Zeit mehr füreinander gehabt und er würde gern etwas mit ihr unternehmen. Ihr fallen vielleicht einschlägige Bibelstellen ein, wie die Aufforderung, Gott zu gehorchen und dem Gebot, Jünger zu machen (Mat. 28:19, 20; Apg. 5:29). Sie sollte aber genauso über die Unterordnung als Frau und über Vernünftigkeit nachdenken (Eph. 5:22-24; Phil. 4:5). Ist ihr Mann grundsätzlich dagegen, dass sie predigt, oder geht es ihm nur um diesen einen Tag? Um Gottes Willen zu tun und ein gutes Gewissen zu haben, kommt es auf Ausgeglichenheit an.

EIN UNGETEILTES HERZ BEWAHREN UND FREUDE ERLEBEN

18. Wie kannst du aus den Berichten über die vier Könige profitieren?

18 Wir neigen in unserer Unvollkommenheit manchmal zu denselben Fehlern wie die vier Könige. Wir könnten 1. unbewusst auf menschliche Weisheit vertrauen, 2. uns auf schlechten Umgang einlassen, 3. stolz werden oder 4. Entscheidungen treffen, ohne Gottes Willen zu berücksichtigen. Wie schön, dass Jehova das Gute in uns sieht — genau wie in den vier Königen! Und Jehova sieht auch, wie sehr wir ihn lieben und ihm mit ganzer Kraft dienen wollen. Deshalb hat er in der Bibel für warnende Beispiele gesorgt, die uns helfen, schwere Fehler zu vermeiden. Denken wir doch über diese Bibelberichte nach und seien wir Jehova dafür dankbar!