Der zweite Brief an die Korinther 13:1-14
Fußnoten
Studienanmerkungen
zum dritten Mal: Paulus sagt nicht, dass er die Korinther drei Mal besucht hat, sondern dass er drei Mal dazu bereit war. Bei seinem ersten Besuch in Korinth hatte er die Versammlung gegründet und war anderthalb Jahre dort geblieben (Apg 18:9-11). Später hätte er sie gern ein zweites Mal besucht, aber bestimmte Umstände sprachen dagegen (2Ko 1:15, 16, 23). Anscheinend schrieb Paulus seine beiden inspirierten Briefe an die Korinther kurz hintereinander und hätte dazwischen nicht genug Zeit gehabt, dorthin zu reisen. Zudem wird in der Apostelgeschichte nur ein Besuch konkret erwähnt (Apg 18:1). Der dritte beabsichtigte Besuch, von dem Paulus hier und in 2Ko 13:1, 2 spricht, fand tatsächlich statt, und zwar um das Jahr 56 u. Z.; in Korinth schrieb Paulus den Römerbrief (Apg 20:2, 3; Rö 16:1, 23; 1Ko 1:14).
zum dritten Mal: Siehe Anm. zu 2Ko 12:14.
durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen: Gemäß dem mosaischen Gesetz musste eine Anschuldigung vor Gericht durch „die Aussage [wtl. „Mund“] von zwei oder drei Zeugen“ bestätigt werden (5Mo 17:6; 19:15). Jesus hielt sich an diese Regel (Mat 18:16; Joh 8:17, 18). Das griechische Wort für „Mund“ steht in übertragenem Sinn für eine Zeugenaussage (es handelt sich dabei um das Stilmittel der Metonymie). Dadurch, dass Paulus im Zusammenhang mit seinen Besuchen in Korinth aus 5Mo 19:15 zitiert, wird deutlich, dass das gleiche Prinzip auch in der Christenversammlung angewandt wurde (1Ti 5:19).
am Pfahl hingerichtet: Oder „an einem Pfahl (Stamm) befestigt“. (Siehe Anm. zu Mat 20:19 und Worterklärungen zu „Pfahl; Stamm“, „Marterpfahl“.)
an einem Pfahl hingerichtet wird: Oder „an einem Pfahl (Stamm) befestigt wird“. Das ist die erste von über 40 Stellen in den Christlichen Griechischen Schriften, wo das Verb stauróō vorkommt. Das entsprechende griechische Substantiv staurós wird mit „Marterpfahl“ wiedergegeben. (Siehe Anm. zu Mat 10:38; 16:24; 27:32 und Worterklärungen zu „Marterpfahl“, „Pfahl; Stamm“.) Die Septuaginta verwendet das Verb stauróō in Est 7:9 in Verbindung mit dem Befehl, Haman an einen mehr als 20 m hohen Stamm zu hängen. Im klassischen Griechisch bedeutet stauróō „Pfähle einschlagen“, „mit Pfählen einzäunen“, „ein Pfahlwerk (eine Palisade) errichten“.
Prüft immer wieder: Einige in Korinth wollten einen Beweis dafür, dass Paulus wirklich den Christus vertrat (2Ko 13:3). Paulus führt ihnen hier jedoch vor Augen, dass sie sich selbst immer wieder prüfen mussten. Das griechische Wort für „prüfen“ bedeutet laut einem Fachwörterbuch „untersuchen, um zu ermitteln, welcher Art jemand ist“. Die Korinther konnten überprüfen, wie es um ihren Glauben bestellt war, indem sie ihr Verhalten im Alltag, ihre Ansichten und ihre Entscheidungen mit den heiligen Wahrheiten verglichen, die sie gelernt hatten. Eine solche Selbstprüfung würde ihnen helfen, sich immer wieder als echte Christen zu bewähren. Das mit „bewähren“ übersetzte Wort wurde auch verwendet, wenn man etwas auf seine Echtheit prüfen wollte, z. B. ein Metall.
im Glauben: In diesem Zusammenhang bezieht sich der Ausdruck „Glaube“ auf die Gesamtheit der christlichen Lehren und Glaubensansichten (Apg 6:7; Gal 6:10; Eph 4:5; Jud 3). Er wird ähnlich verwendet wie der Begriff „Wahrheit“ in Gal 5:7, 2Pe 2:2 und 2Jo 1. Wie Paulus hervorhebt, reicht es nicht, die Lehren Jesu zu kennen; ein Christ muss „im Glauben“ sein, d. h. nach diesen Wahrheiten leben (2Ko 12:20, 21).
korrigiert werdet: Oder „in die richtige Anordnung (Ausrichtung) gebracht werdet“. Das griechische Wort katártisis, das mit „korrigiert werden“ wiedergegeben ist, kommt in den Christlichen Griechischen Schriften nur hier vor. An anderen Stellen stehen verwandte Begriffe, die alle beschreiben, dass etwas instand gesetzt oder in Ordnung gebracht wird. Zum Beispiel bezeichnet das Verb katartízō in Mat 4:21 das „Ausbessern“ von Netzen. Dasselbe Verb kommt in Gal 6:1 vor. Dort geht es darum, jemanden nach einem Fehltritt „wieder auf den richtigen Weg zu bringen“. In Eph 4:12 steht das verwandte Substantiv katartismós (mit „auf den richtigen Weg bringen“ übersetzt), das im medizinischen Kontext für das Einrichten von Knochen oder das Einrenken von Gelenken verwendet wurde.
lasst euch weiter korrigieren: Siehe Anm. zu 2Ko 13:9.
korrigiert werdet: Oder „in die richtige Anordnung (Ausrichtung) gebracht werdet“. Das griechische Wort katártisis, das mit „korrigiert werden“ wiedergegeben ist, kommt in den Christlichen Griechischen Schriften nur hier vor. An anderen Stellen stehen verwandte Begriffe, die alle beschreiben, dass etwas instand gesetzt oder in Ordnung gebracht wird. Zum Beispiel bezeichnet das Verb katartízō in Mat 4:21 das „Ausbessern“ von Netzen. Dasselbe Verb kommt in Gal 6:1 vor. Dort geht es darum, jemanden nach einem Fehltritt „wieder auf den richtigen Weg zu bringen“. In Eph 4:12 steht das verwandte Substantiv katartismós (mit „auf den richtigen Weg bringen“ übersetzt), das im medizinischen Kontext für das Einrichten von Knochen oder das Einrenken von Gelenken verwendet wurde.
mit heiligem Kuss: Siehe Anm. zu Rö 16:16.
mit heiligem Kuss: In vier seiner Briefe (hier und in 1Ko 16:20; 2Ko 13:12; 1Th 5:26) ermuntert Paulus seine Glaubensbrüder dazu, einander „mit heiligem Kuss“ zu grüßen. Der Apostel Petrus verwendet einen ähnlichen Ausdruck: „Grüßt einander mit einem Kuss der Liebe“ (1Pe 5:14). In biblischer Zeit galt der Kuss als Zeichen der Zuneigung, des Respekts oder des Friedens. Man küsste sich gewöhnlich zur Begrüßung oder auch zur Verabschiedung (Ru 1:14; Luk 7:45). Dieser Brauch war nicht nur zwischen männlichen und weiblichen Verwandten üblich (1Mo 29:11; 31:28), sondern auch zwischen männlichen Verwandten und zwischen engen Freunden (1Mo 27:26, 27; 45:15; 2Mo 18:7; 1Sa 20:41, 42; 2Sa 14:33; 19:39; siehe Anm. zu Apg 20:37). Bei den Christen machte diese Geste die Einheit und Verbundenheit deutlich, die unter ihnen herrschte und die auf der wahren Anbetung beruhte. So ein Kuss war kein bloßes Ritual und hatte auch nichts mit romantischen oder erotischen Gefühlen zu tun (Joh 13:34, 35).