Der zweite Brief an die Korinther 1:1-24
Studienanmerkungen
Der erste Brief an die Korinther: Titel wie dieser waren offensichtlich nicht im Originaltext enthalten. Wie alte Handschriften zeigen, wurden sie später hinzugefügt, zweifellos um die verschiedenen Briefe leichter auseinanderhalten zu können. Der Papyruskodex P46 macht deutlich, dass Abschreiber die Bibelbücher durch Titel voneinander unterschieden. P46 ist die älteste bekannte Sammlung von Paulusbriefen. Dieser Kodex wird oft auf die Zeit um 200 u. Z. datiert und enthält neun Briefe von Paulus. Der 1. Korintherbrief beginnt in dem Kodex mit dem Titel Pros Korínthious A („An [die] Korinther 1“). (Siehe Mediengalerie, „Der erste Brief von Paulus an die Korinther“.) Diesen Titel findet man auch in anderen frühen Manuskripten wie dem Codex Vaticanus und dem Codex Sinaiticus aus dem 4. Jh. Dort erscheint er am Anfang und am Ende des Briefes.
Der zweite Brief an die Korinther: Titel wie dieser waren offensichtlich nicht im Originaltext enthalten. Wie alte Handschriften zeigen, wurden sie später hinzugefügt, zweifellos um die verschiedenen Briefe leichter auseinanderhalten zu können. (Siehe Anm. zu 1Ko „Titel“.)
Apostel: Das griechische Substantiv apóstolos ist von dem Verb apostéllō abgeleitet, das „wegsenden“ oder „aussenden“ bedeutet (Mat 10:5; Luk 11:49; 14:32). Die Grundbedeutung von apóstolos geht klar aus Jesu Aussage in Joh 13:16 hervor, wo es mit „Abgesandter“ wiedergegeben wird. Paulus wurde vom auferstandenen Jesus Christus persönlich zum Apostel berufen und vor allem „zu den anderen Völkern“, d. h. den Nichtjuden, geschickt (Apg 9:1-22; 22:6-21; 26:12-23). Als Beleg dafür, dass er wirklich ein Apostel war, führte Paulus an, dass der Herr Jesus Christus ihm erschienen war (1Ko 9:1, 2) und dass er Wunder wirken konnte (2Ko 12:12). Außerdem empfingen andere getaufte Christen durch Paulus den heiligen Geist (Apg 19:5, 6). Paulus erwähnt zwar häufig sein Apostelamt, zählt sich aber nie zu „den Zwölf“ (1Ko 15:5, 8-10; Rö 11:13; Gal 2:6-9; 2Ti 1:1, 11).
Heiligen: In den Christlichen Griechischen Schriften werden die Brüder Christi in den Versammlungen häufig als „Heilige“ bezeichnet (Apg 9:13; 26:10; Rö 12:13; 2Ko 1:1; 13:13). Der Ausdruck bezieht sich auf Menschen, die Jehova in den neuen Bund aufgenommen hat, und zwar durch das vergossene Blut Jesu, das „Blut eines ewigen Bundes“ (Heb 10:29; 13:20). Durch sein Blut sind sie gereinigt und geheiligt worden. Sie werden von Gott zu Heiligen erklärt – nicht erst nach ihrem Tod, sondern sobald ihr geheiligter Lebensweg beginnt. Es gibt also keine biblische Grundlage dafür, dass jemand von einem Menschen oder einer Organisation heiliggesprochen werden kann. Petrus schrieb, dass sie heilig sein sollen, weil Gott heilig ist (1Pe 1:15, 16; 3Mo 20:7, 26). Die „Heiligen“ sind mit Christus eng verbunden und seine Miterben. Schon über 500 Jahre bevor Christi Jünger als Heilige berufen wurden, offenbarte Jehova, dass zusammen mit Christus Personen regieren würden, die als „die Heiligen des Allerhöchsten“ bezeichnet wurden (Da 7:13, 14, 18, 27).
Achaia: In den Christlichen Griechischen Schriften bezeichnet Achaia die römische Provinz, die den S Griechenlands umfasste. Ihre Hauptstadt war Korinth. Im Jahr 27 v. u. Z. hatte Kaiser Augustus Achaia und Mazedonien, die beiden Provinzen von Griechenland, reorganisiert; von da an bezog sich Achaia auf den Peloponnes und den südlichen Teil des griechischen Festlands. Achaia unterstand dem römischen Senat und wurde von Korinth aus von einem Prokonsul verwaltet (2Ko 1:1). Andere Städte in der Provinz Achaia, die in den Christlichen Griechischen Schriften erwähnt werden, sind Athen und Kenchreä (Apg 18:1, 18; Rö 16:1). Achaia wird oft zusammen mit Mazedonien, der Nachbarprovinz im N, erwähnt (Apg 19:21; Rö 15:26; 1Th 1:7, 8; siehe Anh. B13).
Paulus … und unser Bruder Timotheus: Oder „Von Paulus … und unserem Bruder Timotheus“. Paulus ist zwar der Schreiber dieses Briefes, aber er schließt Timotheus in seine einleitenden Worte mit ein. Anscheinend war Timotheus bei Paulus, als dieser den 2. Korintherbrief um das Jahr 55 u. Z. in Mazedonien verfasste (Apg 19:22). Paulus bezeichnet Timotheus als „unseren Bruder“ und meint damit Glaubensbruder.
Apostel: Siehe Anm. zu Rö 1:1.
Heiligen: Siehe Anm. zu Rö 1:7.
Achaia: Siehe Anm. zu Apg 18:12.
Wir wünschen euch unverdiente Güte und Frieden: Diesen Gruß verwendet Paulus in elf seiner Briefe (Rö 1:7; 1Ko 1:3; Gal 1:3; Eph 1:2; Php 1:2; Kol 1:2; 1Th 1:1; 2Th 1:2; Tit 1:4; Phm 3). In seinen beiden Briefen an Timotheus fügt er noch „Barmherzigkeit“ hinzu (1Ti 1:2; 2Ti 1:2). Interessanterweise verwendet Paulus nicht das übliche Wort für „Grüße!“, cháirein (Form von cháirō), sondern das ähnlich klingende Wort cháris („unverdiente Güte“). Damit wünscht er den Versammlungen, dass sie Gottes unverdiente Güte oder Anerkennung in vollem Maß verspüren. (Siehe Anm. zu Apg 15:23.) Das Wort „Frieden“ erinnert an den im Hebräischen üblichen Gruß schalṓm. (Siehe Anm. zu Mar 5:34.) Durch die Ausdrücke „unverdiente Güte“ und „Frieden“ will Paulus offenbar hervorheben, dass Christen ein gutes Verhältnis zu Jehova haben, weil ihre Sünden gesühnt wurden. Wenn Paulus von der Quelle der unverdienten Güte und des Friedens spricht, macht er zwischen Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus einen Unterschied.
Grüße!: Das griechische Verb cháirō, das wtl. „sich freuen“ bedeutet, wird hier als Gruß verwendet und heißt so viel wie: „Hoffentlich geht es euch gut!“ Die Einleitung dieses Briefes an die Versammlungen zum Thema Beschneidung entspricht der damals üblichen Form. Zuerst wurde der Schreiber genannt, dann der Adressat und danach folgte eine Grußformel. (Siehe Anm. zu Apg 23:26.) Von den Briefen der Christlichen Griechischen Schriften wird cháirō nur im Jakobusbrief als Gruß verwendet, wie das hier in dem Brief der leitenden Körperschaft der Fall ist (Jak 1:1). Am Verfassen dieses Briefes war der Jünger Jakobus beteiligt, der bei der in Apostelgeschichte, Kapitel 15 beschriebenen Sitzung eine führende Rolle spielte. Das unterstützt die These, dass er mit dem Schreiber des Jakobusbriefes identisch ist.
Geh in Frieden: Diese Wendung wird sowohl in den Griechischen als auch den Hebräischen Schriften häufig im Sinn von „Lass es dir gut gehen“ verwendet (Luk 7:50; 8:48; Jak 2:16; vgl. 1Sa 1:17; 20:42; 25:35; 29:7; 2Sa 15:9; 2Kö 5:19). Das hebräische Wort schalṓm, das oft mit „Frieden“ übersetzt wird, hat ein breites Bedeutungsspektrum. Es bezeichnet die Abwesenheit von Kriegen oder Konflikten (Ri 4:17; 1Sa 7:14; Pr 3:8) und kann darüber hinaus den Gedanken von Gesundheit und Sicherheit (1Sa 25:6, Fn.; 2Ch 15:5, Fn.; Hi 5:24, Fn.) sowie von Wohlbefinden (Est 10:3, Fn.) oder Freundschaft (Ps 41:9) vermitteln. In den Christlichen Griechischen Schriften hat das griechische Wort für „Frieden“ (eirḗnē) den gleichen breiten Bedeutungsumfang angenommen wie das hebräische Wort schalṓm. Neben Konfliktfreiheit drückt es den Gedanken von Wohlergehen und Harmonie sowie von Rettung aus.
Mut machen: Oder „ermahnen“. Im Griechischen steht hier das Substantiv paráklēsis (wtl. „Zu-sich-Rufen“). Es hat oft den Sinn von „Ermutigung“ (Apg 13:15; Php 2:1) oder „Trost“ (Rö 15:4; 2Ko 1:3, 4; 2Th 2:16). Wie die alternative Wiedergabe zeigt, kann unter paráklēsis und dem verwandten Verb parakaléō, das ebenfalls in diesem Vers vorkommt, auch „Ermahnung“ bzw. „ermahnen“ verstanden werden. Manchmal wird paráklēsis im Haupttext in diesem Sinn wiedergegeben (1Th 2:3; 1Ti 4:13; Heb 12:5 [„Aufforderung“]). Das Bedeutungsspektrum dieser griechischen Wörter („Ermahnung“, „Trost“, „Ermutigung“) legt nahe, dass ein Christ beim Ermahnen nie schroff oder unfreundlich sein sollte.
der Vater tiefen Mitgefühls: Das hier verwendete griechische Substantiv oiktirmós beschreibt ein Gefühl tiefen Mitempfindens und Mitleids. Gott wird als „der Vater tiefen Mitgefühls“ bezeichnet, weil Mitgefühl letztlich von ihm kommt und zu seiner Persönlichkeit gehört. Dieses starke Gefühl veranlasst ihn, seinen treuen Dienern in schwierigen Zeiten zu Hilfe zu kommen.
Gott allen Trostes: Das hier mit „Trost“ übersetzte griechische Substantiv paráklēsis hat die Grundbedeutung „jemanden an seine Seite rufen“. Es vermittelt den Gedanken, neben jemandem zu stehen und ihm zu helfen und Mut zu machen, wenn er traurig ist oder schwere Zeiten durchmacht. (Siehe Anm. zu Rö 12:8.) Manche sehen in dieser Formulierung eine Anspielung auf Jes 40:1: „‚Tröstet, tröstet mein Volk‘, sagt euer Gott.“ (Siehe auch Jes 51:12.) Das verwandte griechische Wort paráklētos, das in Joh 14:26 mit „Helfer“ wiedergegeben wird, bezieht sich auf Jehovas heiligen Geist. In Situationen, die aus menschlicher Sicht hoffnungslos erscheinen, setzt Gott seine gewaltige aktive Kraft ein, um zu trösten und zu stärken (Apg 9:31; Eph 3:16).
Gott allen Trostes: Das hier mit „Trost“ übersetzte griechische Substantiv paráklēsis hat die Grundbedeutung „jemanden an seine Seite rufen“. Es vermittelt den Gedanken, neben jemandem zu stehen und ihm zu helfen und Mut zu machen, wenn er traurig ist oder schwere Zeiten durchmacht. (Siehe Anm. zu Rö 12:8.) Manche sehen in dieser Formulierung eine Anspielung auf Jes 40:1: „‚Tröstet, tröstet mein Volk‘, sagt euer Gott.“ (Siehe auch Jes 51:12.) Das verwandte griechische Wort paráklētos, das in Joh 14:26 mit „Helfer“ wiedergegeben wird, bezieht sich auf Jehovas heiligen Geist. In Situationen, die aus menschlicher Sicht hoffnungslos erscheinen, setzt Gott seine gewaltige aktive Kraft ein, um zu trösten und zu stärken (Apg 9:31; Eph 3:16).
tröstet: Oder „ermutigt“. (Siehe Anm. zu 2Ko 1:3.)
Prüfungen: Oder „Schwierigkeiten“, „Drangsal“. Das entsprechende griechische Wort beschreibt den Kummer oder das Leid, das unter dem Druck der Umstände entsteht. Oft sind damit die Schwierigkeiten gemeint, die man in Verbindung mit Verfolgung durchmacht (Mat 24:9; Apg 11:19; 20:23; 2Ko 1:8; Heb 10:33; Off 1:9). Dazu kann eine Haftstrafe oder auch der Tod gehören, weil man treu zu Jehova hält (Off 2:10). Auch eine Hungersnot (Apg 7:11), Armut, der Tod des Ehepartners oder der Eltern (Jak 1:27) und sogar das Ehe- und Familienleben können gewisse Schwierigkeiten mit sich bringen (1Ko 7:28).
Prüfungen: Oder „Schwierigkeiten“, „Drangsal“. Das entsprechende griechische Wort beschreibt den Kummer oder das Leid, das unter dem Druck der Umstände entsteht. Oft sind damit die Schwierigkeiten gemeint, die man in Verbindung mit Verfolgung durchmacht (Mat 24:9; Apg 11:19; 20:23; 2Ko 1:8; Heb 10:33; Off 1:9). Dazu kann eine Haftstrafe oder auch der Tod gehören, weil man treu zu Jehova hält (Off 2:10). Auch eine Hungersnot (Apg 7:11), Armut, der Tod des Ehepartners oder der Eltern (Jak 1:27) und sogar das Ehe- und Familienleben können gewisse Schwierigkeiten mit sich bringen (1Ko 7:28).
Prüfungen: Oder „Drangsal“. (Siehe Anm. zu 2Ko 1:4.)
in Ephesus mit wilden Tieren gekämpft: Bei den Römern war es üblich, Verbrecher wilden Tieren in einer Arena vorzuwerfen. Einige Forscher sind zwar der Ansicht, dass römische Bürger wie Paulus nicht auf diese Weise bestraft wurden, es gibt jedoch Anhaltspunkte dafür, dass auch sie wilden Tieren vorgeworfen wurden oder mit ihnen kämpfen mussten. Was Paulus in 2. Korinther schrieb, könnte sich auf einen buchstäblichen Kampf mit wilden Tieren in einer Arena beziehen (2Ko 1:8-10). Falls das zutrifft, überlebte er sicher nur, weil Gott ihm half. (Vgl. Da 6:22.) Das wäre dann eine der Situationen, in denen er „dem Tod nahe“ war (2Ko 11:23). Es gibt auch die Ansicht, dass Paulus von wilden Tieren im übertragenen Sinn sprach und damit bösartige Gegner meinte, die ihn in Ephesus bekämpft hatten (Apg 19:23-41).
die Schwierigkeiten, die wir in der Provinz Asien durchgemacht haben: Welche konkrete Situation Paulus hier im Sinn hatte, erklärt die Bibel nicht. Er könnte den Aufruhr in Ephesus gemeint haben, von dem in Apg 19:23-41 die Rede ist. Vielleicht meinte er auch die Situation, als er „in Ephesus mit wilden Tieren gekämpft“ hatte (1Ko 15:32). (Siehe Anm.) In beiden Situationen hätte Paulus ums Leben kommen können (2Ko 1:9).
indem ihr für uns fleht: Oder „indem ihr für uns innig betet“. Das griechische Substantiv déēsis (hier mit „fleht“ wiedergegeben) bezeichnet eindringliches, demütiges Bitten oder Anflehen. In den Christlichen Griechischen Schriften wird es ausschließlich für Bitten verwendet, die an Gott gerichtet sind. In der Bibel findet man immer wieder Hinweise darauf, dass es gut ist, für Glaubensbrüder zu beten – ob privat oder öffentlich (Jak 5:14-20; vgl. 1Mo 20:7, 17; 2Th 3:1, 2; Heb 13:18, 19). Jehova erhört Gebete, die von Herzen kommen und mit seinem Willen übereinstimmen (Ps 10:17; Jes 30:19; Joh 9:31; 1Jo 5:14, 15). Ein flehentliches Gebet kann Einfluss darauf haben, was Gott tut und wann er es tut. (Siehe Anm. zu Apg 4:31.)
als Antwort auf die Gebete vieler: Oder „zufolge vieler gebetsvoller Gesichter“. Die Formulierung im Griechischen, in der wörtlich von „Gesichtern“ die Rede ist, könnte den Gedanken vermitteln, dass Menschen beim Beten zu Gott hochschauen. Paulus bittet die Korinther hier darum, für ihn zu beten. Dabei geht es ihm nicht so sehr um seinen eigenen Vorteil als vielmehr um die Verherrlichung Jehovas. Wie er erklärt, würden viele Christen Gott danken, wenn er diese Gebete erhört.
flehentlich gebetet: Oder „eindringlich (inständig) gebetet“. Das griechische Verb déomai beschreibt ein eindringliches, von starken Emotionen begleitetes Beten. Unter dem verwandten Substantiv déēsis versteht man eindringliches, demütiges Bitten oder Anflehen. In den Christlichen Griechischen Schriften wird es ausschließlich für an Gott gerichtete Gebete verwendet. Selbst Jesus „brachte … Flehen und auch Bitten mit starkem Schreien und Tränen vor dem dar, der ihn aus dem Tod retten konnte“ (Heb 5:7). Im Griechischen steht in Heb 5:7 das Wort für „Flehen“ im Plural, was darauf hindeutet, dass Jesus Jehova mehr als einmal anflehte. Im Garten Gethsemane betete er mehrmals hintereinander inständig zu Gott (Mat 26:36-44; Luk 22:32).
menschliche Weisheit: Wtl. „fleischliche Weisheit“. (Vgl. 1Ko 3:19.)
was ihr lesen … könnt: Evtl. auch „was ihr schon gut kennt“. Das griechische Wort anaginṓskō bedeutet im eher wörtlichen Sinn „gut kennen“. Wenn es sich jedoch auf etwas Geschriebenes bezieht, bedeutet es „(wieder)erkennen“ und wird meistens mit „lesen“ oder „laut lesen“ übersetzt. Es wird in Verbindung mit dem privaten Lesen in den heiligen Schriften oder dem öffentlichen Vorlesen daraus verwendet (Mat 12:3; Luk 4:16; Apg 8:28; 13:27).
völlig: Wtl. „bis ans Ende“. Im Griechischen handelt es sich hier um eine Redewendung, die anscheinend „völlig“, „vollständig“ bedeutet. Allerdings verstehen manche diesen Ausdruck eher wörtlich als Zeitangabe: Paulus hofft, dass die Korinther bis zum Ende nicht aufhören, diese Dinge zu verstehen.
damit ihr eine zweite Gelegenheit zur Freude hättet: Paulus war zum ersten Mal im Jahr 50 u. Z. während seiner zweiten Missionsreise in Korinth. Er blieb insgesamt eineinhalb Jahre in der Stadt und gründete dort die Versammlung (Apg 18:9-11). Als er während seiner dritten Missionsreise in Ephesus war, hatte er vor, Korinth ein zweites Mal zu besuchen. Doch er konnte seinen Plan nicht umsetzen (1Ko 16:5; 2Ko 1:16, 23). Mit den Worten „eine zweite Gelegenheit zur Freude“ könnte er diesen geplanten Besuch gemeint haben. Er könnte aber auch vorgehabt haben, Korinth zwei weitere Male zu besuchen, wie er im nächsten Vers erklärt. (Siehe Anm. zu 2Ko 1:16.)
Freude: In einigen griechischen Manuskripten steht hier das Wort cháris („unverdiente Güte“, „Gunst“, „Gnade“) statt chará („Freude“). Deshalb könnte man diese Passage auch so wiedergeben: „damit ihr die unverdiente Güte ein zweites Mal empfangt“. Ähnliche Formulierungen findet man in etlichen deutschen Bibelübersetzungen.
Ich wollte euch nämlich auf dem Weg nach Mazedonien besuchen: Im Jahr 55 u. Z., als Paulus während seiner dritten Missionsreise in Ephesus war, hatte er vor, mit dem Schiff über die Ägäis nach Korinth zu fahren und von dort aus nach Mazedonien weiterzureisen. Im Anschluss wollte er auf dem Rückweg nach Jerusalem noch einmal in Korinth haltmachen. Wahrscheinlich plante er, die Spenden, von denen er in seinem ersten Brief geschrieben hatte, einzusammeln und zu den Brüdern nach Jerusalem zu bringen (1Ko 16:3). Allerdings hinderte ihn etwas Wichtiges daran, seine Pläne umzusetzen. (Siehe Anm. zu 2Ko 1:17.)
War ich nun etwa leichtfertig …?: Offensichtlich hatte Paulus den Christen in Korinth in einem früheren Brief (siehe Anm. zu 1Ko 5:9) geschrieben, dass er sie auf seinem Weg nach Mazedonien besuchen wollte. Später schrieb er dann in seinem ersten inspirierten Brief an die Korinther, dass er seine Pläne geändert hatte und zuerst nach Mazedonien reisen wollte (1Ko 16:5, 6). Deshalb beschuldigten ihn anscheinend einige in Korinth – vielleicht die „superfeinen Apostel“ (2Ko 11:5) –, er halte sich nicht an seine Versprechen. Paulus entgegnet, dass er nicht leichtfertig war. Das griechische Wort, das mit „leichtfertig“ übersetzt ist, kann auch mit „Unbeständigkeit“ wiedergegeben werden. Es beschreibt jemand, der unzuverlässig und verantwortungslos ist. Auf Paulus traf das nicht zu. Er plante nicht wie ein Mensch, d. h. nicht aus selbstsüchtigen Motiven oder aufgrund von unvollkommenen Überlegungen. Er hatte berechtigte Gründe, seinen Besuch zu verschieben. Wie er in 2Ko 1:23 schreibt, wollte er die Korinther „schonen“. Er wollte ihnen Zeit geben, die Ratschläge in seinem Brief zu befolgen. Wenn er dann zu ihnen käme, wäre es erbauender.
Ich wollte euch nämlich auf dem Weg nach Mazedonien besuchen: Im Jahr 55 u. Z., als Paulus während seiner dritten Missionsreise in Ephesus war, hatte er vor, mit dem Schiff über die Ägäis nach Korinth zu fahren und von dort aus nach Mazedonien weiterzureisen. Im Anschluss wollte er auf dem Rückweg nach Jerusalem noch einmal in Korinth haltmachen. Wahrscheinlich plante er, die Spenden, von denen er in seinem ersten Brief geschrieben hatte, einzusammeln und zu den Brüdern nach Jerusalem zu bringen (1Ko 16:3). Allerdings hinderte ihn etwas Wichtiges daran, seine Pläne umzusetzen. (Siehe Anm. zu 2Ko 1:17.)
Ich habe euch in meinem Brief geschrieben: Paulus spricht hier zweifellos von einem früheren Brief, den er an die Korinther schrieb, der uns aber nicht überliefert ist. Gott entschied sich offensichtlich dafür, den Brief nicht zu erhalten, vielleicht weil er nur für seine Adressaten von Bedeutung war. (Siehe Anm. zu 1Ko 1:2.)
War ich nun etwa leichtfertig …?: Offensichtlich hatte Paulus den Christen in Korinth in einem früheren Brief (siehe Anm. zu 1Ko 5:9) geschrieben, dass er sie auf seinem Weg nach Mazedonien besuchen wollte. Später schrieb er dann in seinem ersten inspirierten Brief an die Korinther, dass er seine Pläne geändert hatte und zuerst nach Mazedonien reisen wollte (1Ko 16:5, 6). Deshalb beschuldigten ihn anscheinend einige in Korinth – vielleicht die „superfeinen Apostel“ (2Ko 11:5) –, er halte sich nicht an seine Versprechen. Paulus entgegnet, dass er nicht leichtfertig war. Das griechische Wort, das mit „leichtfertig“ übersetzt ist, kann auch mit „Unbeständigkeit“ wiedergegeben werden. Es beschreibt jemand, der unzuverlässig und verantwortungslos ist. Auf Paulus traf das nicht zu. Er plante nicht wie ein Mensch, d. h. nicht aus selbstsüchtigen Motiven oder aufgrund von unvollkommenen Überlegungen. Er hatte berechtigte Gründe, seinen Besuch zu verschieben. Wie er in 2Ko 1:23 schreibt, wollte er die Korinther „schonen“. Er wollte ihnen Zeit geben, die Ratschläge in seinem Brief zu befolgen. Wenn er dann zu ihnen käme, wäre es erbauender.
Ja und doch Nein: Oder „Ja und Nein in einem Atemzug“. Wtl. „Ja und Nein“. (Siehe Anm. zu 2Ko 1:17.)
War ich nun etwa leichtfertig …?: Offensichtlich hatte Paulus den Christen in Korinth in einem früheren Brief (siehe Anm. zu 1Ko 5:9) geschrieben, dass er sie auf seinem Weg nach Mazedonien besuchen wollte. Später schrieb er dann in seinem ersten inspirierten Brief an die Korinther, dass er seine Pläne geändert hatte und zuerst nach Mazedonien reisen wollte (1Ko 16:5, 6). Deshalb beschuldigten ihn anscheinend einige in Korinth – vielleicht die „superfeinen Apostel“ (2Ko 11:5) –, er halte sich nicht an seine Versprechen. Paulus entgegnet, dass er nicht leichtfertig war. Das griechische Wort, das mit „leichtfertig“ übersetzt ist, kann auch mit „Unbeständigkeit“ wiedergegeben werden. Es beschreibt jemand, der unzuverlässig und verantwortungslos ist. Auf Paulus traf das nicht zu. Er plante nicht wie ein Mensch, d. h. nicht aus selbstsüchtigen Motiven oder aufgrund von unvollkommenen Überlegungen. Er hatte berechtigte Gründe, seinen Besuch zu verschieben. Wie er in 2Ko 1:23 schreibt, wollte er die Korinther „schonen“. Er wollte ihnen Zeit geben, die Ratschläge in seinem Brief zu befolgen. Wenn er dann zu ihnen käme, wäre es erbauender.
Silvanus: Ein treuer Christ, der sowohl von Paulus (1Th 1:1; 2Th 1:1) als auch von Petrus (1Pe 5:12) erwähnt wird. Lukas nennt ihn in der Apostelgeschichte Silas. Wie er berichtet, war Silas ein führendes Mitglied der Versammlung in Jerusalem, ein Prophet und ein Reisegefährte von Paulus auf dessen zweiter Missionsreise. Wahrscheinlich war Silas ein römischer Bürger. Das könnte erklären, warum Paulus hier seinen lateinischen Namen Silvanus gebraucht (Apg 15:22, 27, 32, 40; 16:19, 37; 17:14; 18:5).
sie sind durch ihn zum Ja geworden: Gemeint sind Gottes Versprechen, die durch Jesus bekräftigt und wahr wurden. Durch alles, was Jesus lehrte und tat, ließ er die Versprechen in den Hebräischen Schriften wahr werden. Seine absolute Integrität hier auf der Erde räumte auch den letzten Zweifel daran aus, ob Jehova seine Versprechen halten würde.
durch ihn zu Gott das Amen gesagt: Das griechische Wort amḗn ist eine Transliteration eines hebräischen Wortes, das „so soll es sein“ oder „gewiss“ bedeutet. In Off 3:14 bezeichnet Jesus sich selbst als „der Amen“. Das ist passend, weil er während seiner Zeit auf der Erde alles erfüllte, was über ihn vorhergesagt worden war. Durch seine Treue und seinen Opfertod ist Jesus die Garantie dafür – „der Amen“ –, dass alles, was Gott ankündigt, auch eintrifft. Dieser Gedanke verleiht dem „Amen“ am Ende eines Gebets, das durch Christus an Gott gerichtet wird, eine tiefere Bedeutung. (Siehe Anm. zu 1Ko 14:16.)
zu deiner Dankesäußerung „Amen“ sagen: Das griechische Wort amḗn ist eine Transliteration des hebräischen ʼamén, was „so soll es sein“ oder „gewiss“ bedeutet. Aus einigen Bibeltexten geht hervor, dass Zuhörer nach einem öffentlichen Gebet „Amen!“ sagten (1Ch 16:36; Ne 5:13; 8:6). Diesem Muster folgte man offensichtlich in der Christenversammlung. Paulus erwähnt jedoch nicht ausdrücklich, ob das „Amen“ laut oder nur im Stillen gesagt wurde. (Siehe Worterklärungen zu „Amen“ und Anm. zu Rö 1:25.)
sein Siegel: In biblischer Zeit war ein Siegel wie eine Unterschrift. Man bestätigte damit Eigentum, Echtheit oder Vereinbarungen. Geistgesalbte Christen sind von Gott im übertragenen Sinn mit seinem heiligen Geist versiegelt. Er hat sie als sein Eigentum gekennzeichnet und ihnen bescheinigt, dass sie die Aussicht auf Leben im Himmel haben (Eph 1:13, 14).
das Pfand für das, was kommen soll: Oder „die Anzahlung“, „die Garantie für das, was kommen soll“. Das griechische Wort für diese Wendung (arrabṓn) kommt in den Christlichen Griechischen Schriften drei Mal vor und hat immer damit zu tun, dass Gott Christen mit seinem Geist salbt, d. h. mit seinem heiligen Geist, seiner aktiven Kraft (2Ko 5:5; Eph 1:13, 14). Diese spezielle Wirkung des heiligen Geistes ist wie eine Anzahlung. Dadurch sind sich geistgesalbte Christen ihrer Hoffnung sicher. Den vollen Betrag, also die Belohnung, erhalten sie, wenn sie einen unvergänglichen himmlischen Körper bekommen (2Ko 5:1-5). Dazu gehört auch das besondere Geschenk der Unsterblichkeit (1Ko 15:48-54).
mich: Oder „meine Seele“. (Siehe Worterklärungen zu „Seele“.)
Nicht dass wir die Herren über euren Glauben sind: Paulus war sich sicher: Als treue Christen wollten seine Glaubensbrüder das Richtige tun. Dass sie standhaft waren, lag an ihrem Glauben, nicht an Paulus oder irgendeinem anderen Menschen. Das griechische Verb für „über etwas Herr sein“ (kyrieuō) kann einen negativen Beigeschmack haben, im Sinn von „jemanden unterdrücken“. Einen verwandten Ausdruck gebrauchte Petrus, als er Älteste ermahnte: „Spielt euch nicht als Herren über die auf, die Gottes Erbe sind“ (1Pe 5:2, 3). Paulus war sich bewusst, dass ihm seine Autorität als Apostel kein Recht gab, dominant oder gebieterisch aufzutreten. Vielmehr schreibt er: „Wir sind Mitarbeiter an eurer Freude.“ Er betrachtete sich und seine Begleiter nicht als Vorgesetzte, sondern als Diener, die sich voll einsetzten, damit die Korinther Freude an der Anbetung Jehovas hatten.
Medien

Korinth war eine der Städte, die der Apostel Paulus auf seinen Missionsreisen mehrmals besuchte. Bei seinem ersten Besuch blieb er dort ein Jahr und sechs Monate (Apg 18:1, 11; 20:2, 3). Damals war Korinth ein blühendes Handelszentrum. Das lag unter anderem an der strategisch günstigen Lage am sogenannten Isthmus von Korinth – einer Landenge, die den Peloponnes mit dem griechischen Festland verbindet. Dadurch hatte die Stadt die Kontrolle über zwei Häfen, Lechaion und Kenchreä. Reisende und Händler aus dem gesamten Römischen Reich kamen an diesem Handelsknotenpunkt zusammen, was die Stadt zu einem idealen Predigtgebiet machte. Das Video enthält Details über die Geschichte der Stadt Korinth und über archäologische Funde, z. B. die Erastus-Inschrift. Es vermittelt einen Eindruck davon, wie die Agora (der Marktplatz), das Bema (der Richterstuhl) und eins der Theater zur Zeit von Paulus ausgesehen haben könnten.

Das Foto zeigt eine Seite aus dem Papyruskodex P46, der auf die Zeit um 200 u. Z. datiert wird. Insgesamt sind 86 Blätter des Kodex erhalten geblieben. Er enthält neun inspirierte Briefe von Paulus in folgender Reihenfolge: Römer, Hebräer, 1. Korinther, 2. Korinther, Epheser, Galater, Philipper, Kolosser und 1. Thessalonicher. Auf dem Foto ist die Titelzeile „An [die] Korinther 2“ hervorgehoben. Der Kodex ist ein Beleg dafür, dass Abschreiber die Bibelbücher schon früh mit Titeln versahen. (Siehe Mediengalerie, „Der erste Brief von Paulus an die Korinther“.)


Die Fotos zeigen einen Stempel aus Bronze. Auf seinem Fuß ist ein Name zu sehen. Im alten Rom drückte man solche Stempel oder Siegel in Wachs oder Ton. Sie wurden für die unterschiedlichsten Zwecke genutzt. Wie abgebildet stempelten z. B. Töpfer ihre Gefäße, um den Hersteller, den Verwendungszweck oder das Fassungsvermögen anzugeben. Manchmal wurden Gefäße mit Gips verschlossen. Solange der Gips noch weich war, drückte der Händler oder Lieferant sein Siegel hinein. Mit einem Siegel konnte auch Eigentum gekennzeichnet werden. Darauf nimmt Paulus Bezug, wenn er sagt, Gott habe Christen „sein Siegel aufgedrückt“, indem er sie mit seinem heiligen Geist gesalbt habe. Dieses „Siegel“ macht deutlich, dass sie Gott gehören (2Ko 1:21, 22).