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UNSERE FAMILIENSEITEN | JUNGE ERWACHSENE

„Darf ich wieder bei euch einziehen?“

„Darf ich wieder bei euch einziehen?“

DAS PROBLEM

Alt genug . . . das Elternhaus verlassen . . . später aber gezwungenermaßen wieder bei Mama und Papa eingezogen. Der Grund dafür: Ebbe in der Kasse. Kommt dir das irgendwie bekannt vor? Dann gehörst du zu den sogenannten Bumerang-Kindern.

Wieder zu Hause einziehen kann echt hart sein — egal wie sehr du deine Eltern liebst. Sarah * erzählt: „Alleine wohnen war super! Ich konnte auf eigenen Füßen stehen und das hat meinem Selbstbewusstsein richtig gut getan. Als ich dann wieder daheim eingezogen bin, hab ich mich gefühlt wie ein kleines Kind.“ Richard ging es ähnlich: „Ich wollte nicht zurück. Aber ich kam einfach nicht mehr über die Runden. Ich dachte mir nur: Du Versager.“

Auch gerade in dieser Situation? Dann ist das ein Artikel für dich. Er soll dir helfen, deine Unabhängigkeit zurückzugewinnen.

DIE URSACHEN

Geld. Es ist ein böses Erwachen: Manche merken erst, wenn sie einen eigenen Haushalt haben, wie teuer das Leben sein kann. So war es bei Richard: „Meine kompletten Ersparnisse sind nur für meine laufenden Ausgaben draufgegangen.“ Shaina, die mit 24 von zu Hause auszog und anderthalb Jahre danach zurückkehrte, gibt zu: „Ich hätte geschickter mit meinem Geld umgehen können. Als ich ausgezogen bin, war mein Konto auf null, beim Heimkommen im Minus.“ *

Arbeit. Man kann noch so gut planen — wenn man arbeitslos wird, wirft das alles über den Haufen. Shaina hat das erlebt: „Nach meiner Ausbildung im medizinischen Bereich meldete ich mich bei einer Vermittlungsstelle, über die ich eine Arbeit fand. Doch dann wurde ich arbeitslos und schon wusste ich nicht mehr weiter. Ich wohnte auf dem Land, da war mein Job nicht gefragt!“

Unrealistische Erwartungen. Manch einer startet recht blauäugig in die Arbeitswelt. Und plötzlich gibt es auf der Arbeit Herausforderungen, mit denen man nicht gerechnet hätte. Entsetzt stellt man fest: Die Unabhängigkeit ist in Wirklichkeit lange nicht so wundervoll, wie man sie sich erträumt hat. Wer hätte auch gedacht, dass Erwachsensein so anstrengend sein kann?!

DAS KANNST DU TUN

Offen mit deinen Eltern über die Situation sprechen. Dabei sollte geklärt werden: Wie lange soll diese Übergangsphase dauern? Wie steht es mit deinem Beitrag zu den Familienausgaben? Wie hilfst du im Haushalt mit? Wie sieht dein Fahrplan zurück in die finanzielle Unabhängigkeit aus? Und: Egal wie alt du bist — solange du im Haus deiner Eltern wohnst, machen sie die Regeln. (Dein Bibeltipp: 2. Mose 20:12.)

Haushalten lernen. In einem Ratgeber heißt es: „Ein Finanzplan kann nur dann erfolgreich sein, wenn man genau darauf schaut, wie man mit seinem Geld umgeht . . . Eine Grundregel, die es zu verstehen gilt, lautet: Für Dinge, die man nicht wirklich braucht, kein Geld ausgeben“ (The Complete Guide to Personal Finance: For Teenagers and College Students). (Dein Bibeltipp: Lukas 14:28.)

Sich Rat holen. Gibt es jemand, der dir Nachhilfe in Sachen Finanzplanung, Bankangelegenheiten und Rechnungen geben könnte, vielleicht deine Eltern? „Ich musste wieder mit dem kleinen Einmaleins anfangen“, sagt Marie. „Eine Freundin hat mit mir meine Ausgaben aufgelistet, die sinnvollen und die sinnlosen. Ich konnt’s nicht fassen: Das meiste Geld hatte ich für sinnloses Zeug ausgegeben! Am Ende hab ich durch all das noch eine echt wichtige Fähigkeit für die Eigenständigkeit dazugewonnen: Selbstdisziplin.“ (Dein Bibeltipp: Sprüche 13:10.)

Es zählt nicht so sehr, was man arbeitet, sondern dass man in seiner Arbeit gut wird

Aktiv Arbeit suchen. Die Zeit, in der du sonst auf Arbeit wärst, kannst du nutzen, um dich zu bewerben. Aber Vorsicht: Vielleicht will man dir einreden, du solltest im Berufsleben deine Träume verwirklichen. Doch wer nur für seine Traumkarriere offen ist, kann eine Menge Angebote verpassen und übersieht leicht Möglichkeiten, die direkt vor seiner Nase sind! Statt also Zeit auf der Suche nach dem einen Job zu verschwenden, lieber offen für Neues sein. Dabei gilt: Es zählt nicht so sehr, was man arbeitet, sondern dass man in seiner Arbeit gut wird. Tatsache ist, dass Menschen, die in ihrer Arbeit dazulernen und Erfahrung sammeln, ihre Arbeit auch lieber machen. Tu nicht nur, was dir Spaß macht — hab Spaß an dem, was du tust!

^ Abs. 5 Namen in diesem Artikel geändert.

^ Abs. 8 Viele Studenten in den USA befinden sich in einer ähnlich verfahrenen Situation: The Wall Street Journal berichtet, dass Collegeabsolventen, die einen Studienkredit aufnehmen, bei ihrem Abschluss durchschnittlich 33 000 Dollar Schulden haben.