Nach Johannes 11:1-57
Fußnoten
Studienanmerkungen
Lazarus: Vermutlich die griechische Form des hebräischen Namens Eleasar, der „Gott hat geholfen“ bedeutet.
Bethanien: Ein Dorf am SO-Hang des Ölbergs etwa 3 km von Jerusalem entfernt (Joh 11:18). In Bethanien wohnten Martha, Maria und Lazarus. Anscheinend nutzte Jesus ihr Zuhause als Stützpunkt, wenn er sich in Judäa aufhielt (Joh 11:1). Heute gibt es dort noch immer eine kleine Ortschaft, deren arabischer Name „Ort des Lazarus“ bedeutet.
Lazarus: Siehe Anm. zu Luk 16:20.
Bethanien: Siehe Anm. zu Mat 21:17.
in Judäa wollte man dich … steinigen: Diese Stelle kann man auch mit „die Juden wollten dich … steinigen“ übersetzen. (Vgl. Joh 10:31, 33.) Doch da Jesus gerade zu den Jüngern gesagt hatte: „Lasst uns wieder nach Judäa gehen“, waren es offensichtlich die Juden in Judäa, die versucht hatten, ihn zu steinigen (Joh 11:7). Das wird durch die vorliegende Übersetzung abgebildet.
ist nicht gestorben, sondern schläft: In der Bibel wird der Tod oft mit dem Schlaf verglichen (Ps 13:3; Joh 11:11-14; Apg 7:60; 1Ko 7:39, Fn.; 15:51; 1Th 4:13). Jesus war gerade im Begriff, das Mädchen wieder zum Leben zu bringen, und wollte mit seiner Aussage vielleicht zeigen, dass Menschen genauso aus dem Tod geweckt werden können wie aus einem tiefen Schlaf. Die Macht, das Mädchen aufzuerwecken, erhielt Jesus von seinem Vater, „der die Toten lebendig macht und das nicht Vorhandene ruft, als wäre es vorhanden“ (Rö 4:17).
starb: Im Griechischen steht hier das Verb für „(ein)schlafen“, „entschlafen“. In der Bibel wird es sowohl für den buchstäblichen Schlaf gebraucht (Mat 28:13; Luk 22:45; Joh 11:12; Apg 12:6) als auch für den Todesschlaf (Joh 11:11; Apg 7:60; 13:36, Fn.; 1Ko 7:39, Fn.; 15:6, 51, Fnn.; 2Pe 3:4, Fn.). Dort, wo es sich auf den Tod bezieht, schreiben Bibelübersetzer häufig „entschlafen“ oder einfach nur „sterben“, um Missverständnisse zu vermeiden. Im übertragenen Sinn wird der Begriff „schlafen“ in der Bibel auf diejenigen angewandt, die gestorben sind, weil sie von Adam Sünde und Tod geerbt haben. (Siehe Anm. zu Mar 5:39; Joh 11:11.)
eingeschlafen: In der Bibel wird der Tod oft mit dem Schlaf verglichen (Ps 13:3; Mar 5:39; Apg 7:60, Fn.; 1Ko 7:39, Fn.; 15:51; 1Th 4:13). Jesus würde Lazarus wieder zum Leben bringen. Deshalb wollte er mit seiner Aussage vielleicht zeigen, dass Menschen genauso aus dem Tod geweckt werden können wie aus einem tiefen Schlaf. Die Macht, Lazarus aufzuerwecken, erhielt Jesus von seinem Vater, „der die Toten lebendig macht und das nicht Vorhandene ruft, als wäre es vorhanden“ (Rö 4:17; siehe Anm. zu Mar 5:39; Apg 7:60).
Thomas: Dieser griechische Name stammt von einem aramäischen Wort, das „Zwilling“ bedeutet. Der Apostel Thomas war außerdem unter dem griechischen Namen Dídymos bekannt (in einigen Bibeln mit „Didymus“ wiedergegeben), was ebenfalls Zwilling bedeutet.
schon vier Tage im Grab: Als Lazarus ernsthaft krank wurde, ließen seine Schwestern Jesus benachrichtigen (Joh 11:1-3), der gerade ungefähr zwei Tagereisen von Bethanien entfernt war (Joh 10:40). Etwa zu der Zeit, als er ihre Nachricht erhielt, starb Lazarus. Jesus wartete noch zwei Tage ab, bevor er sich auf den Weg zu ihnen machte (Joh 11:6, 7). Dadurch kam er vier Tage nach dem Tod von Lazarus in Bethanien an. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Jesus mindestens zwei Menschen auferweckt: ein Kind, direkt nachdem es verstorben war, und einen Mann, wahrscheinlich ein paar Stunden nach seinem Tod (Luk 7:11-17; 8:49-55; vgl. Mat 11:5). Aber er hatte noch niemanden auferweckt, der bereits vier Tage tot war und bei dem bereits der Verwesungsprozess eingesetzt hatte (Joh 11:39). Bei den Juden gab es den Irrglauben, dass die Seele drei Tage nach dem Tod den Körper verlässt. Daher würden selbst diejenigen, die das glaubten, zugeben müssen, dass Jesus ein außergewöhnliches Wunder vollbrachte (Joh 12:9, 10, 17).
Grab: Oder „Gedenkgrab“. (Siehe Worterklärungen zu „Gedenkgrab“.)
etwa 3 Kilometer: Wtl. „etwa 15 Stadien“. Das griechische Wort stádion ist eine Längeneinheit, die 185 m oder einem Achtel einer römischen Meile entspricht. (Siehe Anh. B14.)
dass ich sie am letzten Tag auferwecke: Jesus sagte vier Mal, dass er Menschen am letzten Tag auferwecken würde (Joh 6:40, 44, 54). Auch Martha sprach von der „Auferstehung am letzten Tag“ (Joh 11:24; vgl. Da 12:13; siehe Anm. zu Joh 11:24). In Joh 12:48 wird dieser „letzte Tag“ mit einer Gerichtszeit in Verbindung gebracht, die offensichtlich der 1000-jährigen Regentschaft Christi entspricht. Jesus wird dann über alle Menschen ein Urteil sprechen, auch über alle, die auferstehen (Off 20:4-6).
Ich weiß, dass er auferstehen wird: Martha dachte, Jesus spreche von der künftigen Auferstehung am letzten Tag. (Siehe Anm. zu Joh 6:39.) Dass sie an diese Lehre glaubte, war nicht selbstverständlich. Ein Teil der religiösen Führer, die Sadduzäer, stritten die Auferstehungslehre nämlich ab, obwohl sie in den inspirierten Schriften verankert war (Da 12:13; Mar 12:18). Und die Pharisäer glaubten an die Unsterblichkeit der Seele. Martha dagegen wusste, dass Jesus die Auferstehung lehrte und dass er bereits Menschen auferweckt hatte – wenn auch niemanden, der schon so lange tot war wie Lazarus.
Leben in sich selbst hat: Oder „die Macht hat, Leben zu geben“. Jesus hat „Leben in sich selbst“, weil ihn sein Vater Jehova mit Machtbefugnissen ausgestattet hat, die er ursprünglich nur selbst hatte. Jesus erhielt zweifellos die Befugnis, Menschen die Möglichkeit zu eröffnen, von Gott als gerecht angesehen zu werden und so Leben zu erhalten. Er bekam außerdem die Fähigkeit, Tote aufzuerwecken und auf diese Weise Leben zu geben. Etwa ein Jahr nach dieser Äußerung deutete Jesus an, dass auch seine Nachfolger Leben in sich selbst haben könnten. (Was das in Verbindung mit Jesu Nachfolgern bedeutet, wird in der Anm. zu Joh 6:53 erklärt.)
Ich bin die Auferstehung und das Leben: Durch seinen Tod und seine Auferstehung erschloss Jesus Verstorbenen den Weg zurück zum Leben. Nach seiner Auferweckung erhielt er von Jehova nicht nur die Macht, die Toten wieder zum Leben zu bringen, sondern auch, ihnen ewiges Leben zu schenken. (Siehe Anm. zu Joh 5:26.) In Off 1:18 bezeichnet sich Jesus als „der Lebende“, der „die Schlüssel des Todes und des Grabes“ hat. Jesus ist somit die Hoffnung der Lebenden und der Toten. Er hat versprochen, die Gräber zu öffnen und die Verstorbenen zum Leben zurückzubringen – entweder im Himmel als seine Mitregenten oder auf der neuen Erde als seine Untertanen (Joh 5:28, 29).
wird überhaupt nie sterben: Wenn Jesus davon sprach, dass man nicht sterben bzw. für immer leben würde, meinte er nicht, dass die Menschen, die ihm damals zuhörten, wirklich niemals sterben müssten. Ihm ging es darum, dass der Glaube an ihn den Weg zu ewigem Leben eröffnet. Das wird durch seine Äußerungen in Johannes, Kapitel 6 gestützt, wo er den Glauben mit ewigem Leben in Verbindung brachte (Joh 6:39-44, 54).
Grab: Oder „Gedenkgrab“. (Siehe Worterklärungen zu „Gedenkgrab“.)
brach … in Tränen aus: Das entsprechende Wort (dakrýō) ist die Verbform des griechischen Substantivs für „Tränen“, das z. B. in Luk 7:38, Apg 20:19, 31, Heb 5:7, Off 7:17; 21:4 vorkommt. Es scheint hier mehr um das Vergießen von Tränen als um hörbares Weinen zu gehen. In den Christlichen Griechischen Schriften wird dieses Verb nur hier gebraucht. Es unterscheidet sich von dem Verb in Joh 11:33 (siehe Anm.), das beschreibt, wie Maria und die Juden weinten. Obwohl er Lazarus gleich auferwecken würde, machte es Jesus sehr traurig, den Kummer seiner geliebten Freunde zu sehen. Aus tiefer Liebe zu ihnen und aus Mitgefühl vergoss er vor ihren Augen Tränen. Wie dieser Bericht zeigt, geht es Jesus sehr nahe, wenn jemand einen geliebten Menschen durch den Tod verliert.
weinte: Das griechische Wort für „weinen“ bezieht sich oft auf hörbares Weinen. In Luk 19:41 wird dasselbe Verb verwendet. Dort geht es darum, dass Jesus weinte, als er die Zerstörung Jerusalems ankündigte.
seufzte … war ganz aufgewühlt: Die Kombination der zwei entsprechenden griechischen Verben beschreibt Jesu äußerst tiefe Empfindungen. Das mit „seufzen“ wiedergegebene Verb embrimáomai drückt allgemein starke Emotionen aus. Hier wird durch den Kontext deutlich, dass Jesus seufzte, weil er sehr bewegt war. Das mit „ganz aufgewühlt sein“ übersetzte Verb tarássō bezieht sich auf innerliche Aufregung. Einem Textforscher zufolge bedeutet es in diesem Kontext „seelische Erregung“, „von starkem Schmerz o. Traurigkeit erfüllt sein“. In Joh 13:21 beschreibt dieses Verb Jesu Empfindungen bei dem Gedanken, dass Judas ihn verraten würde. (Siehe Anm. zu Joh 11:35.)
innerlich: Wtl. „im Geist“. Das griechische Wort pneuma beschreibt hier offenbar die Triebkraft, die vom Herzen ausgeht und jemand veranlasst, etwas Bestimmtes zu sagen oder zu tun. (Siehe Worterklärungen zu „Geist“.)
weinte: Das griechische Wort für „weinen“ bezieht sich oft auf hörbares Weinen. In Luk 19:41 wird dasselbe Verb verwendet. Dort geht es darum, dass Jesus weinte, als er die Zerstörung Jerusalems ankündigte.
brach … in Tränen aus: Das entsprechende Wort (dakrýō) ist die Verbform des griechischen Substantivs für „Tränen“, das z. B. in Luk 7:38, Apg 20:19, 31, Heb 5:7, Off 7:17; 21:4 vorkommt. Es scheint hier mehr um das Vergießen von Tränen als um hörbares Weinen zu gehen. In den Christlichen Griechischen Schriften wird dieses Verb nur hier gebraucht. Es unterscheidet sich von dem Verb in Joh 11:33 (siehe Anm.), das beschreibt, wie Maria und die Juden weinten. Obwohl er Lazarus gleich auferwecken würde, machte es Jesus sehr traurig, den Kummer seiner geliebten Freunde zu sehen. Aus tiefer Liebe zu ihnen und aus Mitgefühl vergoss er vor ihren Augen Tränen. Wie dieser Bericht zeigt, geht es Jesus sehr nahe, wenn jemand einen geliebten Menschen durch den Tod verliert.
Grab: Oder „Gedenkgrab“. (Siehe Worterklärungen zu „Gedenkgrab“.)
er riecht bestimmt schon: Aus Marthas Bemerkung lässt sich schließen, dass es bei den Juden nicht Brauch war, einen Leichnam aufwendig einzubalsamieren, um ihn möglichst lange zu konservieren. Wäre Lazarus einbalsamiert worden, hätte Martha nicht darauf hingewiesen, dass er wahrscheinlich schon riecht. Man hatte seine Hände und Füße zwar mit Binden umwickelt und sein Gesicht mit einem Tuch verhüllt, aber höchstwahrscheinlich nicht in der Absicht, den Verwesungsprozess zu verlangsamen (Joh 11:44).
Es sind nämlich schon vier Tage vergangen: Wtl. „Es ist nämlich der Vierte“. Das mit „vier Tage“ wiedergegebene griechische Wort ist eigentlich nur eine Ordnungszahl. Dass es dabei um Tage geht, ergibt sich aus dem Kontext. Offensichtlich waren drei ganze Tage und ein Teil vom vierten Tag vergangen.
Lazarus: Vermutlich die griechische Form des hebräischen Namens Eleasar, der „Gott hat geholfen“ bedeutet.
Lazarus: Siehe Anm. zu Luk 16:20.
das Gesicht mit einem Tuch verhüllt: Bei den Juden war es üblich, einen Leichnam vor der Beisetzung in sauberes Leinen einzuwickeln und aromatische Substanzen hinzuzufügen. Dabei handelte es sich aber nicht um eine Einbalsamierung, wie sie bei den Ägyptern üblich war (1Mo 50:3; Mat 27:59; Mar 16:1; Joh 19:39, 40). Als Lazarus aus dem Grab kam, war sein Gesicht immer noch mit dem Tuch verhüllt, das man ihm um den Kopf gewickelt hatte. Das griechische Wort soudárion, hier mit „Tuch“ übersetzt, bezeichnet ein kleines Stück Stoff, das man als Handtuch, Serviette oder Waschlappen verwendete. In Joh 20:7 wird es auch für das Tuch gebraucht, „das Jesus um den Kopf gehabt hatte“.
unsere heilige Stätte: Gemeint ist wahrscheinlich der Tempel in Jerusalem. (Vgl. Apg 6:13, 14.)
Hoher Priester: Solange Israel eine unabhängige Nation war, blieb der Hohe Priester auf Lebenszeit im Amt (4Mo 35:25). Doch unter der römischen Besetzung waren die von Rom ernannten Machthaber berechtigt, den Hohen Priester ein- und abzusetzen. (Siehe Worterklärungen zu „Hoher Priester“.) Kaiphas, den die Römer ins Amt berufen hatten, war ein geschickter Diplomat und länger Hoher Priester als alle seine unmittelbaren Vorgänger, und zwar von etwa 18 bis 36 u. Z. Mit der Anmerkung, Kaiphas sei in diesem Jahr Hoher Priester gewesen (d. h. im Jahr 33), wollte Johannes offenbar darauf hinweisen, dass das denkwürdige Jahr von Jesu Hinrichtung in die Amtszeit von Kaiphas fiel. (Zur möglichen Lage von Kaiphas’ Haus siehe Anh. B12.)
Ephraim: Eine Stadt, die man allgemein für das Ephrain hält, das Abija, der König von Juda, im Kampf gegen Jerobeam, den König von Israel, einnahm (2Ch 13:19). Man nimmt an, dass sich dort heute das Dorf et-Tajibe befindet. Es liegt nahe der Wildnis, ungefähr 6 km im NO von Bethel und 3 km im SO von der vermutlichen Lage Baal-Hazors (2Sa 13:23). Von dort hat man einen weiten Blick nach SO auf die Ebene von Jericho und auf das Tote Meer. Laut dem jüdischen Historiker Josephus wurde Ephraim von dem römischen Feldherrn Vespasian während seines Feldzugs gegen Jerusalem erobert (Geschichte des jüdischen Krieges, 4. Buch, Kap. 9, Abs. 9).
Das Passahfest: Das hier erwähnte Passahfest in der frühen Phase von Jesu Dienst muss das Passah im Frühjahr 30 u. Z. gewesen sein, da er seine Predigttätigkeit im Herbst 29 u. Z., nach seiner Taufe, aufnahm. (Siehe Anm. zu Luk 3:1 und Anh. A7.) Ein Vergleich der vier Evangelien zeigt, dass in der Zeit von Jesu irdischem Dienst vier Passahfeste stattfanden. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass Jesu Dienst dreieinhalb Jahre dauerte. Die Berichte von Matthäus, Markus und Lukas (oft als synoptische Evangelien bezeichnet) sprechen nur von Jesu letztem Passah. Johannes dagegen erwähnt drei Passahfeste direkt (Joh 2:13; 6:4; 11:55); bei dem vierten handelte es sich höchstwahrscheinlich um das „jüdische Fest“ in Joh 5:1. Dieses Beispiel macht deutlich, dass man die vier Evangelien miteinander vergleichen muss, um ein vollständigeres Bild von Jesu Leben zu bekommen. (Siehe Anm. zu Joh 5:1; 6:4; 11:55.)
ein jüdisches Fest: Johannes sagt nicht, um welches Fest es sich genau handelte, aber es spricht einiges dafür, dass er vom Passahfest 31 u. Z. sprach. Im Großen und Ganzen ist der Bericht von Johannes in chronologischer Reihenfolge verfasst. Der Kontext ordnet das Fest nicht lange nach Jesu Aussage ein, „dass es noch vier Monate bis zur Ernte sind“ (Joh 4:35). Und die Erntesaison, speziell die Gerstenernte, begann um die Zeit des Passahs, das am 14. Nisan (März/April) stattfand. Jesus scheint seine Aussage also im Monat Kislew (November/Dezember) gemacht zu haben. Dazwischen lagen noch das Fest der Einweihung und das Purimfest. Bei diesen Festen war ein Israelit aber nicht verpflichtet, nach Jerusalem hinaufzugehen. Anders beim Passah. Nach Gottes Gesetz hätte Jesus die Verpflichtung gehabt, bei diesem Fest in Jerusalem zu sein (5Mo 16:16). Deshalb ist es am wahrscheinlichsten, dass mit dem „jüdischen Fest“ das Passah gemeint ist. Es stimmt zwar, dass Johannes nur wenig über die Zeit bis zum nächsten Passahfest berichtet (Joh 6:4), doch wie die Übersicht in Anh. A7 zeigt, schreibt er generell nur sehr wenig über die frühe Phase von Jesu Dienst. Viele Ereignisse aus dieser Zeit, die er auslässt, waren bereits in den anderen drei Evangelien zu finden. Tatsächlich berichten diese über so viele Aktivitäten von Jesus, dass es schlüssig erscheint, dass zwischen dem in Joh 2:13 erwähnten Passah und dem in Joh 6:4 erwähnten noch ein weiteres Passahfest stattfand. (Siehe Anh. A7 und Anm. zu Joh 2:13.)
Passahfest: Gemeint ist offenbar das Passah im Jahr 32 u. Z., das dritte Passah in der Zeit von Jesu irdischem Dienst. (Siehe Anm. zu Joh 2:13; 5:1; 11:55 und Anh. A7.)
Das jüdische Passah: Gemeint ist das Passahfest 33 u. Z., offensichtlich das vierte Passah, das im Johannesevangelium erwähnt wird. (Siehe Anm. zu Joh 2:13; 5:1; 6:4.)
Medien

Jesus ruft dem Toten zu: „Lazarus, komm heraus!“ (Joh 11:43). Augenblicklich erlangt Lazarus sein Bewusstsein zurück. Noch von Stoffstreifen umwickelt steht er auf und macht ein paar Schritte. Seine Schwestern Martha und Maria können ihren Augen kaum trauen. Aber es ist wahr – ihr Bruder lebt! Viele, die das miterleben, beginnen an Jesus zu glauben. Dieser Bericht malt ein eindrucksvolles Bild von Jesu selbstloser Liebe. Aber das ist nicht alles. Er gewährt uns auch einen kleinen Ausblick auf das, was Jesus in viel größerem Stil in der neuen Welt vollbringen wird (Joh 5:28). Nur im Johannesevangelium ist die Geschichte von Lazarus’ Auferweckung festgehalten.

Der jüdische Hohe Rat oder Große Sanhedrin setzte sich aus 71 Mitgliedern zusammen und hatte seinen Sitz in Jerusalem. (Siehe Worterklärungen zu „Sanhedrin“.) Gemäß der Mischna waren die Plätze in drei Reihen halbkreisförmig angeordnet. Die Beschlüsse des Rates wurden von zwei Schreibern festgehalten. Die Abbildung stützt sich zum Teil auf die Überreste eines Gebäudes, die man in Jerusalem entdeckt hat. Manche nehmen an, in dem Gebäude habe sich im 1. Jh. der Saal des Hohen Rates befunden. (Siehe Anh. B12, Karte „Jerusalem und Umgebung“.)
(1) Hoher Priester
(2) Mitglieder des Sanhedrins
(3) Angeklagter
(4) Gerichtsschreiber