Der zweite Brief an die Korinther 7:1-16
Fußnoten
Studienanmerkungen
wurde gesund gemacht: Wtl. „wurde gereinigt“. Hier geht es um die Heilung des aussätzigen Naaman (2Kö 5:3-10, 14). Laut mosaischem Gesetz war ein Aussätziger rituell unrein (3Mo 13:1-59). Deshalb wird der griechische Begriff, der wtl. „reinigen“ bedeutet, häufig in Verbindung mit der Heilung von Aussätzigen gebraucht (Mat 8:3, Fn.; 10:8, Fn.; Mar 1:40, 41, Fnn.).
wollen wir uns von jeder Verunreinigung … reinigen: Das griechische Verb, das hier mit „reinigen“ wiedergegeben ist, und verwandte Begriffe (unter anderem mit „sauber machen“, „rein“, „Reinigung“ übersetzt) haben ein breites Bedeutungsspektrum. Sie können sich darauf beziehen, körperlich rein (Mat 23:25), rituell rein (Luk 2:22; 5:14; Joh 11:55) oder von Sünden rein zu sein (2Pe 1:9) sowie ein reines Herz, ein reines Gewissen oder reine Gedanken zu haben (1Ti 1:5; Tit 1:15; Heb 9:14). Das Verb wird auch für das Heilen von Krankheiten verwendet (Mat 8:2, Fn.; 11:5, Fn.; Mar 1:40-42, Fnn.; Luk 17:14; siehe Anm. zu Luk 4:27). Im vorliegenden Vers geht es um körperliche und moralische Reinheit sowie Reinheit in Bezug auf die Anbetung.
des Körpers und Geistes: Verunreinigungen des Körpers können durch Verhaltensweisen entstehen, die dem Körper schaden. Verunreinigungen des Geistes, also der Gedanken, entstehen durch Verhaltensweisen, die gegen die moralischen Werte und Lehren der Bibel verstoßen. Zusammengenommen stehen Körper und Geist für den gesamten Menschen.
völlige Heiligkeit in Gottesfurcht anstreben: Die Begriffe „heilig“ bzw. „Heiligkeit“ bezeichnen in den Christlichen Griechischen Schriften etwas, das für Jehova reserviert ist, oder jemanden, der ihm hingegeben ist. Im vorliegenden Vers und auch in anderen Versen geht es um eine Lebensweise, die von Reinheit geprägt ist (Mar 6:20; 1Pe 1:15, 16). Die im Griechischen verwendete Verbform vermittelt den Gedanken eines fortlaufenden Prozesses. Heiligkeit erreicht man nicht über Nacht. Christen lassen sich kontinuierlich formen und versuchen ständig, sich noch enger an Gottes vollkommene Maßstäbe zu halten. Dazu motiviert sie Gottesfurcht, eine von Liebe erfüllte Ehrfurcht vor Jehova (Ps 89:7).
Macht in eurem Herzen Platz für uns: Oder „Öffnet uns euer Herz“, „Nehmt uns auf“. Das entsprechende griechische Verb chōréō bedeutet wtl. „Raum geben“. Wie ein Nachschlagewerk erklärt, geht es im übertragenen Sinn darum, „ein großes Herz“ zu haben, d. h. großherzig zu sein.
mit aller Offenheit: Oder „mit dem größten Freimut der Rede“, „mutig“. Im Griechischen steht hier das Substantiv parrēsía, das in Apg 4:13 mit „offen reden“ übersetzt ist. Dieses Substantiv sowie das verwandte Verb parrēsiázomai, das unter anderem mit „mutig und offen sprechen“ oder „freiheraus sagen“ wiedergegeben wird, kommen in der Apostelgeschichte immer wieder vor. Von Anfang bis Ende macht der Bericht von Lukas deutlich: Mutiges und offenes Predigen war ein Markenzeichen der ersten Christen (Apg 4:29, 31; 9:27, 28; 13:46; 14:3; 18:26; 19:8; 26:26).
ganz offen mit euch reden: Oder „freimütig mit euch reden“. Das entsprechende griechische Wort parrēsía hat die Grundbedeutung „Offenheit im Reden“. (Siehe Anm. zu Apg 28:31.)
uns: Wtl. „unser Fleisch“. Das griechische Wort sarx („Fleisch“) bezieht sich hier auf den Körper aus Fleisch und Blut.
wir wurden … weiter bedrängt: Den ersten Brief an die Korinther hatte Paulus von Ephesus aus geschrieben. Er hatte auch Titus von dort nach Korinth geschickt und dann sehnsüchtig auf eine Rückmeldung von ihm gewartet. Allerdings schreibt Paulus gemäß 2Ko 2:12, 13: „Als ich nun nach Troas kam, … verspürte ich [wtl. „mein Geist“] keine Erleichterung, weil ich meinen Bruder Titus nicht fand.“ (Siehe Anm. zu 2Ko 2:13.) Im vorliegenden Vers spricht er davon, dass er auch körperlich „keine Erleichterung“ empfand. Er erklärt, dass seine Ängste und Sorgen nach seiner Ankunft in Mazedonien durch Gegnerschaft noch verstärkt wurden. Es gab außen Kämpfe – so intensive Verfolgung, dass sein Leben in Gefahr war (2Ko 1:8) – und innen Befürchtungen – er machte sich Sorgen um die Versammlungen, auch um die in Korinth. Als Titus endlich mit einem positiven Bericht aus Korinth ankam, verspürten Paulus und seine Begleiter sowohl körperlich als auch emotional Erleichterung (2Ko 7:6).
verspürte ich keine Erleichterung, weil ich meinen Bruder Titus nicht fand: Paulus hatte den ersten Brief an die Korinther geschrieben, während er sich in Ephesus aufhielt. Darin wies er sie streng zurecht. Dann schickte er Titus wegen der Sammlung für die bedürftigen Brüder in Judäa nach Korinth (2Ko 8:1-6). Paulus hatte gehofft, Titus danach in Troas zu treffen – sicher um zu erfahren, wie die Korinther auf seinen strengen Brief reagiert hatten. Da es jedoch nicht zu dem Treffen kam, empfand Paulus „keine Erleichterung“. Dass er den Brüdern in Korinth so offen seine Gefühle mitteilt, zeigt, wie sehr sie ihm am Herzen lagen. Später „reiste [Paulus] nach Mazedonien ab“, wo er Titus traf. Zu seiner großen Erleichterung und Freude konnte Titus Gutes berichten: Die Versammlung hatte den Rat angenommen (2Ko 7:5-7; siehe Anm. zu 2Ko 7:5).
während seiner Gegenwart: Das griechische Wort parousía, das hier mit „Gegenwart“ übersetzt ist, kommt zum ersten Mal in Mat 24:3 vor, wo einige Apostel Jesus fragten: „An welchem Zeichen wird man deine Gegenwart … erkennen?“ Gemeint ist Jesu Gegenwart als messianischer König seit seiner unsichtbaren Thronbesteigung zu Beginn der letzten Tage des heutigen Weltsystems. Das Wort parousía wird in vielen Bibelübersetzungen mit „Kommen“ wiedergegeben, doch wörtlich bedeutet es „dabei sein“ oder „daneben sein“. Mit Jesu parousía ist nicht einfach nur sein Kommen oder seine Ankunft gemeint, sondern seine Anwesenheit oder Gegenwart in einem bestimmten Zeitraum. Das wird durch Mat 24:37-39 deutlich, wo „die Zeit Noahs ... vor der Sintflut“ mit der „Gegenwart des Menschensohnes“ verglichen wird. In Php 2:12 verwendet Paulus das Wort parousía, um seine „Anwesenheit“ oder Gegenwart seiner „Abwesenheit“ gegenüberzustellen. (Siehe Anm. zu 1Ko 16:17.) Wie Paulus erklärt, würde die Auferstehung zu Leben im Himmel für diejenigen, die zum Christus gehören (seine geistgesalbten Brüder und Miterben), einige Zeit nach Jesu Einsetzung als König von Gottes Königreich stattfinden.
Gegenwart: Paulus verwendet hier das griechische Wort parousía, das viele Bibelübersetzungen mit „Ankunft“ wiedergeben. Die Wiedergabe „Gegenwart“ ist jedoch ebenfalls berechtigt. In Php 2:12 gebraucht Paulus das Wort parousía, wenn er seine Anwesenheit oder Gegenwart seiner Abwesenheit gegenüberstellt. (Siehe Anm. zu 1Ko 15:23.)
euch wirklich um mich sorgt: Wtl. „von eurem Eifer für mich“. In 2Ko 7:11 ist das griechische Wort für „sich sorgen“ mit „Eifer“ übersetzt. Paulus wiederholt mehrfach dasselbe griechische Pronomen. Nach Ansicht mancher Gelehrter betont er dadurch seine Überzeugung, dass die Korinther wirklich um ihn besorgt waren, so wie er sich um sie sorgte. Sie bedauerten, dass sie ihm Kummer gemacht hatten. Das zu wissen, beruhigte Paulus und freute ihn.
im Sinne Gottes traurig: Das Gute an dieser Trauer war, dass sie die Christen in Korinth zur Reue veranlasste. Im 1. Korintherbrief hatte Paulus die Versammlung zurechtgewiesen, weil sie in ihrer Mitte einen Mann duldete, der ein unmoralisches Leben führte (1Ko 5:1, 2, 13). Die Versammlung nahm sich die Zurechtweisung zu Herzen und sah nicht länger über die Sünde hinweg. Daraufhin bereute der Mann aufrichtig (2Ko 2:6-8; 7:11). Mit der Formulierung „im Sinne Gottes traurig“ ist gemeint, dass den Korinthern ihr Verhalten nicht nur leidtat, sondern dass sie sich auch aktiv um Gottes Vergebung bemühten und sich wieder an Gottes Maßstäbe hielten. (Siehe Anm. zu 2Ko 7:10.)
Traurigkeit im Sinne Gottes … Traurigkeit der Welt: Paulus unterscheidet hier zwei Arten von Traurigkeit. „Traurigkeit im Sinne Gottes“ führt zur Reue, weil der Betreffende einsieht, dass er gegen Gott gesündigt hat. Er bemüht sich daraufhin um Gottes Vergebung und ändert sein Verhalten. Diese Art Traurigkeit führte die Christen in Korinth zur Rettung (2Ko 7:8, 9, 11; siehe Anm. zu 2Ko 7:9). Dagegen ruft „die Traurigkeit der Welt“ lediglich ein unangenehmes Gefühl hervor, weil die Sünde aufgedeckt wurde oder negative Folgen hat. Der Betreffende bereut die Sünde nicht wirklich und bedauert nicht, dass sie seinem Verhältnis zu Gott schadet. Er bemüht sich nicht um Gottes Vergebung, weshalb diese Art Traurigkeit letztendlich zum Tod führt.
Traurigkeit im Sinne Gottes … Traurigkeit der Welt: Paulus unterscheidet hier zwei Arten von Traurigkeit. „Traurigkeit im Sinne Gottes“ führt zur Reue, weil der Betreffende einsieht, dass er gegen Gott gesündigt hat. Er bemüht sich daraufhin um Gottes Vergebung und ändert sein Verhalten. Diese Art Traurigkeit führte die Christen in Korinth zur Rettung (2Ko 7:8, 9, 11; siehe Anm. zu 2Ko 7:9). Dagegen ruft „die Traurigkeit der Welt“ lediglich ein unangenehmes Gefühl hervor, weil die Sünde aufgedeckt wurde oder negative Folgen hat. Der Betreffende bereut die Sünde nicht wirklich und bedauert nicht, dass sie seinem Verhältnis zu Gott schadet. Er bemüht sich nicht um Gottes Vergebung, weshalb diese Art Traurigkeit letztendlich zum Tod führt.
Reue: Mit dem entsprechenden griechischen Wort (metánoia) ist ein Umdenken gemeint, eine Änderung der Einstellung und der Absichten. Im Zusammenhang mit Sünden schließt Reue den Wunsch ein, wieder ein gutes Verhältnis zu Gott aufzubauen. Ein Sünder, der aufrichtig bereut, bedauert sein falsches Verhalten und ist fest entschlossen, die Sünde nicht zu wiederholen. Er schlägt eine andere Richtung ein. Wie Paulus erklärt, führt diese Art Reue zur Rettung. (Siehe Worterklärungen.)
im Sinne Gottes traurig: Das Gute an dieser Trauer war, dass sie die Christen in Korinth zur Reue veranlasste. Im 1. Korintherbrief hatte Paulus die Versammlung zurechtgewiesen, weil sie in ihrer Mitte einen Mann duldete, der ein unmoralisches Leben führte (1Ko 5:1, 2, 13). Die Versammlung nahm sich die Zurechtweisung zu Herzen und sah nicht länger über die Sünde hinweg. Daraufhin bereute der Mann aufrichtig (2Ko 2:6-8; 7:11). Mit der Formulierung „im Sinne Gottes traurig“ ist gemeint, dass den Korinthern ihr Verhalten nicht nur leidtat, sondern dass sie sich auch aktiv um Gottes Vergebung bemühten und sich wieder an Gottes Maßstäbe hielten. (Siehe Anm. zu 2Ko 7:10.)
rein: Oder „unschuldig“. In seinem vorigen Brief hatte Paulus die Versammlung in Korinth zurechtgewiesen; daraufhin entfernte sie den Sünder aus ihrer Mitte (1Ko 5:1-5, 13; siehe Anm. zu 2Ko 7:9). Die Versammlung stand nun vor Gott wieder rein da. Sie trug keine Mitschuld an dem Fehlverhalten. Damit sie rein blieb, warnt Paulus sie weiter vor sexueller Unmoral (2Ko 12:20, 21).
im Sinne Gottes traurig: Das Gute an dieser Trauer war, dass sie die Christen in Korinth zur Reue veranlasste. Im 1. Korintherbrief hatte Paulus die Versammlung zurechtgewiesen, weil sie in ihrer Mitte einen Mann duldete, der ein unmoralisches Leben führte (1Ko 5:1, 2, 13). Die Versammlung nahm sich die Zurechtweisung zu Herzen und sah nicht länger über die Sünde hinweg. Daraufhin bereute der Mann aufrichtig (2Ko 2:6-8; 7:11). Mit der Formulierung „im Sinne Gottes traurig“ ist gemeint, dass den Korinthern ihr Verhalten nicht nur leidtat, sondern dass sie sich auch aktiv um Gottes Vergebung bemühten und sich wieder an Gottes Maßstäbe hielten. (Siehe Anm. zu 2Ko 7:10.)
Gehorsam: Das griechische Wort für „Gehorsam“ ist mit dem Verb hypakoúō verwandt, das so viel wie „auf jemanden hören“ bedeutet. Jesus ist das perfekte Beispiel für jemanden, der auf Gott hörte. „Durch den Gehorsam des einen [Jesus]“ werden viele gesegnet (Rö 5:19). Hier geht es darum, auf die zu hören, denen Gott Verantwortung übertragen hat. Paulus lobt die Christen in Korinth, weil sie die Anweisungen von Titus, der sie als Ältester besucht hatte, respektvoll umgesetzt hatten (2Ko 7:13-16).
auf euch vertrauen kann: Evtl. auch „euretwegen guten Mutes sein kann“. Paulus lobt die Christen in Korinth, weil sie die Anweisungen von Titus, der sie als Ältester besucht hatte, respektvoll umgesetzt hatten (2Ko 7:13-15). Ihre Reaktion wirkte sich auch auf Paulus gut aus; er freute sich darüber, dass er ihnen vertrauen konnte.